Truhenbau

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Inspiriert von diesem Thread bin ich gerade mittendrin zwei Truhen zu bauen was bis jetzt auch ganz gut geklappt hat. Die Rohbaue (schreibt man das so ??) stehen fertig gedübelt in der Ecke und warten auf die Deckel. Eure Fotos haben mir dabei recht gut geholfen. Beschläge sind bei Restaurierungsshop.de bestellt und noch auf den Weg zu uns . Ursprünglich wollte ich ja anstelle der Scharniere Lederbänder machen, bin aber wieder davon abgekommen. Was mir noch rätselhaft ist: wie befestige ich die Bänder an den Truhen ? Logisch mit geschmiedeten Nägeln und vorgebohrt. Ich meine eher: muss aus dem Deckel noch irgendwo was ausgestemmt werden oder ähnliches ? Gibt es bei der Befestigung noch was wichtiges zu beachten ? Hilfreich wären vielleicht ein paar Fotos eurer Truhen, wo ich es "ablunzen" kann. Dankeschön
 
muss aus dem Deckel noch irgendwo was ausgestemmt werden oder ähnliches ?
Bei den meisten Truhen (soweit sie Langbänder haben) sind die Bänder außen aufgesetzt, ohne dass es dafür Ausstemmungen braucht. Anders sieht es bei den Truhen und Laden aus, bei denen die Bänder an der Deckelunterseite sitzen. Das trifft häufig bei späteren (ab 16.Jh+) oder "edleren" Ausführungen zu. Dort musst du möglicherweise im Bereich der Bänder die Oberkante der hinteren Truhenwand ausklinken, damit der Deckel dicht aufliegt.
 
noch zu beachten wäre das doppelte umlegen der nägel. hab auf die schnelle kein bild gefunden, also versuch ich es mal zu erklären ^^ nachdem du den nagel durch band und truhe getrieben hast, musst du ihn über nen abstandhalter einmal umlegen, also die spitze um 90° "biegen" dann nimmst den abstandhalter weg und legst ihn nochmal in die selbe richtung um, somit hast ein U was sich in das holz versengt und der nagel kann sich nicht lösen. hätte ich mein lehrbuch zur hand könnt ich das einscannen :D
 
Sollte ca. so ausschauen wie auf dem Bild. Nagel kommt aus dem Holz und geht dann wieder in der Richtung zurück, aus der der Nagel kamm. Die Spitze, die wieder ins Holz geht sollte nicht zu lang sein, sonst schauts aus dem Holz aus der anderen Seite wieder heraus ;) . Gruß
 

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@ulf :thumbsup: genau solch ein bild hab ich gesucht :D damit sollte allen klar sein was gemeint ist.
 
Also ich weiß genau was mein Mann in der nächsten Zeit macht ,mal sehen ob er das auch kann deine sind auf jeden Fall wunderschön und man kann genau sehen das Übung den Meister macht,Respekt da hast du ganz tolle Arbeit geleistet. :knuddel
 
Danke für eure Hilfestellungen. Scharniere sind mittlerweile geliefert und nachher geht´s wieder runter in die Werkstatt - dann wird weiter gebaut
 
Habe lange überlegt ob ich hier meine bescheiden Truhe auch vorstellen soll, wo es doch hier so supertolle Truhen aller Coleur gibt. Diese haben mich zunächst ganz schön mutlos gemacht. Aber eure Tipps haben mir ganz fleissig zugesprochen und daher habe ich mich nun doch dazu entschieden um all jenen Foris Mut zu machen, die sich nicht so recht ans Werkeln trauen. Es klappt - wie man hier sehen kann:
chroni101.jpg
OK - die Griffe fehlen noch, was aber daran liegt, dass ich noch nicht beim Seiler meines Vertrauens war, um mir die Seile für die Griffe selber zu drehen. Beim Bauen haben wir uns grob an diese Bauanleitung orientiert, den Boden aber nicht verdübelt sondern unterhalb des Bodens mit zusätzlichen Leisten verstärkt. Die Nägel sind reine Zier. Das Material für die Truhe komplett lag bei knapp 55€ inkl. Beschläge und Holzöl. Zugebeben: es ist Leimholz auf dem Baumarkt, aber für die erste Truhe wollten wir zum "Üben" nicht gerade teure Bretter verwenden. Bauzeit rund 8 Stunden. Ob das viel ist weiß ich nicht - wir als Laien sind aber mit Ergebnis/Arbeitsaufwand zufrieden. Leergewicht = 13,4kg, Außenmasse rund 80 x 30x 47. Innen ist vieeeeeeeel Stauraum für alles Mögliche. Die Beschläge / Nägel sind von Restaurierungsshop.de- und erscheinen uns recht günstig, wenn man nicht allzu großen Wert auf "A" legt. Also - wer mal Lust hat ans Truhenbauen zu wagen - nur zu. Es wird gelingen :thumbsup:
 
die kann sich doch sehen lassen. mein erster versuch liegt noch zerlegt im keller und wartet auf die feuerbestattung ^^
 
Für den Anfang ist die Truhe doch nicht schlecht geworden. Nur Mut zur Zweiten. Übung macht den Meister.
 
Leergewicht = 13,4kg, Außenmasse rund 80 x 30x 47. Innen ist vieeeeeeeel Stauraum für alles Mögliche.
Haha, das Leergewicht ist doch nachrangig, warte erstmal ab, wie Sauschwer die Truhe wird, wenn Du die erstmal voll gepackt hast. :D Ich hatte bei meiner Truhe auch gedacht, och super ist ja nicht so schwer und dann habe ich gepackt ;(
 
ich hab mich gerade respektvoll durch diesen schönen, langen Tröt gelesen- nun trau ich mich denn auch mal etwas selbsterstelltes zu zeigen... Diese Truhe ist nach einem Haithabubesuch entstanden; eine Freundin begeisterte sich für die dortigen Truhen. Ich fertigte sie dann aus dem Gedächtnis an. Das Holz ist Kiefer, JA, aus dem Baumarkt, es ergab sich halt so- an anderes Holz werde ich mich denn noch mal wagen. Der Deckel ist mit Hilfe von Dexel, Beitel und Hobel angefertigt. Die Beschläge sind ebenfalls aus Baumarkt, verfeinert mit Feuer, Hammer und Flex. Vielleicht sollte ich mich mal am schmieden von Scharnieren versuchen; damals jedenfalls hatte ich zu viel Respekt vor dieser Aufgabe. Die Malerei im Deckel gehört ja eigentlich auf den Boden, aber dann wäre sie so selten zu sehen gewesen... Das rustikale ist mir zwischenzeitlich etwas zu viel. Naja. Dennoch, heute würde ich es ähnlich, aber geschickter anstellen. Jedenfalls bin ich auf´s Urteil gespannt... Gruß vom hanz
 

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Sieht wirklich hübsch aus ... die Oberflächenbearbeitung (ich glaub das meinst Du mit rustikal?) finde ich schick ... L.g. MvV
 
gut,dass du das zuerst schreibst. ich als tischler,würd es auch nur ganz einfach ölen und dann zuschauen,wie es mit der zeit altert! zumal ich meine,es gab damals auch nicht wirklich farbige lasuren.auch anflämmen(wenn auch nicht hier geschehen)ist nicht so das tolle.zumal es keinen sinn ergibt und nur mit heutigen mitteln möglich ist...das mal OT
 
Nette Truhe und schöne umgesetzte Idee. Jetzt noch einige Löcher mit der Schrottflinte hineinschießen und du hast Wurmlochoptik. :D Noch was :eek:ff1 zur Oberflächenbehandlung. Man hat zum Schutz des Holzes Erdfarben (gebrannter zerrmalener Lehm/Ton) mit Leinöl vermischt und aufgetragen. War aber dann mehr Farbe als Lasur.
 
für diese freundlichen Rückmeldungen. Ja, gut erkannt, ich habe die Oberfläche unter anderem mit einem Hohlbeitel getrimmt... das Holz war mir zu glatt. Diese Bearbeitungsspuren sind mir ja auch zu deutlich, heute würde ich für diesen Effekt verstärkt den Schrupphobel verwenden. Ansonsten habe ich die Flächen, besonders an den Kanten, viel mit scharfen Bürsten bearbeitet um die Maserung so hervorzuheben wie es sie Zeit eben auch tut... das ich aus meinem Fundus auch besonders schön verwittertes Holz zum Vorbild nehmen konnte hat es mir erleichtert. Was Mensch so alles am Strand findet. Dazu noch reichlich mit verschiedenen Beizen und Lasuren gearbeitet- naja, experimentiert. Ich hab sogar die dunklen Verfärbungen die Eisennägel hervorrufen imitiert. Wurmlöcher hat´s übrigens auch! Das ganze hat sich etwas verselbstständigt. Zu Beginn solte die Kiste schlicht nicht nagelneu sondern benutzt aussehen; nachher stellte ich dann fest das ich für das ältermachen wesentlich mehr Zeit und Gedanken aufgewendet habe als für die eigentliche Herstellung. Hat aber auch mächtig Laune gebracht, ich würde es wieder tun! Bis denn, Gruß vom hanz
 

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