typische melodien...

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H

Horch

Guest
seid gegrüßt, ich habe mich ja nun schon etwas mit dem out beschäftigt und bei vielen hörbeispielen zu den instrumenten viel mir auf das mir die melodie irgendwie bekannt vor kam, zum einen von der platte shadow of the moon von blackmores night aber auch von anders wo. kann es sein das es irgendwie so "typische" melodien aus dem mittelalter gibt weil nicht so viele tabulaturen überliefert wurden? oder ist das bloß reiner zufall?
 
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Viele mittelalterlich klingende Lieder folgen dem annähernd gleichen Akkord - Ablauf . Z.B. Am - G , dann der Rest . So fängt Grennsleeves an, die Rabenballade ebenfalls, um nur ein paar zu nennen. Es gibt ähnlich wie beim Blues oder Rock´n´Roll Akkord - Folgen die sich für MA - Folk besonderst gut eignen, die ausschöpfend in Anspruch genommen werden und es dann natürlich zur Folge haben, dass zwangsläufig hin und wieder größere oder kleinere Ähnlichkeiten auftauchen. Im übrigen ist man im MA recht sorglos mit dem geistgen Eigentum anderer Komponisten umgegangen. So hat z. B. Martin Luther die Melodien von ganz profanen Gassenhauern von der Straße mit christlichen Texten versehen und somit die Mitsing-Freude des Volkes beim Gottesdienst etwas gepusht. Und das Größte ist - die GEMA hat ihn deswegen bis heute nicht belangt !! :D
 
Dazu kommt auch, daß die verwendete Tonleiter in orientalischer Musik manchmal Überschneidungen mit der im MA gebräuchlichen hat und es somit passieren kann, daß manche orientalische Stücke auf dem Oud sehr "mittelalterlich" klingen. Am schönsten (sieht) hört man das in mittelalterlicher sephardischer Musik *g* Gruß
 
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Da kann ich Katharina nur zustimmen . Man sollte auch nicht vergessen dass die orientalische Musik über wesentlich mehr Töne verfügt als unser Kulturkreis mit seinen 12 Halb - und Ganztönen . Innerhalb eines unserer Töne hat die orientalische Musik für sich noch ein Paar weitere davon untergebracht . Dadurch ergeben sich die Töne, die für uns und unsere euroropäische Hörgewohnheiten teilweise schräg und jammernd rüberkommen. Das ist auch der Grund warum viele orientalische Saiten- Instrus keine Bünde haben, denn mit Bünden funktioniert diese Spielweise nicht. Dass die sephardische Musik extrem arabisch klingt ist nicht verwunderlich. Viele von den Juden die einstmals die Sepharden werden sollten, haben nach der Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels in Jerusalem über viele Generationen in arabischen Ländern gelebt, sich äußerlich, sprachlich und kulturell angepasst und eben all diese Dinge mit nach Spanien importiert .
 
Da stimme ich Dir zu ! Eine Ausnahme sind vielleicht die Tvisöngur ( Zwiegesänge ) auf Island und Faröer. Meiner Meinung nach mit wenig anderem zu vergleichen. Der Grund dafür ist, dass meist in der Quinte gesungen wird, manchmal in der Quarte, selten in der Terz . Es gibt von diesen Zweigesängen Aufzeichnungen ab 1300 n. Chr. Wir haben ja leider keine Aufzeichnung über die Melodien der Wikinger, lediglich aus den Gedichten auf Runensteinen und in der Edda können wir auf einen gewissen Rythmus schliessen. Wer mal reinlesen möchte in Tvisöngur, hier ein interessanter Link : http://www.annewanter.de/ Eigentlich nur das Zitat des orientalischen Händlers At Tartuschi lässt uns ein wenig den Gesang der Wikinger erahnen. Er bemerkte über den Gesang der Wikinger, er klinge wie das Gebell von Hunden – nur noch tierischer. Wobei ich hier anführen möchte : über Geschmack lässt sich ja nicht streiten und er fand wahrscheinlich den meisten Gefallen an orientalischer Musik, die ja für unsere Ohren auch oft an Brehms Tierleben erinnert :D lg Astidur
 
@Astridur: wenn man orientalische Quellen verwertet sollte man dabei bedenken, daß sämtliche Kulturen, die nicht deren Grad der kulturellen Rafinesse mit ziemlich bunten (abwertenden) adjektiven bezeichnet wurden. Deshalb würde ich diese Aussage nicht unbedingt wörtlich nehmen ;) Kleines Beispiel: In der Chronik von Al-Maqqari werden die in der Schlacht von Covadonga kämpfenden Goten usw als wilde Esel bezeichnet. Dies ist auch ziemlich abwertend im Sinne von unkultiviert, aggressiv, grob, dreckig/unhygienisch gemeint. Nun ja, was man eben in den dortigen Breitengraden mit einem nicht domestizierten Esel verbindet. Gruß :)
 
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Hier stimme ich Dir voll zu. Da sich aber, und das ist sicher, die Zwiegesänge aus der alten Wikinger Musik mit Einfluss des Christentums, entwickelt haben, haben wir hier doch zumindest einen kleinen Einblick in "wikingerische" Tonfolgen. Und hier muss ich die Aussage At Tartuschis fast beim Worte nehmen : für unsere Ohren schwer zu ertragen, für orientalische Ohren vergleichsweise noch schwieriger. Lg Astridur
 

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