Unterarmkeil?

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Lex

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Hallo liebe Liebenden ;) mal wieder eine Frage zum nähen: Ich bin momentan ins Schludern gekommen bei der Frage: "Unterarmkeil: Ja oder Nein". Ich meine ich hab in Katrin Kania Kleidung im Mittelalter (Quelle: "Katrin Kania Kleidung im Mittelalter") gelesen das bei Unterhemden keine Unterarmkeile eingesetzt wurden, da man die Ärmel dort weit genug schneidern könnte, dass es nicht ins Gewicht fallen würde. Bei Obergewändern hingegen solle man aufjedenfall Unterarmkeile einsetzen da die Ärmel recht Eng anliegen. Was sagt ihr dazu? Grundsätzlich Unterarmkeile? Gruß (A)Lex ;)
 
Hallo, Also ich mache meine Hemden mit Unterarmkeil. Für meine Darstellung orientiere ich mich dabei deutlich an "the company of st. george". Gruß
 
Mein MA-Unterklid hat auch Unterarmkeile. Ich hätte den Ärmel sonst nicht knitter- und beulenfrei unter den engen Ärmel der Cotta ziehen können.
 
Unterarmkeile? Setzt ihr Keile am Unterarm ein - oder meint ihr "Unter-dem-Arm-Keile", also quasi Oberarmkeile, Achselkeile, wie auch immer?!
 
Also ich habe an meinen Unterkleidern (und den Unterhemden für meinen Schatz) bisher immer Keile unter den Armen eingesetzt. Das Unterhemd von Thomas Beckett (Ende 12. Jhdt.) hat welche, das Hemd von St. Louis (um 1280) hat keine, da sind die Ärmel in einem Teil trapezförmig und recht weit zugeschnitten. Bei engen Ärmeln ist ein Unterarmkeil nötig, weil sonst beim Heben des Armes die Naht unter der Achsel zu sehr belastet wird und reißen kann. Zu Unterkleidern heisst es bei Kania: "Auch neuzeitliche Untergewänder sind in allen mir bekannten Fällen mit einfachen Ärmeln mit und ohne Unterarmkeil zugeschnitten.....dies passt gut zur weiter oben festgestellten allgemeinen Tendenz, die Unterkleidungsstücke mit sehr einfachen Schnitten herzustellen." (K.Kania, Kleidung im Mittelalter, S. 138) Daraus schließe ich mal, dass beide Formen möglich wären, je nachdem was "drüber" getragen wurde. Bei Deiner Darstellung um 1250 mit relativ engen Ärmelschnitten für die Cotte würde ich auf jeden Fall ein Unterhemd mit schmalem Ärmel und Unterarmkeil verwenden, sonst knüllt sich der Hemdärmel im Cottenärmel womöglich unschön zusammen.
 
Ach ja, unter dem Ärmel einen Keil, gleich Achsel , oder ? Der Unterarm ist was anderes, war momentan leicht verwirrt ?! ?(
 
Okay, soweit so gut...also zu der Frage was für ein Keil: "Achselkeil", trifft da wohl besser^^ Mh da werd ich wohl nen Keil einsetzen! Danke schonmal für die vielen Antworten. Aber ich bin immer dankbar für neue Erfahrungsberichte ;)
 
ich glaube die mannigfaltige auslegung in der literatur zu dem thema und die zitierte formulierung legen nahe, dass man's sich aus pragmatischen gründen sparen kann aber dieser keile (unterarm und unter arm) durchaus eine komfort option sind, wenn man sich damit wohler fühlt. ich bin ja ohnehin nicht der fan vom dogmatischen ansatz. will heißen jeder schneider wird wohl eine etwas andere vorstellung gehabt haben wie man ein kleidungsstück fertigt und z.b. keile eingesetzt haben oder eben nicht. klar hat man sich gegenseitig die neueste mode abgeguckt aber eben nicht jedes detail. Ich finde bei dem buch von sarah thursfield ist das sehr gut zu sehen. gerade im hemden/kotten bereich zeigt sie einen grundschnitt und einen riesen haufen optionen, was man machen kann, mit ungefähren hinweisen, wann was in mode war und innerhalb dessen muss jeder seine eigene wahrheit finden, was historisch angemessen und komfortabel ist. Konstruktionstechnische probleme kann man ja immer auf unterschiedliche art lösen und selbst historisch gibt es da mannigfaltige löungen. Was ich damit sagen will: setzt euch nicht mehr Schranken wie nötig.
 

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