Ventris
Well-known member
Hallo Mittelalterprofis, ich habe eine Frage zu den wohl beliebtesten Waffen des Mittelalters in all seiner Ausdehnung schlechthin: Zu Schwertern. Aus dem Fantasybereich ist man ja aufwändige, teils kitschige Schwerter gewohnt und auch das prunkvolle Schwert als Familienerbstück das von Generation zu Generation weiter gegeben wird sieht man häufig in Filmen oder liest darüber in Büchern. Ich will hinsichtlich der Fantasyschwerter gar nicht über Realismus diskutieren - was mich interessiert ist, wie war es wirklich? Wenn man sich ein Schwert vortstellt, so ist dies in erster Linie ein Werkzeug. Werkzeuge unterliegen Verschleiß und müssen so lange wie möglich funktionieren. Es ist doch Verschwendung mit einer prunkvollen Waffe tatsächlich in den Kampf zu ziehen? Ein Soldat oder Ritter oder Krieger der häufig kämpft wird wohl viele Klingen vernichten... wenn er lange genug überlebt... Also wer hielt länger? Der Kämpfer oder die Klinge? Wie lange hält so ein durchschnittliches Schwert mit Stahlklinge eigentlich? Wann ist der Punkt gekommen wo das Nachschärfen sich nicht mehr lohnt? Wird dann nur die Klinge erneuert und Knauf / Parrierstange bleibt erhalten? Gab es tatsächlich alte Schwerter in prunkvoller Ausführung mit denen auch gekämpft wurde? Hatten die Krieger so eine Art Beziehung zu ihrer Waffe oder haben sie auf dem Schlachtfeld ihr eigenes schartiges Schwert liegen gelassen und von einem Gefallenen eine bessere Klinge getauscht? Kann man sagen, dass die Leute die ihr Schwert verzieren nicht vor haben damit zu kämpfen oder sie so reich sind, dass es sie nicht interessiert? Würde ein reicher Mann von Stand und Ehre mit dem Familienerbstück in den Kampf ziehen oder sich für ein solides, einfaches "Soldatenschwert" entscheiden mit dem man holzen kann ohne Angst haben zu müssen etwas ab zu brechen? Die Gedanken gingen mir das ganze Wochenende durch den Kopf... ja bestimmt Gromigedanken aber würde mich trotzdem freuen wenn ihr schreiben könntet was ihr über verzierte Schwerter denkt