Ooookay... Liebe Kundryn, liebe Hummelchen, Ehrlich gesagt, ich hatte schon eine ziemlich knappe und nur bedingt freundliche Antwort fertig, die ich aber lieber nicht poste, weil ich weiß, daß ihr es nicht so gemeint habt. Grundsätzlich empfinde ich eure Posts aber als ziemlich... direkt. Um nicht zu sagen zudringlich. Ich versuche mal kurz klarzumachen, wieso, ja?
Eigentlich wollte ich alle "Neuen" fragen, warum sie sich so pesönlich unpersönlch vorstellen, so nur mit ungenauen schwammigen-ich bin, ich mach
Hm. Tja. Warum... - Weil es über mich nichts Interessantes zu erzählen gibt? - Weil ich nicht glaube, daß meine persönlichen Lebensumstände für wildfremde Leute im Internet von Bedeutung sind? - Weil ich auch nicht möchte, daß meine persönlichen Lebensumstände anfangen, für wildfremde Leute im Internet von Bedeutung zu sein? - Weil ich im täglichen Leben schon genug Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen habe und deshalb wenigstens den virtuellen Bereich bewußt so unpersönlich wie möglich halten möchte? - Weil ich die Anonymität und Unverbindlichkeit des Internet sehr schätze, ohne deshalb gleich ein e-Stalker oder angehender Amokläufer zu sein? - Weil ich dieses Forum zur Suche von Sachinformationen nutzen möchte und nicht als Kontaktbörse und mir deshalb - so hart wie's klingt - die persönlichen Lebensumstände der Nutzer zunächst mal sch...egal sind? - Weil dich nichts angeht, wer ich bin? Ihr könnt euch was ausssuchen, ist alles auf gewisse Weise richtig. Aber um euren Wissensdrang zu befriedigen: Ich bin eine klassische "alte Jungfer" mit - das sage ich wohlgemerkt, ohne die psychologische Vorbildung zu besitzen, das eigentlich beurteilen zu können - relativ tiefgreifender Persönlichkeitsstörung und schweren Problemen im Sozialverhalten seit dem Kleinkindalter. Mein Leben verläuft ziemlich simpel: Ich stehe morgens auf, gehe zur Arbeit, komme nach Hause, schlafe ein bißchen und stehe am nächsten Morgen wieder auf, um zur Arbeit zu gehen. Jedes Abweichen von diesem Tagesablauf stellt für mich eine enorme Herausforderung dar. Jeden Kontakt mit anderen Menschen (das schließt meine Eltern und Familie ein) empfinde ich als enorm stressig und als echte "Arbeit", die mich nach circa sechs bis acht Stunden (je nach äußeren Umständen) an den Rand meiner physischen wie psychischen Möglichkeiten bringt, mit Symptomen wie bleierner Müdigkeit, Unfähigkeit, mich zu konzentrieren, "Blackouts" und "Overload"-Reaktionen, in Extremsituationen sogar Phantomschmerzen. In guten Phasen schaffe ich es mit viel gutem Willen, ohne absoluten Zwang meine Wohnung zu verlassen und mich ohne Not der Begegnung mit der Menschheit auszusetzen. Im Normalfall - und vor allem in eher depressiven Phasen, die in der Regel alle paar Monate auftreten, - schließe ich mich in meiner Wohnung ein, ignoriere Tür und Telefon und breche alle Kontakte ab. Das ist eine Lebensbilanz, auf die ich, wie man sich vielleicht vorstellen kann, nicht unbedingt stolz bin. Weswegen ich eigentlich nur bedingt Wert darauf lege, sie im Internet zu veröffentlichen. Zu krass? Ihr habt gefragt. Um es zusammenzufassen: Wenn jemand nicht zuviel über sich erzählen möchte, gibt es dafür unter Umständen Gründe. Seid dann bitte auch so nett und respektiert das.