Bei Amicimorum heißt es dazu: Azar (Hasart) Zwei Spieler spielen mit drei Würfeln. Der Angangsspieler gewinnt sofort wenn er einene azar würfelt. D.h. die vier niedrigsten Würfe (3,4,5,6) oder die vier Höchsten (15,16,17,18). Wirft er aber eine Suerte (7 – 14) so gilt dies als „Chance“ des Gegenspielers und der selbe Spieler wirft nochmals. Wirft er dabei eine reazar verliert er. Wirft er wieder eine Suerte geht die Chance zurück an ihn, es sei denn es handelt sich um die gleiche Augensumme die schon als Chance seines Gegenspielers geworfen wurde. Von da an würfeln die Spieler abwechselnd um ihren Chancenpunkt zu wiederholen. Wem das gelingt, der gewinnt die Runde. Halber Azar Beim Medio Azar wird die Grenze zwischen Azar und Wuerte anders gezogen. Als Azar gelten die fünf höchsten und niedrigsten werde, also 3 -7 und 14 – 18. Als Chancen bleiben damit nur noch die 8 -13. Es wird wie üblich gewürfelt wer beginnt, denn auch hier würfelt immer nur ein Spieler. Erzielt er beim ersten Wurf einen Azar erhlält er einen Punkt, wird er eine summe von 8 – 13 wird diese als Chancenpunkt des Gegners festgehalten. Beim zweiten Wurf gibt es drei Möglichkeiten: 1. Er wirft weder einen Azar noch den Chancenpunkt des Gegenspielers. 2. Er wirft den Chancenpunkt des Gegners. 3. Er wirft einen Azar. Im ersten Fall zählt das Ergebnis drei Punkte, gilt foran als sein Chancenpunkt und das Spiel beginnt von vorne. Im zweiten Fall werden ebenfalls drei Punkte gutgeschrieben und er darf noch einmal würfeln. Würfelt er dabei einen Azar gewinnt er alle bisher gesammelten Punkte. Wiederholt er den Chancenpunkt des Gegners verliert er alle Punkte. Bei jedem anderen Wurf wird verfahren wie im ersten Fall, es gibt aber keine Punkte mehr gutgeschrieben. Im dritten Fall werden vier Punkte gut geschrieben und er würfelt weiter. Für jeden weiteren direkt danach erzielten Azar gibt es einen zusätzlichen Punkt. Erzielt er den Chancenpunkt des Gegners, geht es weiter wie im zweiten Fall beschrieben. Bei jedem anderen Ergebnis, so wie im ersten Fall. Jetzt ist der Gegenspieler dran. Dabei müsste das Spiel so weitergehen wie nach dem ersten Wurf des Anfangsspielers, denn dessen Chancenpunkt steht ja schon fest. Die bereits gesammelten Punkte bleiben wohl bestehen. ========================================================================================================== Deine Interpretation und die von Amicimorum unterscheiden sich in einem Punkt: Du schreibst: "3. Würfelt er dabei eine bislang nicht vermerkte Augenzahl, dann bleiben die Münzen im Pot… Spielstartet neu " Amicimorum: "Bei jedem anderen Wurf wird verfahren wie im ersten Fall, es gibt aber keine Punkte mehr gutgeschrieben." Soll heißen: "Im ersten Fall zählt das Ergebnis drei Punkte (die entfallen jedoch aufgrund von 'es gibt aber keine Punkte mehr gutgeschrieben'), gilt foran als sein Chancenpunkt und das Spiel beginnt von vorne." Es gibt m.E. keinen 'Pott' im üblichen Sinne. Mit Deinem 'Pott' sind ziemlich sicher die Punkte gemeint, die ein Spieler in seiner jeweiligen Runde ansammelt. Die kann er entweder gewinnen, oder eben auch wieder verlieren. Somit würden im o.g. Fall die in dieser Runde erzielten Punkte des aktiven Spielers seiner Gesamtpunktzahl gutgeschrieben werden und der Gegenspieler ist dran. Interessant ist auch die unterschiedliche Übersetzung/Auslegung hinsichtlich Punkte vs. Münzen, die jeweils eine völlig unterschiedliche Spieldynamik bedeuten würden. Beim reinen Sammeln von Punkten wäre es eher ein ruhiges und unaufgeregtes Spiel, wohingegen der direkte Einsatz von Münzen des Gegners eine Poker-ähnliche 'aggressive' Atmosphäre bedeuten würden. Letzteres würde ich für ein Kneipenspiel als wahrscheinlicher erachten.