Wachstafel ... wer hat schon Erfahrung damit

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mondspeer

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Hallo miteinander, ich habe gestern in einem - zugegebenermaßen einfachen - Buch einige interessante Ideen gesehen. Mühlespiel, Hauben, ... und eine Wachstafel. Das fand ich interessant. Scheint wohl authentisch zu sein und würde ja zu einem Wildhüter passen, wenn er unterwegs Wild zählen musste. Wenn ich mich richtig erinnere, ein entsprechendes Brett, mit einer Art Stecheisen eine Vertiefung 'reinschneiden. Und dann eine Mischung aus Kerzenwachs, Talg und Ruß einfüllen. Kalt werden lassen, dann noch einen Griffel schnitzen und fertig. Hat das jemand von Euch schon mal ausprobiert? Und funktioniert es? Quelle: http://www.amazon.de/Mittelalter-se...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1356204834&sr=1-1
 
Ich habe Bienenwachs geschmolzen und eine Mischung aus zerriebener Holzkohle und Ruß reingerührt und die schwarze Masse dann in die Tafel gegossen. Solange es noch warm ist, immer mal hin und her bewegen, damit die Masse sich gleichmäßig verteilt. Da es bei mir sehr kalt war, als ich das gemacht habe, ist die Masse zu schnell erkaltet und hat Falten gebildet, da hab ich dann zu Hause noch mal mit dem Fön die Masse oberflächlich erwärmt und glattlaufen lassen.
 
Die Idee mit dem Fön ist ja klasse. Und wie bewährt sich die Tafel im "Alltag" ... wie schreibt es sich?
 
Es schreibt sich gut, das Wachs ist normalerweise hart genug, wenn man es nicht gerade im Hochsommer mitten in die Sonne legt. Und es geht auch mit dem weg löschen des geschriebenen gut. Ich mach morgen mal ein Foto ...
 
Wachstafel? Funktioniert gut... ich habe eine Gekaufte und würde mir zukünftig etwas Schmuckeres selbst machen.
 
Habe auch eine . Kann ich nur empfehlen . Wir benutzen unsere meistens beim Würfelspiel. Habe auch die Bienenwachsvariante.
 
Ich hab denn Griffel aus Bronze gemacht. An der einen Seite Spitz an der anderen Seite flach wie ein Schaber. Erwärmt man das flache Ende an einer Kerze, lässt sich der geschriebene Text leichter löchen und die Stelle glätten. Talg würde ich nicht nehmen. zu niedriger Schmelzpunkt
 
Wir haben auch eine, allerdings nicht "a" weil römisch. Wie jungraban schon schreibt, sollte man keinen Talg reinmischen. Bienenwachs und Ruß reicht völlig. Da das Wachs doch einen gewissen Widerstand bietet und abhängig vom persönlichen Schreibstil ziemlich Druck auf den Stift entsteht, sollte der Stift stabil genug sein. Ich weiß nicht, ob es auch welche aus Holz gibt, ich kenne sie aus Bein oder Metall. Was das "Tabula rasa" angeht, also das Löschen der Schrift aus dem Wachs, da haben wir etwas Probleme. Die Wachsoberfläche ist bei uns durch das Abschaben eher verschliffen, ich habe dann immer mit den Fingern nachgeglättet. Wie macht ihr das?
 
mit warmer Messerklinge... wie beim Brotbestreichen
 
Wir haben auch eine, allerdings nicht "a" weil römisch.
In der Mittelalterausstellung in Schloss Gottorf waren Wachstafeln eines Lübecker Kaufmanns ausgestellt. Das genaue Datum habe ich nicht auf dem Foto, sie lagen bei Gegenständen um 1150 in der Nähe.
 
Wenn man in das Bienenwachs Leinöl mischt, bekommt man eine etwas weichere Konsistenz und das Geschriebene läßt sich leichter wieder glätten. Grüße Aennlin
 
@Margarethe: danke für den Hinweis. Ich hatte unsere beiden Wachstafeln damals bei einem Internetladen für Römer-Reenactment gekauft, weil ich a) einfach mal eine Wachstafel haben wollte und mir b) zu der Zeit nicht sicher war, ob diese mitte 12. Jhdt auch schon diesen Bogen hatten wie die Täfelchen aus dem 13. Jhdt. @aennlin: auch dir danke für den Tipp. Wenn das Wachs in unseren Täfelchen mal völlig verratzt ist und ich es erneuere, dann teste ich das aus. Das jetzt eingebrachte Wachs ist ziemlich hart, ich finde es nicht so gut zu beschreiben, aber vielleicht ist das auch nur Gewohnheitssache.
 
Die Idee mit dem Leinöl werde ich mal ausprobieren. Habe hier sowieso ein kleine Fläschchen, dass ich nicht mehr zum Essen verwenden will.
 
Noch 'ne kurze Frage zum Wachsbrett. Wie dick müsste das Brett sinnvollerweise sein, bzw. wie tief die Vertiefung, in die das Wachs kommt? Ich habe hier einige Bretter, die ich verwenden könnte, die sind aber nur 1,8 cm dick. Würde das reichen ?( Danke für Tipps. PS: Und für stille Stunden könnte ich ja auf die Rückseite ein Mühlebrett einrichten (ich meine einritzen) und ein paar kleine Steine aufsammeln. Das scheint es immer schon gegeben zu haben. Oder ich schnitze mir ein paar Würfel (oder leiste mir welche auf dem Markt). Dann kann ich das Brett gleich zum Notieren der Spielstände nutzen. Muss nur aufpassen, dass die Wildlisten nicht verschmiert werden, sonst wird mein Vogt mich gleich wieder prügeln wollen.
 
Das reicht locker, ich meine die Brettdicke. Unsere Täfelchen haben nicht mal 1 cm. Du willst und musst das Ding ja überall mitnehmen, da kann das Format garnicht handlich genug sein. Die Tiefe für das Wachs ... ich schätze, dass bei unseren Täfelchen 4 - 5 mm sind, aber wie gesagt, nur Schätzung. Das Außenmaß unserer Täfelchen ist übrigens 14 x 9 cm, aber man kann sie auch größer machen. Oder mit einem gotischen Bogen an einem Ende. Kann es sein, dass du an sowas wie die Schüler-Schiefertafeln denkst, nur mit einer Wachs-Schreibfläche? Weil du schreibst, du möchtest hinten drauf ein Spielfeld ritzen und Steinchen suchen.
 
Hm ich hab Holz da und Wachsreste... ich werd das mal ausprobieren im nuen Jahr. Hört sich sehr interessant an!
 
ich hab mal eine de lux wachstafel gesehen...sie war aus bronze. wenn der wachs zu zerschrieben ist, legt man sie einfach auf einen heißen stein...wollte ich mir schon immer mal nachbauen
 

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