Ah, jetzt verstehe ich, was du willst...
Meine Lektüre unterscheidet zwischen zwei Formen von Wadenbindengarnituren: Wadenbindengarnitur der Form 1 (nur eine eiserne/bronzene Schnalle am Knie) gab es in Rathewitz Grab 12, Weimar Grab 38, Weimar Grab 84, Schönebeck Grab 14. Bei Weimar 84 ist die Lage der Schnalle nicht völlig klar, in Schöne beck gab es vielleicht eine Riemenzunge. Wadenbindengarnitur der Form 2 (bronzene/eiserne Schnalle, versilberte/vergoldete sichtbare Riemenzunge) gab es in Bilzingsleben Grab 47, Obermöllern Gräber 9, 13, 20, Weimar Grab 26. Bei Bilzingsleben könnte es sich allerdings auch um eine Schuhgarnitur handeln. Einen Vergleichsfund für die Form 2 gibt aus aus dem Niederrheinischen (silberne Schnalle, Beschlag, Riemenzunge), welcher dort in die Phase 5 (555-570) datiert wird. Datiert werden beide Formen nach Frau Hansen in die Phase MD 4 (bis 550) oder nach Böhner zur Stufe III (525-600). Hansen hat für ihre Publikation allerdings nur Funde bis 550 verwendet, weil das typisch Thüringische Fundmaterial danach rapide abnimmt (warum auch immer) und sie hat nur Frauengräber untersucht. Zu den Wadengarnituren weist sie aber auch darauf hin, dass dies der Beginn eines neuen Trends ist, der laut Gräberinventar zu der Zeit nur von der Oberschicht getragen wurde. Also wohl auch nicht viel anders als bei den bereits eroberten alamannischen Nachbarn
Bleibt die Frage, woher der Trend wohl kam... wären die Thüringer früher drann gewesen, hätte ich gesagt, die Ostgoten waren es, aber so...