Was fasziniert euch am Mittelalter?

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Morgan

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Und schon in der Überschrift die Frage falsch gestellt... Genausogut hätte ich frage könne, warum jemand gern Erdbeeren isst. Einer aus der Monty-Python-Group war es glaub ich, der gesagt hat: "History will teach you nothing". Sinngemäß also: Aus der Geschichte kann man gar nichts lernen. Ich sehe das anders. Für mich sind die psychologischen Mechanismen, nach denen man ein Feindbild aufbaut oder eine vorgegebene Ordnung akzeptiert, universell die gleichen. Egal, ob es um Judenverfolgung zur Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter oder im Dritten Reich, das Bild der Frau und ihre Aufgaben im Mittelalter oder den 50er-Jahren handelt. Ebenso sind die Argumente, in denen solche festen Strukturen aufgebrochen werden, ihrem Wesen nach die gleichen. Man könnte also sehr wohl aus der Geschichte lernen, wenn man es nur wollte! Aber mir geht es noch um etwas anderes. ich habe ein anderes Verhältnis zu meiner Kleidung, meinem Essen, zum Konsum überhaupt, seit ich mich mit dem Mittelalter befasse (und das ist länger, als ich hier registriert bin). Wer je eine Holundermarmelade vom Sammeln bis zum Öffnen des Glases selbst gemacht, wer je einen Fisch selbst gefangen und zubereitet oder ein Kleidungsstück selbst gefertigt hat, wird das Glas Erdbeer-Konfitüre, die Fischstäbchen und das 5-Euro-T-Shirt aus dem kik mit anderen Augen sehen. Und sich überlegen, ob man wirklich so viel "Mist" in all unsere Produkte, die uns täglich umgeben, reingeben muss und alles leichten Herzens wegwerfen kann, wenn es nicht mehr dem entspricht, was der "State of Art" einem vorschreibt. Ich möchte unseren Planeten nicht sehen als einen Ort, der nur besteht aus Menschen und ihren Rohstoffquellen. Möchte Respekt erweisen den Menschen, den Tieren, Pflanzen und Böden, die dafür sorgen, dass es mir so gut geht, wie ich mich befinde. Keine Ahnung, ob es einen oder mehrere Götter gibt, denen ich dafür danken sollte. Dankbar sein sollte ich schon...
 
Da stimm ich dir voll zu. Man erkennt auch sofort die Qualität der Ware, sowohl vom Material als auch von der Verarbeitung. Da lass ich mich nicht so schnell was aufschwatzen, weil ich einfach sicher erkenne ob etwas den Preis wert ist oder nicht. Wieso sollte ich 60€ für ne Markenmütze bezahlen, wenn ich sehe dass ich mir sogar bessere Wolle kaufen könnte, selber Nadelbinde und dann hab ich ne tolle Mütze die weniger kostet und sitzt? (Wobei ich aber schon von klein auf von meiner Mutter so erzogen wurde, dass ich lieber Qualität statt Quantität kaufen soll, ein gewisses Bewusstsein hatte ich also schon.) Das mit dem Kräuter Sammeln, Essen kochen etc. hatte ich immer schon irgendwie intus. Ich glaube das war auch ne gewisse Vorraussetzung ins Mittelalter zu stoßen. Zudem auch, dass ich diese übertriebenen Hygienewahn und alles muss steril und sauber sein nie nachvollziehen konnte. In unserem Hobby kann man das gar nicht so penibel machen^^ Wirklich eingestiegen bin ich aber durchs Kämpfen. Erst kam hier die Faszination und dann hab ich gesehn dass es sowas wir mittelalterliche Darstellung gibt und man das auch selber praktizieren kann. Später kam noch die Freude am Handwerk... ich konnte nie nähen, also das Stechen mit Faden schon, aber nicht ein Schnittmuster erstellen. Hatte es dann einmal versucht und es ist voll in die Hose gegangen. Danach hab ich mir aber ne Gugel gemacht, meine erste Gewandung, die ich auch noch bestickt hatte und immernoch trage. :) Und so gings dann los... Brettchenweben, Nähen, Sticken, Färben, Nadelbinden, Spinnen, Schmieden, Schilde bauen, Schwerter schleifen, Schuhe nähen, Met ansetzen... man kann da schon stolz sein wenn man das hinbekommt und auch irgendwie abgesondert von der ganzen Industrie sich Sachen selber herstellen kann. Das macht einfach Spaß, nur der Alltag stielt da leider so viel Zeit :wiki2 Nunja es macht einfach Freude und bereichert einem das Leben prost1 und es ist toll immer wieder neue Leute kennen zu lernen mit denen man dieses Hobby teilt, weil man sie sonst wohl nie kennen gelernt hätte :knuddel
 
Meine Fazination liegt im wesentlichen eigendlich in 2 Punkten , die sich mir durch das Mittelalter-Reenactment ergeben. Handwerk und Sport. Ich kann man handwerklich richtig ausleben. Es unterscheidet sich meiner Meinung nach maßgeblich von anderen , durchaus viel zu oft praktizierten handwerklichen Hobbys. In der Form, dass es doch schon sehr exotisch ist. Ich kann durch das Mittelalter eine sehr breite Spanne an Handwerklichen abdecken. Nähen/Stoffarbeiten, Holzbearbeitung, Stahlbearbeitung/Platnern und Lederbearbeitung. Aber in einer Form die Spaß macht. Ich muss keine Tischdecken nähen um nähen zu können , ich muss kein Nachttischen bauen, um mit Holz zu arbeiten. Ich nähe mir Rüstungssachen zusammen, Kleidung , ich baue mir Möbel fürs Lager, Sachen aus Leder für Rüstungen oder irgendwelches Lagerzeug... Durch das Handwerkliche erweitert sich das Hobby automatisch. Denn mit einer Selbstgefertigten Rüstung macht das Kämpfen mehr Spaß, durch eine selbstgebaute Lagerausstattung macht das Lagern mehr Spaß und so wird das eigendliche Hobby Mittelalter immer Zeitaufwendiger und intensiver (im positiven Sinne) Desweiteren Erweitern sich meine handwerklichen Künste automatisch und das mit Spaß. Sportlich gesehn ist es einfach für mich das beste. Ich geh net gerne in die Mucki-Bude, Fußball ist für mich das letzte, Handball kann ich nicht, Schwimmen musste ich von 6-16 Jahren , obwohl ich nicht wollte... Mit Schwertkampf hab ich was gefunden, wo ich mich auspowern kann und gleichzeitig Spaß daran habe. Man steht auch nicht unter einem Leistungsdruck. Im Fußballverein, Schwimmverein, usw wird man immer irgendwie unterdruck gesetzt, weil man Leistung sehen will. Andere Mitspieler machen einen irgendwann fertig , in dem sie zeigen "du kannst ja nix" Das ist mir in der Mittelalterszene noch nicht aufgefallen... Hochnäsige Leute finden nur Freunde ihres gleichen und werden meistens ausgeschlossen. Der Spaß steht im Vordergrund. Auch auf Tunieren, wo es auf eine Wertung ankommt, stellen sich die Meisten nicht als die "Besten" dar und profelieren sich. Auch dort steht der Spaß im Vordergrund. Mir persöhnlich am wichtigsten. Ich kann es zb beim Boxen hassen, wie die sich vor dem Boxen ankleffen und auf dicke Hose machen. Es ist meiner Meinung nach doch irgendwo am schönsten, am Ende einer "Schlacht" sich die Hand zu geben, zu sagen " Hat Spaß gemacht" und dann irgendwo ein Bierchen zu trinken. Egal ob man "Verloren oder Gewonnen " hat. Das sind die 2 Hauptgründe, warum mich das Thema Mittelalter (und das drum herum ) so faziniert. Nebeneffekte gibt es natürlich auch. Thema Nahrungsmittel. Ich bin eigendlich "Vogelfrei". Hab keine Verein, bin niemandem zugehörig. Muss also in der Regel mein Krempel überall allein mit hinschaffen , mein Lager alleine auf und abbaun und auch alleine Kochen. Wenn man als Junger Kerl, so wie ich, ganz alleine für sich Kochen muss, dann kuckt man beim einkaufen doch schonmal genau hin und denkt sich " brauch ich das wirklich? " Ich kaufe viel bewuster ein. Und meine Ernährung stellt sich auch etwas um. Wenn man Gemüse selber nach eigenen wünschen zu bereitet , kann Gemüse ganz schön lecker schmecken :D Mein einzigstes Kochgerät ist eine Wikinger-Bratpfanne, also eine sehr sehr flache Pfanne , 30cm breit mit langem Stiehl, die man dann übers Feuer hält. Hat so en bischen Wilder-Westen-Karakter. Aber so macht kochen echt viel Spaß. Schön vor dem Feuer sich sein eigenens Essen zusammen Brutzeln , mit nem Krug voller Bier und die Ruhe wech :) Desweiteren bedeutet das Mittelalter mit allen Fasetten für mich Urlaub. Wenn ich auf Märkten bin , in der Werkstatt oder Kämpfe, kann ich abschalten. Abschalten vonner Arbeit, von zu Hause, von dem altäglichen Mist, den einen so begleitet. Dadurch, dass ich auch allein bin, hab ich mit nichts was an der Kappe. Keinen Lagerstreit, niemanden , der mir was sagt , und niemanden , auf den man rücksticht nehmen muss. Die pure Erhohlung für mich :)
 
Ich fand Wikinger als Kind schon Klasse! Ich hatte in Geschichte auch immer Super-Noten,..im Gegensatz zu den Hauptfächern! Die Faszination für mich bezieht sich zwar Schwerpunktmäßig aufs Frühmittelalter, aber im Größen und Ganzen auf die ganze menschliche Geschichte. Alles, was wir jetzt sind, was wir jetzt wissen, hat alles mit der Vergangenheit zu tun. Sämtliche Grenzen, Religionen, Bauten,...einfach Alles. Das ist natürlich für jeden klar und selbstverständlich, wie das Wasser nass ist. Trotzdem find ichs immer und immer wieder erstaunlich,...schlecht zu beschreiben, ohne das jeder denkt, das ich ein Holzkopf bin.Und als Handwerker bin ich immer wieder von Neuem überrascht, was Menschen großartiges gebaut haben, seien es Schnitzereien, Dombauten, Drachenschiffe,..... Und je mehr ich selbst bastel, baue, herstelle, aus natürlichen Materialen, desto mehr versteh ich meiner Meinung nach,..oder ne, nich verstehe, desto mehr kann ich Sachen und die Natur schätzen. Ich geh inzwischen ganz anders durch Felder und Wälder, durch Dörfer und Städte.
 
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Es gibt soviele Zeiten die mich interessieren, warum ich mri jetzt grad Nordeuropa im Frühmittelalter ausgesucht hab und nicht das 13. oder 19. oder frühe 20. Jahrhundert oder was Antikes... Ich bin kein Freund von Romantisierungen, aber den "Wikingern" wird ja ein gewisser Pragmatismus nachgesagt der mir sehr entgegenkommt. Ich glaub auch der grobe Zeitraum "Mittelalter" war in vielen Bereichen etwas menschlicher, weil man zwangsläufig mehr auf seine Nachbarn angewiesen war. Ehrlichkeit, Gastfreundschaft etc waren noch keine leeren Worthülsen
 
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Es gibt soviele Zeiten die mich interessieren
Mir geht es so wie Hjalmar, nur in Bezug auf das Hochmittelalter. Ich könnte genauso gut Römer oder 18. Jhdt-Living History machen, weil das, was Morgan schreibt:
ich habe ein anderes Verhältnis zu meiner Kleidung, meinem Essen, zum Konsum überhaupt, seit ich mich mit dem Mittelalter befasse (und das ist länger, als ich hier registriert bin). Wer je eine Holundermarmelade vom Sammeln bis zum Öffnen des Glases selbst gemacht, wer je einen Fisch selbst gefangen und zubereitet oder ein Kleidungsstück selbst gefertigt hat, wird das Glas Erdbeer-Konfitüre, die Fischstäbchen und das 5-Euro-T-Shirt aus dem kik mit anderen Augen sehen. Und sich überlegen, ob man wirklich so viel "Mist" in all unsere Produkte, die uns täglich umgeben, reingeben muss und alles leichten Herzens wegwerfen kann, wenn es nicht mehr dem entspricht, was der "State of Art" einem vorschreibt.
... trifft ja auf frühere und spätere Zeiten genauso zu. Ich könnte jetzt allenfalls schreiben, was mich an Living History allgemein fasziniert: das Ausprobieren, das Werkeln, das Recherchieren, das (gelegentlich) über die eigenen Grenzen gehen. Und natürlich: Gleichgesinnte kennenlernen. Das mit dem "Qualität statt Quantität" kaufen wurde mir im Gegensatz zu @Kampfrausch nicht anerzogen, das kam erst später. Ob im Zusammenhang mit dem Hobby, glaub ich jetzt nicht mal, das war schon davor. Aber es passt gut zusammen, da gibt es eine ganz dicke Schnittstelle.
 
Bei mir liegts vielleicht daran, das ich schon immer hinterfragt habe. Tut man das aber wirklich, dann iss es schon gar nicht mehr so toll....ob nun wiki oder was auch immer. Trotzdem liebe ich dieses Hobby. Ich kann mich ausprobieren und die Themen dafür sind halt endlos. Handwerk Waffen und was es sonst noch so gibt. Ein Leben iss leider zu kurz dafür.......
 
Ja, das stimmt ... En Leben ist zu kurz, für all die Dinge, die ich noch machen und erleben möchte. Da muss man die Zeit schon sinnvoll nutzen. Sinnvoll nutzen heisst für mich, mich mit den Dingen zu beschäftigen, die längst vergessen sind oder in Gefahr sind, verrgessen zu werden. Ich finde die Vergangenheit faszinierend, ich finde alte Steine, alte Stätten, alte und geheimnisvolle Orte spannend ... Ich hatte schon immer Interesse an alten Burgen, Türmen, alten Häusern, fand stille Plätze und alte, knarrende Balken faszinierend ... Als wollten all diese Dinge mir etwas sagen. Genau DAS versuche ich mit meinem Hobby zu ergründen. Die genaue Darstellung ergab sich dann einfach aus der Region und dem Freundeskreis. Das erforschen der Vergangenheit in der unmittelbaren Umgebung ist einfacher ^^
 
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Ich grübel schon die ganze Zeit, was eine sinnige Antwort wäre. Was fasziniert einen Philatelisten an Briefmarken? Das faszinierende an Faszination ist wahrscheinlich, dass man selbst nicht versteht was einen antreibt. Lisabeth hat es für mich super schön beschrieben. Da ist etwas, was mich bei den Spuren, die Menschen vor langer Zeit hinterlassen haben, innerlich aufhorchen lässt. Das können Bauwerke, aber auch ein historisch bedeutendes Stück Land sein. Das kann ein Geräusch sein (ein Webstuhl) oder Musik. Es kann aber ein Geruch sein, den ich üblicher Weise nicht in der Nase habe. Lasse ich mich darauf ein, rennt es gefühlsmässig einfach mit mir los.
 
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Das ist schön gesagt. Ja, dieses Alte zu bewahren (auch, weil es vielleicht mal wichtig sein könnte, dass mensch noch weiß, wie man ohne Apotheke Fieber senkt etc. ;) ), treibt auch mich an. Toll, dass ihr so einsteigt auf das Thema, hatte gar nicht mit so vielen Antworten gerechnet
 
Und noch ne Antwort: Im Prinzip kann ich mich größtenteil meinen Vorrednern Anschliessen, Aber ich möchte es trotzdem aus meiner Sicht erzählen: Als Kind bin ich auf einem ehemaligen Bauernhof aufgewachsen ,die letzte Kuh wurde geschlachtet als ich zur Welt kam. Leider ist auch mein Opa damals gestorben und ich wollte halt wissen wieso und warum. Da ht mein Onkel die Erinnerungsstücke aus dem Krieg herausgeholt und mit Geschichten darüber erzählt. Ich fand das Spannend und wollte mehr wissen. Was war davor und wer sind meine Vorfahren :wiki1 ???? Irgendwan von irgendwem hatte ich dann ein Geschichtsbuch für Kinder und meine Leidenschaft war besiegelt. Auch heute intressiere ich mich nicht nur fürs Mittelalter. Warum also genau jene Zeit und Reenactment? Nun ersteres liegt vordergründig Nahe, meine Heimat ist Gelnhausen Barbarossastadt. Und Reenactment weil ich immer vor Filmen sitze und sag : "Wie Robin Hood in Nylon-Strumpfhosen 8| ? Ich hab mich nur lange nicht so richtig getraut, selbst was zu machen. Aber Vor gar nich langer Zeit in einer Galaxie gar nicht weit weg von hier, hab ich mir mein erstes Schwert zu einem Faschingskostüm gekauft... der Rest ist Geschichte :rolleyes: . Aber das mit dem bewussten Einkaufen und ernähren, dem Landschaft und Natur geniessen, handwerken und selbstmachen... Das hat schon immer in mir geschlummert und dieses Hobby ist ein Katalysator dafür. Noch einen Effekt hat das auf mich - Ich bin Elektroniker und habe auch Zuhause viel mit Elektronik & PC zu tun, ich bin in einer Freiwilligen Feuerwehr und wer glaubt dort hat die Technik noch keinen Einzug der Irrt. Da einen Termin dort Hektik. Von A nach B in kürzester Zeit, heute Bestellt morgen da :help. Stop!!! Musik an und Sarwürken, oder ohne Uhr über den Markt und einfach durchatmen. Zeit haben! Und jetzt Schluss hab wunde Finger und eure Geduld lange genug beansprucht. Wie Sagt Lorb immer so schön : Aufs Mittelalter :trink02
 
Ja, vielleicht ist das Mittelalterhobby auch eine Art Flucht für mich aus dem Alltag, eine Flucht von all der Technik, der Schnelligkeit, dem Krach, der Hektik ... Nein, nicht vieleicht, ganz sicher ist es das. Nein, ich will nicht im Mittelalter leben ... Jedenfalls nicht mit dem Bewusstsein von heute,und ich mag mein Leben im hier und jetzt aber dennoch tut so eine Auszeit in ein so viel anderes Leben so gut, man erdet sich wieder und weiss dann die Angenehmen Seiten des jetztigen Lebens zu schätzen.
 
Wenn es nicht auf das Mittelalter bezieht, dann kommt der "Entschleunigungsprozess" hinzu. Was ich an dem Hobby schätze, ist die Erfahrung mit welchen geringen Mitteln, man zu wirklich tollen Ergebnissen kommen kann. Man nehme die "Entscheunigung"+"Zwei Hände" + "kleines Werkzeug" und erntet zum Schluss ein Erfolgserlebnis. Gut nicht immer gelingt alles sofort, aber ich war ehrlich erstaunt, was ich so alles zusammenbasteln kann, ohne dafür einen "amtlichen Schein" zu haben. Ich mag gar nicht Wissen, welcher Endorphinstrom durch den Körper fließt, wenn man in Gemeinschaft die ersten Balken in den Boden stemmt, oder ein Boot zu Wasser lässt. Das stelle ich mir als Rausch "pur" vor. Oder auch ein gutes Tunier, wie oben beschrieben, bestritten hat. Das hat aber weniger mit der Faszination Mittelalter zu tun, als mit dem Resultat aus Selbst- oder Gruppenerfahrung. Also die Entschleunigung schon. Arggs. Dieses Potpourri an Faszinationen lässt sich nicht trennen. :D Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich mit diesem Kram nicht mehr allein (oder nur in der Familie) bin.
 
Lis du hast mir quasi aus der Seele gesprochen. Ich endecke im Hobby mittelalter scheinbar viele einfache Dinge. Betrachtet man sie genauer, steckt aber große durchdachtheit darin. Und das ist etwas was mich total faszieniert. Darüber hinaus kommt begreifen für mich sehr stark vom greifen überhaupt. Zeit kann man leider nicht greifen im eigentliche Sinne von anfassen. In unserem Hobby habe ich aber die möglichkeit vergangenes zu begreifen indem ich es wieder greifbar mache.
 
. Zeit kann man leider nicht greifen im eigentliche Sinne von anfassen. In unserem Hobby habe ich aber die möglichkeit vergangenes zu begreifen indem ich es wieder greifbar mache.
:thumbsup: Sign Hab ich wieder viel geschwafelt, dabei kann das Leben doch einfach sein.
 
Was mich am MA fasziniert? Das ist ganz einfach: Ich weiss es nicht. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen, besonders Lis. Das Hobby ist für mich eine Art Flucht aus meiner Realität für ein paar Stunden oder auch ein paar Tage. Zwar bin ich handwerklich bisher nur seeeeeeeeeeeehr bedingt unterwegs gewesen, aber grundsätzliches Interesse besteht. Was ich mir beim Durchlesen der Posts gedacht habe ist, dass ich eigentlich echt schlecht esse. Klar, es schmeckt super, aber gesund ist definitiv anders. Worum ich Lis, Hermann und Jungraban immer beneide ist die Nähe zu Lütjenburg und der Turmhügelburg. Sowas in meiner Nähe mit Nordleuten wäre perfekt. Vielleicht findet sich ja noch was? Wir werden sehen. Was nun zu der Frage führt, warum ausgerechnet Nordmann, derer es schon so viele gibt? Schlichtweg: Gefühlssache. Ich bin ein intuitiver Mensch, der auf sein Bauchgefühl hört. Und das hat mich bisher sehr selten im Stich gelassen. Beim Thema Skandinavien hat ebenjenes dann "zugeschlagen" und mir gesagt, dass das genau das ist, was mich interessiert, wo ich mich wohl fühlen werde. Und bisher ist das auch so. Ich weiss ja, dass ich nicht unbedingt in der Darstellung sonderlich authentisch bin, aber das weiss ich. Es macht Spass, sich weiterzuentwickeln und zu verändern. (Achja: Im Berufsleben MUSS ich sauber und steril sein, da sonst Menschenleben in Gefahr sind - was ich nicht akzeptieren kann)
 
Lis du hast mir quasi aus der Seele gesprochen.
Ich weiß ;) Fussel hat genau das richtige Wort: Entschleunigung. Das ist es. Nur an der Gemeinschaft allein liegt es meines Erachtens nach nicht. Die hat man auch in anderen Hobbys. Wenn ich da so an unsere Fototruppe früher denke, das war genau so eine tolle Truppe, mit der man über das Hobby aber auch genauso gut über Gott und die Welt reden konnte. Das hat jede Gemeinschaft Gleichgesinnter ... Und wie Janne schon sagt, ja, es ist auch eine Menge Intuition dabei ... manchmal braucht man gar keine Begründung suchen, warum man eine Sache genau so macht ... man macht sie einfach. Weil einem die innere Stimme es so sagt und man weiß, dass es richtig ist. Ein schönes Thema :thumbup:
 
Lis oder weil einem Hund und Katze sagen das sie es toll finden....hihi...... Für Gregor iss Burg immer Badeurlaub und Feli ´hat nach nem Wochenende immer ne richtige Mauswampe......
 
Was fasziniert mich am Mittelalter? Ich bin geschichtsinteressiert, seit ich denken kann. Nicht nur fürs Mittelalter. Aber hierfür immer mehr. Bin erst vor wenigen Jahren aktiv dazu gestossen und wünsche mir heute, es wäre in jüngeren Jahren gewesen, aber die Zeiten waren nicht danach. Ich geniesse es, bei Gruppen oder auf Märkten und Veranstaltungen am liebsten gewandet in die Zeit abzutauchen, mal was anderes zu sein, ein anderer Mensch. Auf Leute zu treffen, die so ticken wie ich. Geschichte zu atmen. Das ist es.
 

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