Was haltet ihr von der Theorie, dass wir erst 1714 haben?

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Ich hab übrigens nochmals nachgesehen. Die Halbwertszeit für C14 ist 5.730 Jahre, weswegen man auch nicht weiter zurück damit datieren kann. Und so ungenau ist sie mit nichten. Man bekommt ziemlich genau ein Jahrhundert hin mit sogar einem wahrscheinlichsten Zeitpunkt. Verzeihung, ich vergaß die Quellenangabe: Richard Dawkins "Die Schöpfungslüge" Seite 111
 
Oh, man kann sehr wohl weiter zurückdatieren. "Halbwertszeit" heißt nur, dass in dieser Zeit die Hälfte der zerfallfähigen Atome zerfallen sind. Von 100 C14-Atomen wären also nach 5730 Jahren noch 50 übrig, nach 11460 Jahren noch 25 usw. Da kann man noch lange was messen. Die Ungenauigkeit ist so eine Sache, denn sie wird nicht in Jahren, sondern in % angegeben. Ein Teststück, das 1000 Jahre alt ist, kann ich also auf +/- 100 Jahre genau datieren. Ich kann bei meiner Messung 900 Jahre rausbekommen, aber auch 1100 Jahre als Alter. Ist das Alter 10.000 Jahre, liegt die mögliche Abweichung also schon bei +/- 1.000 Jahre. Wie das nun genau funktioniert und wie die Genauigkeit optimiert wird, das weiß ich nicht. Ich bin nur Theoretiker (Bio...), aber kein Praktiker in dieser Angelegenheit. Haben wir vielleicht einen Archäologen greifbar, der hier mitliest und der uns da erhellen könnte? So oder so, ich weiß nicht, ob das im Sinne der Eingangsfrage jetzt ein C14-Thread werden sollte, auch wenn dieses Thema für uns natürlich nicht uninteressant ist.
 
Jungs - ganz ehrlich: Ich habt anscheinend ´ne Menge Langeweile! :whistling:
Nein, Langeweile kann es nicht gewesen sein, sonst hätte man ja dies hier gefunden. ;)
 
So, falls noch Diskussionbedarf besteht, habe ich nun einen neuen Thread zu diesem Thema aufgemacht und gleich zwei Artikel zu dem Thema verlinkt. Scheinbar ist meine Annahme, dass eine vielfache Messung (ganz logisch gemäß dem Gesetz der großen Zahlen) mehr Ergebnisse innerhalb des Konkordanzintervalls liefert -nebst vielen anderen "Optimierung"- und dadurch die Präzision steigert, sowieso üblich. Gleichzeitig, gibt es aber sehr viele Faktoren (auch bedingt durch unsere "modernen Technologien" und deren Einfluss auf die Umwelt), die diese Messungen mehr oder weniger stark verfälschen können. Und auch die unterschiedlichen Messmethoden liefern verschieden "gute Ergebnisse". Hier gehts weiter: http://mittelalterforum.com/index.php?page=Thread&threadID=15441
 
Ich finde es garnicht sooo abwägig das man sich bei den Kalender um ein Paar Jahre verrechnet hat. Der Geschicht gleich ganze Epochen als Erfindung abzusperchen halte ich jedoch für Quatsch. Die c-14 und Baumringmehtode dürfte jedenfals falsche Ergebnisse liefern wenn die Ausgangsdaten ebenfals nicht stimmen. Es müßte doch die Möglichkeit geben die Theorie zu überprüfen wenn man unseren Kalender mit den der Chinesen oder Majas vergleicht. Oder mit bekannten Astonom. Ereignissen die sich zurückrechnen lassen? Ich habe das Buch nicht gelesen aber solange jemand nur die Theorie aufstellt und Behauptungen ohne Beweise in den Raum wirft halte ich es für eine schöne 'Gute Nacht' Geschichte.. ..Lorbi dürfte es gefallen ! Lebt er doch dann in seiner richtigen Zeit.... Grins
 
..Lorbi dürfte es gefallen ! Lebt er doch dann in seiner richtigen Zeit.
1714??? 1. Nicht meine Zeit, Schurke! 2. Es würde sich finanziell für Weißenfels nichts ändern... wir wären zwar noch "Herzogtum Sachsen-Weißenfels", aber wir waren damals schon pleite (Kaiserliche Schuldentilgungskommission kontrollierte den Haushalt des Herzogs) 3. SchickiMicki-Barock-Zeit ist doof... das unterschreibt JEDER, der schon mal einen warmen Sommertag lang eine barocke Perücke getragen hat.
 
Hier sei kurz der Verweis auf Tante Wiki gestattet: Phantomzeit I. ü. sollte man sich davor hüten, von einer gefälschten Urkunde auf einen falschen Inhalt zu schließen. Der Begriff der gefälschten Urkunde ist dem Strafrecht entlehnt und bedeutete, dass der scheinbare Aussteller ein anderer ist, als der angegebene. Über die Richtigkeit des Inhalts sagt sie aber gar nichts. Wenn also jemand im 13. Jahrhundert eine Urkunde des 8. Jh abgeschrieben hat, weil das Original zu zerfallen drohte, ist diese Urkunde technisch gesehen gefälscht, auch wenn der Inhalt richtig wiedergegeben ist.
 
Illig ist immer wieder nett, um eine kleine geschichtswissenschaftliche Diskussion anzufangen und am Ende als überstudierter professorenhöriger Besserwisser da zu stehen. Aber um es kurz zu machen: http://home.snafu.de/tilmann.chladek/Seiten/Mittelalter.html und [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_Illig[/url] (unter "Rezeption")
Prof. Gerd Althoff (Münster) ließ sich auf dieses Spielchen nicht ein und stellte statt dessen die Frage, "was eigentlich alles passiert sein muss, wenn Herr Illig mit seiner Behauptung recht haben soll ". Er kam zu dem Schluss, dass die Fälscher eine "in sich stimmige Hochkultur mit allen ihren Facetten" hätten erfinden müssen, dazu eine königliche Herrschaftspraxis mittels der Kapitularien, wie es sie in der ottonischen Zeit überhaupt nicht mehr gegeben hat. Darauf antwortete Illig mit einem langen Exkurs zur byzantinischen Hofgeschichtsschreibung, der nur leider nichts zu Althoffs Argumenten sagt. Illigs Behauptung, er habe nachgewiesen, dass in der ottonischen Zeit "Scharen von Schreiben und Malern" bereitgestanden hätten, die die "karolingischen Meisterwerke" hätten vollbringen können, sagt ebenfalls nichts zu Althoffs Hinweis darauf, dass in der karolingischen Zeit philosophisch-theologische Werke entstanden sind, deren Niveau in der ottonischen Zeit nicht wieder erreicht worden ist. [zitiert nach http://home.snafu.de/tilmann.chladek/Seiten/Wissensch.html]
Was auf diesen Seiten leider noch fehlt ist der Verweis auf die inzwischen sogar regional ausgearbeiteten (naturwissenschaftlichen) Eichenstandardkurven der Dendrochronologie, die lückenlos zum Teil bis zur Eiszeit reichen und wunderbar funktionieren (die Hohenheimer ist inzwischen seit über 25 Jahren in Benutzung). Wenn in der aus der Dicke von Jahresringen ablesbaren Abfolge von härteren und milderen Wintern klar nachweisbare Musterläufe auch die fraglichen drei Jahrhunderte zeigen, was kann man dagegen sagen, außer allen Dendrochronologen (nicht labenden Historiker, sondern genau arbeitenden Naturwissenschaftlern) Inkompetenz vorzuwerfen. Denn Bäume lügen nicht. Letztlich macht es der Ansatz und vor allem die Diskussionweise Illigs und seiner Anhänger eine wissenschaftliche Diskussion schwierig und wenn nicht nur zur schnellen Unterhaltung stattfindend ermüdend. Ist wie mit "Die waren ja nicht dumm damals" zu diskutieren.
 
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