Was ist aus den ganzen Waffen und Rüstungen geworden??

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
C

Conan

Guest
Hallo Zusammen, ich frage mich schon seit längerer Zeit ob es so etwas wie "A" in der damaligen Zeit überhaupt gab. Natürlich ist es un umstritten das jede Zeit seine eigenen Waffen und oder Rüstungen hervorgebracht hat. Aber was ist dann aus den "Alten Waffen " und Rüstungen geworden?? Sind die nur eingeschmolzen und zu neuen Verarbeitet worden? Oder ist es denkbar das z.B " Söldner " diese weiter genutzt haben.
 
Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus willst. Bestimmt haben gewisse Personen alte Waffen weiter benutzt, aber halt auch nur über 30 Jahre hinweg. Also Ein Schwert nutzen was 1250 geschmiedet wurde für die Darstellung einer PErson um 1270 - ja. 1290 vielleicht? aber für die Darstellung um 1430: auf gar keinen Fall! Außerdem geht es bei dem bösen "A" nicht darum ob etwas möglich is oder nicht, es geht darum ein stimmiges Bild einer Zeit für die Leute zu "malen". Und das kann ich nunmal nicht wenn ich mich auf "aber vielleicht"s einlasse.
 
Neee sowas wie A gab es nicht im Mittelalter;) Warum? Weil man da ja nix nachspielte *fg* Die Frage ist mir auch ein wenig kurios. Wie ist es denn bei Dir Heute? Was machst Du mit Dingen die Du vor 30 Jahren benutzt hast? Hast Du die noch? Oder benutzt Du Kleidung oder sonstiges in 30 noch? Nein? Ich denke die gleiche Antwort würdest Du von einem Altvorderen hören, wenn er denn noch zu Dir sprechen könnte *fg*
 
Also mal so gesagt, zu ihrer Zeit werden die Plünnen schon recht A gewesen sein ;-) und damit sollten wir uns auch schon wieder aus diesem Bereich entfernen denn dein gedanklicher Ansatz ist schon grundsätzlich nicht richtig. Das große Thema A hat mit Darstellung einer vergangenen Epoche zu tun und "NUR" damit. Das vieles weiter verwendet wurde ist stark anzunehmen aber wahrscheinlicher ist es das man das ganze Altmetall versilbert hat. Ein Söldner wird sich also keine Ritterrüstung auf dem Schlachtfeld zusammen geklaubt haben weil sie A.) nicht seinem Stand entsprochen hätte und weil er sie B.)auch irgendwie transportieren musste. Ich nehme nicht an das mittelalterliche Söldner mit mehreren Packpferden ausgestattet waren. Alles was man nicht mitschleppen konnte wurde also zu Geld gemacht oder anderen Verwendungen zugeführt und das zu allen Zeiten. Nach dem WK II. hat man den deutschen Stahlhelm z.b. auch in vielen Küchen als Nudelsieb hängen sehen und auch der Brustpanzer eines französischen Kürassiers ergibt eine tolle Pfanne um auf offenem Feuer zu braten. Letzteres kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen ;-)
 
Neee sowas wie A gab es nicht im Mittelalter;) Warum? Weil man da ja nix nachspielte *fg* Die Frage ist mir auch ein wenig kurios. Wie ist es denn bei Dir Heute? Was machst Du mit Dingen die Du vor 30 Jahren benutzt hast? Hast Du die noch? Oder benutzt Du Kleidung oder sonstiges in 30 noch? Nein? Ich denke die gleiche Antwort würdest Du von einem Altvorderen hören, wenn er denn noch zu Dir sprechen könnte *fg*
au contraire, die Wikinger haben schon Steinzeit Reenactment gemacht *g* http://www.newsinenglish.no/2011/02/02/vikings-revered-stone-age-‘antiques’/
 
Eine Geschichte aus der Geschichte. Steht im Wilehalm. (Eschenbach) Da taucht in der Schlacht von Alischanz das Schwert Karl des Großen plötzlich wieder auf. Es war bis dato verschollen. Trotzdem wurde es sofort wieder erkannt. Das Schwert war zu dieser Zeit schon absolut antik. Eine schöne Geschichte. Und Eschenbach schwört das sie war ist. Schmunzel
 
Wenn es darum geht Dinge aus anderen Zeitepochen zu tragen, kommt es auf den Gegenstand an. In der römischen Legion war es durchaus üblich Ausrüstungsgegenstände der Veteranen oder der Gefallenen an die Neuen zu verkaufen. Auch Dinge des täglichen Lebens wurden wieder verwertet und anderen Zwecken zugeführt. Wie Lord Michael schon berichtete liegt diese Art der Verwendung ja auch nicht lange zurück. So mancher Soldatenpulli wurde aufgetrennt, umgefärbt und neu verstrickt und diente als kratziger Kinderpulli weiter. Soll aber jetzt kein Freibrief sein um 500 Jahre Gewandungsgeschichte an einer Person zu tragen.
 
Eingeschmolzen wurden die erst in der Neuzeit, vorher bis zur Unkenntlichkeit umgearbeitet, auf Dachböden vergessen, etc. Das meiste fährt zur Zeit aber wohl als Auto und Zug durch die Gegend
 
Danke für die vielen Antworten. Das mit den 30 Jahre alten Sachen ist einleuchtend.
 
Aber was ist dann aus den "Alten Waffen " und Rüstungen geworden?? Sind die nur eingeschmolzen und zu neuen Verarbeitet worden? Oder ist es denkbar das z.B " Söldner " diese weiter genutzt haben.
Nabend! Der grösste Teil wurde "recycelt" und ein paar Stücke blieben in Familienbesitz. Grüsse Gullbrand z.W.
 
[...] Was machst Du mit Dingen die Du vor 30 Jahren benutzt hast? Hast Du die noch? Oder benutzt Du Kleidung oder sonstiges in 30 noch? Nein? Ich denke die gleiche Antwort würdest Du von einem Altvorderen hören, wenn er denn noch zu Dir sprechen könnte *fg*
Nun, manche wohnen in 100 Jhre alten Häusern, andere fahren 40 Jahre alte Autos, tragen 50 Jahre alte Uhren und haben 80 Jahre alte Bilder an den Wänden hängen. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie ließe sich beliebig fortsetzen. Man zeige mir einen modernen Meschen, an dem jedes Detail sich auf 10 Jahre um den aktuellen Zeitpunkt datieren lässt. Man wird kaum einen finden, die Regel sieht anders aus. Selbst bei hochgerüsteten modernen Armeen sind einige Waffensysteme älter, als die Soldaten, die sie bedienen. Schönes Beispiel: B-52 Von nicht ganz so hochgerüsteten Armeen mal ganz zu schweigen, wo ein Gutteil der Waffen deutlich älter ist als die hier genannten 30 Jahre. Das Argument mit "Schau Dir doch mal die Situation heute an, dann wirst Du sehen, dass 30 Jahre alte Sachen nicht mehr benutzt werden" kann ich also nicht gelten lassen. Und die Zeiten heute sind erheblich schnellebiger als die Zeiten damals.
[...] Außerdem geht es bei dem bösen "A" nicht darum ob etwas möglich is oder nicht, es geht darum ein stimmiges Bild einer Zeit für die Leute zu "malen". Und das kann ich nunmal nicht wenn ich mich auf "aber vielleicht"s einlasse.
Ich würde bei der Eingangsfrage nicht automatisch einen apologetischen Ansatz für eine unstimmige Darstellung wittern, damit tue ich dem Fragesteller möglicherweise sehr unrecht. Die Frage ist an sich völlig rechtens und bedarf einer ernsthafteren Auseinandersetzung als die inhaltliche Rezitierung eines Standard-Szene-Allgemeinplatzes. Also Butter bei die Fische: Wenn das Zeug nicht mehr benutzt wurde, warum war das so und was war dann mit dem Material passiert? Bei Kleidung dürfte die Sache relativ klar sein und das wurde auch schon angemerkt: Textilien nutzen sich bei regelmäßigem Gebrauch rasch ab und werden dann ersetzt. Die Stoffreste werden anderweitig verwertet, und sei es als Putzlappen. Bei Schmuck und Accessoires sieht die Sache sicherlich schon anders aus. Niemand wirft das Medaillon seiner Frau, seinen Ring oder seine Brosche weg, nur weil sie älter ist als 30, 40 oder 50 Jahre. Für ein solches Verhalten hätte ich, wenn argumentativ genutzt, gerne einen konkreten Beleg. Opas Ring oder Omas Brosche zu tragen, dürfte zu allen Zeiten gang und gäbe gewesen sein. Und wenn man die Dinge irgendwann nicht mehr tragen wollte, dann wurden sie zumindest aufgehoben. Bei Waffen und Rüstungen - und ich gehe mal davon aus, dass es dem Fragesteller größtenteils um eben solche ging - haben wir ein Konglomerat aus Effekten: Erstens wollte man technologisch auf einem modernen Stand sein, um dem Gegener überlegen zu sein. Waren neue Entwicklungen vorhanden, stellte, wer es sich leisten konnte, bald darauf um. Dabei sind sicherlich nicht alle Kämpfer wohlhabend genug, um jeden Trend unverzüglich mitzumachen. Es hat also zu jeder Zeit ein erkennbares Qualitäts- und Modernitätsgefälle unter den Kämpfenden einer kulturellen Gemeinschaft gegeben. Zweitens muss Rüstungs- und in schwächerem Umfang Waffenmaterial passen. Auch wenn Papis Ausrüstung technologisch noch up to date wäre, kann ich sie nicht unbeding automatisch nutzen. Sie passt vielleicht nicht gut genug, so dass ich neues Material für mich beschaffe. Drittens gibt es einsatzbedingten Schwund, der vielfältige Formen annehmen kann. Und, und, und... Alles Gründe dafür, dass Rüstmaterial nicht mehr unmittelbar genutzt wird. Aber was passiert dann damit? Es löst sich ja nicht einfach auf. Auch hier haben wir viele Möglichkeiten. 1. Es löst sich tatsächlich auf. Metallwaren korrodieren nicht nur auf Schlachtfeldern und in Gräbern. 2. Es wird recycelt. Kettenhemden werden umgeschneidert, Schuppen umgesetzt, Platten neu zugeschnitten. Sicherlich auch eingeschmolzen. Der Aufwand beim Schürfen, Verhütten und Legieren dürfte Anreiz genug gewesen sein, fertige Metalle nicht einfach wegzuwerfen. 3. Es wird aus Nostalgie aufgehoben. Papis Schwert oder Opas Schild zierten vielleicht noch lange den eigenen Kamin. 4. Es wird für Notfälle gelagert und mitunter bei Bedarf auch tatsächlich genutzt. Die Schlacht von Visby etwa ist ein schönes Beispiel, was an obsoletem Material in städtischen Zeughäusern noch so schlummerte.
 
Ich kann hierzu keinen Beleg nennen (ist einfach zu lange her), allerdings habe ich zb. gelesen, dass im 15.Jh große Bestände an Plattenrüstungen zerlegt wurden um daraus beispielsweise Brigantinen herstellen zu können, was den 2. Punkt von Panzerreiter nochmal unterstreichen würde.
 
Der Tower von London führte in seinen Bestandslisten der Magazine für den Verteidigungsfall der Stadt noch kurz nach dem Regierungsantritt Charles II. ( das war der Nachfolger von Oliver Cromwell, Lord Protector of England, Puritan, born in 1599, died in 1658- September...) jede Menge Brustpanzer, Helme, Schwerter, Armbruste aus der Zeit VOR Heinrich VIII. Nach dieser Bestandsaufnahme wurde das ganze Metall schlicht und ergreifend an Schmieden, die der Marine und der neugegründeten Armee zulieferten, verkauft ( Habe ich bei meinem Besuch im Tower damals erfahren). Das Zeug war schlicht und ergreifend obsolet und nahm Platz weg. Während der Aktivitäten Napoleons in Italien mit dem französchen Revolutionsheer wurden jede Menge alte Waffenkammern von Schlössern, Burgen und Stadtstaaten in Norditalien geplündert und an Gewehrfabriken verramscht. Man schätzt, daß in der Napoleonischen Ära ca 90% des zu dieser Zeit noch in relativ großer Anzahl und gutem Zustand vorhandenen spätmittelalterlichen Rüstzeugs und Waffen umgearbeitet oder schlichtweg zur Stahlgewinnung vernichtet wurde. Was dann noch übrig war, rettete die aufkommende Romantik.
 
Hm wenn es so gewesen wäre wie heute, hätte man die Sachen bestimmt aufgehoben, da sie ja in 15-20 Jahren wieder in Mode kommen :kopfhau
 
Eine Geschichte aus der Geschichte. Steht im Wilehalm. (Eschenbach) Da taucht in der Schlacht von Alischanz das Schwert Karl des Großen plötzlich wieder auf. Es war bis dato verschollen. Trotzdem wurde es sofort wieder erkannt. Das Schwert war zu dieser Zeit schon absolut antik. Eine schöne Geschichte. Und Eschenbach schwört das sie war ist. Schmunzel
...und war es nicht Peter Bartholomäus, der anno 1098 in Antiochia plötzlich und unerwartet die Heilige Lanze wiederfand und damit dem Kreuzfahrerheer zum motivierten Sieg verhalf??? Ja, ja, ich habe mich ja auch schon oft gefragt, ob ich meine schöne Fibelreplik aus der Merowingerzeit auch noch als "Familienerbstück" um 1244 tragen darf und somit kann ich die Frage durchaus verstehen. Generell würde ich die Frage aber mit der Frage nach dem eigenen Anspruch beantworten. Will ich beispielsweise 1244 ernsthaft darstellen, sollte ich auch nur die um 1244 gebräuchlichen Gewandschließen verwenden (auch wenn ich mir da jedesmal die Finger beim Durchziehen des Stoffes fast abbreche). Ist mein Anspruch nicht ganz so hoch und kann ich eventuell bei Nachfragen den Zeitrahmen auch noch erklären, dann nehme ich auch gern die Rundfibel der Merowinger, die ist einfacher zu händeln. Sinnlos ist es jedoch im Hochmittelalter in Gewandung aus dem FrüMi anzutreten und dies als Erbstücke abzutun. Mag sein, dass sich die bäuerliche Kleidung aufgrund der Herstellungsarten und der Funktionalität über mehrere Jahrhunderte nicht großartig verändert hat, bei höhergestellten Personen war das definitiv anders. Ich stelle mir das immer so vor, wie heute auf den Fashion-Shows: Willst Du was darstellen, darfs Du nicht mit der Vorjahreskollektion von Armani erscheinen. :whistling: Wobei - manche sind ja clever. Die tragen die alten Designer-Sachen aus dem 50er oder 60ern wieder auf und nenne das "Vintage". Ist auch richtig teuer!!!
 
In den frühmittelalterlichen Gräbern finden sich Fibeln und Gürtelschnallen, die zum Zeitpunkt der Grablege bereits "unmodern" waren. Entweder sind es Kinder- und Jugendlichen-Gräber, die noch nicht "ausstaffiert" waren (die Kinder und Jugendlichen) und "alte Restposten" ins Grab bekamen, oder es handelt sich um ältere Personen, die das Objekt als "modisch" in ihrer Jugend bekamen und bis ins (hohe) Alter getragen haben. Die wenigen merowingerzeitlichen Helme finden sich meist in relativ späten (Adels-)Gräbern, sie waren anscheinend "Familienerbstücke", bis sie dann irgendwann ins Grab wanderten, zu Zeiten, als das Stück seinen Aussagewert als Führerabzeichen verloren hatte. Besonders bei Metallen zählte der hohe Materialwert, Umarbeitungskosten waren da "relativ". Und gerade bei Edelmetallen ist es relativ einfach, alte, unmoderne Dinge in neue umzugiessen, umzuarbeiten oder einfach einzutauschen, vielleicht war es auch einfach wichtig, auf der Höhe "seiner" Zeit zu sein, weil man sich nur Weniges leisten konnte.
 
Bei Schmuck und Accessoires sieht die Sache sicherlich schon anders aus.
Ein schönes Beispiel für die Wieder- bzw. Weiterverwendung ist eine goldene Halskette mit Kamee aus der Bestattung einer Fürstin in Zelénky. Die Kamee stammt aus dem 4. Jhdt., die Kette aus der 2. Hälfte des 9. Jhdts. Ausgestellt ist das Stück im Nationalmuseum in Prag, publiziert in diversen Büchern zum Thema Slawen, u.a. K. und J. Neubert, K.Benda "Mittelalterlicher Schmuck" - Pos. 62/63. Gruß Britta
 
Ich denke auch vieles wurde einfach benutzt bis es auseinanderfiel. Mit der Axt, die Uropa bei Lindisfarne dabei hatte hat dann halt der Enkel Holz gehackt und Zimmermannsarbeiten erledigt, vielleicht wurd das Ding umgeschliffen, mal ein neuer Stiel rangemacht und wenn garnix mehr ging wurd der Stahlklumpen an den Schmied verkauft oder ähnliches. Ich denke mal Metall war seinerzeit ein recht teurer Werkstoff, viele alte Klingen und Panzer wurden wohl wieder eingeschmolzen. Einiges wird vielleicht auch über längere Zeit in Rüstkammern irgendwelcher Dynastien gelagert gewesen sein, aber bestimmt nicht in dem Maße und mit der Sorgfalt wie wir es heute kennen. (Die British Army hat erst in den 90ern ihre Vickers MG aus dem ersten Weltkrieg verschrottet.) Kleidung wurde wohl solange getragen bis sie auseinanderfiel und dann zum Abdichten oder ähnlichem genommen. Was das Tragen von 30 Jahre alter Kleidung angeht: Ich hab hier noch ein herrliches Paar Tropenstiefel von 1970 und ein T Shirt von 73, trag ich immer noch gern. :)
 

Neueste Beiträge

Oben