Und in manchen Urnen findet sich in der Asche, Schmuck mit Brandspuren. Man wird keinen Körper mit Schmuck behangen haben und dann nackig verbrennen. Die Bestattungsriten sind vielseitig wie die Menschen selbst, weshalb auch hier ein WANN, WO und bei WEM die Frage ist. So aus dem Bauch raus, würde ich sagen, es kam auf die Situation an. Es gab gewisse Normen des Anstandes, die die einzelne Familie ein wenig beugen konnte ? Ging man im Leben herzlich miteinander um, gab es die Festtagskleidung. War man lieblos miteinander, hat man evtl das beste Zeugs, zu Geld gemacht oder einer Zweitverwendung zukommen lassen, und weniger Gutes genommen. Reisende (Pilger) aber auch "Krieger" wird man in dem was sie trugen bestattet haben. Selbst bei den christlichen Gräbern, wo das Totenhemd keine Taschen haben sollte, finden sich Rosenkränze, Kreuzchen und Heiligenfiguren, quer durch die Jahrhunderte. Was für eine Aufbereitung zur Bestattung spricht. Also waschen, zurecht legen und ein frommes Zeichen in die Hände geben - kann ich mir nur schwer ohne Kleidung vorstellen. Ein Untergewand wird ein Minimum gewesen sein. Bei vielem kann ich mir aber eine Zweitverwendung vorstellen. Kleidung wird immer willkommen gewesen sein. Manches kann man umarbeiten, ohne das man es heute vielleicht noch feststellen kann. Von Stattlich auf zierlich geht immer. Vieles lässt sich zur Babywindel umgestalten, oder zum Kinderkleidchen. Denn selbst wenn die Kleidung nicht wie heute immer gut sitzen muss und man sich aus "Hochwasser" nichts macht, wachsen Kinder schnell, und wenns mal nicht so schnell wächst, verschleißt die Kleidung dennoch schnell. Was dann noch an Textil da ist, gibt immer noch tolle Lappen zu Arbeiten aller Art ab. Siehe die Hafenfunde von Haitabu. Gerade bei den Haitabufunden frage ich mich, ob da das sammeln der benötigten Lumpen, irgendwie organisiert war. Wo kamen diese Mengen her, denn das was gefunden wurde, stelle ich mir als die Spitze eines Eisberges vor.