Waschschüssel

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Gesine

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Ihr Lieben - ich brauch Euren Rat: unsere Waschschüssel für Lager hat ihren Geist aufgegeben. Glasierte Keramik in braun (sehr alte Backschüssel von meiner Oma). Mögen ihre Scherben in Frieden ruhen..... ;) Der neue Krug (der alte hatten schon länger keinen Henkel mehr) wurde bereits ersetzt und ist .... halt ein Krug. Unglasiert in hellbraun mit umlaufendem Zierband. Aber hauptsächlich die Schüssel macht uns Kopfzerbrechen. Wie groß sollte eine Waschschüssel sein bzw. waren die? Welche Farbe wenn aus Keramik? Die neue sollte halt "anders" sein. Die Frage ist nur wie? Mehr in Richtung "A", da die "Waschecke" in unserem Zelt sichtbar ist. Keramik ist ok? Oder doch lieber Metall wie Kupfer, Zinn..... Leinenhandtücher und Lappen zur Gesichts- und Körperpflege sind bereits fertig. Das ganze auf einem Tisch im Zelt. Schon mal danke für Tips :) Gesine
 
Ich würde jetzt mal spontan an einen geböttcherten Zuber denken... aber das ist nur eine spontane Idee. In Abbildungen (zugegeben die meisten aus dem späten 14./15. Jahrhundert) finden sich zum Baden von Kindern relativ flache, ovale Becken in denen das Kind steht und abgewaschen wird. Diese erscheinen von Form und Farbgebung her metallisch zu sein (Kupfer? Bronze?) Waschschalen zur Handwäsche vor dem Essen gibt es noch ein paar Originale, die mWn alle auch metallisch sind (also meist aus Bronze) und oft aufwendig verziert. Für eine Waschschale erscheint mir eine Metallschüssel auch eine praktische Wahl, da sie sich durch die geringere Masse einfacher handhaben lässt als im Vergleich relativ schwere Keramik- oder Holzgefäße.
 
Nicht das ich nun was konstruktives dazu beitragen könnte, würde hierzu aber gerne wissen wo du bzw ihr euch befindet. Danke
 
Kathrarina: vielen Dank für Deine Antwort. Wir neigen auch sehr zu einer Metallschüssel. Und sie muß ja nicht soooooo toll verziert sein ....... Diese "Kinderzuber" hatten wir auch entdeckt - aber zu spät und zu groß. Wir überlegen jetzt nur gerade wie groß die Schale sein sollte. Ist ja nicht NUR zum Händewaschen..... hin und wieder soll der ganze Körper vom Tagesdreck befreit werden ;) 40cm - 50cm erscheint uns da realistisch, oder? Im Film "the lion in winter" (ja - ein Film aber gut gemacht finden wir) war eine Waschschüssel des Königs zu sehen mit etwa diesem Ausmaß. Thirk: ? Ich versteh die Frage gerade nicht richtig...... Bitte um Hilfestellulng ?( Gesine
 
Ja, ist eine etwas unglückliche Fragestellung. :rolleyes: Eigentlich hatte ich gedacht Angaben zur Zeitachse (HoMi?) bzw. Region der Darstellung zu Erfragen. Z. B. habe ich zu deiner Anfrage für mich, FrüMi - arbeitende Bevölkerungsschicht im Großraum Angelsachsen- bisher nicht allzu viel in Erfahrung bringen können außer es wurde Wasser im Eimer geholt. Ob damit nun auch "Geschirr" gespült wurde tendiert gegen "eher nicht". Irgendwo noch gelesen (finde es grad leider nicht) soll im Kloster ein Spülstein mit Zu- und Abwasserleitung verbaut worden sein. Auf Veranstaltungen sehe ich oft toll anzusehende Koch- Spülstellen. Ob das alles so richtig ist, ist mir :huh: ??? Anhand der hier gemachten Antworten kann ich zumindest gewisse Rückschlüsse bei Darstellungsformen wie die deinige ableiten. Hoffe ich konnte mein Anliegen etwas verständlicher anbringen :/
 
thirk: jupp - jetzt ist alles klar. :) Also - wir "leben" 1320 in Bayern im Kreis Wasserburg/Mühldorf als Falkenmeister nebst Frau bzw. Tuchhändlerin im Dienste des Landgrafen. Also eher "Mittelschicht" oder wie immer man das nennen könnte. Wir sind nicht arm - das ist ja auch wichtig wenn man das zu verwendende Material der Schüssel berücksichten will. Also keine Holzschale. Und ich suche kein Abwaschbecken sondern eins für die Körperpflege. Spülsteine gabs - aber darin wurde sich nicht gewaschen. Höchstens mal die Hände. Bei FB gabs vor kurzem ein tolles Video über die Hygiene einer Dame im Mittelalter. Leider find ich das Ding nicht mehr.... aber die Schüssel war eher mittelgroß die da verwendet wurde. Die Lagerspülen schaun in der Tat oft gut aus. Überhaupt sieht man echt tolle Küchenkonstrukte. Ich erlaube mir aber auch große Zweifel an der Authensität, zumal da meist emaillierte Schüsseln eingebaut sind und ich diese Küchen doch mehr als Superluxuscampingküchen der moderneren Art einstufe ;) Aber egal.....die Erbauer gaben sich Mühe und haben nachgedacht. Gesine
 
Hab das oben geschriebene mal sacken lassen und hab mal ne Frage bezüglich der Wasch- /Spülschüssel. Es wurden also mehrere Wasserstellen getrennt verwendet :?: Ich lese aus o.g. fester Spülstein in der Küche und separate Schüssel zur Körperflege :?: Im täglichen Leben wurde da also deutlich unterschieden (noch mehr) :?: Für mich war diese Trennung nicht so offensichtlich, da ich bisher nur die Wasserversorgung Typ Eimer für alles auf den Schirm hatte. Hygiene in Form von Waschen fand da nicht so wirklich statt, und bin davon ausgegangen das auch hier eine Schüssel für alles herhalten muss.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Generell wird die Hygienefrage glaub ich eh oft völlig falsch ausgelegt. Man muß da einfach unterscheiden zwischen den Ständen. Und die Vorstellung, dass das Mittelalter schmutzig war einfach vergessen. Unsere Altvorderen hatten auch Hygieneansprüche. Der eine mehr der andere weniger - genau wie heute. Stellt man sich einen Bauern vor kann man sicher davon ausgehen, dass die grobe Reinigung der Hände und des Gesichts nach und zwischen der Arbeit sicher an einem Eimer stattgefunden hat. Aber auch der Landmann unterzog sich der Ganzkörperreinigung. Baden im Teich, Fluss, See...... wann es ging. Oder einfach auch mal den Wassereimer über dem Kopf ausleeren.... toll im Sommer. :D In städtischen Haushalten die weiter oben auf der sozialen Scala angesiedelt waren wurde die Körperpflege anders gehandhabt. "Normale Wäsche" wie wir heute es als Katzenwäsche bezeichnen würden war Standard. Wer konnte ging ins Badehaus. Auch wenn die Nase in dieser Zeit bestimmt eine Hornhaut brauchte - kein Mensch wollte mit einer Müffelsäule das Bett teilen. Also hat zumindest der weibliche Teil Wert auf Körperpflege gelegt. Und je höher der Stand umso höher der Aufwand. Hätte es kein Gefühl für solche Dinge gegeben, hätte sich auch kein Mensch über Kosmektik Gedanken gemacht. Und die gabs ja auch. Und Duftstoffe in vieler Art und Verwendung. Einfach um gut zu riechen. Da die Kleidung auch nicht so häufig gewaschen wurde wie heute, sicher eine gute Idee.... Geht man von einem normalen Wohnhaus aus - kein Bauernhaus - ist die Küche zwar oft noch zentraler Punkt des Hauses aber die Schlafstellen waren oft separat. Zumindest für den Hausherrn und seine Frau/Kinder. Da stand dann auch die Waschschüssel. Genau wie die Kleidertruhen. Der Spülstein in der Küche war bestimmt nicht so sauber, (was da alles hineinkam...... :S ) dass da jemand ernsthaft geglaubt hat sich waschen zu können. Eben nur für "zwischendurch". Das Wasser für die Körperpflege war bestimmt auch gelegentlich warmgemacht. Also zumindest für die die es sich leisten konnten dafür eine Magd zu haben. Und ganz "Oben".... es gibt Beschreibungen über die Pflege incl. Haarwäsche, Salbung des Körpers mit wohlriechenden Essencen, Handpflege etc etc. Ein ungepflegter Mensch war halt auch im Mittelalter ein ungepflegter Mensch. Ich merke gerade, dass ich doch mehr darüber gelesen und gesehen habe als ich dachte... ;) ABer ändert nichts an der eingangs gestellten Frage über das Material, die Form und die Farben einer Waschschüssel für den Körper :D Gesine
 
Geht man von einem normalen Wohnhaus aus - kein Bauernhaus - ist die Küche zwar oft noch zentraler Punkt des Hauses aber die Schlafstellen waren oft separat. Zumindest für den Hausherrn und seine Frau/Kinder.
Hm, also für den normalen Handwerker in einer kleinen bis mittelgroßen Stadt (wie Weißenfels) eher nicht. Bis 1500 da gab es einen Raum für alles und ggf. einen fürs Gesinde/Gesellen
 
Ich schließe mich da mal Katharina an ... ich denke auch, das wird im meisten Fall ein (Holz)Eimer oder Bottich gewesen sein. Und ob es ein Extra-Behälter war, den man nur zum Waschen genutzt hat und der zu dem Zweck immer im Schlafraum (so es denn denn gäbe/gibt) gestanden hat? Hmmm ... Ich habe jetzt aber auch nur Bilder aus dem 14./15. Jahrhundert im Kopf und da sind es eben Bottiche - aber ob das ausschließlich Waschbottiche sind? Ansonsten? Warum nicht einfach einen Eimer nehmen?
 
das lorb: hast Du sicher irgendwo mit recht. Wir sind aber keine Handwerker. Ich sags mal so: wohlhabende Tuchhändlerin ich, Falkenmeister mein Mann.... ich denk mal wir hätten schon was Anspruchsvolleres gehabt. Ich hab da was Interessantes entdeckt: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Bürgerhäuser_(Spätmittelalter ist ziemlich umfangreich und man muß viel lesen aber sehr informativ find ich.Und da ist auch die Rede davon, dass es durchaus getrennte Räume gab. Unter Fletz, Tenne etc und Lauben und Höfe wird darauf eingegangen. Lisabeth: weil ich keinen Holzeimer möchte. Es paßt einfach nicht zum Gesamtbild Ich muß wirklich nochmal bei FB nach diesem Video schauen wo die tägliche Hygiene einer Dame gezeigt wurde. Die Gruppe die das gemacht hat ist echt gut und weiß was sie tut.... Gesine
 
singa: das ist jetzt lustig..... 5 Minuten bevor Du das eingestellt hast hab ich auchs gefunden. Ich find den Beitrag sehr gut. Ich hab mich da nicht getäuscht was die Größe der Schüssel angeht... die ist schon größer. Mit passender Kanne. Toll =O Bei dem andern B ild gehts ums Händewaschen. Aus was die Schüssel ist schwer zu sagen.... Auf jeden Fall vielen Dank. sigurdur: natürlich braucht man zum Wasserholen einen Eimer.... das ist klar. ;) Bin auf jeden Fall etwas weitergekommen.... :) Gesine
 
Und das Ganze fand im Schlafraum statt.... Ich find das schaute wie ein richtiger "Waschtisch" aus....
 
Morgähn :sleeping: bekomme beim Link auf der Seite Historisches Lexikon Bayerns leider nur diese Fehlermeldung Bürgerhäuser (Spätmittelalter: Versionsgeschichte Zu dieser Seite ist keine Versionsgeschichte vorhanden.
 
also ist irgendwie kompliziert. Wenn die Seite aufgemacht ist unter Suchen eingeben Bürgerhäuser Spätmittelalter. Dann kann man die Suche eingrenzen. Es gibt noch die Wahl zwischen Bauernhäusern und Bürgernhäusern. Aber dann ist der Artikel den ich meine auf..... :thumbup: Herrje .......schwierige Kiste... Gesine
 

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