Wasserzeichen

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aixlibris

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Hallöle :bye01 Wir wissen ja alle bereits, daß das Papier ja erst relativ spät im europäischen Mittelalter aufgekommen ist. Mit den ersten Papiermühlen, genannt sei hier die z.B. die "Gleismühl" von Ulman Stromer in Nürnberg von 1390, kam aber auch bereits ein Qualitätsbewußtsein auf, ähnlich wie z.B. bei den Beschlagmarken der Metallfabrikanten oder auch den Güteplomben der Tuchmachergilden. Dieses Qualitätsbewußtsein führte dazu, daß bereits mit den ersten Papieren die Wasserzeichen eingeführt wurden. Bekannt sind hierfür die frühen italienischen Wasserzeichen des späten13.Jhd.( z.B. Fabriano). Ich habe mal aus eigenen Beständen Wasserzeichen aus Inkunabeln als Beispiele eingestellt, und zusätzlich noch einen nützlichen Link zu einer Datenbank. http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/photo-3185-2c7be6de.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/photo-3186-c0691686.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/photo-3187-6556b48f.jpg http://www.mittelalterforum.com/wcf/images/photos/photo-3188-57d7010f.jpg Und hier die Wasserzeichendatenbank ( oben rechts auf dieser Webseite sind übrigens noch Links zu anderen wichtigen Datenbanken, wie z.B. zum " Briquet" ) http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php Vielleicht möchte sich ja der Eine oder Andere mal selbst mit Paierschöpfen befassen. Dann wäre die Datenbank eine große Hilfe, um ein zeitgenössisches , authentisches Papier herzustellen ... ^^
 
Vielleicht noch ein kleines Anekdötchen zum Thema "Wasserzeichen": Mir sind vor einiger Zeit einmal 2 Doppelblätter aus der " Schedelschen Weltchronik" von 1493 vorgelegt worden. Bei dem ersten fehlte jeder Hinweis auf ein Wasserzeichen, was bei dem Großfolioformat schon sehr merkwürdig ist. Aber gleichzeitig stimmten auch die Abbildungen nicht überein und ein Wurmloch war nicht durchgängig. Des Rätsels Lösung: Dieses Blatt war wohl mittels Papierspaltung aus 2 verschiedenen Blättern zusammengesetzt worden. Bei dem anderen Doppelblatt stimmten zwar die Abbildungen mit dem Original überein, aber das Wasserzeichen war nicht aus dem 15.Jhd., und gehörte nicht zu den 5 nachgewiesenen Wasserzeichen der Chronik. Anton Koberger, der Drucker dieses Werkes benutzte nämlich für all seine Drucke nur Papiere von 5 Herstellern , und diese 5 Wasserzeichen sind für die Schedeldrucke eindeutig belegt. Lediglich für kleinere Drucke verwendete er gelegentlich noch die Ochsenkopfmarke eines Händlers, der auch die Holbein-Familie mit Papier versorgte. Es handelte sich also hier um eine "Reproduktion" auf altem Papier. So konnten in beiden Fällen die wirklich guten, und auf dem ersten Blick kaum zu erkennenden, Fälschungen der Blätter aufgrund der Wasserzeichen entlarvt werden. ^^
 

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