Welches Schwert?

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Andreas

Guest
Ihr Lieben, das ist also mein erster 'Fachpost' und gleich mit einer Frage, die sicherlich nicht einfach ist. Aber erst ein wenig zu meiner Person; oder besser zu der, die ich darzustellen versuche: Ich lebe zwischen 1225 und 1275. Wie die Signatur zeigt, bin ich in Diensten eines Herzogs im Range eines Grafen; also nicht mehr der niederste Adel. Als Vertreter meines Herren repräsentiere ich. In 2010 n. Chr. habe ich jetzt ein paar Male beim Fechttraining zugeschaut und muss sagen, dass ich großen Gefallen daran gefunden habe. Was also der Neuzeitliche möchte, ist, mit einem schönen Anderthalbhänder sehr lange üben, um irgendwann einmal gut in der Fechtkunst zu werden. Mangold weist in seinem Post #40 im Thread 'Qualitative Schwerter' darauf hin, dass es am Anfang ruhig ein 'billiges' oder preiswertes Schwert sein sollte, was kaputtzuhauen sei. Gute Idee - adaptiert. Was aber nun, wenn ein solcher Anderthalbhänder gar nicht zur Zeit oder Person passt? Hat ein Graf in so hoher Funktion mit Kurzschwert und Schild gekämpft? Oder hat er hoch zu Ross gesessen und doch das längere Schwert geführt? :ritter15 oder :ritter07 Wer mag helfen? Danke schon jetzt für Eeure Mühe und liebe Grüße von zum Edit: Die Zeit, die ich darstelle, liegt 100 Jahre nach der, die ich ursprünglich angegeben habe. Sorry für den Fehler; ich bin eben noch ganz am Anfang und bei weiten nicht sattelfest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, also die ersten one and a half Hand Schwerter 8Typ XIIa und XIIIa) kamen erst Ende 12 anfang 13. Jahrhundert auf, und passen somit nicht wirklich in deine Darstellung. Diese Schwerter waren wie der Name schon sagt keine Langschwerter wie sie heute zum historischen fechten benutzt werden, sondern Schwerter die oftmals noch zusammen mit einem Schild geführt wurden, aber auch beidhändig eingesetzt wurden auch Bastardschwert genannt, da eben beides möglich ist. Wenn du historisches fechten lernen willst, dann brauchst du ein Langschwert oder auch Zweihandschwert genannt ( auch hier das Zweihandschwert nicht mit dem Renaissance- Bidenhänder verwechseln, das sind zwei absolut unterschiedliche Schwerter.) Langschwerter kommen aber erst im 14. Jahrhundert auf, passt also nicht zu deiner Darstellung. Beim Schwertkauf kommt es darauf an, was du für ansprüche an dein Schwert hast. Wenn du nur mal ab und an ein bissel fechten willst tut es sicherlich auch ein günstiges Schwert ja. Wenn du das fechten aber ernsthaft erlernen willst, und auch dabei bleiben willst würd ich mir gleich was gutes (muss weder teuer noch billig sein) Schwert zu legen. Denn nichts ärgert dich im Training mehr, als wenn dann der Knauf, die Parierstange, oder sonnst was klappert, das Schwert ist einfach irre schwer, oder schlecht ausgewogen oder die heftigen Scharten werdendich bald nerven, und du verlierst vielleicht sogar die Lust am fechten eben auf grund dieser Störfaktoren, und wirst dann denken: Warum hab ich nicht gleich was gescheites gekauft. Wieso sollte man sich sein erstes Schwert nur mal zum zusammenschlagen kaufen, ein gutes Schwert hält bei richtiger Pflege ein leben lang, ein billig Teil vielleicht die ersten Trainingsstunden. Also erst überlegen was hast du für Anforderungen an das Schwert, und dann sag nochmal bescheid. Ich helf dir gerne weiter so gut ich kann.
 
Lieber Trinitatis, Dank erst einmal für deine Ausführungen. Ich entnehme ihnen, dass ich mit meinem Lebensende so gegen 1175 ja schon in die Zeit falle, in denen die ersten one and half swords aufkamen. Das wäre also nur ein wenig geschummelt und damit kann ich leben. Ich möchte nicht zu denen gehören, die die Ornamente auf dem Rockknopf mit der Pinzette bearbeiten. Bitte die, die das machen, nicht falsch verstehen, aber soweit geht mein Ehrgeiz nicht. Was ich lernen möchte, ist die Fechtkunst. Ich weiß, dass das ein hoher Anspruch ist, möchte ihn aber vorerst nicht aufgeben. In unserem Heerlager gibt es zum Jelügge fünf Schwerter, wovon ich mit dem Einen oder Anderen sicherlich auch üben kann. Deine Argumentation mit dem Kauf eines 'ordentlichen', also nicht zu billigen als erstem Schwert, kann ich gut nachvollziehen. Da stellt sich mir aber die Frage, wie lange es denn dauern wird, bis sich ein Gefühl für die Waffe einstellen wird, sodass ich beurteilen kann, ob es zu mir passt? Natürlich habe ich nicht den geringsten Drang, die lust am Fechten durch ein 'falsches' Schwert zu verlieren, hab aber gleichzeitg ein Bisschen Angst, zu früh zu viel Geld für die Waffe auszugeben; auf der anderen Seite aber auch die Befürchtung, zu wenig für die Falsche zu investieren. Das Schwert soll zu mir passen; am besten, gleich von Anfang an. Nochmals Dank für Deine Antwort und liebe Grüße .
 
Hallo, also es schadet nie mehrere Schwerter zu haben ;-) Ich habe fünf Schwerter (ich hatte schon 7 habe aber 2 verkauft) Schwerter für Training und Schlacht sollen günstig sein aber nicht billig Ich empfehle Dir Einhandwaffe mit Buckler oder gar Schild...wenige nur sehr wenige hatten nen Anderthalbhänder und ich find Du bist gar bisserl früh in der Zeit für so eine Waffe. Es ist halt so das es meist nur Anderthalbhand Kurse gibt nach den deutschen Fechtmeister die aber erst viel später das Licht der Welt erblickten.
 
Ich kann Paul nur recht geben, vorallem in der Hinsicht des Fechttrainings. Leider ist es wirklich so, dass oftmals nur das fechten mit dem langen Schwert geschult wird, hier sind die meißten Handschriften überlifert, und man kann mehr machen, und läßt sich auch einfacher nachvollziehen. Ein paar Schulen bieten auch das fechten mit dem Einhandschwert und dem Buckler nach dem MS I.33 an. Dies würde deutlich besser zu deiner Darstellung passen, und ich finde außerdem, dass das fechten mit Einhandschwert und Buckler ganz anderst "Rockt" da is irgendwie viel mehr Pep, Speed etc. drin als beim Langschwert. Schau dir doch nur mal die ganzen Videos auf Youtube von Hammaborg zum Bucklerkampf an, da gehts richtig zur Sache. LG Dani
 
Lieber Dani, danke für Deinen Beitrag, der mir wieder weiterhilft, herauszufinden, was ich eigentlich will. Wie du am Edit meines Eingangsbeitrages sehen kannst, habe ich mich mit der Zeit meiner Darstellung verhauen. Mit 1250 a.D. als Mittelpunkt meines Wirkens liege ich dann doch näher am A für den one and half, als um 1150. Was das Fechten selbst angeht, kommt es mir, was ich bisher beurteilen kann, weniger auf 'rocken', also auf Speed oder Pep an, sondern gerade auf die Feinheit, die Ausgefeiltheit eines Duells. Dazu kommt, dass ich im rechten Unterarm nicht ganz so kräftig bin, wie ich es für ein Einhänder besser wäre - Sehnen im Ellenbogen sind ein bissel angegriffen. Auf jeden Fall nehme ich Deinen Ratschlag zu Herzen und werde mich trotzdem in diese Richtung weiter schlau machen. Gerade habe ich mir das Buch Das Schwert - Mythos und Wirklichkeit bestellt - es ist auch schon unterwegs. Die Bilder bei AouTube werde ich mir auch ansehen. Du siehst, ich stehe ganz am Anfang und werde die Entscheidung bezüglich der Waffe bestimmt nicht übereilen. off topic: Paul = Phelan von Zollern? Liebe Grüße, Andreas
 
@ Andreas, als allererstes mal meinen Glückwunsch zur Entscheidung zum kauf des Buches. Das Buch ist super gut, und sehr informatiev, da hast du dir selbst echt nen Gefallen getan. Wenn du richtung 1250 gehst, müssen so weit ich weiß anderthalber drin sein. Wenn du Probleme mit deiner rechten hand hast, dann würde ich auf jeden Fall mal mit dem Fechtlehrer reden, was denn für dich besser in frage kommen würde, würde das Einhandschwert aber vielleicht trotzdem noch nicht ganz aus dem Kopf verbannen. Natürlich kommt es am Anfang nicht darauf an, das etwas "Rockt", sondern erstmal darauf dass du alle Feinheiten beherscht, und diese in Perfektion. Aber irgendwann kommt das Sparring oder der Freikampf an die Reihe, und da finde ich einfach macht das Einhandschwert und Buckler mehr spaß, aber das ist meine eigene Meinung. Les dir das Buch in ruhe durch (ich habs an einem Nachmittag gefressen) und dann fällt dir auf einmal auf, dass dir die Entscheidung ein gutes Schwert zu kaufen viel leichter. Hinten im Buch stehen auch noch zahlreiche Adressen drin, da kannst du dich auch gleich nach einem passenden Schwert umsehen. LG Dani
 
..., würde das Einhandschwert aber vielleicht trotzdem noch nicht ganz aus dem Kopf verbannen.
Hallo Dani, wenn ich in den letzten drei Tagen, in denen ich hier im Forum lese, eines gelernt habe, dann ist das, überhaupt nichts aus dem Kopf zu verbannen. Und das macht es gerade so schwer. Um die Frage, was ich denn eigentlich (darstellen) will, wenigstens für mich ansatzweise authentisch zu beantworten, muss ich tonnenmeterweise Infos abspeichern, um dann das 'Richtige' herauszufiltern. Aber wie ich sehe, bin ich mit diesem Problem nicht allein. Auf das Buch freue ich mich schon mächtig; werde dann auch berichten, wenn ich es mir zu Gemüte geführt habe. Liebe Grüße aus Falkenstedt, Andreas
 
Hallo Andreas, kurzes Feedback: Ich finde es klasse, dass Du Wert legt, auf eine stimmige Darstellung. Das zeichnet Dich aus, da gerade in der Darstellung des Adels hohe Ansprüche an die Ausrüstung bestehen. Da sollte man unbedingt auch bei Details (wie die Waffenwahl) schon auf die korrekte Umsetzung achten. Und Schwert/Buckler macht richtig Spaß.
 
Lieber Apelles, ja - manchmal komme ich mir hier in 'meinem' Thread schon etwas 'altklugig' vor, wenn ich über Dinge palawere, von denen ich im Endeffekt noch keine Ahnung habe. Da kommt so ein kurzes Feedback, wie Deins eines ist, genau richtig. Danks für den Motivationsschub und liebe Grüße, Andreas
 

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