Wer hilft mir bei der "Selbstfindung"?

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Gerda

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12059 Berlin
Ein freundliches Hallo in die Runde! Ich bin Gerda und habe im Vorstellungsbereich schon geschrieben, dass ich ein handarbeits- und LH begeisterter völliger Frischling bin :D Auf der Suche nach Zeit, Ort und Stand für eine Darstellung stehe ich nach wie vor wie der Ochs vor'm neuen Tor und kann mich nicht entscheiden bzw weiß nicht, wo ich ansetzen sollte. Darf ich hier meine Überlegungen mit euch teilen und ihr klärt mich dann auf, an welchen Stellen ich wichtige Aspekte außer Acht gelassen habe bzw etwas völlig missverstanden hab? :whistling: Zu meinem Hintergrund: ich bin weiblich, 30, werde dieses Hobby zumindest zunächst alleine betreiben. Es soll quasi eine Fortführung bzw Zusammenführung meiner bisherigen Hobbies sein (Spinnen, Stricken, Nähen, Weben,...) Dementsprechend möchte ich möglichst viel an Gewandung und Ausstattung selber machen. Das ist mir sogar der wichtigste Aspekt, wenn ich ehrlich bin. Das WO Tja, wo siedle ich meine Darstellung an? Ich würde ja gerne einen Ort suchen, zu dem ich irgendeinen Bezug habe, aber das ist nicht so leicht: Ich lebe in Berlin, bin hier aber nur zugereist. Geboren bin ich im hessischen Odenwald, habe aber keinen Bezug zu der Gegend, wir haben da nur ein paar Jahre gewohnt. Meine Vorfahren kommen, wie ich aus meinem Stammbaum weiß, alle aus dem Norden. Meist aus der Gegend um Hamburg, ein gerüttlelt Maß Ostfriesen war aber auch dabei. Ein anderer Ansatz, den ich mir überlegt habe war, mir eine Stadt oder Gegend zu suchen, zu der es möglichst viele Belege gibt, um als blutige Anfängerin nicht schon an der Recherche zu scheitern... Was meint ihr Erfahrenen? Das WANN Da ich in absehbarer Zeit noch nicht vorhabe, mich einer Gruppe anzuschließen, bin ich da völlig flexibel. Ich möchte nur eben möglichst viel selber machen, daher vermute ich, dass ich nicht zu weit nach vorne in der Zeitlinie hüpfen sollte? Weil dann Schnitte, Ausstattung etc. schnell komplizierter werden, meine ich? Das WER Zum Stand meiner Rolle habe ich folgendes überlegt: keine Adlige, das kann ich handwerklich und finanziell wohl nicht stemmen. Da ist Frust ja vorprogrammiert, wenn meine Ausstattung über Jahre nur aus einem seidenen Schleiertuch besteht, weil's zu allem anderen nicht reicht :whistling: Also ein niedrigerer Stand. Aber vielleicht nicht die allerärmste Bäuerin. Ich würde ja gerne so viele Handarbeitstechniken wie möglich anwenden und könnte mir vorstelllen, dass ich mit dem schlichten Gewand einer Bäuerin da schnell an meine Grenzen komme, oder? Puh, ein ganz schöner Roman ist das geworden. Dass mir die letztendliche Entscheidung keiner abnehmen kann ist mir klar, aber iIch würde mich sehr freuen, wenn sich trotzdem der eine oder die andere die Zeit nimmt, meine krausen Anfängerüberlegungen etwas zu lenken. :rolleyes: herzliche Grüße Gerda
 
Hallo Gerda, zunächst mal (auch wenn das Dein Elan im Moment wohl nicht so gern hören mag) immer langsam mit den jungen Pferdchen! Ich an Deiner Stelle würde mir zumindest mal das kommende Jahr durch Zeit lassen für Recherche, hier und da mal reinlesen, -schnuppern und -recherchieren usw... Irgendwas wird Dich auf einmal "anlachen" und Du hast Deine Zeit, Deinen Stand und Deine Gegend gefunden. Wenn Du Textilhandwerk zum Schwerpunkt machen möchtest bietet sich natürlich eine entsprechende Handwerkerin an, wenn Du für den Anfang erstmal keine ganz komplizierten Schnitte möchtest wäre Spätmittelalter anfangs eher keine ideale Wahl, aber auch da gibts hier genügend Leute die Dir weiterhelfen können. Ich an Deiner Stelle würde mir erstmal diese kommende Saison lang Zeit lassen, überall mal reinzuschauen und mit ganz vielen Leuten zu reden - auch wenn Du das Hobby erst mal allein betreiben möchtest, können Kontakte nicht schaden. Viel Spaß jedenfalls beim Umschauen und Dich-Finden, das ist eine spannende Zeit die viel Spaß machen kann!
 
Hui, da machst du dir ja richtig Gedanken! Respekt! Das WO Auch, wenn du dich nicht an eine Gruppe anschließen magst, würde ich im Berlin-Brandenburgischen bleiben. Der Appetit kommt bekanntlich beim Essen ;) Außerdem finden sich allein hier im Forum viele aus dem Großraum Berlin, die man bei knifligen Fragen auch mal persönlich kontaktieren könnte. Ich selber bin aus Berlin gebürtig, lebe aber schon sehr lange im Südwesten Deutschlands (in verschiedenen Regionen), weshalb ich hier auch meine Darstellung ansiedele. Es ist einfach angenehmer, Menschen vor Ort zu haben, mit denen man sich austauschen kann und außerdem entsteht durch die Recherche so langsam sowas wie ein Heimatgefühl bei mir. Das WANN Da musst du einfach mal gucken. Berlin als Stadt entstand ja im 13. Jahrhundert, da fände ich es spannend, die Entwicklung dieser Stadt zu recherchieren. Meine eigene, derzeit allerdings auf Eis liegende MA-Darstellung ist um die Mitte des 13. Jahrhunderts angesiedelt, da ist die Näherei noch nicht zu schwierig. Das WER Eine vita braucht man für's LH nicht unbedingt (manchmal ist eine komplette Geschichte sogar eher hinderlich). Es ist jedoch nicht außergewöhnlich, dass Witwen oder unverheiratete Töchter die Geschäfte ihres verstorbenen Vaters oder Ehemannes weiterführten (zumindest so lange, bis ein männlicher Erbe volljährig war). So gesehen kannst du Witwe oder Tochter eines Tuchmachers oder Kaufmanns darstellen. Die waren nicht immer so reich wie die Fugger ;) aber dass auch eine wohlhabende Frau viel selbst machte, zumal wenn sie damit noch etwas verdienen konnte, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich.
 
WO Es ist immer ganz praktisch, in der Wohngegend zu bleiben, weil man dort leicht Museen/Kirchen/... zu Recherchezwecken besuchen kann. Dazu kommen dann noch die Vorteile, die Morgan geschrieben hat ;) Ich glaube nicht, dass es unbedingt notwendig ist, eine Gegend mit möglichst vielen Quellen auszusuchen. Zu den meisten Regionen findet man genug, um eine vernünftige Darstellung aufzubauen. WANN Wenn es dir hauptsächlich um die Gewandung geht, würde ich einfach mal kleidungsmäßig durch die Jahrhunderte stöbern und schauen, was am besten gefällt. Bei mir ist das ähnlich: die Klamotten finde ich sehr wichtig. Es gibt noch andere spannende Zeiten, die mich sehr reizen würden, die ich aber allein aufgrund der Kleidung aussortiert hab. Ich muss mich in meiner Gewandung wohlfühlen und sie muss mir gefallen, sonst hab ich keinen Spaß. Ich bin auch eher Nähanfängerin, hab mich aber trotzdem fürs "komplizierte" Spätmittelalter entschieden. Das ist zwar aufwändiger als das Frühmittelalter, aber noch lange nicht so schwierig wie Barock oder ähnliches, und mit ein paar Probeteilen und Geduld locker zu schaffen. WER Gerade in späterer Zeit lag in vielen Städten die Textilindustrie zum größten Teil in den Händen der Frauen. Das Buch "Frauen im Mittelalter" von Edith Ennen geht da sehr ins Detail und zählt viele einzelne Berufe auf. Allerdings waren diese Frauen meistens auf einen Teilbereich spezialisiert und haben nicht alles querbeet gemacht. Wenn du wirklich viele Handarbeitstechniken vorführen (?) willst, bietet sich doch wieder eine Bäuerin an, am besten relativ früh, als Kleidung noch hauptsächlich in Heimarbeit hergestellt wurde. In einem einfachen Bäuerin-Gewand steckt auch viel Arbeit! Spinnen (und Wolle/Flachs vorbereiten), Weben, evtl. Färben, Nähen, da bist du eine Zeit lang beschäftigt, wenn du wirklich alles selbst machen willst :) Stricken ist allerdings nur was fürs Spätmittelalter. Dazu gibt es hier auch irgendwo einen schlauen Thread ;) Ich kenne den Tatendrang nach dem Motto "Ich will jetzt sofort auf der Stelle meine Gewandung anfangen!" :D Ich könnte mich dann sicher nicht am Riemen reißen, ein komplettes Jahr lang nur für Recherche zu verwenden bevor ich die Nadel schwinge. Ich finde, man sollte hier einen guten Mittelweg finden. Wenn du mit zu wenig Hintergrundwissen einfach drauf los werkelst, wirst du dich hinterher ärgern, wenn dir mehr und mehr Unstimmigkeiten auffallen. Wenn du aber einen ganz guten, wenn auch noch nicht völlig ausgereiften, Überblick bekommen hast, könntest du ein genaues Konzept aufstellen und dann hier nochmal gezielt um Rat fragen. Es wird dir zwar niemand die Recherche abnehmen und alles vorkauen, aber wenn du eine genauen Plan hast, kann man gut direkt helfen, indem man Richtiges bestätigt und Falsches anmerkt. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deiner "Selbstfindung" und hoffe, dass du deine Ergebnisse präsentierst :p
 
Vieles wurde ja nun schon von Katharina und Morgan geschrieben, was Du in Deine Überlegungen mit einbringen solltest. Bei der LH fällt mir noch das Freilichtmuseum Düppel ein, es ist für Dich von Berlin aus gut zu erreichen und dort werden im Sommer einige wirklich schöne Veranstaltungen gemacht, auf denen Du Dich gut informieren könntest. Dort ist auch oft die Gruppe "Marca Brandenburgensis", im Netz unter Brandenburg 1260 zu finden; die sind dann schon sehr sehr gut, was Reenactment und LH angeht. Wie Morgan schon schrieb, im 13. Jahrhundert sind die Schnitte noch relativ einfach. Mit dem was Du schreibst, kannst Du auch gut eine städtische Handwerkerdarstellung anstreben, die ist dann von einfachem Stand bis gehobene Darstellung möglich, das heißt Du hast reichlich Auswahl und kannst Dich über die Zeit mit Deiner Kleidung auch "hochdienen". Von daher würde ich zu einfacher Arbeitskleidung tendieren, die nach und nach mit einem Sonntagsstaat erweitert werden kann. Ansonsten geht bei einigen mehr der Trend auch klar zur Zweitdarstellung: Magd und Adel; Handwerker und Kaufmann oder bei mir Bäuerin und städtische Handwerkerin, so kann man die einfache Kleidung auch weiterhin nutzen. Da Du viel Wert auf Dein Textilhandwerk legst, würde ich vielleicht erst einmal schauen, was zu welcher Zeit gemacht wurde und welches Gebiet Dich dabei am meisten reizen würde. Je später die Zeit und je weiter Du ins städtische gehst, desto mehr Arbeitsteilung gab es und die Textilherstellung fächerte sich immer mehr in einzelnen Arbeitsgänge und Berufe auf.
 
Zunächst mal ganz vielen lieben Dank für die vielen und wirklich ausführlichen Antworten! Ihr habt mir jetzt schon geholfen, ein bisschen klarer zu sehen. Lasst mich das ein bisschen zusammenfassen: Die vorgebrachten Argumente für die Region Berlin-Brandenburg finde ich sehr überzeugend. Wenn ich also in Berlin bleibe, dann lande ich zeitlich so ab 1300, richtig? Meiner schnellen Wikipediarecherche nach -*hust*- befinde ich mich damit so an der Grenze zwischen ausgehendem Hochmittelalter und beginnendem Spätmittelalter? Die im Vergleich zum Hochmittelalter etwas trickreicheren Schnitte des Spätmittelalters schrecken mich nicht. Es geht mir ja hauptsächlich um das Herstellen, da darf es schon etwas herausfordernd sein. Ich habe ehrlich gesagt nicht vor, auf Märkten oder Lagern irgendetwas vorzuführen, zumindest noch nicht. Meine Motivation kommt ganz klar von der Textiltechnik aber nicht (nur) als Handwerk, dass ich darstellen könnte, sondern ich willl hauptsächlich meine handarbeitlichen Fähigkeiten anweden und erweitern, um mir eine Gewandung herzustellen. Und ich dachte mir: wenn du dir schon solche Arbeit machst, dann machet auch gleich richtig und schuster dir nicht irgendeinen Burda-Burgfräulein-Faschingsschnitt zusammen. :D Ob ich das dann zu hause beim Staubsaugen trage, tatsächlich irgendwo, vielleicht mit anderen auf einem Markt/Lager, oder ob es erstmal in meinen Blog und dann in die Schublade wandert, das steht noch in den Sternen ;) Nach dem, was ich bis jetzt gelesen habe (lese hier schon eine Weile still mit) und euren wertvollen Hiweisen könnte es jetzt also hinauslaufen auf eine Handwerkerin oder Handwerkersgattin/-witwe (Tuchmacherei z.Bsp.) in Berlin um 1300. Das klingt doch nach nem Anfang, oder? :thumbsup: Jetzt kann ich nämlich auch viel gezielter auf die Suche und Recherchereise gehen. Ein Jahr wird die aber bestimmt nicht dauern... ich bewundere jeden, der die Geduld und Disziplin für so akribisches Vorgehen aufbringt, aber ich kenne mich: ich funktioniere nicht so. Ich lese mir gerne die wichtigsten Grundlagen drauf und fange nebenbei schon mal an zu machen. Ich mach ehrlich Sachen lieber zweimal und verbuche das erste mal als "Lehrgeld" :whistling: Aber erstmal vieeelen Dank für eure Antworten, ich stürze mich jetzt in die Unterschiede zwischen OBERkleid und ÜBERkleid und die offensichtlich leidige Frage, was Frau denn so auf dem Haupte trug :)
 
Falls es denn Berlin um 1300 werden soll, schau doch auch mal hier: http://www.berwelf.de/ Die HP ist zwar auf dem Stand von 2011, aber trotzdem recht sehenswert. Und die Leute sind, soweit sie mir mal über den Weg liefen, sehr nett gewesen.
 
Danke für den Tipp! Auf die hatte mich schon jemand hingewiesen. Werde ich mir auf jeden Fall merken, falls ich doch noch Lust kriege, mich in einer Gruppe zu engagieren. :)
 
Wenn Du in die Stoffherstellung tiefer einsteigen willst, kann ich Dir auch nur Düppel empfehlen. Engagier Dich dort in einer Gruppe. Ich habe in den letzten 2 Jahren ein wenig in der Wollgruppe mitgemischt, muss jetzt aber aus beruflichen Gründen kürzer treten. Intensives Hobby + Vollzeitjob + Düppel - da bleibt eines auf der Strecke. Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass dort bei der Wollschur angefangen wird, die Wolle wird selbst verarbeitet und ich hatte auch schon die Möglichkeit, an einem Gewichtswebstuhl zu weben. Zumindest kann man sich dort das Know-How holen, das man vielleicht dann auch zuhause anwenden will. Wenn Du da Interesse hast, dann gehe mal auf deren HP, und melde Dich als Fördermitglied an. Damals kostete das 15 €/ Jahr und man hatte das ganze Jahr freien Eintritt. Ansonsten fang mit einfachen Nähtechniken an. Wie man ein einfaches Kleid nähen kann, findest Du hier: http://www.homepage-baukasten-dateien.de/mara-vom-nikolassee/einfaches kleid mit fotos neu.pdf Den Zuschnitt mache ich heute zwar etwas anders, aber das kannst Du ja dann selbst herausfinden. :D Empfehlen kann ich Dir auch den Berliner Stammtisch, der jeden 2. Dienstag statt findet: http://www.contubernium.net/Mittelalter_Treff.htm Der nächste wäre am 07.01.14
 
1300 oder noch etwas früher (13. Jhdt) ist sicher eine gute Zeit, um einzusteigen, die Klamotten sind nicht mehr total Tunikaartig, aber du kannst auch ein bisschen dein Wissen einsetzen, weil sie langsam etwas komplizierter werden. Hab an anderer Stelle grad ein bisschen was für Zauberin erklärt zu der Zeit um 1300 :). Nähen, Sticken, einfaches Weben usw sind übrigens meiner Ansicht nach Dinge, die jede "Frau von..." machen kann, also die die mittelalterliche Frau auch schon mal selbständig zu Haus gemacht hat für die Family. Und ehrlich gesagt find ich, dass man keine Plot-Entschuldigung braucht, um auf Veranstaltungen tolles altes Handwerk zu zeigen, auch wenn man jetzt nicht eine Handwerkerin darstellt. Mach es einfach und richte deine Klamotte nach etwas aus, womit du dich identifiziern kannst. Du bist immer noch ein moderner Mensch und musst nicht unbedingt eine Rolle spielen, sondern sollst am konkreten Tun zeigen und erklären können. Und es gibt ja sooooooo viele tolle Handwerke, die man machen kann *enthusiastisch is* Übrigens lob ich mir dein Interesse, jetzt glaubst dus noch nicht (hab ich damals auch nicht), aber du bist auf dem Besten Weg, ein A-Mensch zu werden :D So fängts immer an :)
 
Danke für eure Anregungen! @Rotschopf: dass ich auf dem besten Weg zum "A-Menschen" bin, glaube ich sofort, schließlich ist das quasi mein einziges Anliegen: Gewandung und Ausstatung selber machen und das moglichst A :) Ich habe mich jetzt für eine schrittweise Annäherung entschieden. Um erstmal mit den Schnitten und Technike rumzuprobieren, werde ich mit...sagen wir mal "Convenience"-Produkten anfangen, also erstmal Stoff fertig kaufen, evtl sogar den ersten Versuch mit der Maschine nähen, bis ich sicher bin, dass alles stimmt und passt. Dann arbeite ich mich Stück für Stück rückwärts. Bei der totalen "Eigenproduktion" komme ich sowieso noch an Grenzen, weil ich auf dem Gatterkammwebrahmen sicherlich nur bedingt A weben kann, was Webbreite und die Feinheit des Stoffes angeht. Als erstes Projekt dachte ich also an ein Unterkleid aus IKEA-Leinen. Das ist zumindest Leinen, wenn auch sicherlich nicht in der richtigen Qualität, aber wenn ich da murkse, tut es bei dem Meterpreis nicht so weh ;-) Daran kann ich dann üben und es zur Not später als Vorlage für was "besseres" nehmen. @Mara: vielen Dank für den Link mit der Nähanleitung. Die ist ja wirklich sehr ausführlich erklärt. Könnte ich diesen Schnitt für ein Unterkleid benutzen (Handwerkerin um 1300)? Insbesondere bei Ärmeln und Halsausschnitt bin ich mir etwas unsicher: Ärmel so weit, dass ich sie noch hochkrempeln kann scheint mir sinnvoll zu sein. Sollte der Halsausschnitt dann mit so einem Schlitz sein wie in der Anleitung oder eher ein runder Ausschnitt? Wenn das jetzt zu OT wird, weil es doch besser zu "Kleidung" oder "Nähen" passt, bitte bescheid sagen, liebe Mods, dann frae ich dort noch mal nach!
 
Das klingt doch schonmal nach einem sinnvollen Plan :) Aber: Ikealeinen ist ziemlich steif und ungemütlich. Außerdem finde ich es vergleichsweise gar nicht soooo günstig. Man findet auch Leinen in besserer Qualität für den gleichen oder kaum höheren Preis. Ich hab mir ein Unterkleid aus Ikea-Bomull genäht. Das ist zwar nicht A (weil Baumwolle), aber der Preis ist unschlagbar und ich finde den Stoff auch super: er fühlt sich schön an die Farbe hat ein bisschen was von Naturleinen. Für das Probeteil würde ich sehr zu Bomull raten, und wenn das gut geklappt hat dann ein Leinenkleid in Angriff nehmen :) http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/51725112/ Quelle: http://www.ikea.com/de/de/ Probeteile näh ich auch mit der Maschine, ich finde, da lohnt sich das Handnähen nicht, das heb ich mir dann für die "richtigen" Kleider auf. Eine gute Alternative, gerade am Anfang, finde ich, nur die unsichtbaren Nähte mit der Maschine zu machen und die Säume per Hand.
 
Ah, danke für den Tipp. Ich hatte das IKEA-Leinen noch nie in der Hand, das war erst mal eine Idee. Hast du einen konkreten Tipp, wo ich günstiges Leinen herbekommen könnte?
 
Entschuldigt den Doppelpost, ich wollte eigentlich den anderen Beitrag editieren, aber entweder geht das nicht oder ich bin zu blöd dazu :pinch: Ich wollte noch anmerken, dass du hier gerade so viel Elan und Motivation versprühst, dass es richtig ansteckend ist :) Wenn ich nur die nötige Zeit dafür hätte, würde ich jetzt am liebsten an meinem neuen Kleid rumwerkeln, dass ich schon seit Monaten vor mir her schiebe :D Ich freue mich, wenn du uns auf dem Laufenden hälst :thumbsup:
 
Aaaalso... Ich hab Untergewänder und Bruchen aus Ikealeinen genäht. Ich mag es. Ist zwar grob, aber nach einer Runde Waschmaschine und Trockner nicht mehr rau und problemlos auf der Haut zu tragen. Von Vorteil finde ich auch, dass man herausgezogene Schussfäden prima zum Nähen nehmen kann.
 
Hm, bisher habe ich noch nichts preisgünstigeres finden können, ich werde einfach das IKEA- Leinen mal vor Ort angrabbeln, mal gucken, ob das was wäre. ^^ Ansonsten tue ich mich online noch ein busschen weiter um, vielleicht finde ich ja noch was vergleichbares in günstiger.
 
Schau auch mal auf www.stoffmarktholland.de. Dort sind die Termine der bundesweit stattfindeten Stoffmärkte aufgeführt. Dort findest Du Leinen in großer Auswahl und preisgünstige gute Qualität. Auch Wolle gibt es da zu kaufen, aber da muss man suchen und sich Zeit nehmen.
 
Und schau dich in der kommenden Saison unbedingt auf Mittelalter-Märkten nach Leinen um! Dort habe ich schon oft alte handgewebte Bettlaken bekommen. Die sind supergünstig und, weil meistens schon x-mal gewaschen, auch nicht mehr steif. Für 15 Euro kann man da ein ganzes Laken bekommen, das reicht, wenn man geschickt zuschneidet, sogar für mich zu einem Unterkleid mit Gehren und Zwickeln, obwohl ich recht groß und nicht superschlank bin.
 

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