Werkzeuge eines Bauern

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Also, die Theorie vom "Jedermannswald", aus dem sich jeder nach Herzenslust und Laune bedienen konnte ist wohl eher frommes, verzerrendes Wunschdenken als historischeTatsache und da gebe ich Niklas uneingeschränkt recht. Natürlich gab es die Allmende als Form einer gemeinsamen Nutzung bestimmter Ressourcen, aber die Allmende wurde von einer höheren Instanz als (temporäres) Recht verliehen und konnte von den entsprechenden Lehnsherren genau so gut beschnitten, wie auch wieder zurückgezogen werden ! Im mittelalterlichen England kann man das sehr schön an der Geschichte des New Forest sehen. Hier ließ William I 66 Dörfer zerstören und ihre Einwohner vertreiben um sein Jagdrevier zu vergrößern. Und Lehnsherren neigten nun bekanntlich nicht gerade zu Großzügigkeiten gegenüber dem Bauernstand. Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: In den beiden Katalogbänden " Der Sassenspeyghel / Sachsenspiegel-Recht-Alltag " wird man sowohl in Text, wie auch in zahlreichen Abbildungen, problemlos fündig werden um dieses Thema befriedigend aufzuarbeiten. ^^
 
Da rutscht mir doch das Messer aus der Scheide.... Die Allmende ist nicht von irgendwelchen Lehnsherren oder so verliehen, sondern der Rest dessen, was von "Wald und Weide sind frei" geblieben sind. Mitnichten hausten die irgendwo alleine in der Wildnis, obwohl´s das natürlich auch damals schon gab , Bauernschaften, jedes Ortsschild ein Hof. Dann muß natürlich zwischen den "Kolonistendörfern "und dem klassischen Haufendorf mit 2 -3 Bauernhöfen + Nebengebäude und Häusern für die "landwirtschaftlichen Helfer" unterschieden werden. Dazu kommt dann eben noch Erbteilung und weiter Urbarmachung bis ~ 1000/1100, danach erst werden wegen des Bevölkerungsüberschusses neue Dörfer zwischen den alten gegründet. Wikipedia ist da etwas später : http://de.wikipedia.org/wiki/-rode Davor war also noch reichlich Platz zwischen den Dörfern, so ungefähr 20 km ... Was so die Dorfgemeinschaft angeht, stimmt, man half sich. Es stimmt auch, das etliche Höfe zu Hand und Spanndiensten verpflichtet waren. Es stimmt auch, das etliche Grundherren sich Grund anmaßten, der ihnen nicht gehörte und dafür sowohl nen Zehnt als auch eben Dienste forderten. Es ist aber auch so, das diese Herrschaften erst in der Neuzeit damit voll durchkamen. Vor 1 1/2 Jhren oder so habe ich mal den Flächenbedarf einer "Bauersfamilie" hier rausgesucht und ausgeführt. Zum Jedermannswald: Mein Bogenholz kommt rein zufällig aus einem solchen. Die Anteile daran sind an bestimmte Höfe und Familien gebunden. Übrigens heute noch ein rechtliches Thema bei Hofübergaben..
 
Nun gut, wir schweifen ganz schön ab. Bevor wir also Region und Zeitrahmen abstecken macht die ganze Debatte ohnehin keinen Sinn! Wilfried redet vom ersten Tag nach der Spätantike und ich bin hochgotisch orientiert ... so kommen wir nie auf einen grünen Zweig, egal ob er jetzt auf Bauholz oder Straucholz wächst ;-) Da ich das Thema aber immer noch spannend finde schlage ich mal frühes 14.Jahrhundert in Süddeutschland als Eingrenzung vor .. da fühl ich mich zu Hause :D Gegenvorschläge?​
 
Magdeburger Börde , 11tes?? Man könnte allerdings vergleichen, ~1360 Celle gegen Schwaben, selbe Zeit. Da gibts wenigstens Quellen zum Vergleich.. Ich glaube sogar, beide online. Schwabenspiegel versus Sachsenspiegel (hier wär es der von der Uni Wolfenbüttel digitalisierte Sachsenspiegel)
 
Ich frage deshalb, weil ich gelesen habe (und leider nicht mehr weiß welche Quelle das war), dass es in einem kleinen Dorf (vielleicht Montaillou?) nur 1 gute Axt gab die alle verwendeten die einen Baum fällen mussten.
Da muss ich mal in die Montaillou-Quellen reinschauen, das ist eine Weile her, seit ich mich damit beschäftigt habe. (Es sei denn, du meinst, dass es doch woanders steht.)
Die dann im Gegensatz zur Axt am gleichen Ort sehr häufig ist? Mein Suchen in letzter Zeit in den mir bekannten Bild- und archäologischen Quellen (nicht viel, aber vielleicht trotzdem repräsentativ) liefert viel viel mehr Treffer für Äxte als für Hippen/Gerten/….
Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: In den beiden Katalogbänden "Der Sassenspeyghel / Sachsenspiegel-Recht-Alltag" wird man sowohl in Text, wie auch in zahlreichen Abbildungen, problemlos fündig werden um dieses Thema befriedigend aufzuarbeiten.
Kannst du zufällig ein Textbeispiel zitieren? (Meine Menge an physikalischen Büchern zu diesem Thema, zum Beispiel Ausstellungskatalogen, ist bisher noch nahezu nicht vorhanden. Das wird sich vielleicht in Zukunft ändern, aber momentan ist's schwierig.)
 
Hello Anaphory, there two excellent books in english available. One is from John Seymour which shows pretty clearly that for small holding tools didn't change much. You should be able to find his books in your lokal library. Good reading even if your not into the green movement. The other is from Hubert Comte, a french writer, which is availlable as an english translation through Molly Stevens and David Marinelli, The title ist TOOLs, and it also shows the different tools of farming, foresting and other through the ages. As a rule you can say that iron was pretty cheap by the end of 1100. Therefore tools which only needed iron where plentyfull. Im thinking of hammers, spade blades, shovels and so on. With tools which required steel is was a different matter. Steel didn't become cheap until the beginning of the industrial revolution, therefore everyhing with a keen cutting edge was expensive. Certainly not everybody could afford a saw or even a spezial hewing hatchet. You shold be aware that there al lot of specialist tools needed for trades like carpenter, bodger and so on. Not every little farmstead could afford those. We have to assume that most of the farmers tools were made of wood and only were it was absolutly nessersary was iron or even steel involved. Greeting from Ansbach
 

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