Entweder täusche ich mich sehr oder es ist tatsächlich in den vergangenen Jahren bei jenem Werwolf in Westfalen das bewirkt worden, wovon, wie mir Carolus Billeus, ein äußerst angesehener Mann, - nach dem durchlauchtigsten Kurfürsten Ernst, des Herzogs von Bayern, persönlich - erzählt hat, folgendes in aller Munde war: Ein Mann, der zwanzigmal der strengen peinlichen Frage unterworfen worden ist (sieh da, wie weit sich das milde Ermessen der Richter in jenen nördlichen Gegenden erstreckt), hat nichts gestanden, sondern grinsend und lachend hat derselbe alle Martern ertragen. Endlich habe der Henker für den Angeklagten einen gewissen heilsamen Trank vorbereitet. Er selbst aber habe mit purem, reinen Wein zugetrunken und getrunken, dem Angeklagten aber jenen anderen Trank dargeboten so hereingelegt. Ehe man sich versah, habe der Angeklagte alle seine Untaten berichtet, sowohl unter anderem Lycanthropie für einige Jahre als auch, was er dann meist begangen hatte. Auf Befragen, woher diese so plötzliche Veränderung stamme, hat er geantwortet, daß er einen Pakt mit dem Dämon habe und dieser ihm diese Unempfindlichkeit gegen Schmerzen mit Verschwiegenheit bei Torturen versprochen habe und daß jener alle Martern, die der Henker ihm selbst auferlegen würde, auf sich nehmen werde. (Das natürlich wie ich gesagt habe, auf dem Wege des Abwendens und Dazwischenschiebens. Es wäre nämlich dumm zu glauben, daß der Dämon selbst in eigener Person hat toquiert werden können.) Sobald er aber jenes - ich weißnicht was - getrunken hätte, sei der Dämon gewichen - entweder wider Willen oder als Verächter des Pakts. Deswegen wolle er nicht weiter torquiert werden, er wolle lieber freiwillig bekennen. Das Schweigen aber pflegt der Teufel durch körperliche Inbesitznahme des Malefikanten unter innerlichem Verschließen von Kehle und Mund in dem Maß herbeizuführen, daß er nicht erstickt wird, jedoch nicht sprechen kann. Manchmal auch indem das Organ des Gehörs so verstopft wird, daß die Angeklagten die Worte und Fragen des Richters nicht vernehmen. Beispiele für dies alles teilt Nicol.Remigius mit. (lib. Daemonolat., c.8. und 9.)"