Wetterschutz für einen Krämer des späten 12.,frühen 13.Jahrhundert?

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Pit der Schreiber

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Hallo, da ich im Sommer - und ab 2019 auch im Frühherbst/Herbst auf Mittelaltermärkten/-VA`s unterwegs bin aber selber keiner Gruppe angehöre,überlege ich welcher Wetterschutz praktikabel und zeitlich in Ordnung wäre. Da ich nicht motorisiert und auf ÖPNV angewiesen bin muss ich das berücksichtigen. Die Gugel betreffend spiele ich mit dem Gedanken,habe an anderer Stelle aber auch die Info bekommen,eine Gugel wäre zu der Zeit noch eine modische Neuerung gewesen. Der Tip ging daher in Richtung Schlapphut (aus Filz) und/oder Cappa. Wie seht ihr das? LG Peter
 
Bei Gugeln gab es wirklich Mode-Erscheinungen, wie die anders rum aud dem Kopf getragener Gugel mit dem langen Zipfel oder gezaddelte Gugeln im späten Mitetlalter, aber um diese Zeit gehen Gugeln für Herren durchaus. Halt ohne Knöpfe und Schnickschnack. So ziemlich durch alle Zeiten hindurch gehen auch Paneula/Cappas, der mir frühste Nachweis ist das Treverer Männchen aus der Keltenzeit, Abbildungen finden sich unter anderem fürs 12te in der Hortus delicarum Handschrift. So ein Ding hat den Vorteil das da auch die Kiepe drunter passt, falls man damit als Krämer unterwegs ist. Schön dicht gewebt ind oder zusätzlich gewalkt hält das auch ein wenig Wetter ab. Einen Beleg für einen Schlapphut kenne ich nicht.
 
aber um diese Zeit gehen Gugeln für Herren durchaus. Halt ohne Knöpfe und Schnickschnack.
Bei mir besteht das "Problem" dass ich nicht motorisiert bin,also zu Märkten/VA`s per ÖPNV unterwegs bin. Und dann ist eine Gugel kein Problem. UNd ausserdem habe ich die fixe Idee mir selber etwas zu nähen - erstmals - und für mich als absoluten Nähanfänger wäre eine Gugel als Anfangsobjekt einfacher als eine Cappa.
 
Erstes Projekt ? Finde ich richtig gut ! Sag bescheid wenn Du Hilfe brauchst. Wichtig ist bei einer ungeknüpften Gugel das der Kopf durch den Halsteil geht. Obwohl ich schon immer Klamotten genäht habe, habe ich das bei meiner Ersten total unterschätzt. Kopfumpfang + Bequemlichkeitszugabe = Gugelbreite Falls Du mal einen Mantel nähen magst , wirklich schwer ist es nicht, mein Modell im Blogpost ist sehr klein ausgefallen, warum steht im Post : https://www.zeitensprung-handweberei.de/2018/07/24/einfacher-mantel/ (Quelle mein Blog auf https://www.zeitensprung-handweberei.de)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich gratuliere zu Deinem Vorsatz, Dir etwas selber zu nähen. Eine Gugel ist da wirklich eine gute Wahl. Wenn Du möchtest, kann ich Dir von meinem Schnittmuster eine Kopie erstellen und zuschicken. Dazu bräuchte ich dann nur Deinen Kopfumfang, wie Silvia schon so treffend geschrieben hat. Meine erste Gugel war auch etwas zu eng geraten. ;-)
 
Einverstanden,wenn es ernst wird werde ich das gerne machen. Vor wenigen Minuten bekam ich an anderer Stelle (Facebook-Chat) den Tip für die Gesichtsöffnung den halben Gesichtsumfang zu nehmen,weil die Öffnung sonst zu weit wird.
 
Das rechteckige (Pracht-) Manteltuch der Antike oder des FrühMi meine ich nicht mit der Bezeichnung "Rechteck-Mantel". Der Rechteckmantel ist ein rechteckiges Stück Stoff (Loden wär gut geeignet), das an einer Seite teilweise zugenäht ist. An der dadurch entstandenen Öffnung für den Kopf kann eine einfache Kapuze angenäht werden. Ist für 12./13. Jh passend als Wetterschutz.
 
Ich denke Raginhild meint es so: Quelle: die Handmaid bei Worldpress Recheckmantel In die verbleibene Öffnung für den Kopf dann eine Kaputze anbringen. Wenig Nähte und praktisch :D Quelle: Foto EBAY Rechteckmantel.png
 

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In die verbleibene Öffnung für den Kopf dann eine Kaputze anbringen. Wenig Nähte und praktisch
Jepp,eigentlich würden doch wirklich wenige Nähte reichen,einmal um den Mantel zu schliessen - siehe Bild - und dann eine Naht um die Kapuze anzunähen. Denn wenn der Mantel aus gutem Wollstoff oder (Woll-)Loden besteht müssten eigentlich nichtmal die Ränder des Mantels versäubert werden,oder sehe ich das falsch?
 
Eine Gugel ist da wirklich eine gute Wahl.
oder alternativ ein Rechteck-Mantel,ich habe hier vorhin ein gutes Bild verlinkt bekommen. Der Mantel,kombiniert mit einer angenähten Kapuzze,wäre ein ähnlich guter Wetterschutz wie eine Gugel und auch offenbar leicht zu nähen weil nicht viele Nähte nötig wären. eine Frage an die versammelte Intelligenz des Forums habe ich noch: Wie transportiere ich auf einer VA Gugel oder Mantel wenn ich sie gerade nicht trage und keine Kiepe oder dergleichen habe? Was die Gugel betrifft gibt es Bilder auf denen sie offenbar einfach hinten in den Gürtel gesteckt wird. Bei einfachen Mänteln habe ich schon Abbildungen gesehen,auf denen es aussah als wenn der Mantel bei Nichtbedarf einfach zusammengerollt und mittels Gurt (Ledergurt/-"Kordel"?) auf dem Rücken oder geschultert getragen wurde,ähnlich wie es US-Soldaten des Civil-War mit ihrem Schlafsack machten.
 
Also wenn es eine Gugel sein soll dann trägt man sie einfach mit herunter geklappter Kaputze. ;) Im Gürtel geht aber dann sollte sie nicht aus zu dickem Wollstoff sein. Das sieht dann nicht nur komisch aus sondern ist auch noch unpraktisch. Den Mantel trägt man eigentlich auch immer. Man kann ihn rechts und links über die Schulter aufklappen oder ausgezogen über dem Arm tragen. Tragegestelle oder mit einem Riemen über die Schulter geht ist auch denkbar aber ich habe soetwas noch nicht auf Abbildungen gesehen... vieleicht jemand anderes.
 
Ich meine, ich hätte da schon Abbildungen gesehen, wie etwas Aufgerolltes mittels Gurt/Schnur über der Schulter getragen wird, habe mir da aber nichts archiviert. Aber ich sage mal so, wenn Du einen Wetterschutz brauchst, dann trägst Du den Mantel auch, wie Wolfram schon sagte. Wenn nicht, lässt Du ihn zu Hause, oder? Ansonsten würde ich mal in einem Lager freundlich fragen, ob Du den Mantel dort deponieren kannst, bis Du ihn z. B. abends benötigst. Eine Gugel kann man auch in einer Umhängetasche verstauen. Die Gugel nutze ich gern in der Übergangszeit. Eine dünnere habe ich für die wärmere Jahreszeit, wenn es abends kühl wird. Meine Cappa ist für die ganz kalten/regnerischen Tage. Was die Kanten betrifft: Das stimmt, dass guter Loden nicht ausfranst an den Rändern und daher nicht unbedingt umsäumt werden muss. Aber schöner sieht es mit Saum aus und ich würde auch sagen, dass das Kleidungsstück dann auch länger schön bleibt. Und falls Du darüber stolpern solltest: Ein Futter ist nicht zwingend notwendig oder kann auch später noch hinzugefügt werden. Nur, wenn Du Dir da etwas überlegen solltest, wähle dafür kein Leinen. Im Sommer ist es als Futter zwar sehr angenehm, aber bei nassen und kalten Tagen zieht es leicht Feuchtigkeit und wärmt dann nicht. Für wärmende Kleidung empfehle ich einen kuscheligen dünnen Wollstoff. Zu nähen ist das dann genauso wie das Kleidungsstück selbst und wird dann von innen dagegen genäht.
 

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