Wie ist es denn nun :-)

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Maxi1

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Hallo, wie bereits in der Vorstellung angekündigt, hab ich nun einen Haufen Fragen wie bestimmte Sachen Grundsätzlich zu sehen sind, von denen ich das ein oder andere schon gehört habe. Ich fang einfach mal an und hoffe, es ist nicht zuviel auf einmal. 1.Wie wird es gesehen, wenn man etwas älteres nutzt als seine eigene Zeit. Also z.B. wenn ich eine Gürtelschnalle nach dem Vorbild eines Fundes tragen möchte, der 80 Jahre vor meiner Zeit lag. Mir wurde hier öfters gesagt ist kein Problem, da ja damals viel mehr Wert auf die Sachen gelegt wurde und diese vererbt oder verschenkt wurden ( auch Leichenplünderei wurde als Argument genannt...ihhh). Klingt für mich tatsächlich logisch. Unsere heutige Wegwefergesellschaft verdanken wir ja H&M, Takko und Co... 2. Ist das nieten der Schnalle eines Gürtels der authentischste Weg oder ist es besser, die Schnalle durch flechten o.ä. anzubringen? 3. Sind diese Ledersäckchen am Gürtel ok oder nur die Almosenbeutel aus Stoff? Habe das Gefühl, auf Bildern immer Stoff zu sehen. Muss natürlich nicht so sein, bin im interpretieren von Bildern mies. Und die Quellen, die ich bisher gelesen habe, sprechen auch oft von (bestickten) Stoffen. 4. Ich habe als erstes Kleid ein Kombination aus langem Unterkleid (Leinen, mit Schnürrung, mit bestickter Borte an Hals, Arm und Saum sowie langem Arm) und einem Wollkleid (ca. knielang, halber Arm, bestickte Borte). Nun wurde mir gesagt, ich könnte das Leinenkleid auch als Überkleid verwenden, deshalb ist auch die Schnürrung dran gekommen. Bin inzwischen aber unsicher, ob das stimmt. Die richtigen Bezeichnungen der Kleidungsstücke verwirren mir noch sehr stark, weshalb ich jetzt Worte wie Cotte oder Surcot vermeide um euch nicht auf die falsche Spur zu locken. Ach ja, sollte noch erwähnen, dass ich eine Adelsfigur um das Jahr 1250 anstrebe :D und als 5. und letze Frage: Ich hab hier im Forum gelesen, dass Leinen immer weiß genutzt wurde. Jetzt bin ich etwas verwirrt, da ich dachte, ein gefärbter Leinen wäre absolut in Ordnung. Das war eigentlich der Stoff, wo ich mich als Anfänger am ehsten dran getraut habe....Hilffee ?( So, nun bin ich fertig.. Ich hoffe wirklich es ist nicht zuviel und und würde mich freuen, wenn ihr mir bei der einen oder anderen Frage helft.
 
1.Wie wird es gesehen, wenn man etwas älteres nutzt als seine eigene Zeit. Also z.B. wenn ich eine Gürtelschnalle nach dem Vorbild eines Fundes tragen möchte, der 80 Jahre vor meiner Zeit lag. Mir wurde hier öfters gesagt ist kein Problem, da ja damals viel mehr Wert auf die Sachen gelegt wurde und diese vererbt oder verschenkt wurden ( auch Leichenplünderei wurde als Argument genannt...ihhh). Klingt für mich tatsächlich logisch. Unsere heutige Wegwefergesellschaft verdanken wir ja H&M, Takko und Co... 2. Ist das nieten der Schnalle eines Gürtels der authentischste Weg oder ist es besser, die Schnalle durch flechten o.ä. anzubringen? 3. Sind diese Ledersäckchen am Gürtel ok oder nur die Almosenbeutel aus Stoff? Habe das Gefühl, auf Bildern immer Stoff zu sehen. Muss natürlich nicht so sein, bin im interpretieren von Bildern mies. Und die Quellen, die ich bisher gelesen habe, sprechen auch oft von (bestickten) Stoffen. 4. Ich habe als erstes Kleid ein Kombination aus langem Unterkleid (Leinen, mit Schnürrung, mit bestickter Borte an Hals, Arm und Saum sowie langem Arm) und einem Wollkleid (ca. knielang, halber Arm, bestickte Borte). Nun wurde mir gesagt, ich könnte das Leinenkleid auch als Überkleid verwenden, deshalb ist auch die Schnürrung dran gekommen. Bin inzwischen aber unsicher, ob das stimmt. Die richtigen Bezeichnungen der Kleidungsstücke verwirren mir noch sehr stark, weshalb ich jetzt Worte wie Cotte oder Surcot vermeide um euch nicht auf die falsche Spur zu locken. Ach ja, sollte noch erwähnen, dass ich eine Adelsfigur um das Jahr 1250 anstrebe :D und als 5. und letze Frage: Ich hab hier im Forum gelesen, dass Leinen immer weiß genutzt wurde. Jetzt bin ich etwas verwirrt, da ich dachte, ein gefärbter Leinen wäre absolut in Ordnung. Das war eigentlich der Stoff, wo ich mich als Anfänger am ehsten dran getraut habe....Hilffee ?(
1. In der Regel lautet die Antwort hier ehr nein. Sofern dies nicht ausreichend belegbar ist würde ich definitiv davon absehen mich an deutlich älteren Objekten zu bedienen. 2. Tendenziell nieten. 3. Es gibt beides, liegt daran, welche Zeitstellung du machen möchtest. Für Mitte 13tes Adel ehr textile Beutel. 4. Als Überkleid würde ich Wolle nehmen. 5. Leinen lässt sich pflanzlich nur sehr schwer färben. Für Unterwäsche und Co. ist quasi nur weißes Leinen belegt. :)
 
1.) begrenz dich auf einen 10 jahr zeitraum...1245-1255 z bsp...und nur zeug was man da findet bzw sieht benutzen... 2-)Nieten...ausser ne schnalle ohne blech...da musst du nähen 3.) Für mitte 13tes kenn ich nur Stoff 4.) Chemise- Unterhemd Cotte - "Tunika" bzw Kleid Surcot -Überkleid für ein Surcot muss es Wolle sein...als Adel eher noch Damast bzw Brokat...wenn du Wolle nimmst fütter sie mit Seide...Seide an sich als Oberstoff gibt es wenige bis keine Quellen...in Inventaren sieht man dass das meiste "nur" mit Seide gefüttert wurde. 5.) Wolle...seidenstoffe....brokat... leinen nur ungefärbt ...und nur als futter für Wolle... als adel müsste es eigt sogar gebleichtes leinen oder seide als unterkleidung sein...gebleichtes leinen war damals unter umständen teurer als Seide
 
1.: Leichenfledderei beim Adel eher nein. Das macht man wohl eher im Rahmen einer möglichst schmalzigen Geste, wie bei Prinz Edward von Woodstock, der so beeindruckt vom Mut des blinden Königs Johann von Luxemburg war, dass er seine Helmzier als seine eigene angenommen hat. Finger abschneiden um Zauberringe mitzunehmen ist da wohl eher ungewöhnlich gewesen. So heftig sind die zeitlichen Unterschiede aber nicht um 1250 rum. Ende 13. drehts dann erst ab. Gerade bei der Amtskleidung wurde viel weitervererbt oder wiederverwertet. Was bei einem Adeligen noch ein Vorhang war, wurde zwei Generationen später ein Kleid, daraus ein Kissen und später ein Reliquienbeutel. Das führt dann zu einem gewissen zeitlichen Rahmen in dem man sich orientieren kann. Aber Vorsicht! 100 Jahre alte Brokatstoffe mögen vollkommen in Ordnung sein, mit der gleichen Begründung aber Gegenstände zurück holen, die einfach nicht mehr im Gebrauch waren(Hosen bei Männern), halte ich für absolut gewagt. Und ein weiterer Punkt der zu bedenken ist, Burgfräuleins hatten vor Allem den einen Job, hübsch auszusehen. Vergleiche einfach mit heute, ein Ring von der Uroma ist cool, ein Kleid um 1900 rum würde dafür äußerst verschroben wirken. 2.: Kommt wohl auf den Gürtel und die Schnalle an. Manche Schnallen hängen an einem Blech, das wird genietet, andere haben so etwas nicht, die waren wohl genäht. Ich würde hier einen genieteten mit hübsch verziertem Blech empfehlen, am Besten vergoldet oder versilbert, selbstverständlich mit Endbeschlag und mindestens auf volle Länge punziert oder aus zeitlich passender Brettchenborte. Wenn man das noch aufwerten will Beschläge, bis irgendwann der ganze Gürtel voll ist. 3.: Ledersäckchen im Sinne von Lochkreis mit Schnur durch? Ist mir nur für Wikinger bekannt. Im Sinne von zusammengenähtes Rechteck geht das. Allerdings würde ich das weniger als Gürteltasche sehen, sondern mehr als Verpackungseinheit um große Mengen Münzen handlicher zu machen. Der Almosenbeutel war da eher was zum offen rumzeigen, wobei hier der Name täuschen kann, das war vermutlich nicht nur für Almosen gedacht. 1250 hast du auch spezielle Gürtelbeschläge an die du so etwas dranhängen kannst. Ich hätte derzeit noch eine Runneburgtasche zu verkaufen, die ist vermutlich aber eher nichts für Frauen. 4.: Benutze einfach moderne Begriffe, damit machst du vermutlich den seriösesten Eindruck. Cotte ist auch nur Französisch für Kittel und im Endeffekt ist es ein Kleid oder Hemd. Die Reihenfolge ist heute wie damals ziemlich gleich. Erst das Unterhemd, dann das Kleid, dann eventuell ein Überkleid, dann ein Mantel. Überkleid ist die dritte Bekleidungsschicht, ein Kleid wird nicht automatisch Überkleid, wenn du nichts drüber trägst. Theoretisch könntest du auch nur ein Überkleid tragen, praktisch eher nicht. Das ist wie eine Strickjacke über dem Kleid, aber unter dem Wintermantel. Leinen ist vor Allem als Unterwäsche belegbar, aber auch als Futterstoff für Wolle oder Besticktes. Als Überkleid wüsste ich keinen Beleg, ausschließen würde ich das aber auch nicht ganz. Mit Brokatmustern bedruckte Leinenstoffe gab es immerhin, nur weiß ich da nicht wofür die benutzt wurden. Aber wenn du schon ein Leinenkleid hast, benutz das doch erstmal. Schnürung wüsste ich spontan nicht dass es das da schon gegeben hätte, aber die sieht an unter dem Überkleid ja nicht. Überkleid sollte aus einem hochwertigeren Material sein als das Kleid, da du sonst guten Stoff mit billigem verdeckst, das hast du, die Materialwahl ist also schonmal gut. Kurze Ärmel am Überkleid kenne ich bei Männern bei Amts- und Schlechtwetterkleidung und würde es als Arbeitskleidung bei Bäuerinnen oder so nicht ausschließen, aber adelige Fräuleins? Habe ich noch nie so gesehen. Knielang ist auch ein bisschen sehr kurz. Überkleider waren oft noch länger als die Kleider, zumindest wirkten sie so, wenn sie nicht gegürtet wurden. Deswegen sieht man so oft auf Abbildungen Frauen einen Rockzipfel über den Arm legen. Kannst du das Teil vielleicht verlängern, indem du unten einen Streifen ansetzt und Seide als Borte drüber nähst? Es gibt schöne gemusterte Seiden mit ziemlich riesigem Musterrapport von bis zu 70cm(aber das waren wohl eher Mäntel oder Wandbehänge), um 20cm könntest du damit problemlos verlängern. Reicht das dann bis runter? 5.: Leinen gab es tatsächlich auch gefärbt. Viele argumentieren da, dass Leinen schnell ausbleicht, aber soweit ich weiß sind erhaltene gefärbte Leinenstoffe sowieso immer sehr bleich, könnte also frisch gefärbt mal kräftig gewesen sein. Und schwarzes Leinen war wohl im 14. Jahrhundert ein beliebtes Exportgut. Gefärbtes Leinen fürs Kleid sehe ich für den Anfang absolut nicht kritisch. Ist billig, reicht zum Nähen lernen und irgendwann kann mans ja austauschen. So hab ich auch angefangen. Schnitt vor Material, im Extrem betrachtet sieht ein überbodenlanges Baumwollkleid weit mittelalterlicher aus als ein Trägertop aus Goldbrokat nach Fund. Hoffentlich ist jetzt nichts doppelt oder so, es ist schon spät und ich habe das Geschlecht erst auf halbem Weg bemerkt, aus Maxi hab ich irgendwie im Kopf spontan einen Maximilian gemacht.
 
hallo Maxi, 1.) Kommt drauf an. Wenn sich etwas 200 jahre lang ohne unterbrechung nachweisen lässt, mit ausnahme von 20 jahren in der Mitte ist es ziemlich warscheinlich das es den bestimmten gegestand auch in dieser zeit gab. Wenn du aber 1250 darstellst und ein Kleid trägst das es um 1190 herum gab trägst, ist das schon etwas anderes. Aber bei z.b. Gürtelschnallen sehe ich das nicht so eng. Ansonsten würde ich mir klare zeit-grenzen legen, zb. 1240-1260. Wenn du dann etwas rekonstruiesrt, kannst du primär auf Quellen dieser zeit zurück greifen. 2.) wie schon mehrfach vorgeschalgen hängt das von der Form der schnalle ab. Ich würde für eine Adelsdarstellung aber auf eine Schnalle mit Blech zurück greifen. 3.) Es gibt durchaus funde von Beuteln aus leder, zb in den Schleswieg-funden, alle mir bekannten sind aber aus zwi rechtecken und nicht, wie man es oft auf Märkten sieht, aus einem Kreis zum zu schnütrren. Für eine Adelige um 1250 würde ich aber einen Kleinen, rech bestickten Almosenbeutel nehmen. 4.) Die behauptung überkleidung wäre eher aus Wolle und Unterkleidung aus Leinen gewesen, kommt daher das alle (mir bekannten?) Funde von überkleidung aus Wolle ist, und das unterkleidung auf den Abbildungen meistens weis dargestellt wird. Abgesehen davon ist es auch prakticher weil leinen saugt nässe (auch schweiss) auf und kühlt, dieser effekt st aber für Oberbekleidung nicht gerade wünschenswärt. Wolle hingegen lässt, wenn entsprechend verarbeitet, kaum wasser durch. Es gibt aber, entgegen der landläufigen meinung, auch dünne Wolle die man an Sonnigen Tagen tragen kann. Aber meine Erste cotte ist auch aus Leinen, für den anfang ist das imho völlig ok. Schnürung kenne ich um 1250 jetzt nicht. Das Wollkleid (ich nenns immer "Cotte" und ja, mich verwirren die ganzen begriffe auch oft...) sollte eigentlich Bodenlang sein wenn mit gürtel getragen, da es unschicklich war als Frau seine Beine zu zeigen, könntest du es evtl. verlängern? 5.) Für unterkleidung würde ich wie gesagt weisse (aber gebleichtes!) Leinen nehmen, also ohne färbung. Oberkleidung wird so gut wie immer farbig dargestellt, und abgesehen davon das wohl meistens wolle genommen wurde, würde ich hier sogar zu gefärbten Stoffen raten. Leinen ist wie gesagt meiner meinung nach für den anfang ok. hoffe ich konnte weiter helfen, Singa
 
1. Im Prinzip stimmt das schon. Sachen wurden nicht so schnell weggeschmissen wie heute, zumal der Nachschub aus dem Billigladen nicht so komfortabel war. Aber jetzt kommt's drauf an, was bzw welchen Stand Du darstellen möchtest. Ein Bauer mit Flicken auf der Kleidung geht, ein Graf nicht. Bei Accessoires ist es etwas kniffliger. Auch damals gab es Moden, must haves, wie heute. Manches war irgendwann einfach out, dann hat man es zwar, wenn es ein Erbstück war, nicht weggeschmissen, aber wohl auch nicht getragen. Auch meine Frau hat Erbstücke von Oma im Schmuckkästchen, würde sie aber nicht alle tragen. Es stimmt, dass sich viele Dinge bzw Stile erheblich länger durch das Fundgut ziehen, als wir das heute hätten. Die Moden waren wohl nicht ganz so schnelllebig wie heute, was ja nicht weiter verwundert. Allerdings ändert sich das im Laufe der Zeit. In Antike und Frühmittelalter ziehen sich Stile teilweise lange Zeit hin, im Hoch- und Spätmittelalter werden die Moden kurzlebiger. Auch ist die Lebensdauer von Objekt zu Objekt verschieden, da musst Du schon genau hinschauen. Meine Tulpenstiefel z.B. sind wohl eine absolute Eintagsfliege, die nur in der Karolingerzeit vorkam. Weder vorher noch danach. Runde Scheibenfiblen dagegen ziehen sich durch Jahrhunderte. 5. Leinen färbt sich schwerer als Wolle - generell färben sich tierische Fasern leichter als pflanzliche, da die Fasern anders aufgebaut sind. Wolle hat einen schuppigen Aufbau, diese Schuppen werden beim Beizen vorübergehend abgespreizt, so dass sie die Farbe, wenn sie sich später wieder anlegen, einschließen und festhalten. Das hat Leinen nicht, so dass die Farbe recht bald zum Teil verloren geht und ausbleicht. Schwerer färben heißt aber nicht unmöglich färben. Mit der richtigen Technik lässt sich auch Leinen dauerhaft färben, wenngelich auch in der Regel nicht so knallig wie Wolle und auch nicht in allen Farben, die bei Wolle möglich sind - manches funktioniert einfach nicht. Das mit dem ungefärbten oder gar weißen, gebleichten Leinen für die Unterwäsche hat daneben aber einen ganz pragmatischen Grund: Unterwäsche wird intensiver gewaschen. Und, man erinnere sich an die schwere, aufwendigere Färbbarkeit von Leinen, dabei würde die Farbe sehr schnell wieder rausgeprügelt. Deshalb ist auch heute noch viele reinigungsintensive (Kochwäsche) Arbeitskleidung weiß.
 
Vielleich ein paar kleien Buchtipps für Einsteiger: Kleidung findet man ganz gut hier beschrieben: https://www.amazon.de/Kleidung-Waff...qid=1469694363&sr=1-2&keywords=ulrich+lehnart, da sind auch schöne Farbtafeln um 1250 drin. Und wenn Du das Buch noch irgendwo kriegen solltest (Fernleihe mal probieren): https://www.amazon.de/Fibel--Gürtel...d=1469694447&sr=1-1&keywords=gürtel+hochgotik, da hast Du auch schöne Beispiele für Gürtelbeschläge. Ansonsten kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen. @LotlBotl: Was meinst Du denn damit?
Mit Brokatmustern bedruckte Leinenstoffe gab es immerhin,
"Brokatmuster" in dem Sinne kann es gar nicht geben, da das Wort Brokat vom italienischen "Broccare" = Besticken stammt. Damit ist eigentlich nur gemeint, dass Brokatstoff so gewebt wurde, dass das Muster durch darüber liegende Fäden entsteht. Wie auch beim Broschieren (Brettchenweben). Ich persönlich besitze nur einen echten Brokatstoff, da bleibe ich aber auch ständig mit den Fingern innen an den Fäden hängen. Alles andere ist normal gewebt. Du meinst die klassischen Medaillonmotive, Greifen etc. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass bedrucktes Leinen auch für Kleidung verwendet wurde. (z. Bsp. https://de.pinterest.com/pin/369717450637064272/). Vermute hier eher eine Verwendung im klerikalen Bereich, z. Bsp. als Altardecken o.ä.
 
1, 2 und 3 genuegend beantwortet. 4. Wenn Adel, dann "gut betucht", also edle Stoffe und LANG! Nicht umsonst haben die adeligen Damen auf Darstellungen immer in in irgendeiner Weise die Roecke gerafft. 5. Auch wenn gefaerbtes Leinen sicher moeglich ist, galt bluetenweisses Leinen als das Ideal. Frau Kania zitiert in ihrem Buch mehrere Textstellen aus Sagen/Geschichten, wo immer den Gaesten/Helden Untergewaender von reinem Weiss gereicht werden. Rein weisse Leinenstoffe in feinerer Webart sind auch schon zwischen 8.- und 15.- EUR zu finden. Sollte also nicht das Problem sein. Generell: Auch wenn Adel immer im Traum toll aussieht und fuer viele das Ideal darstellt, ist es eben das Problem, dass es aufwendig ist, bei guter Darstellung teuer wird und eigentlich erst mit Personal (Zofe) komplett ist. Ich will es die nicht ausreden, aber schau Die mal die gehobene Buergerschaft an. Von allem etwas weniger benoetigt als im Adel. Und wenn es gut gemacht ist, ist der letzte Schritt nicht mehr so viel. @ Mara: buchtipp 2: Verdammt, schon wieder ein Buch auf der Haben-wollen Liste...
 
Dass Brokat eine spezielle Webtechnik ist weiß ich, habe ich ja schon ausprobiert und schon das Material für meinen Gürtel beisammen. Die Muster sind vielfältig und natürlich auch von der Zeit abhängig. Um nicht alle aufzuzählen, habe ich schlicht Brokatmuster geschrieben. Muster, die bei Brokatstoffen verwendet wurden. Sowas wurde gedruckt, aus Leinen und Seide, teilweise auch gemalt, was man an starken Abweichungen zwischen identischen Figuren erkennt. Eignet sich natürlich besonders für große Wandbehänge, die anders einfach furchtbar teuer wären. Wenn die Druckfarbe Gold enthält, ist das sicher nicht für Kleidung geeignet, weils abblätter, andere Farben vielleicht schon eher. Ich kenne einen Reliquienbeutel aus bedrucktem Leinen aus dem 14. Jahrhundert, das ist zumindest schonmal ein dynamisch belasteter Stoff. Ansonsten wird bei den Stoffresten für gewöhnlich leider kein Verwendungszweck angegeben. Verwendung für Kleidung lässt sich nicht klar belegen, aber auch nicht ganz ausschließen.
 
Generell: Auch wenn Adel immer im Traum toll aussieht und fuer viele das Ideal darstellt, ist es eben das Problem, dass es aufwendig ist, bei guter Darstellung teuer wird und eigentlich erst mit Personal (Zofe) komplett ist. Ich will es die nicht ausreden, aber schau Die mal die gehobene Buergerschaft an. Von allem etwas weniger benoetigt als im Adel. Und wenn es gut gemacht ist, ist der letzte Schritt nicht mehr so viel.
Genau, die gehobene Bürgerschaft ist ein toller Anfang. Geh mal über einen Markt und schau was es so alles hat - viel Fantasy, dazwischen viele Adlige, einige Bauern/Gesinde und die Bürgerschaft dazwischen geht irgendwie "verloren". Ich "bin" ja auch eine Handwerker-Meister-Gemahlin und damit etwas "reicher", aber noch nicht adlig. Nimm kräftigere Farben, trag einen Schleier (besonders wenn du verheiratet bist) statt einem Kopftuch, dein Kleid sollte Bodenlänge haben. Stell dir vor, dass du reich genug bist um dir eine Magd für die Hausarbeit zu leisten und das auch mit deiner Kleidung zeigen willst - ein Schleier ist unpraktisch zum arbeiten... ;-)
 
Wow! So schnell so viel tolle Antworten!!!! Danke! Dass das oberste Kleid nicht ganz lang sein kann hatte ich (dachte ich zumindest)eigentlich gelesen bzw mich beraten lassen, aber ich bin ja auch gerne bereiteinzugestehen, dass ich was nicht ganz richtig verstanden habe. Das ist aber auch echt komplizierter als heute :/ Hatte es so verstanden, dass sowas durch aus der Zeit 1250 entspricht http://prntscr.com/byoern (ist jetzt natürlich nicht das was ich im Vorfeld gesehen hatte, sondern jetzt das erste was ich so schnell gegooglt hab) Eure Ratschläge, erstmal den Bürger ins Auge zu fassen werde ich gerne beherzigen- da leg ich die Bewerbung als Prinzessin noch auf Eis :p . ich hab so das Gefühl, bis ich alles genug verstanden habe um eine richtig authentische Darstellung hinzubekommen fließt noch ein wenig Wasser den Rhein runter. Dazu kommt ja noch, dass ich bisher alsolut keine tollen Stoffen gefunden haben, die mir authentisch erschienen außer halt Wolle oder Leinen. Wenn es da gute Tipps gibt, wo es auch was "besseres" gibt, freu ich mich sehr. Hab das Gefühl immer wenn ich einen Brokat oder eine gemusterte Seide sehe ist Polyester drin....Aber auch das ist vielleicht garnicht so schlimm, da ich bestimmt noch den ein oder anderen Fehler beim Schnitt oder so mache und den doch lieber beim 12 Euro Leinen und nicht beim teuren Stoff ;) Eine Frage hab ich aber noch vergessen... Ist ein einfaches rechteckiges Tuch als Art Schal eine Möglichkeit sich am Hals etwas zu wärmen? Ich frier ja leider schon bei unter 25 Grad und in ein paar Tagen wollte ich mit lagern. Einen Mantel brauch ich natürlich zusätzlich noch, aber was ich jetzt speziell meine ist halt etwas, wenn Abends die Sonne weggeht oder es ein wenig windig wird und es dann im Hals/Nackenbereich zieht. Im Alltag hab ich ja hier immer einen Schal zu Hand. Der Gugel fällt ja für mich als Frau aus wie ich im Forum auch bestättigt bekommen habe und die Kappa ist ja wieder eher ein richtiger Mantel.
 
Naja, wenns nach dem Personal geht, dürfte ja eigentlich niemand Adel darstellen. Dem Veranstalter die Kosten aufdrücken funktioniert nicht, die Gage reicht nicht, vor Allem wenn sie an den Verein geht, selbst bezahlen kann man auch als Ingenieur nicht wirklich und freiwillig bringt man niemanden dazu. Neulich hats eine auf Facebook über die SM Schiene versucht, hat aber wirklich nur entsprechende Leute angelockt. Was natürlich extrem unpraktisch ist, Perlenbestickte Seidenbrokate können nicht einfach normal gewaschen werden und gehören eigentlich in die Reinigung. Man hat ständig Angst sich dreckig zu machen oder sich an Balken und Mauern Löcher zu reißen. Ich saß neulich vor einem ganzen gegrillten Schwein und habe vor Allem Brot gegessen weil ich das nicht zerlegen konnte. Da ist Wolle weit praktischer.
 
:groehl :groehl :groehl
Neulich hats eine auf Facebook über die SM Schiene versucht, hat aber wirklich nur entsprechende Leute angelockt.
Und in einige der Stoffe von euren Seiten kann mich sich ja direkt voll verlieben!!! Aber zurück zum Ernst....Ich muss weiter dummfragen. ich jetzt hypothetisch so einen Stoff auswählen würde, dann wäre doch wieder das Thema ob das Muster passt. Ich bin mir sicher, dass ich ein solches Muster irgendwo tatsächlich finden werde, aber vermutlich viel, viel frührer und auch nicht in Hessen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass ein Ritteronkel bei seiner Reise in den Süden mal so ein Muster in irgendeiner Form mitgebracht hat.. Versteht ihr da mein Problem. http://www.sartor.cz/2576-geometrische-brokat-golden.html
 

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