Wie sieht euer Boden im 'offenen Zelt' aus?

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Ich hatte schon verschiedene Variationen eines Bodenbelages: Gar nichts und nur einen Teppich vor dem Bett, nur Stroh, Plastikplane mit Stroh, und Plastikplane mit Teppich. Ich bin bei Plane mit Teppich geblieben. Da trittst du beim aufstehen in weniger Nacktschnecken... (der "Ubääh-Igittigitt"-Smiley fehlt^^)
 
Wie C45h schon bemerkt, zum Thema Stroh : Die Landwirte haben nahezu alle die alten ( kleinen ) Ballenpressen nicht mehr im Betrieb. Die waren schon praktisch, schnell zum Lager getragen und auch noch als Sitzmögllichkeit beliebt, obwohl natürlich absolut un-A. Im Mittelalter gab es keine Ballen. Und ja, heute überall nur noch die großen Rundballen. Unhandlich. Dazu kommt, das Stroh immer mehr Mangelware wurde, viele auf Getreide spezialisierte Landwirt betreiben keine Viehhaltung und brauchen daher keine Einstreu. Auch wegen der Wind- und Wetteranfälligkeit wurden die Halme " kurzgespritzt ". Aber aufgrund der erneuerbaren Energie ( - wende ) zahlen die Biogasanlagen nun annehmbare Preise für Stroh, so das wir hoffen dürfen, das uns das Stroh nicht so bald ausgehen wird. Auch wenn die Beschaffung für den Veranstalter sich etwas schwieriger gestaltet, weil die Eckballen nun durch die großen Rundballen nicht mehr so leicht PKW-Hänger tranportierbar sind und statt der Abholung am Hof eben nun der Traktor mit der Frontgabel zur Anlieferung herhalten muß. Aber Stroh sollte es überall geben. Nach diesem kleinen Ausflug in die Landwirtschaft wieder :back !
 
Die Antwort ist ganz einfach, der Boden ist so wie der Boden ist. Also meistens Gras. Ende. :D
so schaut es bei uns im zelt auch aus. der bodenbelag ist mehr als schnell gelegt, man muss nichts mitschleppen, sich keine sorgen machen, wie man ihn im nassen zustand trocknen soll und die touris haben auch noch nie gefragt, ob er denn A sei ;) wir sind allerdings auch bettschläfer und unsere kleidung lagern wir in ikea boxen. bei regen passiert so nichts und selbst als wir letztes jahr im wylag eine gegenstromanlage im zelt hatten, blieb alles trocken. zumindest die sachen, die man nicht einfach nur auf den boden gestellt oder gelegt hatte. wenn das zelt offen steht werden die boxen unter schlichten tagesdecken oder fellen versteckt, bzw. es werden teile der ausrüstung darauf dekoriert.
 
Genau, nach dem letzten WE könnte man die Frage um einen Punkt erweitern: Ab wieviel cm Wasserhöhe im Zelt reichts mir? Wir hatten letzten Freitag auf Samstag für den Lagerort im Nachhinein 54l auf den qm festgestellt und die leicht abschüssige Wiese auf der wir lagerten drückte das Wasser nach dem arthesischen Brunnenprinzip von unten hoch... Wir haben das Lager mit allen anderen dann am Samstag Nachmittag abgebrochen. ;(
 
Wir hatten nun an verschiedensten Plätzen die verschiedensten Probleme. Auf dem Stadtfest sind die Standplätze direkt in der Altstadtgosse. Das bedeutet fliessend Wasser im Zelt. Zusätzlich das Verbot von Stroh, da in der Altstadt in der Vergangheit die komplette Kanalisation verstopft wurde durch eingeschwemmtes Stroh. Hinzukommt der Publikumsverkehr (Märchenzelt) direkt im Zelt. Eine vollkommen unauthentische Situation. Hierfür haben wir nach etlichen Rückschlägen (z.B.verschimmelter Teppich) uns einen Holzboden aus Paletten gezimmert. Das benötigt viel Platz und reist nur eben in unser nahe gelegenes Stadfest in die Gosse mit, ist aber wunderbar trocken. Bei anderen Gruppen haben wir nun auch schon weniger dicke Holzböden gesehen, die besser zu transportieren sind. Wer sich so etwas anschafft muss darauf achten, dass der Boden innerhalb des Zeltes endet oder dass er so durchlässig ist dass kein Wasserfluss auf dem Boden entsteht. Sonst muss man unter dem Zeltrand eine Barriere fürs Wasser anbringen, da das Wasser auf dem geschlossenen Holzboden wieder ins Zelt fliesst. Auf einem waldigen Lagerplatz hatten wir dann ziemliches Matschproblem. Um das vorhandene Stroh zum Streuen fanden schon Turnierkämpfe statt :wiki2 Das wenige was wir bekommen haben, hat sich hauptsächlich in unseren Haaren und Kleidern verteilt. Aus der Not heraus haben wir für die Laufwege Schilfrohrmatten aus dem Baumarkt geholt. Die haben wunderbar ihren Zweck erfüllt. Das brachte uns darauf, diese Matten auch als Untergrund im Zelt zu benutzen. Vorteile: kein Matsch, ein gewisser Isolationsschutz durch die Luft in den Rohren und um einiges passender als eine Gewebeplane, kein offenes Stroh, aber optisch ähnlich. Pflegeleicht (zu Hause mit dem Gartenschlauch abgespritzt wie neu) Gegen eindringendes Wasser von aussen hätte man früher sicher einen Graben ums Zelt geschaufelt und auch die Pfadfinder machen es so. Das ist nun allerdings im Schlosspark etwas heikel. Also haben wir Bretter an der Längsseite zugespitzt und unter der Zeltplane um die Zeltinnenfläche in den Boden geschlagen. Mit Heringen haben wir das ganze verfestigt. Das hat bestens funktioniert. Zwar nicht authentisch, aber vielleicht trotzdem nützlich....
 
Ja, wir, aber nur unter unserer Strohmatratze. Vorteil: liegt durch das Eigengewicht glatt, raschelt nicht so verdächtig, hat kein Problem mit Steinchen und ist wasserdicht. Nachteil: kostet ein Vielfaches, wiegt deutlich mehr (auch die leichteste Qualität von Teichfolie ist deutlich schwerer als Plane), und anfangs müffelt sie nach Gummi.
 
Ja, wir, aber nur unter unserer Strohmatratze. Vorteil: liegt durch das Eigengewicht glatt, raschelt nicht so verdächtig, hat kein Problem mit Steinchen und ist wasserdicht. Nachteil: kostet ein Vielfaches, wiegt deutlich mehr (auch die leichteste Qualität von Teichfolie ist deutlich schwerer als Plane), und anfangs müffelt sie nach Gummi.
Oh nein, danke für die tolle Info :D Dann doch wohl Plane ^^
 
Plane? Im Bereich für Lagerleben innerhalb des Living History-Teils des Forums? Ich weiß ich höre mich da wie eine gesprungene Schallplatte an, aber wir sind nunmal hier im LH-Bereich. Und diesbezüglich isteinfach zu sagen, dass der Reiz der Sache sein sollte mit Historischen Mitteln eine Lösung zu finden...
 
Danke Amici ! ... und ihr anderen kommt mir ja nicht auf dumme Gedanken, der Gummi- und Plastikmist hat im LH nix verloren. ;) Stroh und Schilf statt Teichfolie und Abdeckplanen !
 
Wem es direkt auf dem Boden zu nass werden kann, der soll bitte ein Bett bauen. ABER bitte keine Planen, Teichfolien, evtl. ein Teppich, aber sonst bitte nichts im LH.... was ihr auf Märkten macht ist mir egal, das ist GroMi
 
Jepp ... schliesslich hiess die Frage ja auch, wie der Boden im offenen Zelt aussieht
 
Ich hab mir das mal alles durchgelesen. Nun zur Frage der Zeit: 1100 oder 1400? Gibt es überlieferungen was man früher im Zelt auf dem Boden hatte? Gehen wir mal von nein aus , dann ist die Antwort doch ziemlich einfach: Nix, nur den Boden wie er halt ist.
 
Wenns mit der Feuchtigkeit ganz hart kam, haben wir die matschigen Stellen im Eingangsbereich auch schon mal mit dünnen Zweigen und Blättern ausgelegt. Das hat prima funktioniert. :eek:ff1
Da trittst du beim aufstehen in weniger Nacktschnecken... (der "Ubääh-Igittigitt"-Smiley fehlt^^)
Was meinst Du, wie nett es erst ist, wenn Dir so ein Tierchen im Roch hochkrabbelt (ich weiß, ich muss länder dagesessen sein :D ) und sich dann an Deinen Oberschenkel kuschelt :schock1 :eek:ff2
 
Jörg, man müsste sich als erstes überlegen wer überhaupt ein Zelt genutzt hat.... meines Wissens war das fast nur das Militär, da wurde sicherlich kein Extraboden für "Weichlinge" mitgenommen, wenn man Glück hatte bekam man ein Plätzchen im Manschaftszelt, ansonsten schlief man draußen. Ja der Feldherr, KÖnig, Kaiser, oder was auch immer, der hatte sicherlich ein halbwegs repräsentatives Zelt, aber man muss sich ja auch immer bewusst sein, alles hat zu Fuß oder mit Karren transportiert werden müssen. Andere Leute, Wanderer, Reisende, Händler, die brauchten kein Zelt, denn es gab sooooooo viele Schlafmöglichkeiten auf dem Weg, dass es einfach unnötig war ein Zelt mitzuschleifen. (zudem wiegt so ein Leinenzelt sein Gewicht) Meine Logik sagt mir, dass ich als Händler entweder unter meinem Karren schlafe, evtl. ein Stück Leinen als Wind und Wetterschutz am Karren anbringe und mich da drunter lege, aber ein Zelt mit dem Aufbaugerödel, das eher nein... Zudem könnte ich auch jeden Bauernhof ansteuern und dort im Stroh oder Heu übernachten, oder in einem Gasthof...einer Herberge,...einem Kloster,.... Ich weiss nicht mehr von wem ich mal einen Pilgerbericht gelesen habe, es ging um einen Pilgerweg in Süddeutschland, es war eine Gruppe Pilgerer und die kamen jeden abend in einem anderen Kloster oder einer Kirche unter. Natürlich müssen wir auf Veranstaltungen improvisieren, darum hat inzwischen ja auch so gut wie jeder ein eigenes Zelt, denn ein kleines Fachwerkhäuschen mitzunehmen ist etwas kompliziert (obwohl, an diesem Gedanken arbeite ich gerade).....Die Inneneinrichtung eines Zeltes zu zeigen ist in meinen Augen nicth so ganz geschickt, denn wenn dann dürfte da maximal eine kleine Truhe des Eigenbedarfs und ein Strohsack anzufinden sein. Die Zelte die ich allerdings kenne haben da mind. 199Dinge mehr drin. Somit wird beim Besucher/Tourist ein völlig falsches Bild vom Gewandungscampen der Luxusart vermittelt.
 
Wem es direkt auf dem Boden zu nass werden kann, der soll bitte ein Bett bauen. ABER bitte keine Planen, Teichfolien, evtl. ein Teppich, aber sonst bitte nichts im LH.... was ihr auf Märkten macht ist mir egal, das ist GroMi
Hummelchen, es gibt Zelte, da passt kein Bett rein. Bei solchen Aussagen könnte ich kotzen :cursing: . Habt ihr einen Feuerlöscher im Zelt? Der ist auch nicht "A" und trotzdem muss er sein. Und ja, vielleicht werde ich mal irgendwas finden, was unter einer _auf dem Boden liegenden_ Matratze das stehende Wasser während eines Gewitters abhält, ohne dass wir am nächsten Tag abbauen müssen UND was womöglich "a" ist. Die bereits erwähnte Teichfolie siehst du normalerweise nicht, und nur, wenn unser Zelt innen absäuft, ist sie draußen und wird zugedeckt. Und unser Zelt IST offen, immer, wenn wir "zuhause" sind.
 
man müsste sich als erstes überlegen wer überhaupt ein Zelt genutzt hat....
Dankeschön, Hummelchen. Zelte sind für viele Zeitstellungen nur eine Notlösung und täuschen das nicht erfahrene Publikum, welches beim Anblick eines selbigen in geöffnetem Zustand oft in Entzücken angesichts der Gmütlichkeit ausbricht, die von Betten, Fellstapeln und Truhen erzeugt wird. Wenn keine Belege für ein Zelt und dessen Innenausstattung existieren, würde ich ein Zelt generell geschlossen halten (und wenn möglich vermeiden). Gruß Britta
 
@Hummelchen: Da hast Recht mit wer hatte ein Zelt. Ich stelle mir eine MA Veranstaltung gerade vor: 5-6 Zelte von Adel und der Rest hat nur nee Plane und einen Strohsack. So gesehen wäre es korrekt. Jetzt kommt der Punkt wo der Kompromiss los geht. Der Veranstalter möchte das die Besucher etwas zusehen bekommen. Der Lagernde möchte gerne Gesund wieder nach hause fahren. Etwas Luxus will man sich auch gönnen. Also werden wir uns Zelte leisten ob es nun zum Stand past oder nicht. Werden mehr reinpacken als nötig und so ein falsches gewünschtes Bild vermitteln. Man sollte halt drauf achten das man halt die Planen usw nicht sieht.
 
Mein ich doch, da es eh nicht authentisch ist ein Zelt zu verwenden, ausser man stellt wirklich Militär dar, dann ist es doch auch kein Problem allen anderen Firlefanz und Schnickschnack nach belieben zu verwenden, denn es ist einfach alles GroMi
 
Eigentlich könnte man sich dort vor Ort auch eine Unterkunft suchen, Ferienwohnung, Gästezimmer, Hotel .... etc. Und sich nur tagsüber auf dem Markt aufhalten. Wem das zu teuer ist, der rechne sich mal aus, was man so für Zelt und die entsprechende Inneneinrichtung ausgegeben hat. Das dürften ne Menge Ferienwohnungen sein. P.S. Falls jemand meckert, wir haben auch ein Zelt. Das ist aber so klein, da passen höchstens zwei schlafstellen und eine Truhe rein. Dann ist es voll :)
 

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