Wieviel Mittelalter verträgt Ostholstein?

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Ein guter Artikel! Endlich greift mal die Presse das Thema auf. Meist liest man ja nur Werbung für die Märkte oder dämliche Kritiken von Leuten ohne Ahnung. Dass die Zahl der MA-märkte und -Veranstaltungen insgesamt zurückgeht, halte ich für ein gutes zeichen: Die Szene reinigt sich selbst. Andererseits muss man bedenken, dass viele Veranstaltungen nicht nur die Vereine ausrichten, sondern auch Städte und Gemeinden mitbestimmen wollen und dürfen. Denen ist schon klar, dass man mit hehrer Kunst und reiner Lehre noch kein Portemonnaie gefüllt hat. So muss man mit viel Fingerspitzengefühl die richtige Mischung zwischen museal und Spaßveranstaltung anrühren und einen Weg finden, sowohl das Bedürfnis nach Authentizität als auch das nach Amüsement (und nicht zuletzt auch nach Speis' und Trank) zu befriedigen.
 
Ja,auch bei uns in Ostwestfalen ist das auch ein Großes Thema,viele Gruppen,die sich wirklich mühe geben,sind es leid auf eine stufe mir Pseudo-Mittelalter-Hippie's gestellt zu werden,die aus ehemals guten Märkten(z.b Hof Kruse,in Gütersloh)ein Wackenähnliches Radauwochenende machen !Aber auch einige Händler reiten schön auf dieser Welle mit:Da wird Gnadenlos alles unter dem namen Mittelalter verhöckert was nur geht!Mein Highlight : Große Plastik-Drachen als Tischfeuerzeuge :wiki1 ! Aber wie auch Morgan schon sagte,wenn Kasse nicht stimmt,werden die Veranstalter immer wieder auf Sachenzurückgreifen die die Masse anlockt :wacko: . Beispiel:26-27.7 Sparrenburgfest Bielefeld,Veranstalter Stadt Bielefeld!!---Ponyreiten(Ja,das von der Kirmes!!)Vielerlei Kupferne Gartenblumenstecker(Baumarkt-zeug's)-Usw...... 3.Klassige Musik---Kostüme wie aus Pirates of the caribbean! Aber : ca 50000 Besucher(ja,richtig gelesen!) denen das scheinbar völlig egal war! Ob man mit einer Musealen Darstellung auch soviel Leute anlocken könnte? Meine Gruppe macht so etwas nicht mehr mit,lieber klein,dafür höhrer Anspruch! Oder?
 
Dem Artikel stimme ich zu. Oft steht Mittelalter drauf, drinnen ist dann so etwas wie der Inhalt einer billigen Pralinenschachtel. Oft würde es reichen wenn die Veranstalter am Eingang darauf achten würden welche Gewänder sie hereinlassen. Wenn man, so wie ich auf dem Mittelaltermarkt in Hildesheim, aus der Toilette kommt und zeitgleich rechts und links aus den Kabinen zwei Piraten, noch dazu Jack Sparrows, herauskommen, dann stimmt etwas nicht mit dem Veranstalter. Er untergräbt sich damit ja praktisch selber. Das liegt aber auch am Verständnis der Besucher. Wenn ich lese Frühmittelalterlicher Markt komme ich nicht in Gewandung da ich diese Zeitspanne nicht abdecken kann. Anderen fehlt dieses Verständnis und da ist eben der Veranstalter gefragt. Beim Asseburgfest z.B. werden nur Besucher gewandet hereingelassen die sich vorab per Mail mit Bild vorgestellt haben. Nur wer zu den Ansprüchen des Veranstalters passt erhält die Erlaubnis gewandet zu erscheinen. Alle anderen müssen draußen bleiben. Mittelaltermark ist ja auch leider kein geschützter Begriff der vom TÜV überprüft wird.
 
Mir gehen die Eindrücke von einem Stadtfest 2007(?) in Caudebec les Elbeuf nicht aus dem Kopf: Industriestadt ohne echte Innenstadt (schon gar nicht mittelalterlich), Markt und Turnier fand auf einem fussballplatzähnlichen Grasrechteck statt... von viereckig geschnittenen Bäumen und Einfamilienhäusern umstanden. Auf der Wiese absolute Top-Darstellergruppen aus Frankreich, Belgien und Holland... spitzenmäßiges Programm den ganzen Tag und am laufenden Band. KEINE "Taverne" etc. auf dem Platz... aber an zwei Platzseiten schlossen sich die üblichen Rummelplatzbuden inkl. Gastro an... klare Trennung zwischen Thema MA und moderner Bespaßung/ Bewirtung. Keine Kartoffelecken mit MA-Quark-Yogurt-Pampe und andere kulinarische und ahistorische Verbrechen... allein das ein Genuss. - Kurz: der Platz um die Aktionen und Lager war ständig brechend voll bis sehr gut besucht... Qualität kommt an, wenn sie verbunden ist mit für Touris (und deren Bespaßungsbedürfnis) offene Darsteller. Vielleicht kommt auch der Eindruck mancher Leutz daher, dass die Personen, die Wert auf mehr Belegarbeit und Darstellung nach Quellen anstreben, als zu bierernst gelten, weil sie die Entertainment-Qualität vermissen lassen und ihre Lager abschotten. Ich sah brilliante Lager ... und keiner würdigte mich eines Blickes, während ich lange vor der Strippenabsperrung stand (im Gegenteil wurde jeder Blick in Richtung Besucher eher vermieden, als würde dadurch der Touri verschwinden). Solche Leute sollten ihr Lager im eigenen Garten aufbauen, wenn Sie sich den "Kunden" einer VA (egal ob Markt, Museum, Burg) nicht zuwenden wollen/ können. Bei aller Brillianz... solche Lager sind für mich genauso entbehrlich, wie ein Lager der sog. Spaßfraktion in Alu-Kette und BuWe-Stiefel mit Fellüberzug.
 
Hallo in die Runde, ja dieser Artikel ist längst mal überfällig und sollte ähnlich in anderen Bundesländern auch sein Echo und Publikum finden. Eben diese falschen Bilder sind für viele von uns - so auch mich, der Grund nur besondere Märkte zu besuchen bzw an diesen Teilzunehmen oder gar selbst mit zu Organisieren. Auch wenn es Leute Gibt die die Slaventage am Oldenburger Wallmuseum oder hier in NRW die Wikingertage Oerlinghausen langweilig finden - nun ja die sollen gerne auf Mittelalterkirmes-Märkte gehen. Qualität sieht eben für solche Leute "langweilig" aus. Sehr empfehlenswert sind die Historisch Korrekten und dann auch meist auch noch nicht Kommerziellen Märkte. Einen solchen historichen Markt gibt es vom 13 - 14 September 2014 in 46487 Wesel-Diersfordt Der Frühmittelaltermarkt auf demn Gelände von SChloss Diersfordt. Nähere Informationen unter www.zeitspruenge-ev.de Alles Gute wünscht Olegsson :wiki4
 

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