Wikinger Schlafsack

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Hergils "mjöksiglandi"

Grumpy old man
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Moin .. Ich hoffe es ist hier der rechte Platz für meine Frage: Hat schon jemand einen Wikinger Schlafsack genäht und gibt es Funde oder nur Überlieferungen ? Gruß Hergils
 
Was ist denn ein Wikingerschlafsack? Ich denke mal, die haben sich mit Wolldecken zugedeckt. Oder dem Mantel, wenn einer dabei war.
 
@Lisabeth es gab an Bord der Langboote laut Literatur (kann jetzt leider nichts konkret nennen) für die Bootsbesatzung 2-Mann-Schlafsäcke .. aus Fell und ? ... nun ist meine Frage hat jemand mehr Informationen ? Hergils
 
Original von Hergils "mjöksiglandi" es gab an Bord der Langboote laut Literatur (kann jetzt leider nichts konkret nennen) für die Bootsbesatzung 2-Mann-Schlafsäcke .. aus Fell und ?
Echt? Dann könte ich mir vorstellen, aber wie gesagt, das ist meine Phantasie, daß sie aus Leder waren, mit Fell drinnen. Stell ich mit kuschelig vor ... :) Wäre schön, wenn jemand dafür Belege finden würde.
 
Ja, mein Problem ist: ich kann mir gut vorstellen, dass innen Fell ist, aber: wie bekommt man die Dinger wasserdicht? Mit Leinwand und Fett .. so und nun ? Ich glaube nicht, das alle Seehunds-oder Robbenfelle zur Verfügung hatten .. ich weiß, das Robbenfelle, wenn sie richtig behandelt werden wasserdicht sind .. außerdem sind die Dinger ganz schön bulkig d.h. voluminös .. Fragen über Fragen .. Hergils
 
Weiß nicht, ob das weiterhilft: Anscheinend gibt es eine Erwähnung in den Sagas.
According to Icelandic saga, Freydís Eiríksdóttir invented the sleeping bag on a journey to Vinland when she used a sail to keep warm at night.
(vgl. Wikipedia) Dabei wird auch erwähnt, daß Wolle sich grundsätzlich gut als Material eignen würde, aber leider sehr schwer ist.
 
Original von Hergils "mjöksiglandi"Ich glaube nicht, das alle Seehunds-oder Robbenfelle zur Verfügung hatten
Vielleicht hatte aber auch nicht jeder so einen Schlafsack, sondern nur der Chef ... dann der aber auch aus Robbenfell. ;( Aber bitte nicht nachmachen, ja?
 
@ Perchta ja, Wolle ist schon klar... aber: wenn Wolle nass ist wiegt sie mörderisch .. und sie wird auf See niemals wieder trocken ... man muss die Salzkristalle komplett ausspülen sonst ist Wolle (wie jeder andere Stoff) auf See immer klamm (kenne ich aus Erfahrung). @ Lisabeth Man(n) könnte ja Rentierfell als Ersatz benutzen .. ;) Hergils
 
Ja, kann ich mir vorstellen, daß Wolle unangenehm wird, wenn sie erst mal durchweicht ist. (Denkst du, du findest die Stelle in dem Buch nochmal, aus dem du die Information zu den Schlafsäcken aus Fell hattest? Wenn's ein Fachbuch ist, hat das doch an dieser Stelle bestimmt eine Fußnote mit Querverweis ;) ).
 
Ich lese diesen Thread mit Interesse ... und ich wäre sehr interessiert an den Literaturhinweisen für die 2-Mann-Schlafsäcke. Der Hinweis auf Freydís Eiríksdóttir erscheint mir in diesem Zusammen- hang aber eher als die Ausnahme als die Regel. Denn dass eine Frau mit auf See geht, wird nicht die Regel gewesen sein, so dass sie wohl eine gutsituierte Person war (sonst würde sie wohl auch nicht in einer Saga auftauchen) und als solche hatte sie mehr Ausstattung als eine "normale" Bootsbesatzung. Und von dem Gedanken, auf einem Boot dauerhaft trocken sein zu können, würde ich mich verabschieden. Gegen Spritzwasser wegen Wellen geschützt, ja aber nicht gegen die hohe Feuchtigkeit der Luft. In so fern würde normale Wolle auch im feuchten Zustand wärmen, wenn der Träger Körperwärme abgibt. Ein Lederschlafsack (mit Innenliegendem Fell) wäre denkbar, aber da er sehr viel Platz wegnimmt, der in der Regel für andere Güter (Handel und Raub ...) benötigt wird, scheint mir das eher unwahrscheinlich. Ich denke, Mäntel und Umhänge und ein dichteres Zusammenrücken bei Kälte dürften zumindest denkbar gewesen sein. Wenn man etwas dauerhaft vor Nässe schützen wollte, dann wären das eher die Handelsgüter gewesen, die ja einen relativen Wert darstellten und sicher in Leder eingewickelt und (die Frage wäre jetzt wie?!?) wasserdicht gemacht worden wären. Kadlin
 
In meinen Recherchen bin ich in einer der Isländischen Sagas auf diesen Zweimann Schlafsack gestossen. Bei schlechtem Wetter und bei Küstenfahrten ankerten sie am Ufer und legten den Rahemast um, sodass das Segel das Deck überzeltete. Ich denke nun an die Wärme von Pferdefellen. Ein Sack für 2 Mann ( auch hier ist ja noch an die gegenseitige Wärme der Körper zu denken ) mit dem Fell nach innen genäht, bietet meiner Meinung nach genügend Schutz auch bei großer Kälte. Die Nähte liessen sich mit Talg dicht machen, aber ist das unter dem Segelschutz nötig ? Ob sie auf Hochseefahrten viel geschlafen haben, mag ich bezweifeln. Ich denke, Wolle kommt, eben wegen der Saugfähigkeit nicht in Frage, auch wenn noch so viel Lanolin enthalten ist. Die Pulli der Isländer sind zwar durch den hohen Lanolingehalt der Schafswolle vollkommen wasserdicht, aber dies ist ja ein geschlossenes System. Denkbar wäre, meiner Meinung nach auf Hochseefahrten wirklich ein Lederbeutel, wasserdocht gearbeitet und mit Fell gefüttert Liebe GRüsse
 
Literaturhinweis: ich werde morgen mal in die Leihbücherei gehen und mir die Bücher ansehen, die ich die letzte Zeit ausgeliehen hatte ... puh ... Das mit der Feuchtigkeit: ich sage nur offenes Boot, nicht allzu viel Freibord, trotz aufgesetzter Schilde, jeder der mal gesegelt hat weiß wovon ich rede .. Hochseefahrten: Dauer ca. 4 – 6 Tage, es wird also ein Wachsystem gegeben haben ... mit schlafen und so ... ABER: kein Feuer an Bord, also Kaltverpflegung So, nun muss ich nach meinem Rübenmus schauen .. sonst gibt es mecker von der Chefin .. Gruß Hergils
 
Geht man von Robbenfellen aus , würde ich mir denken das , das Fell nach ausen genäht war , den es ist so Wasserabweisend. Die Lederseite würde sich vollsaugen und auch das Fell auf der dann nach innen genähten Seite würde den Zweck ( Wasser abzuhalten ) verlieren. Sollte aber eine Kombination von anderem Leder oder Materialien zum Einsatz gekommen sein were es denkbar.
 
Moin .. Noch nicht in der Bücherei gewesen, aber mit meinem Lederhändler gesprochen (ja, auch Leder gekauft) Also: Rentier, Elch und Hirsch sind nicht empfehlenswert (wegen Haarstruktur) , möglich wäre Pferd, besonders Islandpony, oder eben Robbe ... So weit so gut .. werde weiter nachforschen .. Gruß Hergils
 
Original von Hergils "mjöksiglandi" Moin .. Noch nicht in der Bücherei gewesen, aber mit meinem Lederhändler gesprochen (ja, auch Leder gekauft) Also: Rentier, Elch und Hirsch sind nicht empfehlenswert (wegen Haarstruktur) , ........
Rentier, Elch, Hirsch bzw. Reh, Wildschwein, etc. sind nach Auskunft unseres Händlers problematisch da die Haare eine Röhrenstruktur aufweisen und leicht zu Bruch neigen, das gleiche soll passieren wenn zB solche Felle als Sitzunterlage genutzt werden. Die Stellen werden vergleichsweise schnell kahl und überall fliegt das Fell rum - und nicht jeder reagiert einerseits unempfindlich darauf :) und andererseits ist dann auch der dämmende Effekt weg wenn das Leder blank ist.
 
Moin... es ist gefunden.... „Die Wikinger“ Burkhard-Verlag Ernst Heyer; Essen Seite 8 bis 10 „Wenn die Schiffe in See stachen, war ihr Deck mit Vorrats- und Trinkwasserbehälter vollgepfropft. Jedes Besatzungsmitglied besaß zwar eine eigene Seekiste. Aber was an Handelsgütern mitgenommen wurde, misste an Deck zu Haufen gestapelt werden. Jeder an Bord arbeitete, schlief und aß an einem gleich beengten und ungeschützten Platz, gedeckt vielleicht durch ein aufgespanntes Zelttuch. Es konnte bitterkalt werden, so dass sich immer zwei Mann in einen Schlafsack legen mussten, um sich gegenseitig zu wärmen. Hergils, der gaaanz viele Bücher ausgeliehen hat.
 
Ahoy zusammen, @Hergils: Wo ist in der von dir erwähnten Textstelle der Beleg für diesen Schlafsack? Ich les dort nur "(...)gedeckt durch ein aufgespanntes Zelttuch(...)", aber nichts von Schlafsack. Ich denke Lisbeth hatte da mit ihrem ersten Posting schon recht, dass man den Mantel als Decke nutzte und als zur See fahrendes Volk wohl ein Lodenwams oder ähnliches trug. Das schützt vor Kälte und ist bei Nässe eigentlich sogar relativ dicht (ich kann da leider noch keine praktischen Erfahrungen aufbieten, aber die folgen bald :)). Ansonsten ist eben ein weiterer Schutz vor kaltem Wind eben der Berg von Waren, den man mitnahm, wenn man handeln wollte, und ansonsten die Seekiste, hinter der man sich zusammenkauern konnte. Was das Fell angeht, ist zu beachten, dass nicht jeder halbwegs mittelständische Wikinger sich Felle leisten konnte und wenn er ein Tier gefangen hatte und das Fell hatte, wird er es wohl an gut zahlende Kunden verkauft haben, um davon was nützlicheres kaufen zu können. Schlaf ist auf See sowieso Mangelware gewesen, wie Hergils schon sagte werden die wohl auch eine Art Wachsystem gehabt haben, vielleicht immer 4 Stunden oder 6 Stunden, aber, wenn das Wetter wirklich schlecht war, musste alle Mann arbeiten, und da konnte sich niemand verdrücken und ein Nickerchen machen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Seereise von 3 Tagen Länge bei schlechtem Wetter durchaus ohne Schlaf, bzw. immer mal ein bis zwei Stunden ausruhen verbracht wurde.
 
@Quorthon Auf Seite 11 Jeder an Bord arbeitete, schlief und aß an einem gleich beengten und ungeschützten Platz, gedeckt vielleicht durch ein aufgespanntes Zelttuch. Es konnte bitterkalt werden, so dass sich immer zwei Mann in einen Schlafsack legen mussten, um sich gegenseitig zu wärmen. Und Seekiste, die ist wohl zu klein um Schutz zu bieten ... Gruß Hergils
 

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