Wikinger Schlafsack

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Original von Hergils "mjöksiglandi" @Quorthon Auf Seite 11 Jeder an Bord arbeitete, schlief und aß an einem gleich beengten und ungeschützten Platz, gedeckt vielleicht durch ein aufgespanntes Zelttuch. Es konnte bitterkalt werden, so dass sich immer zwei Mann in einen Schlafsack legen mussten, um sich gegenseitig zu wärmen. Und Seekiste, die ist wohl zu klein um Schutz zu bieten ... Gruß Hergils
ISt das denn ein Beleg bzw Fund oder nur eine Vermutung vom Autor? Ich denke auch das nen Lodenmantel eher anzutreffen ist. Macht warm und schützt vor Wasser.
 
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Oder einfach mal hinterfragen woher das der Autor hat. Fund, Textpassage aus ner Art Edda, oder ist es einfach eine Vermutung? Vermuten tu ich für mich persönlich, dass ich niemals mit einem "Schlafsack" ins Wasser fallen will
 
Also: Im Buch steht: Das Buch die Wikinger wurde vom Verlag Tr Tryckare, Cagner & CO., herausgegeben. Es basiert auf den Ideen und gestalterischen Entwürfen von Ewert Cagner und ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit vieler Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern. Es folgen 14 Namen von Wissenschaftlern aus Europäischen Ländern wie Norwegen, Island, Schweden, Deutschland, Dänemark und Großbritannien ... Und ich denke, das ich die Schlafsäcke als gegeben hinnehmen kann. Gruß Hergils
 
Ah, ich hatte das fettgedruckte von dir, Hergils, als eine Aussage von dir genommen, ich dachte es gehört nicht mehr zum Text. Was die Seekiste angeht, geb ich dir insofern recht, dass man sich mit seinem kompletten Körper nicht dahinter verstecken kann, aber wenn man sich dagegen lehnt, dazu das zwar flache aber dennoch vorhandene Freibord, das das bestimmt ein bisschen vor Wind und Kälte schützen konnte. Und wie Stanislav schon sagte, wäre ganz interessant, zu wissen, woher die Wissenschaftler die Information haben. Und wenn es sie gab, aus welchem Material waren sie. Leder kann man sich gut vorstellen, aber wenn man zwanzig Mann als Besatzung rechnet, macht 10 Schlafsäcke kommt da einiges an Gewicht zusammen und dazu kommt, dass diese eben den Stauraum wegnehmen, der bei einer Fahrt für Waren benötigt wurde. Wir hatten das meine ich mal im anderen Zusammenhang diskutiert, nämlich bei den Zelten aus Leder, die die Römische Armee mit sich geschleppt haben soll. Da waren wir meine ich auch zum Schluss gekommen, dass diese zwar praktisch waren, aber sehr schwer. Anders stelle ich mir das bei so einem Schlafsack auch nicht vor, dass der ebenfalls sehr schwer wird. Dazu kommt, dass man das Leder dann trocknen musste, wenn man es im Einsatz hatte, wieder einfetten, von der Salzkruste befreien etc. etc., was glaube ich eine verdammte sch**t Arbeit war.
 
@ Quorthon Das ganze Leben war damals „sch... Arbeit“ @ Stanislav das Buch ist 1974 gedruckt worden ... aber wie schon gesagt, wenn da 14 Leute ihren „guten Namen“ hergeben mit Angabe ihrer Uni, da „glaube“ ich schon mal ... Hergils Ach ja Quorthon, du wirst bei deiner Seeerfahrung nicht die wahren Bedingungen erleben, lies mal hier nach: http://www.havhingsten.dk/index.php?id=1092&L=1 die hatten alle high-tech equipment ... damit sie sich nicht den A. abfrieren
 
Überlegung: Die Sagas bringen die "Erfindung" der Schlafsäcke ja mit den Vinland-Fahrten in Verbindung. Daraus kann man doch zumindest mal schließen, daß sie dem Schreiber der betreffenden Saga bekannt gewesen sein müssen? Und könnte der Zusammenhang mit Vinland darauf hindeuten, daß Schlafsäcke nicht zur Standard-Ausrüstung gehörten, sondern nur zu längeren Überseefahrten? Ich schätze mal, daß solche großen Fahrten ohnehin nicht jeder Hinz-und-Kunz-Wikinger unternehmen konnte, sondern daß solche Unternehmen eine spezielle Organisation und Vorbereitung (und die entsprechenden Geldgeber im Hintergrund) hatten, oder? Aber letztlich hilft's nichts, Hergils, ohne genauere Angaben wirst du da nicht weiterkommen. Ich hatte wirklich auf eine Fußnote im Text gehofft. Ist vielleicht der Literaturliste im Buch etwas zu entnehmen? Irgendwas Weiterführendes über die Seefahrt der Wikinger vielleicht?
 
Fußnoten: Ich werde mich mal durch 2 kleinbedruckte DIN A3 Seiten mit Literaturangaben durcharbeiten. Es wäre einfach zu schön gewesen, wenn mir einer der A-Leute mit seinem Wissen die Qual erspart hätte .. ;) Hergils, der sich jetzt aber erst mal um die "Lederfunde von Haithabu" kümmern muss
 
Die Sagas kann man zwar als Quelle nehmen, aber die sind immer sehr spekulativ. Wie war das bei Ibn Fadlan, die Rus essen Kinder? :D Das ist sowas ähnliches. Aber du kannst recht haben, eine Fahrt nach Vinland, ist eine große Fahrt, die länger als eine Woche dauerte und die ungemütlich werden konnte.
 
Ich werde mich mal durch 2 kleinbedruckte DIN A3 Seiten mit Literaturangaben durcharbeiten.
Ich fürchte fast, daran wirst du dich gewöhnen müssen, wenn du so spezielle Auskünfte suchst (und ich vermute mal, das würden dir die "A-Leute" auch bestätigen. ;) )
 
Na, dann hast du doch schon mal den gewaltigen Vorteil, daß du dich an Vergessenes bloß erinnern mußt - ich hab das richtige Lesen von Fachliteratur nie gelernt (und werd's wohl auch nicht mehr ^^ ). Jedenfallls viel Glück bei der Recherche!
 
Nun muss man aber bedenken, dass man ja nicht einfach : Wikinger-Schiff sagen kann. Ich spreche hier den erwähnten Platzmangel und das Gewicht an. Da gab es zum einen Mal die Kriegsschiffe : Schniggen : konnten bis zu 100 Mann aufnehmen und waren für 20 Doppelruderer ausgestattet Skeidhs : hatten 25 Ruderbänke und hatten einen höheren Steven Draken : mit mindestens 30 Ruderbänken und hohe Bordwände und große Breite Die Hochseeschiffe der Handelsleute Knorren : bauchig, 15 - 18 Meter lang, 4 - 5 Meter breit, fassten 50 Mann, aber normalerweise fuhren darauf 15 Mann Byrdinge : im Küstendienst und nach Island waren etwas kleiner als die Knorren, aber nur mit 10 Mann besetzt. Der Rauminhalt war 40 Tonnen. Ostseeknorr : schwedischer Frachttyp mit über 13 Meter Länge Zudem hatten die Handelsschiffe mittschiffs einen offenen Laderaum, in dem man Sachen verstauen konnte. Die Schiffe in den Flüssen und an der Küste legten abends an und verbrachten dort die Nacht. Wie ich auch schon erwähnte, legten sie bei schlechtem Wetter das Rahesegel um und bezelteten mit dem Segel das Deck. Also waren die Menschen, was diese Schiffe betrifft, eh einigermaßen vor Regen, Nässe und auch vor Kälte geschützt. Und ich denke, Hochseefahrten nach Island, später Grönland oder noch weiter waren nicht der Regelfall. Die Handelsfahrten z. B. der Birkahändler gingen ja zum Grossteil in Binnenseen ( Ostsee, Ladogasee, Ilmensee ) und das meist an der Küste, dann in Flüsse wie Newa, Lowat und Dnjepr hinunter bis zum schwarzen Meer, dann nach Byzanz oder sie befuhren die Wolga, um dann auf die Seidenstrasse nach Bagdad zu gelangen. Sie fuhren deshalb auch meist an der Küste, weil sie besser Proviant aufnehmen konnten und auch, weil sie ja auf den Schiffen kein Feuer hatten und an Land kochen mussten. Dass trotzdem alles feucht war, denke ich, ist unbestritten. Doch waren diese Menschen ja weit verbunden mit der Natur als wir. Wenn ich an die Torfhäuser auf Island denke, ( wir besuchten sie im Mai 1998 ) und wenn ich auf das beständig herabtropfende Wasser denke, das die Wände entlang rann und wenn ich dann an die Betten denke, die allesamt mit Lederhäuten bedekt waren, damit das Wasser nicht durch die Zudecke dringen kann, dann denke ich, die Seemänner waren nicht so empfindlich wie wir. Ausserdem hatten sie ja Bekleidung aus Lederhäuten an, die sie, nur zum Rudern auszogen. Wenn man die Inuit betrachtet oder die Samen und Lappen, dann sieht man sie in Fellbekleidungen, bei denen sie das Leder aussen und das Fell innen tragen. Sie sind wochenlang den Bedingungen der Umwelt ausgesetzt und überleben. Mein Resumee und meine subjektive Meinung : Die Schlafsäcke gab es, und wenn vielleicht auch etwas später. Die Snorri Saga entstand 1220 bis 25. Weil keine Funde, kann man nicht davon ausgehen, dass die Wikinger schon vor 1000 Schlafsäcke hatten. Versetzt man sich aber in ihre Situation, wäre es wohl anzunehmen, denn die Leute waren Naturmenschen und wußten mit dem Wetter umzugehen. Logisch wäre auch die Tatsache, dass sich zwei Mann gegseitig wärmen. Logisch auch, dass sie sich mit dem Segel schützen. Sicher ist die Tatsache, dass die Schiffe gross genug waren, um Eigenbedarf aufzunehmen, sicher auch die Tatsache, dass Fell innen, Lederhaut aussen besser isoliert und wärmt. Und sicher auch die Tatsache, dass sie anders lebten als wir. Aber ist doch schön, für ein Thema sich das Hirn zerbrechen zu können :D und von anderer Leute Recherchen lernen zu können Liebe Grüsse
 
Ps : und es wäre schön, wenn ich mir zukünftig meine Berichte noch mal durchlese vor dem Einstellen. Zwecks Rechtschreibfehlererkundung Sorry !!!!! :D
 
@ Astridur vielen Dank für deine Ausführung, das Wissen über die unterschiedlichen Schiffstypen habe ich vorrausgesetzt (ganz schön frech, ich weis). Da die Wikinger selbst den Nordatlantik als Binnenmeer betrachteten (sie hielten Grönland für einen Teil Norwegens), einer der Gründe warum die sogenannte Vinlandkarte als Fälschung aufflog, sprechen nur wir von „Hochseefahrten“. Aber wie auch immer, ich werde mich an die im Buch genannten Museen wenden, um Klarheit zu bekommen. Gruß Hergils
 
ja das mach mal : Ich bin schon gespannt auf Deine Recherchen. Das Thema interessiert mich sehr, weil man daraus auch auf die sonstige Wetterbekleidung schliessen kann. Ich find es schön, hier wieder Meinungen und Ansichten, Topps und Wissen austauschen zu können. Und ich guck auch weiter, was ich so finde. Vielleicht werden sie sich im Rusgebiet auch mal dahinter setzen und ihre Geschichte aufarbeiten. War halt mal so, dass die Ruswikinger Russland gegründet haben und nicht die Rote Armee :D Aber wenigstens fangen sie jetzt schön langsam an. Auch bei den Isländern geht es schön langsam erst los, eigentlich haben die bis vor 10 Jahren weder was auf ihre Historie noch auf ihr Land gegeben. Da haben wir also noch Hoffnung, dass mal was gefunden wir, dasss wir als Belege hernehmen können und das nicht nur für die Schlafsäcke. Also Hergil und moi : ab zum Recherchieren :D Liebe Grüsse
 
PS : Hergil : bitte erzähl doch in einem neuen Thema mal mehr, was Du weißt über Grönland = Norwegen. Wo hast Du das gelesen und wie kamen sie darauf ? Es waren doch die Island Wikinger, die neue Gefilde im Westen suchten und dabei Vinland = Grönland entdeckten. Die hatten doch eigentlich mit Norwegen so gar nix am Hut. Wie haben die sich die Welt vorgestellt ? Norwegen liegt doch im Oten, Grönland im Westen. Sei so lieb und berichte mal mehr darüber : find ich sau - interessant
 
Also: Meine Anfrage bei Prof. Dr. Dr. h. c. Torsten Capelle der als wissenschaftlicher Berater für die deutsche Übersetzung angegeben ist, hat folgendes ergeben: es gibt keine Grabungsbefunde zu Schlafsäcken, aber wohl altnordische Überlieferungen, deren Nachweis ich aber nicht kenne. Dies ist ein Zitat aus der Antworts-E-Mail .. es ist also alles offen. Gruß Hergils
 
Beim nachlesen hier: Eisenzeitliche Schiffausrüstung im Bereich von Nord- und Ostsee von Kirsten Langenbach bin ich auch mal wieder über die Schlafsäcke gestolpert und siehe da, man spricht von zusammengenähten Schaffellen ... nun muss ich mir noch die Orkneyinga besorgen um es belegen zu können ... Frau Langenbach hat noch ein paar andere Quellen genannt, also werde ich ihr mal glauben und mich nach ein paar Schaffellen umsehen ... Gruß Hergils
 
In einem Buch las ich letztens auch , daß die auf den Schiffen in Schlafsäcken gepennt haben, immer 2 zusammen. Allerdings war keine Quellenangaben dabei und kein Bild.
 
Das ist ja das Problem...etwas ist logisch und nachvollziehbar...aber es gibt keine belege..aber vielleicht finden wir ja jetzt beim Abtauen des Eises am Pol ein langboot mit Besatzung...alle in den Säcken eingefroren.. :D
 

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