Nun muss man aber bedenken, dass man ja nicht einfach : Wikinger-Schiff sagen kann. Ich spreche hier den erwähnten Platzmangel und das Gewicht an. Da gab es zum einen Mal die Kriegsschiffe : Schniggen : konnten bis zu 100 Mann aufnehmen und waren für 20 Doppelruderer ausgestattet Skeidhs : hatten 25 Ruderbänke und hatten einen höheren Steven Draken : mit mindestens 30 Ruderbänken und hohe Bordwände und große Breite Die Hochseeschiffe der Handelsleute Knorren : bauchig, 15 - 18 Meter lang, 4 - 5 Meter breit, fassten 50 Mann, aber normalerweise fuhren darauf 15 Mann Byrdinge : im Küstendienst und nach Island waren etwas kleiner als die Knorren, aber nur mit 10 Mann besetzt. Der Rauminhalt war 40 Tonnen. Ostseeknorr : schwedischer Frachttyp mit über 13 Meter Länge Zudem hatten die Handelsschiffe mittschiffs einen offenen Laderaum, in dem man Sachen verstauen konnte. Die Schiffe in den Flüssen und an der Küste legten abends an und verbrachten dort die Nacht. Wie ich auch schon erwähnte, legten sie bei schlechtem Wetter das Rahesegel um und bezelteten mit dem Segel das Deck. Also waren die Menschen, was diese Schiffe betrifft, eh einigermaßen vor Regen, Nässe und auch vor Kälte geschützt. Und ich denke, Hochseefahrten nach Island, später Grönland oder noch weiter waren nicht der Regelfall. Die Handelsfahrten z. B. der Birkahändler gingen ja zum Grossteil in Binnenseen ( Ostsee, Ladogasee, Ilmensee ) und das meist an der Küste, dann in Flüsse wie Newa, Lowat und Dnjepr hinunter bis zum schwarzen Meer, dann nach Byzanz oder sie befuhren die Wolga, um dann auf die Seidenstrasse nach Bagdad zu gelangen. Sie fuhren deshalb auch meist an der Küste, weil sie besser Proviant aufnehmen konnten und auch, weil sie ja auf den Schiffen kein Feuer hatten und an Land kochen mussten. Dass trotzdem alles feucht war, denke ich, ist unbestritten. Doch waren diese Menschen ja weit verbunden mit der Natur als wir. Wenn ich an die Torfhäuser auf Island denke, ( wir besuchten sie im Mai 1998 ) und wenn ich auf das beständig herabtropfende Wasser denke, das die Wände entlang rann und wenn ich dann an die Betten denke, die allesamt mit Lederhäuten bedekt waren, damit das Wasser nicht durch die Zudecke dringen kann, dann denke ich, die Seemänner waren nicht so empfindlich wie wir. Ausserdem hatten sie ja Bekleidung aus Lederhäuten an, die sie, nur zum Rudern auszogen. Wenn man die Inuit betrachtet oder die Samen und Lappen, dann sieht man sie in Fellbekleidungen, bei denen sie das Leder aussen und das Fell innen tragen. Sie sind wochenlang den Bedingungen der Umwelt ausgesetzt und überleben. Mein Resumee und meine subjektive Meinung : Die Schlafsäcke gab es, und wenn vielleicht auch etwas später. Die Snorri Saga entstand 1220 bis 25. Weil keine Funde, kann man nicht davon ausgehen, dass die Wikinger schon vor 1000 Schlafsäcke hatten. Versetzt man sich aber in ihre Situation, wäre es wohl anzunehmen, denn die Leute waren Naturmenschen und wußten mit dem Wetter umzugehen. Logisch wäre auch die Tatsache, dass sich zwei Mann gegseitig wärmen. Logisch auch, dass sie sich mit dem Segel schützen. Sicher ist die Tatsache, dass die Schiffe gross genug waren, um Eigenbedarf aufzunehmen, sicher auch die Tatsache, dass Fell innen, Lederhaut aussen besser isoliert und wärmt. Und sicher auch die Tatsache, dass sie anders lebten als wir. Aber ist doch schön, für ein Thema sich das Hirn zerbrechen zu können
und von anderer Leute Recherchen lernen zu können Liebe Grüsse