Mein Vieh schütze ich mit Zäunen und Herdenschutzhunden oder hab sie des Nachts mit im Haus und habe zusätzliche Heizung.
Wenn es so einfach wäre, hätte die europäische Wolfspopulation nie ein Problem mit den Menschen bekommen. Auch heutzutage tritt bei manchen Menschen totale Panik auf, wenn irgendwo in 100 km Umkreis ein Wolf gesichtet wird - gefolgt von der reflexartigen Beteuerung der Landesregierung, Problemtiere würden natürlich zum Abschuss freigegeben. Wäre es nicht sinnvoller, sich solcherart lieber um die Problemmenschen zu kümmern? Ach, egal. Wer für wen aus welchem Grund ein wie großes Problem darstellt, ist eh Ansichtssache. Meist setzen sich dabei bloß die größeren Problemgruppen, weil in der demokratisch relevanten Mehrheit, gegen die kleineren Problemgruppen durch und geben die dann zum Abschuss frei. Aber ich schweife ab. Was ich sagen will, ist, dass heutige, abgeklärt klingende Argumente erstens schon zum heutigen Durchschnittsmenschen gar nicht passen, weil die übergroße Mehrheit der Leute eben nicht rational denken kann oder will (chemieverseuchter chinesischer Knoblauch stellt für die Leute statistisch gesehen wohl ein erheblich größeres Gesundheitsrisiko dar als ein Rudel Wölfe im bayrischen Wald, ist aber kein so fotogenes Feindbild) und passt schon gar nicht zu früheren Zeiten der Geschichte, als man die Viecher noch viel lieber umbrachte, um sich ihre Felle umzuhängen, sich mit ihren Federn zu schmücken, auf Orgien ihre abstrusesten Körperteile zu verspeisen, sie in Arenen aufeinanderzuhetzen oder einfach nur anzugeben, was für ein toller Hecht man sei. jaja, ich weiß, jetzt kommt sofort das Standardargument, so ein Löwenfell beispielsweise sei kleidungstechnisch viel unbrauchbarer als ein Schaf. Sachlich korrekt, tut aber nichts zur Sache, weil eben sachliche Kleidung nicht zum Protzen taugt. Trotzdem hingen überall auf der Welt um die Schultern der Offiziere und Staatsmänner Löwen- oder Leopardenfelle, zierten Bärenfellmützen die Köpfe von Soldaten (machen sie heute noch), lagen vor den Betten Bärenfelle und hingen mehr oder weniger vollständige Wölfe an den Wänden. Das Verhalten von Menschen ist eben nicht, ich buchstabiere: N I C H T rational erklärbar. Ich frage mich ohnehin, wie sich die Chinesen auf 1,3 Milliarden vermehren konnten, wenn sie ohne Nashornpulver keinen hochkriegen. Muss ja scheinbar auch ohne klappen. Trotzdem werden die Biester (die Nashörner, nicht die Chinesen) trotz meines kaum widerlegbaren Gegenarguments weiter munter zu traditionellem chinesischem Viagra verarbeitet. Sag also noch mal einer: "das ist doch wissenschaftlich erwiesen, dass das nicht wirkt" Jahaaaa. Klaro. Und? Interessiert das irgendeine impotente Sau im Reich der Mitte und drumrum? Aber nachdem sich für so ziemlich jedes Tier irgendein Gott, Halbgott oder sonstiges übernatürliches Wesen fand, mit dem es irgendwie assoziiert war, glaube ich persönlich, dass, wie Jungraban schon anmerkte, die profanen Tiere nicht unter einem besonderen Schutz gestanden haben dürften. Von wenigen Ausnahmen durch sämtliche antiken Religionen mal abgesehen.