Wikinger und "dumme Hüte"

[Slavomir]

Da gäbs nadelgebundene Mützen in alle Formen, Farben und Variationen und natürlich die typische Rusmütze mit der seitlich umgeklappten Spitze....

Eigentlich ist diese seitlich umgeklappte Spitze eine absolute Fehlinterpretation und eine moderne Modeerscheinung. Die Spitze wurde gerade getragen oder, was aber viel seltener ist, nach hinten geklappt. Außerdem sind Solche Mützen möglich mit Fell und ohne: http://www.dachsgau.net/Lederey/wikingermutze-01.jpg. Oder ähnliche Mützen mit dem in die Höhe gezogenen Oberteil.

Für nadelgebundene Mützen gibt es keinen Fund. Es liegt nahe, zu vermuten, dass die Wahrscheinlich für nadelgebundene Mützen hoch ist, aber durch einen Fund wird das nicht gestützt.

Es gab mal eine nadelgebundene Mütze aus einem baltischen Frauengrab. Die Quellen folgen, wenn ich zu Hause an meinem Rechner bin.

 

[Anja]

Es gab mal eine nadelgebundene Mütze aus einem baltischen Frauengrab. Die Quellen folgen, wenn ich zu Hause an meinem Rechner bin.

Da bin jetzt schon gespannt. Baltische Funde zeigen ja oft Parallelen zu Skandinavien.

 

[Sigurdur]

Es gibt in der Literatur ein sehr schönes Bild / Illustration aus dem isländischen Manuskript Flateyjarbok, die König Harald Harfagri ( also Schönhaar ) zeigt, wie er den Riesen Dofri von Fesseln befreit. Der Riese Dofri trägt ein sehr schönes dunkelrotes Mützchen, ist als solches klar zu erkennen. Das Alter des Werkes und andere Fundstelle muß ich noch ermitteln. Darf ja das Buch vor mir ja nicht direkt abphotografieren ... Aber Fundstelle ( vorerst ) : Buch Die Wikinger von Angus Konstam Tosa-Verlag 2009 Wien , dort Seite 17 oben.

 

[Sigurdur]

Die Flateyjarbók wurde zwischen 1387 und 1390 für Jón Hákonarson, einen reichen Bauern, gefertigt. Es wird vermutet, dass dieses Werk ursprünglich als Geschenk für König Olaf Hakonarson bestimmt war. Insofern nicht ganz "aktuell" und ggf der Mode der Fertigungszeit des Bildes und nicht der Darstellungszeit um 900 unterworfen. Hier der Link zu einer Website, auf der das von mir gemeinte Bild zu sehen ist : http://www.heritage-images.com/Preview/PreviewPage.aspx?id=2330432&pricing=true&licenseType=RM

 

[Slavomir]

Es gab mal eine nadelgebundene Mütze aus einem baltischen Frauengrab. Die Quellen folgen, wenn ich zu Hause an meinem Rechner bin.

Da bin jetzt schon gespannt. Baltische Funde zeigen ja oft Parallelen zu Skandinavien.

Hab`s gefunden, aber nur in der lettischen Sprache: http://mreen.org/storage/item/balty3.html# Fotos 26-28

 

[Ulrich]

Im Museum in Göteburg gab es eine Publikation mit Rekonstruktionen und entsprechenden Schnittmustern. Das Titelbild habe ich mal eingescannt und ist HIER zu sehen. (Copyright by Susanna Broome´) Der Forschungsstand ist aus dem Ende der Neunziger Jahre.

 

[Anja]

Hab`s gefunden, aber nur in der lettischen Sprache: http://mreen.org/storage/item/balty3.html# Fotos 26-28

Super, vielen Dank! Hast du rausfinden können, in welche Zeit dieser Fund fällt? Und kann man ableiten, welcher Nadelbindestich verwendet wurde?

 

[Slavomir]

Wenn ich mich icht verlesen hab, liegt das bei ca. X. Jahrhundert. Und zu dem Stich kann ich gar nichts sagen. Lettisch gehört nicht zu den sprachen, die ich sehr gut kann.

 

[Anja]

Lettisch gehört nicht zu den sprachen, die ich sehr gut kann.

Schade aber auch... ^^

 

[Lilly]

Find ich auch sehr schade, ich komm mit der lettischen Seite gar nicht klar, das gehört nicht zu meinen Stärken Die anderen Links hab ich gleich aufgesaugt Allerdings bin ich aus dem Bild @Slavomir: nicht sooo ganz schlau geworden. Oft sieht man diese Mützen (ich hab selbst eine mit Fuchsfell) aus Filz bzw. sind nassgefilzt. Auf dem Bild sieht es bisschen wie Leder aus, oder hab ich mich da verguckt? Gibts da auch irgendwo einen Artikel zu? Ich hab bei Google leider nichts gefunden.