P.S.: An dieser Stelle post mortem mein Respekt an MacBumm! Ruhe in Frieden...
Dem möchte ich auch anschließen, denn ich kenne den Namen MacBumm aus der Pipe-Music Szene ! Ich hätte ihm gerne noch viele Jahre im Hobby und im Beruf gewünscht...
Aber nun zum Thema: Ich kann Heiner zu seinem Statement nur beipflichten! Und es ist nun mal so: die Diss behandelt die
Wund-Ballistik ! Damit gehört es zum
Fachbereich der sog.
Zielballistik, auch
End- oder
Terminalballistik genannt ! Natürlich ist für die Fortbewegung eines Projektiles etc. auch die
Innen- und
Außenballistik wichtig, aber das war
nicht direkt Thema der Diss. Alles ist durch bereits
lange bekannte physikalische Gesetzmäßigkeiten perfekt geregelt und muß daher auch nicht mehr neu erfunden werden.
Und wie Heiner schon geschrieben hat, kann man auf diese Diss durch entsprechende
Versuchsmodifikationen aufbauen, in dem man
Schußweite,
Kraft und
Gewicht der Projektile verändert. Aber damit würde sich für eine Pfeilverletzung im Sinne der Wundballistik nur relativ wenig ändern, ausser vllt. die Penetrationstiefe. Wenn wir aber den Schwerpunkt auf die Wunde und die entsprechende Gewebszerstörung selbst richten, so ist hier eher interessant, mit welcher Spitze geschossen wurde. In den Bildern tauchen z.B. einige
Tangetialverletzungen durch
Schnitt- :!: Einwirkung auf. Und genau das ist es, was diese Arbeit so lesenswert macht. Die Frage: Kann man archäologische Befunde mit den modernen Erkenntnissen in Einklang bringen, kann man zumindest mit einem vorsichtigen "Ja" beantworten. Gerade bei den Beschußversuchen mit
Steinzeit-Spitzen ! :thumbup: Und gerade eben weil sich die Pfeilverletzungen sehr deutlich von den
Treibladungs-Projektil-Verletzungen unterscheiden ! Die letzteren erzeugen nämlich beim Gewebedurchtritt zusätzlich zum
Schußkanal noch eine mehr oder weniger ausgeprägte
sekundäre Wundhöhle oder
Cavitation u.a. durch die
Druckwelle, aber auch durch die Entstehung von
Sekundärgeschossen aus Gewebeanteilen ! Am einfachsten kann man dieses Phänomen an der
Ausschuß-Wunde erkennen, die deutlich größer ist als der
Einschuß, welcher meist Kalibergröße hat. Auch bei Schußwaffen ist das Kaliber , aber auch die
Projektilform für die
Wundballistik entscheidend. Es ist schon ein Unterschied zwischen Kaliber
5,56 × 45 mm NATO und z.B.
7,62 mm × 51 NATO oder
12,7 × 99 mm NATO. Das Endresultat für einen
voll Getroffenen ist aber nun für alle Kaliber
gleich...er ist nun ein "
Gewesener" wie
Hubert von Goisern mal so schön ausgedrückt hat...
Aber, wenn nicht gerade "
verbotene oder geächtete"
Munition verwendet wurde, dann ist , aus forensischer Sicht, die Regel des Verhältnisses von Einschußöffnung zu Ausschußöffnung immer gut anwendbar. Daher ist insgesamt müßig über Bögen und deren Authentizität oder Baualter zu debattieren, wenn es letztlich um ein ganz anderes Thema geht. Die Wundform wird sich jedenfalls
nicht großartig durch eine veränderte Penetrationstiefe ändern, sondern es steigt nur die Wahrscheinlichkeit an, daß zusätzlich noch lebenswichtige Organe ( tödlich) verletzt werden. Nur, um noch mal auf die Archäologie zurückzukommen: eine Weichteil- oder gar Organverletzungen nachzuweisen ist eher eine archäologische Rarität. Aber genau hier ist ja nun wieder die Wundballistik und damit das Ergebnis der Diss interessant: Erkenntnisse also aus Beschußversuchen mit
unterschiedlichen :!:
Pfeilspitzentypen !