XVIIIa Langschwert in Arbeit

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Die Kanten des Holzkerns sind also nicht miteinander verleimt, sondern er wird nur durch die Umwickelung zusammengehalten? Die Wölbung kommt durch den einseitigen Zug des Felles sowie den Außendruck der Wicklung? Toll!
 
So ist es. Nicht verleimt, nur die Leinen halten das zusammen. Und wie, das ist mörderisches Zeug, dieser Hasenleim. Wird bockelhart, wenn es trocken ist. Ist übrigens voll authentisch! Das Fell macht (glaub ich) nicht die Wölbung. Das kommt durch den heißen Leim (60-65 Grad, sonst ist der ja nicht verarbeitbar) und den Zug durch die Leinen. Das reagiert irgendwie zusammen und ohne dass du wirklich was machst, hat man einen schönen Scheidenkorpus. Nur den richtigen Sitz hinzukriegen ist etwas kniffelig. Wird wie gesagt über den "Rand" um die Klinge gesteuert. Ich lieg auch manchmal daneben, so viele Scheiden hab ich noch nicht gemacht. Wenn es zu eng wird, muss man auftrennen und neue, etwas breitere Holzschalen machen. Das Fell kann man immerhin wieder verwenden. Ist nicht sooo schlimm. Wenn es zu locker ist... naja, was man halt so macht. Etwas Leder in der Öffnung reinkleben Oder wenn man Perfektionist ist auch auseinander nehmen und etwas schmaler schleifen. Geht recht fix. Zu Eng ist ärgerlicher.
 
interessant, ich hab eine ähnliche konstruktion verwendet, allerdings hab ich dabei das fell zu nem schlauch genäht und das dann zwischen die schalen geleimt. einen kleinen verbesserungsvorschlag hätte ich, und zwar würde ich das fell immer etwas länger lassen und über dem rand der schalen nach außen umschlagen und da verleimen. dann hat man zwar einen rand oben rum, aber dafür kann beim wegstecken des schwertes die klingenspitze nicht zwischen fell und holz kommen.
 
Der Kleber ist getrocknet und das ganze wurde mit Feile/Schleifpaper geglättet. Ich bin recht zufrieden mit dem Sitz der Klinge, die Scheide lässt sich auf den Kopf stellen, ohne dass das Schwert herausrutscht, die Klinge ist jedoch noch problemlos zu ziehen. Ein kleines bisschen lockerer dann wäre es perfekt, ist aber noch völlig im Rahmen. Eine ganz wichtige Sache, wenn ihr das probieret wollt: ölt die Klinge sehr großzügig und wiederholt das regelmäßig, während alles trocknet. Ich hab das Nachölen vorm ins Bett gehen vergessen und durfte heute morgen erst mal eine halbe Stunde polieren... Jetzt lasse ich den Scheidencorpus ein paar Tage auslüften um sicherzugehen, dass alles getrocknet ist, dann kann die Lederhülle angebracht werden.
 
einen kleinen verbesserungsvorschlag hätte ich, und zwar würde ich das fell immer etwas länger lassen und über dem rand der schalen nach außen umschlagen und da verleimen. dann hat man zwar einen rand oben rum, aber dafür kann beim wegstecken des schwertes die klingenspitze nicht zwischen fell und holz kommen.
Das ist keine schlechte Idee, allerdings möchte ich keinen Rand oben haben... die Scheide darf nicht dicker sein als das Parier, sonst sieht das blöd aus. Übrigens steckt man die Klingenspitze sicher nicht unter das Fell. So wie das festgeklebt ist braucht man Hammer und Meissel, um da dazwischen zu kommen :)
 
das mit dem ölen kann ich so bestätigen, bei meiner ersten sah das schwert nach dem heimlaufen aus als wärs damasziert :D
 
Und? Woran lag das? Noch nicht durchgetrocknet? Hat sich das Problem dann von selbst gelöst? Ich befürchte nämlich schon, dass das Fell irgendwie blöd gegerbt ist... gibt so Salzgärbung, hab ich mal gelesen.
 
ja, das lag am holzleim. war ein workshop in der fechtschule damals an einem samstag. d.h. der leim war noch komplett feucht und jede borste des fells (wildsau) gab nen leichten roststreifen. ich hab die scheide dann leer ne woche trocknen lassen, danach gut geölt und seitdem kein problem mehr damit. bei einer anderen hab ich mal statt fell ein stück filz genommen, das hat sich so vollgesaugt das es nie besser geworden ist und ich ne neue machen musste/durfte.
 
Das erleichtert mich zu hören... es ist auch schon viel besser geworden, auch wenn es bei längerem Verbleib der Klinge in der Scheide noch leichte Spuren hinterlässt. Ich hoffe mal, dass es nach ein paar weiteren Tagen kein Problem mehr gibt. Ist jedenfalls komisch, in der Form hatte ich das Problem noch nie... naja, ein paar Rätsel bleiben immer :)
 
Die Scheide ist fertig. Sie ist sehr einfach gehalten. Ich fertige normalerweise keine Scheiden zu meinen Schwertern an, in diesem Fall habe ich es nur getan, weil ich das Schwert behalten will und eine Scheide zum Transport, etc praktisch ist. Die Aufhängung ist noch nicht endgültig, ich muss noch ein bisschen rumprobieren, bis ich mit dem Sitz zufrieden bin. Deswegen ist momentan alles mit lösbaren Knoten verbunden.
 
Übrigens, ich hatte ursprünglich eine schwarze Aufhängung vorgesehen, aber als ich das grün ausprobierte, gefiel es mir. Bleibt also erstmal so :) Es gab im Mittelalter durchaus "interessante" Farbkkombinationen, die unser heutiges Auge verschreckt hätten. Gediegene Braun- u. Schwarztöne, in denen man das Mittelalter gerne sieht, waren tatsächlich nicht so die Regel.
 

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