Zigeunerkleidung

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Rai'Sanya

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Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage, meine Familie und ich fangen ab nächstes Jahr das Lagern an. Wir stellen eine Zigeunerfamilie anfang 14. Jahrhundert da. Jetzt ist meine Frage hat von euch irgendjemand eine Ahnung wie Zigeuner "rumgelaufen" sind? ich hab leider im Internet nichts gefunden. Da man sich bei Zigeunern ja regional auch nicht festlegen kann (is ja nunmal reisendes Volk ^^ ) tu ich mir jetzt da ein wenig schwer. Der Besucher sollte halt meiner Meinung nach auch erkennen das wir ein fahrendes Volk sind. Ich tue mir halt schwer damit da ich jetzt so gesehen mit ganz einfachen 0815 Sachen rumlauf die ich egal wie halt aufmotze und ich mich darin nicht wirklich wohl fühle. bitte bitte hilfe glg Rai'Sanya
 
Zigeuner hatten oft eine sog. Bannfarbe mit an, welche das ist .. (NEIN, das ist nicht automatisch gelb!)..kommt auf die Region drauf an. Normalerweise trug fahrendes Volk sicherlich die ganz normale Gewandung wie sie in der Region in der sie unterwegs sind üblich war, evtl. einfach nur etwas abgetragener. Der typisch romantisierte bunte und mit Glöckchen behangene Zipfelrock ist sicherlich nicht richtig. In der von Euch gewählten Zeitspanne sind Kleider üblich Röcke, Blusen oder Mieder gab es NICHT!
 
Soviel ich jetzt aus dem Stehgreif weiß, sind die Fahrenden bei uns in Deutschland erst später bekannt, also eine Zeitlang nach dem 14. Jahrhundert... Ansonsten solltest/könntest Du dich am magyarischen, bzw. rumänischen Kleidungsstil der damaligen Zeit orientieren.
 
Es gab schon fahrende Spielleute, aber das sind keine Zigeuner, eher Franzosen und Italiener :) Die Troubadours aus Frankreich reisten sogar ab und an mit einer Frau, aber als ganze "Horde" glaub ich wohl eher weniger. Ich denke die "Zigeuner", wie wir sie uns direkt vorstellen sind eine Erscheinung aus dem 18 Jh sind. Was ihr darstellen könntet wäre eher ein Zirkus da.... Tante Wiki findet folgendes: In Mittelalter und Früher Neuzeit wurden als fahrendes Volk (auch fahrende Leute oder Fahrende) die Angehörigen zahlreicher unterschiedlicher unterständischer und außerständischer Sozialgruppierungen beschrieben. Die Bandbreite der rechtlosen Außenseiter erweiterte und differenzierte sich im Mittelalter. Angehörige des „niederen Volks“ – sprich der gesellschaftlichen Unterschichten – außerhalb der ständischen Hierarchie und ohne einen festen Wohnsitz galten als varende lute, eine abwertende Bezeichnung, die mit Kriminalität und Ehrlosigkeit (Unehrlichkeit) konnotiert war.[1] Mehrheitsgesellschaftliche historische Bezeichnungen für die Angehörigen dieser sozial, kulturell und ethnisch uneinheitlichen Population von summarisch als „herrenloses Gesindel“ Stigmatisierten waren z. B. „Gängler“, „Landfahrer“, „Landläufer“ oder „Vagabunden“.[2] Aus dem Blickwinkel einer als kollektives Persönlichkeitsmerkmal unterstellten Arbeitsscheu galten sie darüber hinaus als „fremde Müßiggänger“. "Fahren" ist nicht in der heutigen Bedeutung zu verstehen. Bis weit ins 19. Jahrhundert, als Wohnwagen als Transportmittel und Unterkunft aufkamen, waren "Fahrende" vor allem zu Fuß mit vielleicht einem zweirädrigen Karren als Hundegespann oder selbstgezogen unterwegs. An der Stelle des folklorisierenden Begriffs "Fahrende" steht gemeineuropäisch, aber auch als übliche heutige deutsche Selbstbezeichnung Reisende. Zusammenfassende Bezeichnungen für die Nachfahren der historischen Gruppen sind als Selbst- wie als Fremdbezeichnung im Französischen gens de voyage, im angelsächsischen Sprachraum Travelers, im Schwedischen bzw. Norwegischen resandefolket bzw. reisende.[3] Im Englischen grenzt der Terminus gegen Roma ab.[4] In der Schweiz dagegen ist Fahrende ein staatlich-offizieller und rechtlicher Terminus. Er bezeichnet dort die - allerdings nicht als Einzelgruppen, sondern nur gemeinsam - als kulturelle und „nationale Minderheit“ anerkannten und betrachteten Manouches (synonym für Sinti) und Jenischen mit Schweizer Staatsbürgerschaft.[5]
 
noch Bilder gefunden:
taschenspiel.jpg
121Fahrendes_Volk.jpg
 
danke für die schnellen Antworten :) was das mit den Jahrhundert angeht, mein Mann hat da was gefunden (ich weiss jetzt nicht wo er solls dann einfach selbst reinstellen) das die Sinti das erstemal ende 13. anfang 14 Jahrhundert in unserer Gegend erwähnt wurden deshalb haben wir uns ja darauf geeinigt :) Gut das ich ein übliches abgetragenes Kleid trage ist glaub ich kein Problem. Werd ich mich gleich mal schlau machen das ich übern Winter wieder nähen kann glg Rai'Sanya
 
Es ist und bleibt auf jeden Fall eine sehr interssante Darstellung. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit den Recherchen. Halte uns doch bitte auf dem Laufenden, OK? Übrigens: wo schdedn Dei Pfeadl? In Oaring oda woandaschd?
 
Hallo! :) Interessante Wahl der Darstellung - Respekt! Das finde ich ganz informativ: http://u0028844496.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Zigeuner http://www.romahistory.com/2-4.htm Hier ist zumindest ein Bild von "Zigeunern" aus dem 15. Jhdt. zu sehen - Spiezer Schilling 749 (Es soll angemerkt werden, dass die "Zigeuner" in Abb. oft mit bestimmten Kleidungsattributen als "fremdländisch" dargestellt werden) http://www.in-nova-corpora.ch/bilddat/chroniken_frauenkleidung.htm Grüße Pascal
 
Es ist und bleibt auf jeden Fall eine sehr interssante Darstellung. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit den Recherchen. Halte uns doch bitte auf dem Laufenden, OK? Übrigens: wo schdedn Dei Pfeadl? In Oaring oda woandaschd?
mein Hottie steht in Surheim sieht man direkt von der B20 aus, kurz vorm Moosleitner. Auf den laufenden halte ich euch auf alle fälle. Vielen dank für die Interessanten links wir werden sicher was finden :)
 
ich bin ein wenig im zwiespalt, ich hab ja gelesen das es zu der Zeit ja keine Röcke und sowas gab, doch will ich für die, ich sag jetzt mal Touristen, als Zigeuner erkennbar sein. Ich hatte mir schon überlegt mir ein einfaches Bauernkleid oder sowas zu machen aber da erkennt man es wohl nicht wirklich. Letztes Jahr (dieses jahr wars mir zu kalt dafür) hatte ich eine "Gewandung" an die mich schon an Zigeuner erinnert aber wohl nicht passt (und nicht auf den Stoff eingehen des ist Baumwolle wird aber wenn ich mir n neues Gewand mach auch Leinen gemacht) Hat jemand eine Idee wie ich das so ähnlich umsetzten kann und eben erkennbar? ich weis das ist jetzt so gar nicht A aber ich will mehr in die Richtung tendieren. Jetzt erstmal das Bild mit meinem Mann :) glg Rai'Sanya
 

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Dankö 8o beruht auf gegenseitigkeit auch wenn des jetzt grad nix mit dem thema zu tun hat :fliege
 
Oberkleidung aus Leinen ist ein No-Go Oberbekleidung ist immer aus Wolle!
 
Also wenn du dich für Außenstehende deutlich als Zigeuner kenntlich machen willst, wird das sehr schwierig, denn die kennen von Zigeunern nur das, was du eben auf dem Bild anhast. Und das ist von Kopf bis Fuß totale Fantasy. Die freien Schultern sind nur was für... na sagen wir professionelle, das Korsett geht sowieso gar nicht, Bluse und Rock getrennt niemals zu dieser Zeit, ein kurzes Überkleid ebenso nicht. Und aus Leinen oder Baumwolle schon gar nicht. Ich würde mich ebenso nach verschiedenen Quellen von Kleidung des nahen Ostens dieser Zeit suchen, die Sinti kommen, das sagt Wikipedia, vermutlich aus Persien und Armenien, waren eine Zeit in Ungarn ansässig. Ich kenn mich zwar nicht mit östlicher Kleidung dieser Zeit aus, aber ich schätze, die fremde Kultur zeichnet sich dann doch deutlich ab. Generell glaube ich, solltet ihr euch mal klar werden darüber, welchen Hintergrund ihr mit dieser Darstellung wählt. Ihr seid damit nicht die Planwagenfahrer aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die wir in verklärten Bildern und Geschichten vor Glaskugeln sitzen sehen, jonglierend oder mit anderen Zirkusattraktionen. Ihr seid eine auswandernde Familie (und eigentlich sind da 2 Leute schon sehr wenig, ich denke mir, man reiste damals sicher in ganzen Clans), die weder im Osten noch in Mitteleuropa eine Heimat hat, vielleicht über längere Perioden wo ansässig ist, selten einem ehrlichen Gewerbe nachgehen darf (weil Randgruppe) und generell wenig bis gar keinen Besitz hat. Hochinteressante Darstellung, aber mehr als kompliziert vor allem für Anfänger, die ihr zu sein scheint.
 
Rotschopf hat eigentlich alles schon gesagt. Zu dem Thema fiel mir ein: Für den Anfang, denn Recherche in dem Gebiet wird lange dauern und ihr wollt ja sicher in der nächsten Saison schon los, könnte man eventuell mit abgetragener Kleidung einen guten Kompromiss machen. Für Dich ein altes Unterkleid, der Saum ruhig schmutzig und ausgefranst, ein altes Oberkleid, auch schmutzig, gern mit Flicken (auch in anderer Farbe), ein Kopftuch welches vielleicht nicht mehr ganz so gut sitzt, alte Schuhe (oder im Sommer lieber gar keine), ein Schultertuch und viele Körbe, eine Rückentrage aus Holz, viele Taschen - denn ihr seid ja auf Reisen. Dein Mann dann eben mit abgetragenen Hemd und Kotte (gern auch geflickt), Beinlinge, Bruche und eben alten Schuhen pder auch barfuss. Ein Hut und ebenfalls eine Rückentrage für die Habseeligkeiten. Wenn ihr dann da noch bunte Bänder, Tücher, Schellen oder so ähnliche Dinge dran hängt, die man ja unterwegs gegen irgendwas tauschen könnte, siehts noch mehr nach "fahrendem Volk" aus. Ebenso ein alter Topf, Wasserschläuche und was man unterwegs noch so braucht. Das Trinkhorn lasst bitte ganz weg ;) Dazu noch jeder einen Wanderstab und schon könntet ihr zumindest nach einem Pärchen aussehen, welches schon länger unterwegs ist.
 
Ihr seid eine auswandernde Familie (und eigentlich sind da 2 Leute schon sehr wenig, ich denke mir, man reiste damals sicher in ganzen Clans)
Das ist jetzt kein Argument. Denn ansonsten dürfte es auch keine Wikingerlager unter 20-30 Mann geben...
 

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