Zunderschwamm - wie aufbereiten?

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Was für bestimmte Insekten sollen denn das sein. Ich kenne keine die explizit zunderschwamm brauchen um zu überleben. Sorry klingt nach einem sehr schwammigen Argument. In der Slowakai und Böhmen gäbe es dann diese Insekten gar nicht mehr. Da wird zunderschwamm noch industriel verarbeitet.
 
Das war irgendein kleiner Käfer bzw. dessen Larven. - Und ja, in manchen Gegenden sind manche Insekten oder andere Tier und Pflanzenarten bereits ausgestorben, ob das jetzt auf diesen Käfer zutrifft, dessen namen ich mir net gemrkt hab, weiß ich nicht.
 
Verstehe ich nicht. Ist auch quatsch, weil ich ja nur die Pilzfrucht ernte. Nicht aber denn eigentlichen Pilz. Der darf weiter sein Werk verrichten. Also was gibt's noch für Gründe?
@jungraban: Nur weil du etwas nicht verstehst, muss es nicht gleich Quatsch sein Gruß Gilge
 
Dann erkläre es mir anders. Ansonsten ist es für mich erstmal quatsch. Äpfel, Birnen, Kirschen dienen auch als Insekten und VogelFutter. Auch Würmer und Maden lieben es. Und trotzdem ernten wir Obst. In stark bewirtschafteten gebieten findet sich kein. Zunderschwamm. In Naturschutzgebieten und landschaftsschutzgebieten darf man sie nicht nehmen. Also tue ich es dort wo ich es darf. Ganz einfach. Jeder Pilzsammler erntet Früchte die auch Tiere des Waldes mögen. Und ich betone Nochmal. Es wird nur die frucht geerntet. Der eigentliche Pilz bleibt erhalten. Er zersetzt auch weiterhin totholz und bildet neue Früchte. Also bitte warum nicht?
 
Hallo allerseits! Bin neu hier. Meine Vorstellung findet Ihr im Anfängerbereich :) . Was diese Thema angeht: Der echte Zunderpilz wächst in meiner Umgebung sehr zahlreich in den Birken, die hier überall an den Wald- und Straßenrändern herumstehen und -liegen, und ich bin anscheinend der Einzige, der gelegentlich mal einen Fruchtkörper mitnimmt. Darin sehe ich kein ökologisches Problem. Die Namen der Käferarten, deren Larven speziell in Zunderpilz-Fruchtkörpern heranwachsen, las ich vor Jahren mal, weiß aber nicht mehr die Quelle. @ Morgan: Ich verwende als Zunder nur Tramalappen, die ich in Holzaschenlauge lange auskoche, auswasche und nach Trocknung in weiterer Holzaschenlauge kurz koche und dann ohne (!) Auswaschen trocknen lasse - wegen der Katalysatorwirkung der Asche. Dann komme ich auch völlig ohne irgendeine Nitrierung aus. Und Holzasche stand mit Sicherheit auch den ärmsten Mitteleuropäern seit Urzeiten zur Verfügung. Sag mir Bescheid, wenn Du - oder sonst jemand - an meinem Rezept mit Mengen- und Zeitangaben interessiert bist. Freundliche Grüße von Reinhard
 
Ich habe das Problem -Naturschutz?- zumindest so gelöst: für mich selbst verwende ich sowohl Zunderschwamm als auch Rohrkolbensamen (in der Regel max 1x am Anfang des Lagers bzw. max 1x am Tag nötig). Bei den vielen Vorführungen an Schulen oder auf Lagern an denen ich Feuer schlage nehme ich Leinenzunder (den es eigentlich in unserer Zeit nicht gab) und zeige den anderen Zunder nur und erkläre dann auch warum (leichter herzustellen für Vorführung - regional nicht unter Schutz...) Gruoss der Uhl
 
Hallo Bogner - ja, dein Rezept hätte ich wirklich gerne. Ich möchte mir bis zum CELTOI im Juli noch ein Feuereisen zulegen (Feuerstein hab ich ja schon ^^ ) und könnte dann mal das Feuer anmachen, wie es sich gehört :)
 
Hier mein privates Rezept: Pilzzunder: Zutaten: 20 g wildlederartig weiche Trama vom echten Zunderpilz (Fomes fomentarius), 550 ml Wasser + 20 g frische Holzasche für die Lauge, 200 ml Wasser + 10 g frische Holzasche für die Imprägnierung. Auslaugen: Die durchgetrocknete Trama mit einem Holzknüppel auf einem Holzklotz weich schlagen. Stücke, die dabei nicht weich und geschmeidig wie Wildleder werden, besser weglassen. Sie erfordern mehr Aufmerksamkeit bei der Benutzung als Zunder. Die Lauge zum Sieden bringen, die Pilzstücke einlegen und ca. 1 Stunde lang schwach sprudelnd kochen. Dann rausnehmen oder abgießen, unter fließendem Wasser gründlich auswaschen und auspressen, trocknen lassen und anschließend wieder weich schlagen. Imprägnieren: Die Imprägnierung zum Sieden bringen, die Pilzstücke einlegen und 5 Minuten lang kochen. Danach rausnehmen und abtropfen lassen. Diesmal NICHT auspressen, sondern die Aschelösung im Pilzmaterial eintrocknen lassen. Wiederum weich schlagen .... endlich fertig. Das Weichklopfen ist wichtig, um den Zunder beim späteren Zerreißen so „flauschig“ zu machen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit Funken auffangen und festhalten kann, Die im Zunder eingetrockneten Aschereste sind ein chemischer Katalysator, der den Start des Glimmprozesses deutlich erleichtert. Zum Gebrauch reiße ich ein Daumennagel großes Stück (meist unter „rubbelnden“ Bewegungen) vom Zunderlappen ab und lege die entstehende flauschig-feinfilzige Risskante nahe an die Kante des Feuersteins, an der ich den Striker dann entlang schlage. Dabei blase ich gleichzeitig einen gleichmäßigen Luftstrom auf diese Kante. Ich habe auch vereinfachte Varianten ausprobiert, die fast ebenso gut funktionieren. Aber dieses aufwändige Verfahren hier ist bei mir das zuverlässigste. Ich zünde mit diesem Zunder regelmäßig meine Zigarillos an. Sicherheitshinweis: Die entstehende Aschenlauge ist stark ätzend, vor allem im erhitzten Zustand. Augen und Schleimhäute vor Spritzern schützen und getroffene Hautstellen sofort mit frischem Wasser spülen!!! Copyrighthinweis: Diese Anleitung ist das Ergebnis meiner eigenen privaten Versuche. Macht nach Belieben davon Gebrauch!
 
Einige Ergänzungen zum Rezept: Ein Kaffeebecher oder Trinkglas hat meist 200 ml / cm3 Inhalt. 20 g Asche sind etwa 2 gehäufte Esslöffel. Bei den Mengen- und Zeitangaben gibt es genügend Spielraum für eigene Experimente! Wenn man der Imprägnierung auf die erwähnten 200 ml Wasser auch noch 2 g Kaliumnitrat (= „Salpeter“) zusetzt, also eine ca. 1%ige Lösung herstellt, erfolgt beim Glimmen eine Sauerstoffversorgung des Zundermaterials auf chemischem Wege. Dann kann man sich oft das Anblasen oder In-den-Wind-stellen ersparen. Die im Internet oft zu findende (oft abgeschriebene?) Empfehlung, zum Nitrieren eine gesättigte Kaliumnitratlösung zu verwenden, ist in meinen Augen eine barbarische Materialverschwendung. Bei mir brannte dann viel zu viel Zunder viel zu schnell weg - und hinterließ hässliche Rückstände. Die älteste Methode der Salpeterherstellung, z. B. für Zunder oder Schießpulver, die ich kenne (dies aber nur vom Hörensagen!), besteht darin, Misthaufenablaufwasser oder Urin im Boden versickern zu lassen, abzuwarten bis bestimmte Bodenbakterien die stickstoffhaltigen Bestandteile zu Nitrat verarbeitet haben, den Boden dann abzutragen und mit Wasser auszuwaschen, aus dem dann wiederum durch Eindampfen der Salpeter gewonnen werden kann. Normalerweise koche ich die beiden Aschelösungen zuerst einmal auf und gieße sie dann durch einen Kaffeefilter. Die Wirkung ist die gleiche, aber der Zunder ist dann am Ende nicht so grau-staubig. Frische, also noch nicht feucht gewordene, Asche siebe ich durch (wegen der Holzkohlekrümel), wenn ich mal welche kriegen kann, und bewahre sie ggf. jahrelang in dicht verschlossenen Schraubgläsern auf. Viel Spaß beim Experimentieren!
 

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