Zwei Rennöfen in Brobergen...

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Xerxes

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Hi Leute, wie angekündigt haben Timm und ich dieses We zwei Rennöfen gefahren. Ursprünglich wollten wir die Öfen bei Timm im Garten fahren, spontan hat sich jedoch die Möglichkeit geboten, dies bei einem kleinen Mittelaltermarkt in Brobergen bei Cuxhaven zu tun. Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten. Wir haben insgesamt 120-140 Kg Raseneisenerz aus Frisoythe bei Oldenburg (Oldenburg) in zwei Rennöfen verhüttet. Den einen Ofen haben wir mit Schwarztorf und den Anderen mit Holzkohle gefahren. Schon gleich am Anfang gab es die ersten probleme. Wir hatten die beiden Öfen über das gleiche Gebläse laufen lassen, mit nur eine Regelung. Daher hatten wir in dem weitaus lockerer gepackten Torfofen viel mehr Luft als in dem Kohleofen. Damit die Temperaturen im Torfofen nicht zu hoch wurden, mussten wir die Luft stark reduzieren, so dass der Kohleofen gar nicht richtig in die Gänge kam. Wir haben den Kohleofen dann einfach etwas vor sich hin glimmen lassen und erst richtig geheizt, als der Torfofen nach ca. 8h durch war. In der Zwischenzeit hatte sich aber in dem Kohleofen schon eine sehr zähflüssige Schlacke gebildet, die uns die Düsen völlig verstopft hatte (so dachten wir zumindest). Es hat einige Zeit gedauert, bis wir den Kohleofen richtig in Gang gebracht hatten und auch dann mussten wir alle 5 Min die Düsen freistechen. Bei dem Torfofen lief alles soweit sehr gut, etwas besorgt waren wir allerdings, als wir beim ersten Schlackeanstich eine, zwar sehr gut fließende, aber extrem Eisenhaltige Schlacke erhielten. Evtl. haben wir etwas zu früh angestochen aber wir hatten schon so viel Schlacke vor den Düsen, dass wir befürchteten, die Schlacke würde uns die Düsen zusetzen. Letzlich haben wir aus beiden Öfen eine ziemlich eisenhaltige Schlacke gewonnen, die wir auf jeden Fall nochmal durch den Ofen jagen werden. Da steckt noch einiges drin... Erstaunt waren wir auch, als wir, trotz mehrerer Schlackeabstiche, zwei mal ein richtiges "Fass" ernteten. Einen riesigen Klumpen aus verbackener Schlacke und Bennmaterial, in deren Innern sich jeweils die Luppe befand. Außerdem war es bei dem Kohleofen nicht die Schlacke sondern die Luppe selbst, die uns die Düsen zugesetzt hatte. Sehr groß waren die Luppen nicht, zumindest im Verhältnis zur Erzmenge. Aber sie sind sehr kompakt und lassen sich ausgezeichnet schmieden. Insgesamt haben wir ca. 20 Kg kompakte Luppe aus den beiden Öfen geholt. Viel Eisen wird wohl noch in der Schlacke sein. Das Matterial ließ sich völlig Problemlos verdichten und wir konnten schon ganz ohne Falten richtig massive Eisenblöcke schmieden. Zur Orientierung, die drei Eisenblücke (das letzte Foto) sind nur verdichtet und enthalten kaum noch Schlacke. Der große Block wiegt 530 Gramm... Ich hoffe Timm wird meinen Beitrag noch ergänzen, es gibt noch viel mehr zu erzählen... Hier die Fotos... Wir haben übrigens insgesamt 120 Fotos, wenn ihr Interesse an bestimmten Details habt, stell ich die Bilder wenn möglich noch ein... Gruß Jannis
 

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Da kommen noch einige Bilder... Gruß Jannis
 

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lalala Gruß Jannis
 

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Noch mehr. Gruß Jannis
 

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Auf dem Foto mit der Plastikschale seht ihr unsere gesamte Ausbeute. Auf dem Boden die von dem Torfofen, in der Schale die von dem Kohleofen.ff Gruß Jannis
 

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Sehr beeindruckend!!! Mein Neid ist bei euch, zwei Fragen hät ich was benutzt ihr als Düsen, und wie muß ich mir das mit dem Torf vorstellen???? Ich gehe mal davon aus das es nicht einfach der aus dem Baumarkt ist, stecht ihr den selbst oder wie oder was?????? Tschau Torsten dem das leider zu weit weg ist, sonnst hät ich Handlanger gespielt.
 
Moin Thorsten, als Düsen haben wir 25mm Keramikrohre von Nabertherm benutzt, funzt ganz prima, mit etwas Glück kann man die 2-3mal verwenden. Da passen auch die Schläuche exakt. Jannis hat eine Quelle, aus der wir den Torf beziehen. Das ist richtiger in Soden gestochener Schwarztorf. Den muß man dann halt in eine passende Stückung zerhacken. Da er ein anderes Volumen im Verhältnis zum Gewicht hat, haben wir uns nicht an die übliche 4/1 Regelung gehalten sondern ca. 2/1 gefahren. Auch wenn der Kohleofen zunächst einige Zicken gemacht hat, war doch im Endeffekt das Verhältnis von eingesetztem Erz zu gewonnener Luppe beim Kohleofen besser als beim Torfofen. Für das nächste Mal werden wir wie beschrieben aber die Zuluft optimieren müssen, um zu gut reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen. Beeindruckend ist die gute Verarbeitbarkeit des Materials, mit vorhergegangenen Luppen hatte ich beim Ausschmieden deutlich mehr Probleme. Gruß, Timm
 
Hi Torsten, den Torf hab ich von einem Bauern aus meinem Heimatdorf, der den Torf noch selber auf seinem Grundstück absticht. Bei Interesse kann ich dir aber noch eine Quelle nennen, wo du 1t Schwarztorf für ca. 150 Euro bekommst. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wir in Zukunft mehr mit Holzkohle arbeiten. Die Ausbeute war im Verhältnis besser und das Material wirkt subjektiv reiner als bei dem Torfofen. Genaueres werden uns die Analysen sagen... Gruß Jannis
 
Auf die Analysen bin ich wirklich gespannt und das mit den Nabaterm Rohren ist clever, danke für die Infos. Tschau Torsten
 

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