Was Panzerreiter sagt. Es gibt exakt einen kompletten Fund (Gjermundbu), und der weicht in allen Aspekten außer dem Material (Kalotte, Rahmen, generelle Form) von allen anderen Helmfunden der Zeit ab und eine Abbildung (Gnëzdovo) die auch Interpretationsspielraum lässt. Dafür ist die Bauform der Kalotte (runde Glocke mit breiten Kamm und Seitenkamm und breitem, über den Brauen ausgeschnittenen Stirnband sowie gekreuztem Verstärkungsspangen) typisch für spätantike / eisenzeitliche Helme röm. Bauform (Coppergate Helm, Välsgarde Helme, Ultuna Helme). Ignorieren wir die Brille mal und nehmen nur die Kalotte, wird es auch eng, Meines Wissens nach gibt es zu diesen Kalotten keinen einzigen Fund nach 800 in Skandinavien (oder Westeuropa) und afaik auch keine Abbildungen! Die Gnëzdovo Abbildung kann einen Typ mit Helmglocke und Bart zeigen, ein Brillenhelm ist tatsächlich wahrscheinlicher. Nur ist Gnëzdovo nun nicht wirklich Scandinavien und Brillen/Maskenhelme im östlichen Raum keine Seltenheit. Tjele und Kiev sind beides nur Fragmente, können auch Nasale sein und auch nicht Skandinavien. Im gleichen Kontext könnte man Olmütz und Wencesclas heranziehen und zum Status Quo der Wikingerhelme erklären, immerhin 2 Komplettfunde. Lokrume ähnliches Spiel, kann ebenso ein Nasal gewesen sein.
Never deal in absolutes... Als Funde der Periode haben wir - Moravia Helm (Ende 1000): Nasal - Olmütz Helm: Nasal - Wencesclas Helm: Nasal --> alle in ähnlicher Reichweite wie Gnëzdovo, Kiev, etc zu Skandinavien Aus früheren Zeiten gibt es - Coppergate Helm: Nasal - Wollaston Helm: Nasal - Benty Grange: Nasal - Välsgarde / Ultuna: Nasal, einteilge Brille, zweiteilige Brille - Gnëzdovo Messer: Vermutlich Abbildung eines Brillenhelms --> Die Implezierung, der Nasal hätte den Brillenhelm abgelöst ("was the most dominant type of Scandinavian helmet until 1000 AD, when conical helmets with nasals became popular.") ist also auch sehr eigen! Abbildungen haben wir (nur mal fix, gibt def. mehr). - Das Leben des St. Aubin / Invasion der Wikinger (1100): Nasalhelme - Gotlandstein, 800: spitz-konische Helme - Elfenbeinschnitzerei im Louvre. fränkisch, um 870: spitze, konische Helme, teilweise mit Nasal Die Aussage Brillenhelme wären die dominierte Helmform in Skandinavien, basierend auf einem Fund, einer (regional weit entfernten) Abbildung und weit entfernter Fragmente (die auch Nasale sein könnten), in Kontrast zu mehreren Nasalhelmfunden (in selber / näherer Umgebung wie die Fragmente) und sehr zahlreichen Abbildungen von Nasalhelmen ist schon gewagt!"Based on the Gjermundbu helmet, Tjele helmet fragments and Kyiv mask (the shape of the original form of Lokrume fragment is unknown), we can clearly say that spectacle helmet type with decorated mask evolved from Vendel Period helmets and was the most dominant type of Scandinavian helmet until 1000 AD, when conical helmets with nasals became popular."
Die Masterfrage: Hat schon mal wer den Herstellungszeitraum datiert? Wenn ich mich nicht irre, sprang die Thorsberghose ja auch zwischen "spät römisch" bis "spät FMA" durch verschiedene Datierungen.Datierung: 950-1000 anhand der Beifunde.
Da bin ich nicht ganz bei Dir: Es gibt keine Gegenbeweise (das wird auch schwer, ein Runenstein mit "Höret, höret, wer da trägt einen bebrillten Helme, der sei fortan ausgestossen wie ein Schlechtar**h" wäre eher ungewöhnlich. Aber der Kontrast des Fehlens von Funden im europ. Raum nach 800 (bis auf einen) und Abbildungen (bis auf eine weit entfernte) im Kontrast mit mehreren europ. Funden anderer Typen und zahlreicher Abbildungen, lässt zumindest den Schluss zu, was üblich war.Man kann nicht eindeutig sagen, dass diese Helmform damals unüblich gewesen sei, dafür gibt es zu wenig Gegenbeweise.
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