Kleidung galt im ganzen Mittelalter als Statussymbol. Das Gewand definierte den Träger als zugehörig zu einer sozialen Gruppe im Rahmen einer "gottvorgegeben" Lebensordnung. Sprich Kleidung diente der Selbstverortung, als Identitätsmerkmal. Der Mensch war nichts ohne die standesgemäße Kleidung, siehe hierzu auch div. Literatur des HMA, wo der Träger "nackt" ist und sich erst nach Einkleidung mit standesspezifischen Kleidungsstücken z.b. wieder als Ritter wahrnimmt, bzw. auch von der Gesellschaft als solcher wahrnimmt, davor jedoch in einer Identitätskrise steckt. Kurz: Kleidung hat man sich geleistet, um jeden Preis! Der feine Unterschied lag dann eben in Qualität und Verarbeitung des Stoffs bzw. des Materials - ein Reicher nutzte mehr feinstes Leinen & Wolle oder gleich Seide in unterschiedlich leuchtenden Farben, aus Goldfaden etc (bis hin zum niederen Adel war Seide offensichtlich sehr beliebt); ein Armer eher grobes Tuch, billig gefärbtes. Wer ganz arm war: Häufig kam es beim Tod von Vermögenden zu Stoffspenden an Bedürftige im Austausch gegen Begleitung der Sterbeprozession. Das Thema Stoffverbrauch ist ja nicht nur bei der Bruche offensichtlich, wobei sich hier allerdings der Stoffverbrauch im Verlauf des MA zunehmend minimiert hat. Und sooo extrem ist der Stoffverbrauch ansich für eine Bruche nicht (glaub 1,5 m oder so); wenn man bedenkt dass ein einfacher Bürger ja auch nicht über zig Bruchen sondern wohl eher nur eine zweite zum Wechseln besaß und die sicher häufig geflickt wurde? Siehe dazu auch: Jan Keupp: "Die Wahl des Gewandes." oder die Testamente des Wiener Bürgerspitals