Adel grob zwischen 1220 und 1240

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Muss die Feder blau sein? als Akzent kann man sie doch auch braun oder gold oder gebändert weiß-braun lassen. Wenn Turmfalkenkopffedern nicht so kurz und absolut geschützt wären, wären die ja interessant.
 
Ich würde auch sagen, lass die Federn, wenn es unbedingt welche sein sollen, eher ungefärbt. Falke oder ein anderer Greifvogel oder Fasan ist dann bestimmt auch das, was hier verwendet worden wäre (Vermutung von mir). Allerdings geht es aber, Feder zu färben. Wir haben mal Gänsefedern mit Krapp und Indigo gefärbt.
 
Es sollten halt schon zwei weiße und eine blaue sein. Auf Münzen wird der Landgraf mit dem selben Hut portraitiert, den er auch auf dem Wappen aufhat, in späteren Jahrhunderten wird natürlich die Bildquellenlage besser, aber mein Jahrhundert habe ich ja schon Jahre vorher ausgesucht. Auf dem Wappen, bzw der Helmzier sind es zwei blaue und eine weiße Feder, auf der Münze einfach drei Federn. Daher wollte ich das gerne so übernehmen wie es das Wappen vorgibt, so ergibt der Hut auch durchaus einen tieferen Sinn. Dass es möglich ist Federn zu färben bezweifle ich nicht. Im Prinzip ist das auch nichts anderes als Haare. Gänsefedern sind aber zum Beispiel sehr steif, das würde nicht so schön aussehen. Fasanenschweiffedern biegen sich schön mit dem Wind, dafür sind sie von sich aus braun. Braun überfärben gibt nur ein anderes braun, also müsste man das bleichen. Klar, H2O2 hab ich zuhause, auch wenn ich nie wusste warum eigentlich, das würde da sämtliche Farben ausbleichen, aber wo nimmt der mittelalterliche Mann soetwas her? Wenn es ohne Probleme möglich wäre, auf mittelalterliche Weise Federn auszubleichen und dann zu überfärben, der Aufwand aber einfach enorm ist, würde ich vermutlich nicht davor zurückschrecken, dann auch die Chemiekeule auszupacken. Ist bei mir eh alles chemisch gefärbt. Und ansonsten war es halt zumindest auch lange vorher schon möglich, Straußenfedern zumindest zu beziehen, die sind teilweise weiß, damit gut färbbar. Naja, ich denke man versteht den Gedankenschritt.
 
Bleichen kann man auch mit Terpentinöl, das hats auf jeden Fall schon gegeben. Nur ob man zu deiner dargestellten Zeit schon drauf gekommen ist, es als Bleichmittel zu verwenden... Ich würde tatsächlich gucken, weiße Straßenfedern zu bekommen und die dann blau einzufärben. Reiherfedern wären auch eine Alternative, da diese in der Putzmacherei gern verwendet wurden. Allerdings gibt's die heute soviel ich weiß, nicht mehr zu kaufen. Da müsstest du schon in nem Zoo, Wildpark oder so nachfragen.
 
Danke für das Foto Lotl. Wir hatten das Thema ja schon ausführlich über Pn, daher halte ich mich an dieser Stelle einfach mal geschlossen. Find ich auf jeden Fall lieb, dass du uns den Hut ohne Federn präsentiert hast. :danke
 
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Die Reiherfedern sind ja gleich nochmal flauschiger als Strauß... Das gefällt mir. Muss ich nur schauen dass ich auch ein paar hübsche beikriege, dann wär das glatt nen Versuch wert. Wäre das denn auch belegbarer als Strauß? Dann wäre das ja nochmal besonders toll. An sich, Reiher gibts ja überall... Danke auf jeden Fall für den Tipp, auf den Vogel bin ich nicht gekommen.
 
Der Reiher kommt in einigen Arten auch in Europa seit alters her vor. Friedrich II. hat die Reiherjagd in De arte venandi cum avibus beschrieben. Das heißt nicht, dass man die Federn benutzt hat, aber ich kann mir nicht denken, dass man damals Teile des Jagdwildes ungenutzt gelassen hat, sofern sie überhaupt verwendbar waren. Immerhin galt der Reiher als Hochwild und war als Jagdwild dem Adel vorbehalten.
 
Sich mit Teilen einer seltenen oder gefärlichen Beute zu schmücken hat eine Tradition, die wahrscheinlich in die Steinzeit zurückgeht. Manchmal wurde in der Geschichte eine Trophäe künstlich rar geacht (z.B. indem die Jagd für den Pöbel verboten wurde) wie z.B. in Ägypten die Löwenjagd oder in England die Rotwildjagd Wenn also Reiher in der Gegend vorkamen und zu den seltenen, reglementierten oder schwierig zu bejagenden Jagdtieren (oder denen, die einfach nur exotisch waren) gehört, wäre es durchaus denkbar (d.h. aber nicht zwingend belegt), dass er als Trophäe getragen wurde. Da Federn am Hut auch weitaus transportabler als ein Bärenfell auf dem Boden oder der Zwölfender an der Wand sind, könnten solche Trophäen ähnlich eines Hermelinkragens "ausgeführt" worden sein. Aber: nicht übertreiben was den Federschmuck angeht: sonst sieht man aus wie ein Narr :)
 

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