Aktionen bei Veranstaltungen

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K

Konrad der Stralenberger

Guest
Immer mehr Veranstalter verlangen von den am Markt teilnehmenden Lagergruppen eine Interaktion mit dem Publikum, oder wollen den Markt in Form einer Zeitstraße organisieren. Daraus ergibt sich die generelle Fragestellung wie dies die verschiedensten Teilnehmer - Gruppen so handhaben bzw. was für Aktionen und Tätigkeiten hier durchführt werden können? Ich denke, daß hierzu eingehende Beiträge auch für die eine oder andere Lagergruppe von Interesse sind und letztendlich mit dazu beitragen können das Agebot auf den Veranstaltungen zu verbessern. Es wäre schön wenn man hier einige Hinweise und Tips zusammentragen könnte, die auch aufzeigen wie man an eine derartige Aufgabenstellung herangeht.
 
Also ich denke, dass es immer sehr begehrt ist, wenn die einzelnen Gruppen Handwerk aus der dargestellten Zeit zeigen. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass man damit eher Leute in sein Lager lockt. Und wenn man dann noch entsprechendes Wissen hat und den Leuten auf ihre Fragen antworten kann, dann ist es umso besser und man schafft es mitunter die Leute länger im Lager zu halten und Gespräche aufzubauen.
 
Hallo!!! Ja, Handwerk auf jeden Fall! Und Handarbeiten. Was ich immer sehr schön und ansprechend finde, sind komplett eingerichtete Zelte in die man dann auch reinschauen kann. Oder z.B. eine "Schreibstube" mit Schreibpult. Haben wir öfters auf der Burg mit dabei und die Touris finden das sehr interessant. Mit schön geschriebenen Initialen auf Wunsch, lassen sich auch noch ein paar Cents verdienen. Muß halt jemand können ;) Musik ist immer gut, muß ja keine Band sein.... Kleine "Schauspiele" sind auch sehr beliebt. Vom Streit zwischen Marktfrau und Kunden bis zum sich geißelnden Mönchen....da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Muß halt passen. Kochen ist auch interessant. Wenn man dann noch die verwendeten Zutaten (im Mittelalter übliche Gemüse, Getreidesorten usw.) präsentiert und vorstellt, wird`s noch interessanter für die Touris. Bei uns schauen sie immer gerne auf den Tisch und in den Topf. Oder die Entwicklung z.B. von Waffen, zwischen einem bestimmteen Zeitraum. Könnte natürlich in`s Geld gehen... Naja, waren so ein paar Vorschläge. Leider kenne ich mich in der Deutschen Szene noch nicht so aus und weiß nicht, was alles geboten wird. Also verzeiht mir, wenn das alles "olle Kamellen" sind ^^ Liebe Grüße, Franziska
 
Aktionen auf Märkten finde ich auch gut! Zum einen haben die Leute was zum gucken und man selbst hat was zu tun ... für mich gibt es nix schlimmeres, als untätig im Lager zu sitzen und Däumchen zu drehen ... es sei denn, man kann die Zunge mit liebem Besuch wetzen ... :whistling: Also irgend etwas sollte frau immer in der Hand haben, oft bietet es sich auch an, solche Aktionen wie färben, weben oder spinnen zu machen. Sticken und Naalbinding geht auch, sieht aber längst nicht so spektakulär aus :D In der Tat hat man oft nette Gespräche mit den Leuten, wenn sie sehen, man tut was. Kochen tun wir auch immer ab mittags bis in den frühen Abend hinein (halt passend zum Abendbrot) und wir bemühen uns, nur Sachen zu nehmen, die es damals schon gab. (Wobei es auch schon mal "Zauberpulver" gibt, das auf wundersame Weise vom Zelt in die Suppe wandert ... 8), aber heimlich!) Geplant für die Zukunft haben wir noch ein bisserl mehr, zum Beispiel wollen wir töpfern und einen Gewichtswebstuhl bauen, mal schauen wer zuerst Zeit findet, so ein Ding zu fertigen und mit auf Märkte zu nehmen ... :whistling: Mein Traum wäre es, mal auf einem Markt ALLES rund um die Wolle zu zeigen! Da würde ich eines unserer erwachsenen Flaschenkinder mit- nehmen, damit die Kids auch mal ein echtes Schaf lebend sehen, dann ungewaschene Wolle, gewaschene Wolle, verschiedene Arten, was man mit der Wolle tun kann und dann nöch weben und färben ... aber das ist wie gesagt noch ein Traum .... :rolleyes: Kadlin
 
Noch was: Sehr gut kommen Sachen an, bei denen Kinder was selber, bzw. mitmachen dürfen. Die Mamas und Papas sind dann auch immer glücklich. Alte Spiele sind auch interessant. Da wird gerne zugeschaut. Egal ob Brettspiel oder "Bowling" (weiß leider nicht, wie das hier im Deutschen heißt) ?( "Modenschau": was trägt die Dame drunter, uuuppps, nichts ;( LG
 
Im Prinzip kann ich mich den Vorrednern nur anschliessen. Wir haben mit unserer Truppe auf den Maerkten immer ein komplette kleines, recht kampflastiges Schauspiel, komplett mit Drehbuch und koreografierten Kmpfen, was eine knappe Stunde dauert. Wir haben jetzt zwei Jahre lang eine Landsknechtrekrutierung aufgefuehrt und gerade das neue Stueck fuer die naechste Saision fertig geschrieben. Wir haben nen Waffenstaender mit nem kanppen dutzend Anderthalbhaendern, 6 Biedenhaendern, Dolchen, Katzbalgern, ein paar Ruestungsteilen, etc. vorm Lager stehen, neben dem meistens auch jemand steht, der auf Anfrage etwas dazu erklaert. Zwischendurch trainieren wir fuer uns ein bisschen, und erklaeren dann was wir da machen, wenn sich darduch genug Zuschauer angelockt haben oder holen uns einen unbedraften aus dem Publikum um dem ein paar ganz grundsaetzliche Konzepte des Fechtens zu zeigen. Und dann gibt es ganz selten bei uns noch das 'Beleidiungs-Wikinger-Schach' zu sehen, weil wir 4 Leute haben, die es excelent verstehen sich bei diesem Spiel gegenseitig anzugiften und aufzustacheln. Unser Bogenbauer betreibt sein Handwerk mittlerweile kommerziell und hat daher einen eigenen Stand auf dem Markt und sitzt leider nicht mehr bei uns im Lager. Ausser kleineren Reparaturen an verschiedenen Dingen, koenne wir leider nicht so viel Handwerk zeigen. Ich wuerde auch nur zu gerne die Zuschauer ganz bis ins Lager lassen, aber leider ist der Anteil der Unfernueftigen zu hoch, als das sich das bewerkstelligen liessen. Erstens brauchen wir fuer die Vorfuehrung und den Kampfplatz einen abgesteckten Bereich und zweitens kringen einfach zu viele Dinge (Aepfel, Messer, Handschuhe, Becher, etc.) ploetzlich 'Beine' wenn man Besucherhorden durch das Lager toben laesst. Gruss Lorgarn (der seine Umlaute karputt gemacht hat)
 
Wir (Familia Mercatores) lagern schon seit einer Weile nicht mehr auf Märkten. Eher Burgbelegungen, privat veranstaltete Events etc. Im Herbst auf der Bachritterburg reichte unser Angebot einmal rund um alles, was so interessiert ... von Küche / Kochen über handwerkliche Vorführungen wie Färben, Nähen, Sticken, Leder- und Holzarbeiten sowie eine funktionierende Schmiede von lieben Freunden und "Vorträge zum Anfassen", z. B. Kleider- oder Rüstkunde. Einige Besucherinnen habe ich ziemlich erfolgreich stranguliert, als ich sie ein wirklich straff sitzendes HoMi-Gebende anprobieren ließ! Auf privaten Events geht es ja nicht um Vorführungen. Aber dennoch sitzen die Beteiligten zusammen und werkeln, ratschen, helfen sich gegenseitig ... schön getrennt nach Weiblein (Nähen, Sticken etc.) und Männlein (Spielzeuge, schwere Gegenstände rumheben, Holz hacken). Ich denke mit einem Lächeln an eine "Privat-Stickstunde", in der hübsche Schneckcken gestickt wurden - war das ein Gekicher!!!
 
Der große Renner in unserem Lager ist das komplett eingerichtete Schauzelt unseres Grafenpaars. Besonders das Bett scheint es den Besuchern recht anzutun :) Natürlich ist auch die Küche sehr beliebt, besonders, weil "mutige" Touris bei mir auch gerne was kosten dürfen (wirklich mutig muss eigentlich niemand sein, um mein Essen zu kosten, denn es ist weit mehr als genießbar, aber gerade bei Eintöpfen ist die Optik ja nicht jedermanns Sache...) Und dann wäre noch der Waffenständer zu nennen, an dem Schwerter, Lanzen, Schilde und unterschiedliche Pfeile gezeigt und von unseren freundlichen Herren erklärt werden. Kaum zu glauben, wie begeistert die kleinen und großen Kinder immer sind, wenn sie mal einen "echten" Ritterhelm aufsetzen und ein "echtes" Schwert in die Hand nehmen dürfen :D
 
Alle Achtung, da sind ja über den Tag hinweg eine ganze Menge an guten und brauchbaren Hinweisen zusammen gekommen. Bei der zeitlichen Anordnung der Lagergruppen, müßte sich dann auch die Entwicklung der Gewandung und der Waffentechnik gut darstellen lassen. Aber das verlangt nach einem genau festgelegten Zeitraum oder Zeitrahmen und einer klaren Abgrenzung?. Es ist doch sicherlich recht schwer diesen auf Grund der teilweisen schwierigen Quellenlage heraus zu arbeiten und mit Gewandung als auch mit dem Lagerinventar abzudecken? Nur mal so als Zwischenruf...
 
Also wir kochen auch so gut wies geht authentisch. Einen Waffenständer haben wir auch. (also einer unserer Mittglieder) Ich versuche mich gerade im Nadelbinden, gerade Stücke gehen ja noch. Aber ne Mütze oder gar Socken ?( Früher haben wir auch noch eine Knappenschule für die Kinder gemacht, mit Stockkampf und Holzschwert. Ansonsten würd ich mal gerne noch Korbflechten lernen.
 
@Konrad: Ja, einfach ist es sicher nicht. Aber man möchte/sollte/muß sich auch abheben vom "Durchschnittsangebot". Und unser ganzes Hobby ist ja zeit- und geldaufwendig. Die gelassenen Nerven mal beiseite gelassen ;) Aber ich denke, es lohnt sich. Jeder hat doch sicher den Anspruch an sich selber, was besonders gut zu machen. Sonst würden wir ja stillstehen. Und gerade in diesem Hobby ist doch alles sehr vielschichtig. Da geht man nicht nur einmal in der Woche in den Fußballclub und hat dann ab und zu ein Wochenendturnier mit dem Nachbardorfverein... Das sollte jetzt echt nicht meckerig, schlaumeierig oder so klingen. Aber ich denke, wir sind alles Leute, die es gerne kompliziert haben :D und der Spaß überwiegt ja immer noch. Sonst würden wir es nicht tun... So, nun habe ich viel geschrieben. Aber mich macht Spätburgunder immer "redselig"... Einen schönen, ruhigen, erholsamen Abend an Alle, liebe Grüße, Franziska
 
Ich finde es gut, wenn man die Sache aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet, denn von den Erfahrungen und Erkentnissen Anderer kann man nur provitieren und lernen. Kritik kann hierbei durchaus auch ein Ansporn sein sich weiter zu entwickeln. Daher wünsche ich mir noch viele Beiträge und Stellungnahmen in dieser Sache. Allseits einen Guten Morgen wünscht Konrad
 
Ich habs gestern nicht mehr geschafft,aber heut schreib ich auch was: Wir färben,spinnen, weben im Lager(okay,das weben ist in Vorbereitung),wir kochen meist authentisch,aber manchmal auch ganz un-A wegen unserer Kids,die müssen mit ins Lager ob sie wollen oder nicht,da dürfen sie wenigstens manchmal über den Speiseplan herrschen :D. Einen Waffenständer hab ich auch,und ich mach Specksteinarbeit ,wenn ich dazu komm :rolleyes:, auch Holz- und Lederarbeiten nach Bedarf.
 
Original von Konrad der Stralenberger Aber das verlangt nach einem genau festgelegten Zeitraum oder Zeitrahmen und einer klaren Abgrenzung? Es ist doch sicherlich recht schwer diesen auf Grund der teilweisen schwierigen Quellenlage heraus zu arbeiten und mit Gewandung als auch mit dem Lagerinventar abzudecken?
Erstens: Ja, möglichst auch regional gesehen Zweitens: Hängt auch davon ab: Je später die gewählte Epoche ist, desto besser ist die Beleglage. Aber es ist zu schaffen, und darauf kommt es wirklich an!!!
 
Original von La Veuve Je später die gewählte Epoche ist, desto besser ist die Beleglage.
Das würde ich so nicht sagen. Man denke nur mal daran, dass es die Fundlage sich mit dem Übergang zum Christentum wesentlich verschlechtert, weil es keine Grabbeigaben mehr gibt. Nur so als Beispiel... ;) Zum Thema: Darstellung ist Aktion. Was wäre denn eine Darstellung ohne Aktion? ?(
 
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Also sich für einen gewissen Zeitrahmen zu Endscheiden ist denke ich Grundvoraussetzung, sonst kann man kein Lager darstellen. Ich weiß nicht, ob Konrad das so gemeint hat, aber eine Abstimmung bei der Darstellung mit anderen Gruppen geht wohl immer nur im Einzelfall. Wenn die Jungs zwei Zelte weiter mit irgendwelchen rostigen, gratigen Klingen irgendwas von harte Männer Schwertern und ganz supi tollen Angriffen auf die Beine erzählen, habe ich wenig die Lust mich danach da aufzuspielen und zu zu sagen 'Findet Ihr nicht, daß das ein klitzebißchen unrealistisch ist?'. Außerdem will ich denen ihren Spaß nicht verderben. Der andere ganz wichtige Punkt kam von Frankziska. Ich habe wirklich nichts davon, einen Mark lang nur auf der Bank zu sitzen. Ich fahre dahin, weil ich da was machen will. Wenn ich da was zeige, dann mache ich das nicht, weil das ein notwendiges Übel ist, sondern weil ich da Lust zu habe. Ich kann mit 'Sitzritter' und 'Gewandsäufer' Gruppen eher wenig anfangen. Gruß Lorgarn
 
Beate, du hast ja Recht !!!! *schäm* Ich vergesse das Thema "Grabbeigaben" immer wieder --- woran das nur liegen mag? :rolleyes:
 
Ich finde dass man als geladene Darsteller auf einem Markt etwas fürs Publikum darstellen muss. Es gibt nichts schlimmeres für uns Touris als Leute die ihr Lager mit einem dicken Seil absperren (was ja legitim wäre), und dann möglichst weit weg von selbigem im hinteren Eck des Lagers vorzugsweise mit dem Rücken zum Publikum nur rumsitzen, und höchstens aufstehen um das Trinkhorn mit neuem Met zu füllen. Es könnte ja sein dass man lästige Fragen beantworten muss. X(
Original von Lorgarn 'Sitzritter' und 'Gewandsäufer'
Die Ausdrücke gefallen mir zu der Thematik ausserordentlich gut.
 
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