Aktionen bei Veranstaltungen

[Slartibartfast]

Moin zusammen. Bei einigen Märkten und Lagern auf denen ich dieses Jahr eingefallen bin ist mir das, was hellobello so schön beschrieben hat, bei einigen Gruppen auch aufgefallen. Alle saßen weit weg von der Absperrung um einen Tisch und standen nur zum nachtanken auf oder um sich ne Wurst zu holen(sahen aus wie beim Camping) oder hatten diesen Gesichtsausdruck "Was mach ich hier bloß, wie lang denn noch, warum bin ich nicht zu Hause geblieben". Ich muß aus eigener Erfahrung sagen, das wirkt auf Besucher doch leicht abschreckend. Gruß Ralf

 

[Ragnar]

Nun ,manchmal muss der Mensch was essen,und auch ich hab mir abgewöhnt mitten im Essen aufzustehen und Fragen zu beantworten,ne Mittagspause braucht jeder. Und da wir sozusagen Showkochen machen fällt auch das Essen in die Zeit mit den Besuchern.(Meist so gegen 4 Uhr) Aber ich will nicht bestreiten das so manche Gruppe das ein wenig zu sehr ausweitet und von der Frühstückspause gleich in die Mittagspause wechselt.Besonders an Sonntagmittagen wenn das Ende der Veranstaltung naht und man drüber nachdenkt wie schnell man nachher das Autó holen kann und dann beladen.... :cursing: Da sollte so mancher mal schaun was er so tut.

 

[b****]

Nun ja... viele sehen es auch nicht als Darstellung, sondern das ist lediglich nostalgisches Camping. Da wird auch offen zugegegeben, das sie in 1. Linie den Eintritt sparen wollen. Insofern sehen sie auch keine Verpflichtung/Verantwortung gegenüber dem Besucher, der soll sie nur bewundern. Das ist mir in meinen Anfangstagen so ziemlich aufgestossen. Da hatte ich gehofft, auf den Märkten viele Gleichgesinnte zu treffen. Musste dann aber feststellen, das man sich mit keinem über Geschichte unterhalten konnte. Das interessierte die einfach nicht! Die wollten nur Party...

 

[Slartibartfast]

Nun will ich beileibe nicht alle über einen Kamm scheren. Versteht mich da bloß nicht falsch. Mit den meisten konnte man früher oder später ohne Probleme ins Gespräch kommen, aber es gab auch einige, die ein "Sprich mich nicht an" Schild auf der Stirn hatten. Wobei ich allerdings selber nicht beurteilen kann, wie man sich auf "der anderen Seite" fühlt.

 

[Franziska]

Guten Morgen! Ja, auf der "anderen Seite" ist erstmal echt komisch. Sehr gewöhnungsbedürftig. Aber dann merkt man, daß es Spaß macht und die Leute ja gar nicht beißen 8| Für mich war es am Anfang sehr komich, daß mir jemand beim z.B. Sticken genau auf die Finger geschaut hat. Aber das überwindet man und man sitzt ja auch nicht alleine da. Man ist in der Gruppe und ich denke, das ist sehr wichtig. Und irgendwie steckt doch in jedem von uns ein kleiner Selbstadarsteller, oder? Ich kenne nun viele Leute in dem Hobby, die sich im "wahren" Leben überhaupt keine Gedanken über ihr Äußeres machen. Bei einem Mittelalter-Event aber die schönsten Klamotten tragen. Natürlich selbstgemacht und mit viel Sinn für`s Detail....Man hat das Gefühl, da steht jemand anderes vor einem. Also ich denke, wer Probleme mit Puplikum hat, wird früher oder später ein anderes Hobby haben. Oder eben nie die Erfahrung machen, daß es schön ist, Leuten sein Wissen mitzuteilen Liebe Grüße und weiterhin allen viel Spaß beim Selbstdarstellen !!! Franziska

 

[La Veuve]

Original von Konrad der Stralenberger Es wäre schön wenn man hier einige Hinweise und Tips zusammentragen könnte, die auch aufzeigen wie man an eine derartige Aufgabenstellung herangeht.

Für mich hat es sich bewährt, die Sache "mit Hirn" in die Hand zu nehmen. Das heißt, ich habe mir einige Zeit vor der allerersten Lagererfahrung wirklich Gedanken gemacht, was ich beitragen kann und das mit der Gruppe besprochen. Genauso habe ich überlegt und klar dargelegt, was nicht geht (z. B. Umgang mit Lebensmitteln, Kochen etc. - bin in der Richtung die totale Katastrophen-Barbie). OK, wir sind eine kleine Gruppe ... da sind Austausch und Abstimmung untereinander viel einfacher. Vieles geht da auch kurzfristig, z. B. während einer Veranstaltung, auf Zuruf. Frei nach dem Motto "Hey Cheffe, kannst du nachher die Klamottenkunde übernehmen? Mein Hals tut weh ..." Offene und klare Kommunikation im Vorfeld stelle ich mir auch für eine größere Gruppe als ganz wichtig vor. Es sollte jeder zur Sprache kommen und seine persönlichen Wünsche / Bedürfnisse / Anregungen zur Sprache bringen, ohne dafür bewertet zu werden. Was ist mit dem Brillenträger, der keine Kontaktlinsen verträgt? Welche Schuhe tragen Kinder, deren empfindliche Füßchen noch in der Entwicklung stecken? Was ist bei eventuellen Nahrungsmittel-Allergien einzelner Teilnehmer zu beachten? Vielleicht das Ganze dann auch in Stichworten dokumentieren bzw. protokollieren, um für künftige Veranstaltungen oder künftige Neueinsteiger in die Gruppe bereits ein kleines Nachschlagewerk zu haben.

 

[b****]

Original von Franziska Man ist in der Gruppe und ich denke, das ist sehr wichtig.

Ich bin in keiner Gruppe. Das ist weder Voraussetzung, noch wichtig. Es gibt viele Einzeldarsteller. Man arbeitet halt frei mit verschiedenen Leuten zusammen, je nach dem,was grad anliegt.

Original von Franziska Und irgendwie steckt doch in jedem von uns ein kleiner Selbstdarsteller, oder? Ich kenne nun viele Leute in dem Hobby, die sich im "wahren" Leben überhaupt keine Gedanken über ihr Äußeres machen. Bei einem Mittelalter-Event aber die schönsten Klamotten tragen.

?( Es geht mir weder um Selbstdarstellung (im Gegenteil, ich stelle nicht mich selbst dar) noch ums "Schöne-Klamottentragen". Eigentlich entsprechen die Klamotten überhaupt nicht meinen Schönheitsideal, aber inzwischen finde ich sie schön - im Rahmen der Darstellung! Man gewöhnt sich halt an alles.

Original von Franziska Also ich denke, wer Probleme mit Puplikum hat, wird früher oder später ein anderes Hobby haben. Oder eben nie die Erfahrung machen, daß es schön ist, Leuten sein Wissen mitzuteilen

Man kann das Hobby auch ohne Publikum machen (da gibt es auch nicht wenige, die das machen). Aber du hast recht, wir reden wahrscheinlich von verschiedenen Hobbies. Märkte sind doch nicht alles!

 

[b****]

Doppelpost, bitte löschen!

 

[V***]

Beate, du sprichst mir (wieder mal) aus dem Herzen. Mei, was freu ich mich auf Christelried!

 

[Franziska]

Ich glaube, Ihr habt daß jetzt zu heftig beurteilt. Es wurde von der "anderen Seite" gesprochen. Und darauf habe ich was geschrieben. Und natürlich nur aus meiner Situation heraus. Ich und meine Familie sind auch keine Marktgänger. Sind aber in einer Gruppe, die fünf mal im Jahr eine Burgbelebung veranstaltet. Ich denke, jeder hat andere Bedürfnisse/Vorstellungen und die sind auch unterschiedlich ausgeprägt. Wenn es "nur" um Geschichte ginge, müßten wir keine Darsteller sein, da wir es sowieso nie schaffen werden, 100% das Leben von "damals" zu rekonstruieren. Wenn sich hier jemand angegriffen gefühlt hat, dann tut es mir unendlich leid!!! Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß, Franziska Und danke, daß ich als Marktgänger geoutet wurde.. ..ich wußte bissher nichts davon!!!!

 

[L*****n]

Original von Franziska Wenn es "nur" um Geschichte ginge, müßten wir keine Darsteller sein, da wir es sowieso nie schaffen werden, 100% das Leben von "damals" zu rekonstruieren.

Wenn es nur um Geschichte ginge, ließe sich das vermutlich in einem Vorlesungssaal besser vermitteln. Aber man muß schon den Anspruch haben, sich so gut man selber kann an den historischen Zusammenhängen zu orientieren (vorweg, ich unterstelle hier niemandem daß er das tut). Wenn Leute bei Feldschlachten die Leute keine Brillen tragen lassen, und lieber die Leute ohne, daß sie richtig sehen können auf einander einschlagen lassen, oder wenn Leute nicht im geringsten authentisch mit Schwertern ticken spielen, aber sich dann aufregen, wenn eine Frau den Kampfplatz betritt, weil das ja nicht authentisch wäre. Deshalb finde ich es wichtig, eine gewisse Konsens in seiner Darstellung zu haben, und sich nicht nur einzelne Aspekte rauszugreifen, und diese Darstellung so gut es selber eben geht, wie schon gesagt auch einzuhalten. Gruß Lorgarn

 

[b****]

Original von Franziska Ich und meine Familie sind auch keine Marktgänger. Sind aber in einer Gruppe, die fünf mal im Jahr eine Burgbelebung veranstaltet.

Manche Burgebelebungen sehen auch nicht viel anders aus als Märkte (ohne damit euren Auftritt werten zu wollen, denn den kenne ich ja nicht!). Und deine Beschreibung klang halt so...

Original von Vladislawa Beate, du sprichst mir (wieder mal) aus dem Herzen. Mei, was freu ich mich auf Christelried!

Du bist auch da? Super!

 

[Franziska]

Also im Moment habe ich das Gefühl, es wird nicht richtig gelesen, ich kann mich nicht richtig ausdrücken (wäre mir neu :evil oder ich habe das Thema verfehlt... Natürlich tut hier jeder sein Bestes und versucht dem "A" immer näher zu kommen. (Oder Bewußt auch nicht ?!) Wie er das dann macht ist doch eine andere Sache. Die Frage dieses Treath war nach "Aktionen bei Veranstaltungen" (siehe oben) und es wurde sich dann unterhalten, wer welche Erfahrungen usw. macht/gemacht hat. Warum findet man hier von gewissen Leuten keine Vorschläge? Weil sie nicht auf der "anderen Seite" sind? Ihre Sache. Aber meine ist meine. Mich hat das von Beate geschriebene sehr geärgert. Scheinbar hat sie den Anfang hier nicht gelesen aud auch sonst nicht von mir. Ihr Freundin auch nicht...schön, wenn sich zwei so gut verstehen . Naja, was ich für ein Hobby betreibe scheint sie ja schon zu wissen und wie ich das mache auch. Es ist dann sehr schwierig, jemandem die eigene Sichtweise zu erklären, der diese vielleicht gar nicht wissen will. Da habe ich mich dann wohl wieder falsch ausgedrückt. Liebe Grüße, Franziska P.S.: Vorlesungssaal hört sich gut an!!!! In perfekter Gewandung, he?!

 

[Franziska]

Du warst schneller....paßt aber. Schau hier: www.gentsche-ghesellen.be Übrigens machen wir nicht "nur" Burgbelebungen, sondern auch Lager und private Veranstaltungen. Auch im Winter....Und Märkte wie hier in Deutschland, gibt es nicht in Belgien. Ob unsere belgische Gruppe dem "deutschen Standart" entspricht, weiß ich allerdings nicht Ist mir auch recht wurscht Bis dann, Franziska

 

[Tom]

Hi Leute, 1. bleibt friedlich. 2. urteilt nicht so vorschnell über irgendwelche anderen Leute und macht euch nicht über andere lustig oder versucht sie hier aufzuziehen!!!

 

[Konrad der Stralenberger]

Mittlerweile gehts ja hier mächtig rund. Aber bei aller Leidenschaft, bitte sachlich bleiben. Mir ist auch klar daß die Bandbreite der unterschiedlichen Tätigkeiten hier sehr groß ist und das mögliche Angebot an Aktionen nicht zuletzt auch von der Personenzahl der Lagergemeinschaften abhängt. Aber sehr interessant ist der Beitrag von Beate mit der Aussage, daß man durchaus auch als Einzelperson oder kleine Gruppe hier erfolgreich mitwirken kann. Das dürfte sicherlich so manchen Neubeginner in Erstaunen versetzen. Die bisherigen unterschiedlichen Beiträge zeigen, daß klare Vorstellungen entwickelt und vorwiegend Handwerk, Alltagsarbeit und Alltagsleben dargestellt wird. Dabei ist man bestrebt Mittelalter nicht nur anschaubar und hinterfragbar sondern für die Besucher auch erfahrbar und erlebbar zu machen. Das ist ein guter Ansatz für die Erarbeitung eines eigenen Konzeptes. Dank und LG wünscht Konrad

 

[Franziska]

Wenn ich zu heftig war, möchte ich mich in aller Form bei allen entschuldigen! War nicht meine Absicht, hier Tumult reinzubringen. Liebe Grüße, Franziska

 

[b****]

Original von Konrad der Stralenberger Aber sehr interessant ist der Beitrag von Beate mit der Aussage, daß man durchaus auch als Einzelperson oder kleine Gruppe hier erfolgreich mitwirken kann. Das dürfte sicherlich so manchen Neubeginner in Erstaunen versetzen.

Das ist jetzt ein anderes Thema, ich mache dazu mal einen neuen Thread auf, da es dazu sicher noch mehr Beiträge gibt. Wird hier sonst zu offtopic.

 

[b****]

Original von Franziska Die Frage dieses Treath war nach "Aktionen bei Veranstaltungen" (siehe oben) und es wurde sich dann unterhalten, wer welche Erfahrungen usw. macht/gemacht hat. Warum findet man hier von gewissen Leuten keine Vorschläge? Weil sie nicht auf der "anderen Seite" sind?

Als ich schrieb: Darstellung ist Aktion, meinte ich damit, dass man doch in dem Moment, wo man sich für einen Darstellung entscheidet, doch auch weiss was man vorführt. Wer eine militärische Darstellung wählt, wird kämpfen, Handwerker führen ihr Handwerk vor etc. Damit hat man schon eine Vorgabe, alles weitere sind nur noch Details der Durchführung/Darbietung. Aus meiner bisherigen Erfahrung/Beobachtung kann ich nur sagen, dass offensichtlich viele Gruppen alleine mit der Organisation ihres Lagerlebens so sehr beschäftigt sind, dass oft gar keine Zeit oder kein Interesse an "Aktionen" fürs Publikum besteht. Nun meiner Wenigkeit Da nicht allle hier wissen, was ich mache, eine Beschreibung meiner Aktionen: Mit meiner Darstellung als einfache Frau in Haithabu, 9. Jhd. mache ich während der Saison (April bis Oktober) beim Museum Haithabu bei den Veranstaltungen zur Fischerei mit. (-> http://www.historischerfischer.de/ ). Mein Teil der Aktion besteht hauptsächlich in der Verarbeitung/Zubereitung/Verkauf von Fisch und Fladenbrot für die Besucher. Erklärung und Beantwortung von Fragen gehört natürlich dazu. Und die Besucher stellen da nicht so einfache Fragen 8| da muss man schon mal passen. :whistling: Ab dem nächsten Jahr werde ich noch die Zeitschiene 1. Jhd. n. Chr. dazunehmen. Fischerei und Küche ist ein "Full-Time-Job", d.h. da bleibt keine Zeit für irgend etwas anderes.

 

[Kadlin]

Ich lese hier schon seit Tagen mit Interesse mit ... und lerne dabei !!! Zum Beispiel das der Begriff "Marktgänger" anscheinend ein Schimpfwort ist?!? :whistling: Und das es "Marktaktionen"und "Museumsbelebung" gibt und das nur eines davon "wertig" ist 8| Ein kleines Beispiel dazu; Ich habe schon in einem Museum gestickt und Wolle bearbeitet und dasselbe tue ich auf Märkten auch. Geneigte Zuschauer gibt es bei BEIDEN Veranstaltungen und ich bemühe mich, die Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Ist jetzt die Museumsveranstaltung ernsthafter, weil in der Vitirine hinter mir frühmittelalterliche Originale liegen (oder weil ich dafür Gage bekomme)? Meiner Meinung nach nicht. Nicht der ORT der Aktion ist wichtig, sondern die Aktion selbst muß stimmig sein. Netter Nebeneffekt wäre z.B. das man so auch auf einem Mittelalter- markt ab und an (nämlich wenn man genau hinschaut und IN die Lager geht) mal das Mittelalter sehen und erleben kann 8| Macht Eure Schubladenschränke zu! Nehmt Eure Scheuklappen ab. Seht über Euren Tellerrand. Auch woanders gibt es Leute, die MA erlebbar machen wollen. Ketzer-Kadlin