Mit mit dem städtischen Leben, das man beim "Campen" im Lager rüberbringt, sprichst Du ein altes Problem an. Nach langjährige Recherche kann ich heute mit einiger Gewissheit sagen: Die lebten in der Stadt damals relativ selten in Zelten. Meistens, glaubt man zeitgenössischen Quellen, standen da einigermaßen feste Häuser. Das soll, hört man gerüchteweise, auf dem Land ähnlich gewesen sein. Weshalb mich der regelmäßige Streit über "authentische" Zelte ziemlich amüsiert. Am besten rüberbringen kann man zumindest dörfliches Leben daher eigentlich nur in Museumsdörfern. Bärnau z.B. Oder, einmal im Jahr, Bad Windsheim. Schau doch dort einfach mal vorbei und rede mit den Leuten. Museumsstädte sind mir jetzt keine bekannt. Ich selbst bin bei 1300 raus, ist nicht meine Zeit. Ist mir zu spät. Das ist aber für Dich kein Problem, denn die Szene und auch dieses Forum halten genügend Leute bereit, die genau diese Zeit machen. Ich stelle übrigens keinen alten Rittersmann dar, sondern, wenn man schon einen Beruf angeben möchte, einen Bauern. Einen freien Franken um 800 rum, hauptberuflich Landwirt, wie die meisten meiner Mitbürger damals. Ich hab halt Knete, also viel Land und bauere nicht mehr selber, sondern lasse bauern, mit vielen Pächtern und Knechten. Und genau deshalb muss ich auch, laut den Vorschriften, so wie auf dem Avatarbild zum Kriegsdienst erscheinen, wenn der olle Kalle mal wieder ruft. Die Ausrüstungsvorschriften richten sich nämlich nach dem Wohlstand. Dass ich, als zur Heeresfolge verpflichet, schon aus eigenem Interesse mit den Eisenwaren auch leidlich umgehen kann, versteht sich von selbst. Man sieht, oft sind die Dinge gar nicht so klar zu unterscheiden oder so abgegrenzt, wie man das erwarten würde. Wenn Du um 1300 in einer Stadt lebst und daselbst etwa ein Zunfthandwerker bist, dann wirst auch Du nicht ganz um die Eisenwaren und das Kriegerische herumkommen. Für die Details möchte ich an die Experten dieser Zeit verweisen. Was jetzt das Lagern an sich und Erfahrungen desselben betrifft, wie das auf Veranstaltungen so läuft, das ist weitgehend darstellungszeitunabhängig. Wenn es Dich mal nach Nürnberg verschlägt, sag Bescheid, dann kann man sich mal zusammensetzen, z.B. in Finyas Taverne. Sollte es Dich auf den ein oder anderen Markt in der Nähe ziehen, sag ebenfalls Bescheid, vielleicht kann man ja gemeinsam hingehen. Dort soll es, wird gemunkelt, auch gelegentlich Trinkmöglichkeiten geben. Upps, schon Viertel nach, muss in die Arbeit. Mer sicht si!