Bügeln im Mittelalter

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:danke Das mit den Glättsteinen hatte ich auch schon mal gehört. Du weißt nicht zufällig, aus welchem Stein die sind?
 
Im Roten, alten Haithabu-museumsführer steht auf Seite 48 als Beschreibung eines Solchen "Glättglas für die Behandlung und Pflege feiner Leinengewebe", aber wird nicht im Text erwähnt.
 
In Haithbu sind die Glättsteine anscheinend aus Glas gewesen. :) EDIT: Da war wohl jemand schneller... :D
 
Die Glätt- oder Gniedelsteine sind immer aus Glas gewesen. In Norddeutschland und Dänemark waren die übrigens bis ins 19./20. Jahrhundert in Gebrauch.
 
Dake für diese Info. Im Museum gab es leider so gut wie keine Möglichkeit, etwas über Materialien, Verwendungsweise etc. der Exponate zu erfahren. Ich dachte nur mal, ich knips euch das für unsere Thematik Interessante mal ab - mit einem Bild vor Augen wird manches klarer, wenn man dann fdrüber liest und recherchiert.
 
Grettir, wir hatten uns ja schon mal hinter den Kulissen über das Thema unterhalten. Weiß man mittlerweile mehr über die Verwendung ? Ob die Steine heiß gemacht wurden und wenn ja wie ?
 
Sehr interessant, danke! Einiges davon war auch um 1900 noch aktuell, wie das Waschen in Erbsensud.
 
So, ich wollte nur noch mal anmerken, dass die Angaben zu den Fotos in meiner Galerie, was die Bügelgerätschaften angeht, aus dem Museum in Birkenfeld (Nahe) stammen.
 
Und ich war immer der Meinung, bügeln sei un-"A". Aber schon bin ich eines Besseren belehrt. Vielen Dank für die Info. Grüßle Doralf
 
Nun, die wikingerzeitlichen Glättsteine waren aus (schwarzem ) Glas und wurden, da dieses Glas hitzebeständig war, auf dem Feuer erhitzt. Da die Glas-Glättsteine eine Vertiefung an der Oberfläche aufwiesen, konnte in diese ein gerolltes Tuch oder ein Holzstück eingesteckt werden und man konnte danach lustig drauf los bügeln... ;) Im Stockholm Statens Historiska Museet findet man unter der Inventarnummer 5208-2232 den Glättstein von Adelsö /Björkö
 
Aixlibris, ab wann und wo her kommt die Info ?
 
Wie auch immer, auf dem Feuer erhitzt, macht das den Glättstein nicht rußig, schwarz? das gibt dann so häßliche Spuren auf der Wäsche... Ich kann mir im mom das Bügeln mit nem doch unten runden "Stein" , der Heiß ist, also so jenseits der 60° nicht so recht vorstellen. Irgendwie fehlt mir da die Fantasie, um "heißen , runden Stein" und geplättete Wäsche zusammen zu bringen ...
 
Ich habe Zweifel das der Glättstein heiß gemacht wurde. Ich halte das für ein hartnäckiges Gerücht, weil für uns moderne Menschen, bügeln und Hitze zusammen gehört. Soweit ich weiß, weiß man von heiß machen nichts. Glättsteine findet man relativ oft, ich habe auch schon in deutschen Museen Welche gesehen. ( In Niedersachsen war eins, Wilfried Dir scheint langweilig zu sein in der letzten Zeit, Du kannst ja mal gucken gehen. http://www.mvnb.de/nc/museen/gesamt...me=&such_ort=&such_swo=&such_typ=&SORTART=ORT ) Was kann man mit dem Glättstein machen : 1) man kann damit Leinen bearbeiten, damit es einen schönen Glanz bekommt. 2) man kann damit gezielt "Knitter" im Leinen herstellen, also Kanten umknicken um zB eine gerade Kante an einer Naht dauerhaft zu knicken. Wer sich schon mal ein Kleidungsstück aus Leinen mit Dauerknitter ruiniert hat, kann beobachten das die Leinenfaser gebrochen ist, und an dieser Stelle immer wieder den Knittter hat, egal wie oft man mit elektr. Bügeleisen drüber geht.
 
Wilfrieds Einwand ist sicher berechtigt - allerdings habe ich noch nicht versucht, wie leicht sich Ruß von einem Holzfeuer von Glas abwischen lässt. Man könnte den Glasstein auch in heißes Wasser legen - noch nass wird das "Bügeln" von Leinen wirkungsvoller. Aber mehr als eine Naht auszubügeln oder einen Stoffbruch einzufalzen, egal ob heiß oder kalt, stelle ich mir schwierig vor mit den relativ kleinen und leichten Glättsteinen. Da gehe ich ganz mit Silvia konform. Für große Wäschestücke gab es ja im Mittelalter schon Mangeln, die ein ganz schönes Druckgewicht durch oben eingefüllte Steine erzeugten. Wenn man geschickt ist, lassen sich mit einer Mangel auch Hemden und Kittel plätten. Dass Bügeln und Hitze zusammengeht, hat aber nix mit modern zu tun, das haben schon die Römer so gemacht, wie man an den mit Holzkphle füllbaren Terraktotta-Bügel"eisen" sehen kann. Schade, davon habe ich kein Foto gemacht, es war in der Ausstellung auch ein Bügel"eisen" aus Stein zu sehen - aus der Jungsteinzeit! So richtig mit Sohle, Spitze und Bügel zum Anfassen.
 
Mangeln hat man im Frühmittelalter meines Wissens nach nur noch nicht gefunden, aber das bringt mich auch eine Idee: (Vermutung) Könnte man nicht das Kleidungsstück im Kessel gekocht haben und dann mit dem Glättstein die Falten, die nach dem Recken noch da sind (z.B. über ein Holzbrett) weg"bügeln"? Heißer Stoff ist etwas weniger unangenehm anzufasssen als heißes Glas.
 
Gute Idee, spricht die Hauswirtschafterin ;) Ab wann es Mangeln gab, weiß ich auch net. Die in meiner Galerie abgebildete soll aus dem 14. Jahrhundert stammen, also erst was für SpäMis (die andern werden einstweilen noch verschont mit dieser Arbeit ;) ).
 
Silvia, ich soll Ende nächsten Monats in Gewandung bei ner Hochzeit auflaufen. auf der einen Seite möchte ich nicht aussehen, wie gerade aufgestanden, auf der anderen Seite muß ich denn die Frage: "Gabs denn im MA schon Bügeleisen" beantworten können ;-), und zwar glaubhaft .... Wie diese Dinger ausgesehen haben, s.o. Wie´s gehen soll????????????????
 

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