Beginen

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Wie ich geschrieben hatte, "Nonnen ? freigekauft .." Was mich verwundert, die Christianisierung beginnt mit teilweise königlichem Einverständnis ~Mitte des 9. Jhdts., ~Mitte des 11. wird erst eine Schule gegründet und dann erst folgen Klostergründungen. Also 200 Jahre später ... Und Island, Christentum Staatsreligion um 1000, das erste Kloster 1133.
 
Niemand versteht mich :heul Nein, aber mal im Ernst, sind nicht alle unsere Geschichten um unse MA Ego erfunden und so wie es hätte sein können? Ich bin Wikinger aus Birka und bin 988 mit den Warägern von Kiew nach Byzanz. Das könnte sein, muß aber nicht prost1 Meine Frau beschäftigt sich mit Heilsteinen, Runen, Pflege und Bestattungen (letztere Dinge wegen ihres Berufes) daher hat mich das mit den Beginen interessiert. Sie ist KEINE Nonne (zum Glück für mich) aber es muss ja auch zur Zeit der Wikinger "wissende Frauen" gegeben haben, die ÄHNLICHE Aufgaben wie "Beginen, Wikinen" oder andere gehabt haben. Und ob der Ansgar in Birka keusch gewesen ist steht auch in den Sternen :ups und die verraten es nicht.
 
Also Brandur, ich würde deine Frage eher mit NEIN beantworten. Denn das was die Beginen "beruflich" gemacht haben, war das ganz normale Leben einer Nordfrau. Und ich tendiere stark dazu anzunehmen das Frauen zu dieser Zeit selten allein gelebt haben, somit brauchst du den Beleg von der Existenz der Beginen gar nicht. Deine Frau kann eine ganz "normale" Haus und Hofdame sein - ohne das du dich in irgendwelche Fantasiekonstrukte einwickelst. Meine ex wollte immer gern eine Drudin sein - hat ganz komplexe Geschichte ausgedacht und am Ende war sie ne "stinknormale" Kräuterfrau am Hof unseres Jarls. Also je einfacher das Ganze desto glaubwürdiger.
 
Auch wenn unsere Geschichten erfunden sein können, sollten sie m. E. auf Fakten basieren. D. h. wenn es nachweislich Wikinger aus Birka gab, die mit den Warägern nach Kiev gelangt sind, ist es kein Problem, diese Geschichte zu erzählen. Wenn sie einfach so als Händler dort gelandet sind (weil die Waräger nur in Byzanz zu tun hatten) sollte man die Waräger aus der Sache rauslassen. Das Gleiche gilt für die Frauen. Wenn es Hinweise dafür gibt, dass Frauen "hauptberuflich" Kranke gepflegt haben, kann frau eine solche Pflegerin darstellen. Wenn diese Pflegerinnen auch mit Bestattungen, Heilsteinen o. ä. zu tun hatten, dito. Wenn aber Krankenpflege Sache der Hausfrau war, Bestattungen Sache eines Priesters und kein Hinweis auf Heilsteine, gibt es auch keine Möglichkeit, daraus eine Geschichte zu stricken. Und " muss ja auch", denn "die waren ja nicht blöd" sind nur andere Ausdrücke für Spekulation und Wunschdenken. Auf der Basis kann man Fantasy-Romane schreiben. Bei historischen Grundlagen zählen Fakten. Wenn Deine Frau sowas machen will, brauchst Du daher mehr.
 
Was mich wundert, im Geensatz zu Skandinavien stiftet die Tochter des "Verlierers" bei Ohrum dem späteren Kloster Gandersheim Land. Also weniger als hundert Jahre nach der Christianisierung, in Skandinavien vergehen dazu fast 200 Jahre .. In Haithabu lebten nachweislich Christen (durch Gräber nachgewiesen), es gab dort Händler, die den Ort nur zeitweise besuchten, also Durchreisende... Und das wohl in nicht geringer Zahl. Nun werden Menschen auch auf Reisen krank, es gibt Unfälle etc. Es bestand also Bedarf nach "fremder " Krankenpflege, Christen wurden geduldet/später gefördert ... Trotzdem gibt es ,-so siehts für mich aus-, keinen Hinweis auf eine Art "Krankenhaus/Hospiz". Entweder waren die Nordleute extrem gastfreundlich oder sie haben die "Fremden" in der Gosse verrecken lassen ..
 
Aber die ansässigen Christen waren und blieben eine Minderheit (Siehe dazu At-Tartûschis Reisebericht von 965, 100 Jahre vor der Aufgabe von Haithabu). Womit die Klosterfrage eigentlich unter den Tisch fällt. Und die Krankenpflege entwickelte sich im europäischen Raum verstärkt mit dem Christentum zusammen, Stichwort Caritas und Nächstenliebe. Insbesondere in Klöstern. In Hinblick auf Caritas und Nächstenliebe könnte ich mir aber vorstellen, dass christliche befreundete Händler bei Haithabuchristen Unterschlupf gefunden haben. Ansonsten... es ist noch nichtmal eine Herberge in Haithabu nachgewiesen, soweit ich weiß. Obwohl es die ja auch gegeben haben müsste. Also können wir auf das Hospiz ewig warten... :S ;)
 
nun, Herbergen in dem Sinne sind ja auch an sächsischen Handelsplätzen nicht nachgewiesen, aber die hatten ja auch ,-meines Wissens-, nicht wie bei den Dänen -,einen Marktherren. Gabs eigentlich sowas wie ein "Krankenhaus" in den Bergbaugebieten des Harzes?? Jetzt bis auf das "Zella" von Zellerfeld, wo ja Mönche gelebt haben und das angeblich auf Bonifatius zurückging?
 
Ist es auch nicht At-Tartuschi der von sagenhaften Gastfreundlichkeit der Nordleute berichtet? Oder war das Fadhlan? Müsste ich noch mal nachlesen. Damit wäre nämlich das fehlen der Herbergen zu erklären. aber trotzdem frage ich mich gerade was es mit dem Thema zu tun hat?? :bahnhof
 
Nun, es bestand aller Wahrscheinlichkeit nach ein Bedarf an "Pflegestellen". Denn Seeleute und begleitende Kriegsknechte werden auch krank, haben aber im Allgemeinen keine pflegende Familie dabei. In späteren Jahrhunderten kümmerten sich Ordensleute um solche Fälle. Man könnte jetzt vermuten, das sich Ordensleute zum Zwecke der Caritas zusammengefunden hätten, um solchen Menschen zu helfen. Sowas ist aber nach den Quellen höchst unwahrscheinlich, zumal die arabischen Reisenden darüber als Besonderheit berichtet hätten. Haben sie aber nicht. Man kann jetzt aus vielen Überlieferungsschnipseln "weise Frauen" und "Heiler" vermuten, nur diese Schnipsel zeigen auch z.T., das die "Geschenke" erwarteten. Zwei Dinge sind jetzt interessant: Einmal OT, was geschah mit "Kranken in der Fremde"? zum anderen, wann kümmerte sich "die Hausfrau" um einen erkrankten Gast?? Und vielleicht auch noch: Welche "Geschenke" wurden erwartet
 
Glaubt man das? Heute auf der Arbeit ist mir ein (wie ich selbst fand) ziemlich interessanter Gedanke bezüglich der "kranken in der fremde2 - jetz bin ich zuhause und der gedanke ist weg.. grummel
 
In Snorris Saga von Olaf der Heilige kommt ein "professionelle" Ärztin/Kräuterfrau vor. In die götterlisten ist die verantvortliche für heilerei weiblich (Eir). Sonst würde ich nach "völva" oder "volve" googeln - nicht christlich, aber immerhin. Eine anzeichen für krankenhäuser zu der zeit kenne ich nicht, nicht einmal was ähnliches -
 
Sind denn Kräuterweiber/ Heilkundige als "hauptberufliche mediziner" überhaupt belegt? Es würde mich nicht wundern wenn jede Frau zumindest in den einfachsten Kräuterwissen unterrichtet war, und nicht nur die Kräuter zu verkochen, sondern auch zum heilen verwendet hat. Es ist ja der Punktus-Knaksus das die lieben Nordleute kaum etwas aufgeschrieben haben, und man sich das meiste von den Arabern abschreiben darf. Allerdings wenn ich so (unbedarft daher) darüber nachdenke: Wenn man einen Gast aufnahm, so hatte man auch eine gewisse Verpflichtung und Sorge ihm gegenüber. Daher ist es für mich nicht abwegig, das Fremde (die als Gast irgendwo gewohnt haben) von den Hausherren gepflegt wurden. Und eben aus jenem Grund keine "Krankenhäuser" notwendig waren. (das war dann auch mein verlorener Gedanke)
 

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