LotlBotl
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Ich hab ja versprochen Bericht zu erstatten wenn sie fertig sind, also fang ich mal an. Es ist ja ein bekanntes Problem dass man im 13. Jahrhundert eine relativ eingeschränkte Auswahl an Rüstzeugs hat. Vorherrschend ist Kette und/oder Gambeson, ab und Zu sieht man noch Schuppenpanzer. Der moderne Kämpfer hat nun aber Bedürfnisse, die nicht unbedingt mit historisch korrekter Rüstung zu befriedigen sind, dazu zählen dann zum Beispiel Handschuhe, Armschienen und Beinschienen. Jetzt gibts da natürlich verschiedene Lösungsansätze, man kann komplett darauf verzichten, unsichtbare Sportprotektoren tragen oder sich absichtlich aus einer anderen Zeit bedienen. Ich habe mich entschieden mich von einer Bildquelle zu bedienen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/45/Westminster_Knight.jpg (Quelle Wikipedia) Der Westminster Knight, den ich sowieso schon als Vorlage für meinen Helm genommen habe, trägt ein blaues Kettenhemd. Von den Oberschenkeln bis zum Knie trägt er eine rosane Rüstung gleicher Machart, wohl Kettenbeinlinge. Die Farbe könnte jetzt eine Transparenz des Geflechts andeuten oder einfach nur die beiden Rüstungsteile unterscheiden helfen. Unterhalb der Knie hat die Panzerung nun aber eine vollkommen andere Struktur und eine andere Farbe als die Rüstung am Oberschenkel. Dass das hier Kettengeflecht sein soll halte ich persönlich für unwahrscheinlich, dass das eine andere Art der Beinpanzerung darstellen könnte käme mir sehr gelegen. Jetzt habe ich das Bild also dem Lederer meines Vertrauens(http://www.grendahl.de, der hat meinem Bruder schon tolle Warägerarmschienen gebaut) geschickt, der das auch nicht für Kettengeflecht hält und wir haben das als eine Art Schuppenpanzerung interpretiert. Runde Metallscheiben die auf eine Trägerschicht aufgenietet sind. Rausgekommen ist nun dieses: http://imageshack.com/a/img690/7027/tpie.jpg Das Obermaterial ist wohl das gute, alte Schulranzenleder, gefüttert mit weichem Velourleder und einer Schicht Wollfilz dazwischen. Die Schienen umschließen das Schienbein bis unters Knie, der Überschuh kommt irgendwann nach wenn das Geld wieder etwas lockerer sitzt. Zugemacht werden sie mit 4 Riemen mit Schnallen, der oberste liegt über der Wade und fixiert damit die Beinschienen gut in ihrer Position, die restlichen wickeln das Leder ums Schienbein. Nach meinem Geschmack könnten da natürlich deutlich mehr Nieten drauf sein, denn ein Treffer auf eine der Nieten verteilt die Kraft schon auf eine deutlich größere Fläche und nehmen so dem Schlag einiges an Wucht, gehärtetes Leder hätte den Zweck wohl genauso erfüllt. Ich denke aber für die meisten Spielarten taugt das so sehr gut, in härteren sollte man sowieso nochmal unterpolstern. Für den Freunschaftspreis den ich bezahlt habe gibt es jedenfalls keinen Grund sich zu beschweren und schick sind sie auch. Und in jedem Fall kann ich bei Nachfrage immer einen Bildbeleg vorlegen ^^ Die Beinschienen lassen sich auch wunderbar mit Diechlingen kombinieren, womit dann auch das Knie geschützt wäre. Ursprünglich waren die Beinschienen übrigens nur geölt, es sind genau die die auf der Internetseite abgebildet sind. Allerdings war etwas Brünierung aufs Leder gekommen, diese wurde weggewischt, hat aber später noch mit dem Leder reagiert, was zu einem unschönen Fleck geführt hat, deswegen wurden sie nachgefärbt. Ich werde weiter berichten sobald das Wetter freundlicher wird und das Training weitergeht.