Bogenholz des Mittelalters in Deutschland

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So, habe dann nartürlich sofort eine Frage. Welches Holz wurde in unseren Breiten im Mittelalter als Bogenholz genutzt? Ich will mir einen eigenen Bogen Bauen und frage mich halt was man früher als Holz genutzt hat. Zur weiteren Erklärung : Meine Gewandung ist die eines historisch nicht belegten Waldläufers ( Streuners, Wegelagerers, oder wie man es immer nennen will ) Aber da ich mich langsam in Richtung authentisch bewegen will möchte ich mal mit dem Bogen anfangen. Wie gesagt da ich eher als Streuner durchgehe muß es wohl ein Holz sein welches bei uns schnell und in großen Mengen zu organisieren ist. :heul
 
Ein guter Bogen war immer das Ergebnis genauer Arbeit eines geübten Handwerkers, mit Sicherheit also keine "Mal-schnell-her-damit-Waffe". ....Von der Herstellung von Pfeilen, Sehnen, Spitzen etc fang ich garnicht erst an.... Zumal ein geübter Schütze lange trainieren muss um das notwendige Geschick und Können zu erlangen. Aber zurück zur Überschrift: Eibe gilt wohl als eines der besten Hölzer für Bögen und war in Mitteleuropa auch hier bei uns heimisch (und ist es noch) Esche wird ebenfalls noch heute zum Bogenbau benutzt. Auch diese war/ist hier hemisch. Andere Hölzer fallen mit gerade nicht ein. Bitte daher versiertere Foristen um Ergänzung
 
Im Fundgut Haithabu tauchen Bögen aus
  • Eibe
  • Esche
  • Hasel
auf. Die genaue Verteilung kann ich huete abend mal raussuchen. Und gegenfalls auch mal die Maße soweit vorhanden.
 
Hallo Langenfelder68, dir sind die am meisten genutzten heimischen Holzsorten, zumal die für unsere Breiten historisch nachweisbaren, bereits von Nemi Norison genannt worden. Doch eine andere kurze Frage, hast du schon zuvor einen Bogen gebaut? Wie schon Attares schreibt, dies geht nicht mal so eben schnell. ICh habe einen guten Bekannten in Ratingen der seit mehr als 20 Jahren sehr gute Bögen baut und nun aufgrund des Alters sich von einigen Stücken trennen möchte. Angefangen selbst weitere Bögen zu bauen hat er seinerzeit nach dem ersten Bogenbaukurs im Neanderthalmuseum. Die Bögen die dort gebaut werden sind meist aus Hickryholz das natürlcih niht hier heimisch ist aber gerade für Anfänger die wir damals waren einige Fehler verzeiht. Gern kannst du mit ein PN senden und ich könnte dir den Kontakt zu ihm eröffnen. Oder Du erkundigst dich ob in der Werkstatt des Neanderthalmuseum noch Kurse für den Bogenbau angeboten werden. Gruß Olegsson Übrigens der nächste Mittelaltermarkt bei dem ich aufbaue findet am 6&7 Juli in Gut Heimendahhl bei Kempen (nahe Krefeld) statt.
 
Danke für die Angaben von heimischen Hozarten die damals zum Bogenbau genutzt wurden. Das man einen Bogen nicht mal eben so im vorbeigehen baut ist mir bewußt. Aber das Problem habe ich in sofern gelöst das ich mit meinem Sohn einen Bogenbaukurs belege der über 2 Tage geht und bei einem Bogenbauer in 2-4 Mann Gruppen statt findet. Da dieser einem die Möglichkeit gibt sich das Holz auszusuchen habe ich mir gedacht das könnte man doch direkt nutzen. Bei der Art des Bogens gehe ich mal davon aus das bei uns eher der normale Flachbogen vorherrschte. Da englischer Langbogendoch eher was für Krieger war. Und wie ich ja schon erwähnt habe ist der Bogen des Streuners, Wilderers eher zur Jagd gedacht aber mit der Möglichkeitsich damit zu verteidigen.
 
Ja so vermessen war ich auch mal. Bogenbaukurs gemacht, X Bücher über traditionellen Bogenbau aus dem Hörnig Verlag und Werkzeug gekauft, zwei Bögen gebaut, Pfeile ebenfalls selbst angefertigt und stolz wie Bolle drauf. Bis zum ersten richtigen Spannen. Gab dann zweimal teures Feuerholz. Seitem weiss ich, dass man(n) nicht alles selbst machen muss, sondern es genauso wichtig sein kann zu wissen wer den benötigten Ausrüstungsgegenstand bauen kann. Sofern Du auf der Suche nach Literatur bis- bei mir setzten die nur Staub an.
 
1. Bei der Art des Bogens gehe ich mal davon aus das bei uns eher der normale Flachbogen vorherrschte. 2. Da englischer Langbogen doch eher was für Krieger war. .
Hallo langenfelder68, interessante These zu 1. Hast du dafür weiter reichende Infos. Mir sind hierzu keine Funde bekannt die diese Annahme unterstreichen, muß aber nichts heißen. :D Zu 2. "ELB" ist wie ich es sehe lediglich ein modernes Wortkonstrukt. Die Herkunft als Bezeichnung für einen Langbogen, hier "Long bowe", geht nach meinem Kenntnisstand erstmalig auf die sog. Paston Letters (also Briefe) aus 1448 zurück. Solche Bögen wurden sicherlich auch bei der Jagd und nicht nur im Kriegseinsatz eingesetzt. Für dein Vorhaben kann ich dir anhand deiner Vorstellung leider keinen wirklichen Tipp geben außer habt viel Spaß beim Werkeln und noch mehr Spaß & Freude beim Bogenschießen und vielleicht noch, dass du von Eibe Abstand nehmen solltest (zumindest bei deinem Junior) - da GIFTIG
 
Die meisten europäischen historischen PB's die ich kenne haben ein D -Profil. da ist nicht viel mit Flachprofil. An historischen PB's sind folgende Holzarten bekannt, Eibe, Esche, Hasel, Ahorn, Ulme. Vom Bau eines Bogen aus Eibe, bzw. Ahorn würde ich persönlich für Anfänger im Bogenbau abraten. Bau im Bogenkurs einen Eschenbogen möglichst mit D-Profil alternativ auch einen Flachbogen. Ein D-Profil hat allerdings eher den Nachteil (Vorteil) das der Bogen zugstark wird. Wenn dann dazu der Bogen nicht richtig gebaut wurde, bekommt man einen kräftigen Handschock gratis hinzu mit dem Ergebnis, dass das schießen keinen Spass mehr macht. Fixier dich beim ersten Bogen nicht zu sehr auf A. Lehrn erst einen Bogen zu bauen um die Grundlagen zu wissen. Dann kommt es noch darauf an auf welche Märkte du steunern möchtest. Erfahrungsgemäß kommt man auf manche Märkte mit Bogen nicht hinein. Wenn Sicherheitsdienst sagt "Ist nicht" dann ist nicht. Ob du Recht hast oder nicht, da hilft dann auch kein Licht oder das herunterleiern des Waffengesetzes. Dann kann es sein, das der mühesam (evlt. teuer) gebaute Bogen im Auto (möglichst noch bei Sonnenschein) gelagert wird. Oder du trittst die Heimreise an.
 
Also zum Thema Märkte wo ich mich rumtreiben werde, ist am 29. o. 30.06 Schloss Burg Solingen und am letzten August wochenende Burgenfest in Manderscheid. Den Bogen habe ich frühestens im August, so das ich bis dahin keine Probleme kriege. Und was meine Meinung zum ELB beruht ganz einfach auf der Annahme das der ELB was ich so gelesen habe nicht einfach zu bauen war. Das heißt wiederrum er war teuer und damit nicht für jedermann erschwinglich. Der Flachdogen hingegen ist wenn ich die Leute im Neandertalmuseum richtig verstanden habe einfacher in der Herstellung und war schon bei den Neandertalern abgewandelt im gebrauch.
 
Ja so vermessen war ich auch mal. Bogenbaukurs gemacht, X Bücher über traditionellen Bogenbau aus dem Hörnig Verlag und Werkzeug gekauft, zwei Bögen gebaut, Pfeile ebenfalls selbst angefertigt und stolz wie Bolle drauf. Bis zum ersten richtigen Spannen. Gab dann zweimal teures Feuerholz. Seitem weiss ich, dass man(n) nicht alles selbst machen muss, sondern es genauso wichtig sein kann zu wissen wer den benötigten Ausrüstungsgegenstand bauen kann. Sofern Du auf der Suche nach Literatur bis- bei mir setzten die nur Staub an.
Mach dir nix draus, unserem Bogenbauer passiert das heute noch regelmäsig... Zuletzt in Worms, da ist ihm ein Eibebogen beim tillern gebrochen. Kommt regelmäßig vor. Gibt dann halt wieder ein Kinderbogen, oder evtl nen Ersatzbogen für ne Armbrust von diversen Leuten :whistling:
 
zum ELB beruht ganz einfach auf der Annahme das der ELB was ich so gelesen habe nicht einfach zu bauen war. Das heißt wiederrum er war teuer und damit nicht für jedermann erschwinglich. Der Flachdogen hingegen ist wenn ich die Leute im Neandertalmuseum richtig verstanden habe einfacher in der Herstellung und war schon bei den Neandertalern abgewandelt im gebrauch.
Ob einfach zu bauen oder nicht, er war bzw kann zumindest zB um 1181 da drüben im alten England gar nicht teuer gewesen sein. Der Bau eines amerikanischen Flachbogen soll sich ja entsprechend Beiträgen, zB aus Fletchers Corner, eher als anspruchsvoll gestalten. Wenn du zum FB ein schönes Beispiel suchst gib bei Google mal "meare heath bow" oder "Holmegaard" ein. Sind allerdings schon etwas älter also nicht MA Für welches Jahrhundert suchst du eigentlich?
 
Wenn ich erlich bin weiß ich nicht für welches Jahrhundert ich suche!! Ich bin blutiger Anfänger und durch meinen Sohn da irgendwie rein gerrutscht. Ich habe aber langsm das Gefühl das sich das ganze eher in Richtung Larp bewegt. Ohne geschichtlichen Hintergrund das myythische Mittelalter geniessen. ich persönlich gehe wohl eher mit der Zeit der Kreuzzüge (( Robin Hood Zeit )) konform. Habe mich allerdings noch nicht wirklich damit beschäftigt, weil alles ein bisschen neu für mich ist. Aber ich habe das Gefühl das mein Charakter als Streuner, Waldläufer wohl am ehesten in diese Zeit passt. Was sich daraus jetzt noch alles entwickelt weiß ich nicht , aber nachdem was ich hier alles so lese wird das eine große und spannende Aufgabe für mich zu finden wo ich hin will und wie das ganze auszusehen hat.
 
Vielleicht habe ich eine Entscheidungshilfe für dich. Im Zuge der Dortmunder Fehde (1388/89) verplichtete die Stadt ein Kontingent englischer Langbogenschützen. Deren Namen sind noch heute in den Mannsoldbüchern der Stadt überliefert. Auch mit Anmusterungsdatum, Ersatzleitungen von Seiten der Stadt, Sold, etc. Falls in diese Richtung Interesse besteht, schick mir eine PN, dann mail ich dir die Sachen zu.
 
Nur mal so am Rande, mein erster und einziger Bogen den ich bisher gebaut habe ist aus Rattan. Andere sagen auch Manau dazu. Schönes D-Profil und gut 30#Zugkraft. Es gibt immer jemand der die Nase rümpft, aber sch.... drauf, selbst bin ich stolz drauf und halte ihn in ehren. Schieße sogar gerne damit. ^^ Für Spaß im Freien habe ich mir so einen nochmal für gut 60€ gekauft. Schieße damit zB Larppfeile auf die stolzen Schwertkämpfer. Wenn der im Getümmel schaden nimmt, dann ist das halt so. Ein teurer Bogen wie zB der Marke Bikerstaffe (muß ich mir auch noch gönnen) wäre mir für rumschlören und auf'm Markt zu ruinieren viel zu kostbar. Mein Tipp ruhig angehen und erstmal schauen ob's Spaß macht bevor hunderte von euronen für die Katz waren. Geht über den Bogen übrigens weiter mit teure oder günstige Pfeile, Köcher, Armschutz.... usw Ein schönes Hobby :D
 
So wie ich das aus dem Kommentar bezüglich LARP und Kreuzzüge heraus verstehe, scheinst du dich mit dem "Charakter" als Streuner auch eher in Richtung Fantasy bewegst, dessen Hintergrund an Kreuzzügen orientiert ist. Ist völlig ok, wenn man davon ausgeht, dass in seiner Welt die Nächte im Freien ganzjährig zu überleben sind und sich immer genug Nahrung finden lässt. Solang du noch kein konkretes historisches Reenactment anstrebst, kannst du ja erstmal mit einem leicht verfügbarem langfasrigen Holz erste handwerkliche Erfahrungen sammeln und dich später dann an dem gebrauchstauglichen Versionen versuchst. Grade wenn man wahrscheinlich erstmal nicht wirklich damit schießen wird...
 
:eek:ff2 moin Langefelder, ohne Dir zu nahe treten zu wollen aber zäumst du nicht das Pferd von hinten auf? Ist nicht erst einmal eine brauchbare Bekleidung notwendig? Das erinnert mich an die Menschen die mit einem "Schwert" anfangen und dann feststellen das noch ganz viel anddres fehlt aber kein Geld mehr dafür da ist.
 
So nun ein kleines Update zu meinem Bogen. Es wird ein normaler Flachbogen aus Haselnuss werden. Damit aber nicht die Meinung aufkommt ich würde das Pferd von hinten aufzäumen , muss ich dazu sagen Die Gewandung hat nichts mit dem Bogen zu tun. Es sind 2 eigenständige Sachen, die aber vielleicht mit einander verknüpfen könnte .Das war der eigentliche Hintergrund zu meiner Frage welches Holz damals verwendet wurde. Aber ich steh ja noch am Anfang und muss mal schauen wo mich das ganze hinführt.
 
, muß aber nichts heißen. :D
Zu 2. "ELB" ist wie ich es sehe lediglich ein modernes Wortkonstrukt. Die Herkunft als Bezeichnung für einen Langbogen, hier "Long bowe", geht nach meinem Kenntnisstand erstmalig auf die sog. Paston Letters (also Briefe) aus 1448 zurück. Solche Bögen wurden sicherlich auch bei der Jagd und nicht nur im Kriegseinsatz eingesetzt.
@Fifill nur mal so, du möchtest also was in Richtung Wiki, und dazu noch mit einem Langbogen machen! Nur mal so, nenn mich ruhig kleinlich, aber ich glaube damals gab es noch gar keine LANGbögen. :whistling: Also Bögen schon, aber auch wenn es "unser" Langbogen ist bzw. war, dann war es wie ich dat so seh nun mal kein LB oder ELB oder FB sondern nur ein Bogen ;) Andere/weitere geschätzte Meinungen vielleicht :!: :?:
 

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