Bogenschützen, wie gut waren sie wirklich?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Hildegard

Well-known member
Registriert
07. Aug. 2009
Beiträge
1.262
Reaktionspunkte
2
Ort
96237 Ebersdorf
Also, erst einmal hoffe ich, dass dieses Thema nicht schon behandelt wurde. Wenn ja, reicht es mir, wenn ihr mich darauf hinweißt. (Aber ich habe wirklich geguckt! ?( Dann hoffe ich, dass dieses Thema in diesem Forum richtig angeordnet ist. Wenn alles o.k. is, dann hier meine Frage. Ich habe oft gelesen, gehört und in Dokumentationen gesehen, dass Bogenschützen die wichtigsten Einheiten einer Truppe waren. Besonders von den Langbogenschützen aus Wales hört man ja wahre Wundertaten. Meinem Wissen nach sind die erst im 14. Jahrhundert aufgetreten. Was war davor, speziell im 12. Jahrhundert? Sind da Bogenschützen, auch als „Elite“ eingesetzt worden? Kann man in einer Zeiteinheit festhalten wie viele Pfeile ein Schütze abgeschossen hat? (Nur als Beispiel zur Verständnis der Frage: 10 Pfeile in 10 Minuten)
 
Moin, Vom heutigen Standpunkt aus würde ich sagen, dass Bogen- und Armbrustschützen schon eine wichtige taktische Einheit waren. Allerdings hatten damalige Heere oft Probleme mit diesen Einheiten. Speziell zum Ende des Frühmittelalters und am Anfang des Hochmittelalters waren westeuropäische Bogenschützen im Kampf Fußeinheiten. Sie hatten die Aufgabe feindliche Kräfte vor dem eigentlichen zusammentreffen der Heere zu dezimieren um dann selber mit in den Kampf mit einzugreifen. Ein Problem bei dieser takischen Überlegung ist, dass beim Ansturm der Ritter viele Einheiten noch vor der effektiven Schussreichweite wichen da ihnen der moralische Halt fehlte. Hierzu muss man wissen, dass der Ritter immer beritten war (ach ne ;) )... und stand es einmal schlecht im Kampf, so konnte er sich wesentlich schneller aus dem Staub machen als die Fußsoldaten welche in dem anschließenden Scharmützel meist vollkommen aufgerieben wurden. Bei der Schlacht von Crecy gelang es nun den englischen König Eduard dem III. seine Bogenschützen in sofern zu disziplinieren und moralisch zu stützen, dass die Reihen dem Ansturm der französischen Ritter stand hielt. Dies gelang durch den Befehl an seine Ritter vom Pferde abzusitzen. Im Wissen, dass die englischen Ritter nun nur noch die gleichen Chancen hatten wie die einfachen Fußsoldaten gelang es Eduard seine Linien zu festigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Eduard III. seine Bogenschützen schon regelmäßig trainieren ließ. Mehr oder weniger umstritten ist der Einsatz von Pfälen, welche angeblich vor den Bogenschützen eingegraben wurden und so die französischen Ritter beim Ansturm behinderten. Erschwerend kam hinzu, dass die französischen Ritter gleich stürmten und sich nicht erst formierten. Dies führte zu wellenartigen Angriffen (insgesamt wurden 16 Anstürme gezählt). Vielleicht wäre das Gefecht sogar zu Gunsten der Franzosen ausgegangen wenn diese "in einem Schwung" gekommen wären.... aber das ist ja nur eine Mutmaßung. Der englische Kriegsbogen ist eine gefährliche Waffe und in der richtigen und vor allem trainierten Hand eine ernst zunehmende Gefahr. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und verallgemeinere für Westeuropa: Vor dem Anfang des hundertjährigen Krieges wurde der Bogenschütze als "Hilfswaffe" angesehen. Der Hauptfokus des Kampfes lag auf den Panzerreitern und den Fußsoldaten bis man dann im 14. Jahrhundert das Potential des Bogenschützen vollkommen ausnutzte und die Engländer diese Einheiten professionalisierten. Freundliche Grüße, Aelthred
 
Hallo schwierig auf deine fragen eine kurze antwort zu geben..... aber ich versuch es mal :rolleyes: die wichtigste einheit waren die bogenschützen mit sicherheit nicht, sie waren eher vom kosten/wirkung aspekt her die effektivste (als Elite galten eher die Panzerreiter/Ritter) England hatte bis zum 17 Jahrhundert kein stehendes heer und war auf aushebungen angewiesen die sich nach abschluss einer "operation" wieder auflösten. ein bogenschütze diente entweder durch verpflichtung zum kriegsdienst, durch aushebung (Commission of Array-jeder Mann zwischen 16 bis 60 hatte seinem graf in zeiten der gefahr zu dienen) oder durch rekrutierung in ein gefolge eines adligen per vertrag (Contract of Indenture-jeder adlige hatte 40 tage kriegsdienst im jahr) angeblich galt ein langbogenschütze nichts wenn er nicht mit 10–12 pfeilen in der Minute ein Ziel in 200 m entfernung traf, wozu es jedoch einige Zeit der Ausbildung bedurfte. zur steigerung dieser fähigkeiten wurden eigens gesetze erlassen..... im Jahre 1282 erließ Henry II das sogenannte "Assize of arms" das festlegte dass sich jeder mann, dessen jahreseinkommen 2–5 pfund betrug mit einem langbogen auszurüsten hatte also hatte jeder Mann, der im besitz eines bogens war mit diesem zu trainieren und zur unterstützung dieser Regel wurde von der kirche nicht nur verlangt, die trainierenden von der kirchgangspflicht zu entbinden (was zu einem regen trainingsaufkommen während der messzeiten führte) sondern sie hatte darüber hinaus Zielscheiben zur Verfügung zu stellen. daher kam wohl auch der gute ruf der walisisch/englischen bogenschützen. wenn man jedoch die taktik der bogenschützen im hundertjährigen krieg beobachtet kam es weniger auf genauigkeit wie auf "Masse" an-bei ca. 5000 Bogenschützen und "realen 6 schuss die minute kannst du dir ja vorstellen welche masse von pfeilen da in der luft waren Der von dir angesprochene 14 jahrhundert gilt nur als die "grosse" Zeit des Langbogens nicht zuletzt durch die Schlacht von Crécy und Azincourt. über das 12 Jahrhundert muss dir jemand anderes helfen :D (Quellen: Wikipedia,langbogenschützen und englische ritter 1330-1515)
 
Original von Uther (Quellen: Wikipedia,langbogenschützen und englische ritter 1330-1515)
Deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-939908-74-6 oder die englische Ausgabe: English Longbowman 1330-1515, ISBN 1-85532-491-1 Dies ist das gleiche Buch nur in englischer Sprache und ohne englische Ritter. ;)
 
Erstmal dank Euch, Ulf, Uther, Aelthred! Ihr habt mir schon sehr geholfen. :p Was nicht heißen soll, dass ich nicht für weitere Infos empfänglich bin!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hey... ich wolte auch mal dazu was sagen ^^ soweit ich weiß waren die englischen langbogenschützen die elite des mittelalters..die enorme durchschlagskraft ihrer langbögen und das schnelle schießen machten sie zu einer starken waffe die durchaus im stande war den ausgang einer schlacht stark zu beinflussen ! auserdem bin ich der meinung das ich gehört habe das jeder bürger englands im standen sein musste das bogenschießen zu beherrschen. :D mfg philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
Original von Philipp zu Walkenried hey... ich wolte auch mal dazu was sagen ^^ soweit ich weiß waren die englischen langbogenschützen die elite des mittelalters..die enorme durchschlagskraft ihrer langbögen und das schnelle schießen machten sie zu einer starken waffe die durchaus im stande war den ausgang einer schlacht stark zu beinflussen ! auserdem bin ich der meinung das ich gehört habe das jeder bürger englands im standen sein musste das bogenschießen zu beherrschen. :D mfg philipp
Das Problem an der ganzen Geschichte ist genau das, was du bereits gechrieben hast. Sie waren "die besten Bogenschützen" und man suhlte sich noch bis in die Anfänge des 16 Jahrhunderts in diesem Glanz. Die Ignoranz gegenüber Feuerwaffen tat ihr übrigens und englische Bogenschützenw aren bald nichts mehr wert, außer bei einem Wettbewerb ;)
 
stimmt auch ^^ aber nicht zur anfangszeit der schußwaffen...da die schußwaffen anfangs sehr ungenau waren und die waffe an sich auch noch nicht ausgefeihlt genug war um an den langbogen herran zukommen ;)
 
Wer sich wirklichg dafür interessiert dem sei auch das Buch: Der gefiederte Tot als sehr gut angepriesen, ich fand es jedenfalls sau gut... LG Dani
 

Neueste Beiträge

Oben