Moin, is zwar schon was her, dass hier was gepostet wurde, aber ich schreib trotzdem mal meinen Senf dazu. Das Bogenschießen mit weiteren Hobbys zu verbinden ist eine gute Idee, überhaupt Bogenschießen zu wollen ist ja generell schon eine unfehlbare Entscheidung
Natürlich passt ein Longbowman irgendwie da rein. Sonst gibt es unter den Europäern nicht so viel spannendes, was zu dieser Zeit passt. Da man für einen richtigen Elb auch vierstellige Beträge latzen kann, sogar in T€uro und nicht nur in Lira. Daher ist es ökonomisch sinnvoll mit einem anderen schießen zu lernen. Und jetzt kommt der Knackpunkt, an dem man sich entscheiden muss. Willst du einen Elb mit dem Scheibenschießstil schießen, der nach 1900 aufkam, oder soll auch die Schießtechnik zu dem ganzen passen? Ich verlinke mal zwei Videos, um nicht Seitenweise mit geschriebenen Unterschieden zu langweilen:
Scheibenstil mit Elb (Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=rKyv4igQSGA)
Warbowstil mit Elb: (Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=xtkex0au8Pg) Okay, es ist jetzt n bischen Ketzerisch, hier Pro7 einzubringen ... aber der Stil des Bogenschützen ist ein sauberer Scheibenstil, und er macht das ganze fehlerfrei, nur eben die nicht authentische Technik. Der zweite ist übrigens der Agroman, der hier herumgeistert(e?). Wenn du jetzt unterschiede siehst, ist das schonmal gut. Wenn du unter 70# schießen möchstest, um Bogen zu schießen, ist Stil1 der zielführendere. Wenn du auch mal über 70# schießen möchtest um Bogen zu schießen ist Stil2 der zielführendere. Wenn du darstellen willst, wie es war - Stil2, wenn du von mir auf einem Markt müde belächelt werden möchstest: Stil1. Wie kommt man da hin? 1.) Bogenschießen lernen: Die Grundprinzipien sind erstmal sehr Hilfreich. Ein Bogenschießverein, ob nun Fita, Tradi, oder sogar historisch ... ist alles erstmal tauglich. Lass dir nur keine Visiere andrehen, und halte dich vom Abgreifen (=Stringwalking) und Facewalking fern. Du brauchst einen konstanten Ankerpunkt, um diesen nachher an Stil1 oder 2 anzupassen. Das ist ein Hauptunterschied. 2.) Ausrüstung: Miete einen Anfängerbogen in einem möglichst lokalen Bogensportladen. Die gibts für 20-60€ das halbe Jahr zu leihen. Dazu kommen nochmal 0-15€ bei einem Wechsel der Wurfarme. Oft wird es auch angerechnet. Dazu Pfeile (Kein Holz zu Anfang zu nehmen ist sehr ratsam...), ein Tab oder Schießhandschuh und ein Unterarmschutz, der dir das Leben retten wird, bis du deinen Bogenarm richtig halten kannst. Ab und an gibts auch Vereinsbögen, die man im neuen Verein erstmal benutzen darf. 3.) Zuggewicht: Fange mit dem kleinstmöglichen Zuggewicht an. Das ist nicht zwingend das technisch kleinste Zuggewicht, sondern eins, bei dem du ausreichende Rückmeldung vom Bogen bekommst (kein Gummiartiges Gefühl), und es muss unter deinem momentan möglichen Maximalzuggewicht liegen. Um letzteres rauszufinden, braucht es nunmal den Bogenladen. Nimm einfach mal alles in die Hand, wass dir gereicht wird, ziehe 10mal aus. Wenn es Gummiartig war, nimmst du einen Stärkeren Bogen. Wenn der letzte Auszug grade so ging, nimmst du 10lbs weniger. Wenn du so nichts ermittelt bekommst, nimmst du das technisch geringste mögliche Zuggewicht. (14-18lbs) Es reicht total. Lern erstmal die Koordination ... und einen sauberen Ablass... In regelmäßigen Abständen, 4-6 Monate bei 2-3 Trainingseinheiten die Woche, kannst du das Zuggewicht durch tauschen der Wurfarme um 2-5lbs erhöhen. Der Körper kann zwar mehr ab ... aber nen versauten Schießstil kann man nicht so leicht auskurieren, wie einen Sehnenabriss. Auf diesem Weg kommt man an einen erträglichen "Schießstil1" und auf ein Zuggewicht bis 40#@28" (heißt 40lbs [181N] bei 28 Zoll [=71cm]). Mit längerem Auszug ist das Zuggewicht beim gleichen Bogen höher, bei kleinerem Auszug niedriger. Um mit Holzpfeilen solide zu schießen, die nicht nach Zahnstocher aussehen, würde ich behaupten, dass man Zuggewichte ab 50# beim eigenen Auszug braucht. Ab 50# würde ich auf Holz umschwenken, und die Pfeile selber bauen lernen. Richtige Pfeile für so ein Projekt liegen bei 30+€/Stück. Das tut weh, einen zu verlieren, und Pfeile bauen kann man super im Lager demonstrieren, wenn man es kann.
Ab den 50# stellt sich auch die Frage nach dem Stil. Aber das dauert erfahrungsgemäß eh eine Weile, sodass man dann ganz gut alleine zu recht kommt, weil man seinen Bogenweg gefunden hat, oder zu den Narren gehört, die den Bogen weggelegt haben. Ab 50lbs machen auch "richtige" Langbögen aus Holz spaß, die nach Elb aussehen. Gebrauchtbogenmarkt: Es gibt im deutschsprachigen Raum 2 gute Bogenforen, die auch ein Abteil zum Handeln haben. Das eine ist das "Free-Archers Forum", und das andere das "Fletchers Corner Forum". Da kann mal was taugliches bei sein. Sinnvoll sind wirklich diese Mietangebote, auch wenn die Bögen fürchterlich aussehen. Eiben-Elb: Ja, das ist leider die einzige Wahl für so eine Darstellung. Eibe ist geschützt, und auf dem Weg zum Longbowman gibt es viele tolle Hölzer, die auch klasse funktionieren. Für einen Eiben-Elb kann man bei nem Bogenbauer mit Ruf etwa 10€ pro Pfund Zuggewicht rechnen. Ich würde ihn für nen MA-Markt als I-Tüpfelchen bezeichnen. Es gibt Quellen für sowas ... aber mal meine ganz persönliche Meinung: Gute Eibe ist ein großartiges, Bogenholz unter Naturschutz. Es gibt Müll am Markt, es gibt klasse Angebote ... und grandiose andere Hölzer. Wenn man auf einem guten Schießtechnikstand ist, und auch ein Zuggewicht schießt, dass man so schnell nicht ändern wird, wird Eibe eine gute Option. Auch wenn man den Bogen gut an räumlich nahe Personen weitergeben kann, und er so für mehrere Leute ein Trainingsbogen ist, wird das sinnvoller. Auch brauchen Elbs, abhängig von der Bogenlänge schon etwas Zuggewicht, um ordentlich zu schießen. Für nen Bogen, aus dem man innerhalb eines Jahres rauswächst finde ich Eibe dagegen zu schade. Sinnige Lektüre: Toxophilius von Asham German Warbow Society Forum English Longbow Socienty Forum English Warbow Society Forum Fletchers Corner Forum. Bei Fragen zu meinem Forenbeitrag: Immer raus damit, und Hirnknoten bei mir und anderen versuch ich auch aufzuribbeln. Viel Spaß!