Buckler um 1350 aus Holz

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yeoman

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Hallo in die Runde, ich möchte mir einen Buckler anschaffen oder selber bauen. Die üblichen Buckler, die ich bei den diversen MA-Shops gesehen habe sind alle aus Metall. Ist ein Buckler aus Holz mit Schildbuckel aus Metall korrekt? Mcht es Sinn eien Schildbuckel vom Mainzer Shop zu bestellen oder werde ich am Sonntag in Minden eher fündig ? Gruß René
 
O, seh gerade das ich in in der verkehrten Sparte gepostet habe :kopfhau Sollte eigentlich schon A werden. :ups Kann man das verschieben ?
 
Wenn die Schildwerkstatt in Minden ist, frag dort mal nach, er macht sie auf Anfrage und die Preise sind dafür angemessen. Holz mit Metallbuckel und Rand mit Rohaut bespannt.
 
Holz mit Metallbuckel ist um 1350 o.k. Die Teile sind auch etwas größer als die, die man gemeinhin im 15. Jhdt. findet. Es gibt Abbildungen, die zeigen eine Größe von rund 40 cm (habe da englische und deutsche Quellen im Kopf) und in Oslo (afaik Statenmuseum) gibt es ein paar Originale, die noch zusätzlich mit Eisen beschlagen sind und auch ins 14. datiert werden. Leider habe ich keine Bilder von denen auf die Schnelle im Netz gefunden und atm keine Zeit meine Abbildungen hochzuladen. Ich selber werde mir aber sicher einen nach diesen Vorbildern anfertigen. Bis denn Thorsten
 
Ich habe zwar kaum Belege, kann aber eine halbwegs solide Theorie bieten, die für Holzbuckler spricht. Wenn man sich die wahrscheinliche Entwicklung des Rundschildes zum Buckler ansieht, dann ist der Rundschild zuerst von Durchmessern zwischen 80 cm und einem Meter (wie jene an der Schiffsrekonstruktion in Haitabu, um 1000) geschrumpft ohne sonderlich das Material und die Bauweise zu ändern. Immerhin hat sich der Rundschild seit der Völkerwanderung um 300 vor chistus kaum verändert (Fund im Thorsberger Mpoor). Also eine flache Holzplatte und darauf ein Metallbuckel. Angenommen jemand hat nun einen 50 cm oder kleineren Rundschild hergestellt, so hat dieser kleinere Rundschild den Vorteil eines leichteren Gewichts und damit weniger Ermüdung auf Kosten von Schutzfläche. Dabei bedenke man, dass die Fläche bei einem Reduzieren des Radius um r auf R um ganze pi(2Rr+r²) schrumpft. Das heißt folglich auch grob eine Gewichtsreduzierung um denselben Faktor. 10 cm bei großem Radius machen eine enorme Erleichterung aus. Wahrscheinlich ging diese Verkleinerung und Beschleunigung (nicht physikalisch gemeint ;)) mit einer ausgefeilteren Kampftechnik einher. Einen von Schutzfläche und Gewicht genau gegenläufigen Entwicklungsweg ging wahrscheinlich über den Tropfen- oder Normannenschild (Teppich von Bayux, um 1070) und zum Dreiecksschild (12 jhd und später), der mehr Schutzfläche bot, aber Gewicht und Material im Gegensatz zu einer simplen Vergrößerung des Radius durch eine bessere Materialverteilung einspaart. Diese Gewichtsumverteilung ermöglicht eine andere (leichtere?) Handhabung als die eines römischen Turmschildes, die sich vermutlich zum Setzschild entwickelt haben. Der Buckler als kleiner Rundschuld erfuhr vermutlich im Zuge der aufkommenden Fechtwaffen eine weitere Gewichtsverringerung um die Geschwindigkeit für den Kämpfer noch weiter zu erhöhen, was insbesondere durch eine Verringerung des Holzanteils durch Vergrößeren des Buckels möglich gewesen wäre, weil der für gleiche Schutzwirkung dick sein muss - und damit schwerer als Metall des gleichen Schutzes. Wird der Schild gleichzeitig auch noch verkleinert, kann der Holzanteil irgendwann verschwunden sein, was dann dem Buckler des 15 Jhd entspricht. Wie gesagt: die Theorie hat definitiv Lücken und es mangelt ihr an Beweisen, aber sie istzumindest halbwegs solide was die Zeitliche Abfolge und die möglichen Gründe für die Veränderungen angeht.
 
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:eek:ff: Habe es in diesen Bereich verschoben :back
 
Vielen dank an alle, ich werde mir also einen Buckler wie beschrieben selbst bauen. Ist Teil der Sekundärbewaffnung eines Bogenschützen um Crecy. Den Schildbuckel werde ich hoffentlich in Minden finden. :) . Hab auch einen Schmied der dann da noch mal rübergeht. Als Auftragsarbeit für geschmiedeten bei ihm deutlich an 100.- € ;( . Bleibt die Farge nach dem Holz und wie der Buckel befestigt wird. Nagel oder Niete, diese dann handgeschmiedet. @ Hermann: Danke, tu ich auch nie wieder :heul
 
Small circular iron shield with a boss in the centre. The half side of the shield - shown here on the right, shows signs of corrosion the left side has been conserved. The back of the shield has a wood handle which was found intact. A buckler was a small shield used in hand-to-hand fighting. The user held the buckler in one hand and his sword in the other. He could ward off blows with the buckler and use its heavy iron boss to punch his opponent. The buckler was used by lightly-armed foot soldiers in battle (the English archers at the Battle of Agincourt in 1415 carried bucklers), but also in the combat sport of 'sword and buckler' fencing. Bucklers were common in the early 1300s and still in use in the late 1500s. This one, from the late 1300s, is one of the earliest surviving examples.
Buckler 14. Jhdt. Museum of London: http://www.historiclife.com/images/MuseumTrips/MoL06/Medieval/Full/PICT0223.jpg Die Bucklertypen waren im 14. Jhdt. fast international. Die Abbildungen ab 1350 sind enorm weit verbreitet in Europa. Wenn du den als Nachbau hast, liegst du nicht falsch!
 

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