Das hat imho nichts mit "für dumm verkaufen" zu tun. Leuten die da hingehen, geht es nicht um authentisches Mittelalter. Die möchten sich mal 'ne Woche fühlen, wie in Nottingham, Marktsprech quatschen und Spaß haben. Daß das nicht historisch korrekt ist, ist egal. Leute die ihren Urlaub in Westernstädten verbringen, sind da ähnlich. Die Idee einer Zeitreise fasziniert eben viele. Warum sollte man sich für fünf Tage "Fun" im "Mittelalter" schämen? Ist das dämlicher, als sich 'ne Woche auf Malle in den Ballermann zu hocken? Die Macher hatten einfach Mut zur Lücke. Wenn das Konzept funktioniert - Glückwunsch! Zu den Preisen kann ich nicht viel sagen. Die Veranstalter müssen ja für die Zeit zumindest einen Teil der Burg mieten, Verpflegung stellen und auch eine Grundausrüstung (Geschirr, Werkzeuge, Handwerkszeug, etc.) angeschafft haben, sowohl ausreichend Leute als Anleiter vor Ort zu haben. Und sie wollen ja auch daran verdienen. Ist das nicht legitim? Daß die Preise gestaffelt sind, find ich da eher noch entgegenkommend. Mit 'nem schmaleren Geldbeutel kann ich als Gesinde sparen. Als Beispiel: In 14 Tagen fahre ich in Urlaub. Ferienhaus. Ich werde kochen. Ich werde auch putzen. Will ich den Kamin befeuern, muß ich Holz hacken. Ich zahle für das Haus schon fast genausoviel, wie für eine Woche Burgleben. Da würde ich zwar primitiver wohnen, wäre aber vollverpflegt, würde in mittelalterlich inspirierter Kochkunst unterrichtet und könnte irgendwelche Handwerke ausprobieren. Ist es denn so schwer, den Burgurlaubern ohne Häme zu gönnen, daß sie Spaß haben & den Veranstaltern, daß sie erfolgreich sind?