Campus Galli - Karolingische Klosterstadt Messkirch

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Leicht bekleidete Amazonninen... hmm, das trifft meinen Geschmack. :D Das Dokument ist nun öffentlich - verfahrt damit wie ihr es für richtig haltet.
 
Gerade reingekommen: das Bildungswerk Meßkirch zeigt aktuelle Bilder von der Baustelle. Dabei ist auch ein erster Pfostenbau zu sehen (das müsste der Hühnerstall sein). Irre ich mich, oder haben die da Nadelholzstämme in die Erde eingegraben?
 
Ganz schwer zu sagen, aber mir sieht das schwer nach schnöder Fichte aus. Warum fragst du? Hat man damals kein Nadelholz genommen? Fichte wäre ja untypisch (weil ursprünglich nicht heimisch in der Gegend), aber Tanne wäre doch okay?
 
Ah danke. Üblich wären für erdfeste Pfosten eigentlich Eichenholz (siehe meine Stellungnahme S. 3). Fichte hält in Lehmboden wenn es gut geht 4 bis 6 Jahre, danach ist es verrottet. Eiche hält dagegen 17 bis 43 Jahre durch. Der 1. Vorsitzende des Vereins "karolingische klosterstadt e.V." Bert M. Geurten hatte mir in seiner Reaktion vom 16.04.2013 mitgeteilt, dass sich die Holzfrage aus meiner Stellungnahme "bereits erledigt" hätte - sprich, dass man nun historisch korrektes Holz verwenden würde.
 
Also speziell, wenn's um nen Hühnerstall geht, sollte man sich wegen der Haltbarkeit keinen Kopp machen. Hühnerställe versetzt man ganz gern mal, weil die Hinkel die Wiese furchtbar ruinieren. Ist also von vornherein nicht für die Ewigkeit gedacht und Nadelholz wär von daher völlig okay. Leicht zu beschaffen, leicht zu bearbeiten, nicht teuer - genau das Richtige für einn "Gebäude" wie ein Hühnerstall, der ohnehin alle Nas lang versetzt wird.
 
naja, son Hühnerstall steht auch schon mal sehr viel länger, sollte aber Fuchs und Ratten sicher sein ... So hat man da wenig Freude an den Hühnern. Angebrannte Fichte hält aber auch so ~20 Jahre, unbehandelt ~7 Der Zaun ist n Witz und das ganze sieht sehr middelalderlich aus. Jedenfalls wird man wohl sehr bald feststellen, die waren nicht doof damals, also entsprechen unsere Vorstellungen wohl nicht der Realität des FrüMi.
 
Darf ich kurz bemerken: mit dem Konzept wie in Guedelon hat das Janze nüscht zu tun. Ich sehe nichts von einer frühmittelalterlichen Baustelle. In der Provinz bin ich Dein Prinz, Saludos de Isí
 
Nun, die frühmittelalterliche Baustelle öffnet offiziell in recht genau zwei Monaten ihre Tore, am 22. Juni 2013. Bis dahin ist noch einiges zu tun, wie man dem dem aktuellen Lageplan aus dem Amtsblatt, S. 2 ersehen kann. Inklusive dem Eingangsbereich müssen bis dahin noch 19 Stationen fertig werden.
 
tja, das ist der Unterschied zwischen Middelalder und frühmittelalterlicher Arbeitsweise. Mit der "A" Methode wäre das ganze schon gegessen. 8 Mann , 8 Ochsen, den Kram umgelegt, rausgezogen, zerlegt und gut. Allerdings mit Kettensäge und Axt. So wird umgefahren, umgewühlt, alles verwertbare aus dem Dreck gepult, der Boden wieder planiert und auf Jahre sieht man die Verfestigungen. Und es dauert mindestens doppelt so lange. Merke, die waren nicht doof damals, die konnten auch schon oben an den Baum nen Strick binden und dann ziehen, damit der Baum mit Wurzel kommt, die hatten nur keine Lust , die ganze Fläche wieder zu planieren. Und mit der Handsäge die verspannten Stämme wieder frei zu sägen. Deswegen gingen sie das planvoll an ....
 
????? Ich denke, die wollen nicht wissenschaftlich arbeiten??? Abgesehen davon, ich möchte den sehen, der ne richtig gefertigte z.B.Eschenachse nach 30 Stunden durchgeschliffen hat. Holzachsen laufen in Sizilien und Spanien heute noch, ohne das das eiert oder bricht. In Indien, Bangladesh und anderswo solls auch noch sowas geben. Wenn mans ganz edel will, Nabe und Achse mit Buchsen versehen. Aber das sollen ja keine Überlandkutschen werden, sondern Arbeitskarren. Sowas hatten die vorrömischen Kelten schon, und denen ist auch selten die Achse gebrochen. Wenn die Nabe ausläuft, bricht das Rad. Das sind irgendwie Ausreden. Wer will, findet Wege, wer nicht will Gründe
 
Das mit der Holzachse fand ich auch irgendwie spannend. Das hätte ja bedeutet, dass im MA jede Woche (oder bis zu 2 x / Woche) eine Achse hätte brechen müssen.... 8o
 
Für die Ausstellung "Eine Welt in Bewgung" in Paderborn wurde ein vierrädriger Wagen rekonstruiert und praktisch erprobt. Nach ca. 600 km Fahrleistung zeigten sich kaum Abnutzungserscheinungen an seinen beiden Holzachsen! (Persönliche Mitteilung Dr. Werner Best, LWL, vom 22.10.2012) Leider hat der Vereinsvorstand jede angebotene Hilfestellung von Leuten, die Erfahrung mit dem Bau mittelalterlicher oder römischer Wagen mit Holzachsen haben, nicht angenommen.
 
Du bist halt nur ein Spielverderber, Andreas, sieh es endlich ein! aus dem Betreuungsheim für chronische Spielverderber, Muralla romana, Lugo, Dein Isí
 
naja, kommt drauf an, wieviel man draufpackt und wie gut man schmiert. Nun weiß man ja auch nicht, aus was der Wagner das Dingen bauen sollte. Das relativiert die Aussage wieder. 5m lang 1m Durchmesser frisch gesägte Eiche transportiert man nicht mit einer Achse aus Holz. Da sollte man sich schon was einfallen lassen. Und genau das ist hier das Problem, denk ich. "Geht nicht, dauert ewig, hält das nie aus" sage ich auch immer, wenn ich keine große Lust habe. Aber nach meiner bescheidenen Erfahrung, auch wenn ich jetzt Haue kriege, ging damals und meistens so , wie gezeichnet. Man vergleiche diesen von mir gebauten "krummen Hund" mit den vielen Zeichnungen mittelalterlicher Bögen: http://www.youtube.com/watch?v=CQDqe1H-rLo&feature=g-upl&context=G223f5a3AUAAAAAAAAAA Genau wie an diesem Bogen aber auch garnichts zu viel und zu unsymmetrisch etc ist, wird das mit vielen anderen Bildern auch sein. Also, künstlerische Freiheit und zeichnerisches Unvermögen und was es sonst noch so gibt als Ausrede.... eher nicht, die Zeichner waren schließlich Profis, die Auftraggeber Analphabeten z.T., die voll im Leben standen und genau wußten , wie was aussieht. Und solche Leute hängen sich an scheinbaren Kleinigkeiten auf, zumindest wenns ums technische Detail geht.
 
Ja, ganz eindeutig Isidorus. Offenbar habe ich den Zweck des Campus Galli bisher immer ganz falsch verstanden. Es geht gar nicht primär um Experimentelle Archäologie und die historisch korrekte Darstellung des frühen Mittelalters im Rahmen eines Archäologischen Freilichtmuseums. Denn wie man in dem Artikel des Südkurieres lesen kann:
„Wir müssen eben berücksichtigen, dass wir kein Forschungsinstitut sind, das langfristig über öffentliche Gelder verfügen kann“, erklärt Geurten. „Wir müssen uns nach vier Jahren durch die Eintrittsgelder finanzieren und insofern müssen wir etwas bieten, was die Besucher zufriedenstellt und was ihnen Lust auf weitere Besuche macht.“ [Hervorhebungen durch mich]
Die Zuschauerzufriedenheit ist die Währung. Man wird weiter beobachten müssen, welche Maßnahmen der Campus Galli zur Sicherstellung der Besucherzufriedenheit wählt und wie sich diese auf das vermittelte Geschichtsbild auswirken.
 
Ich kann mich nur selbst von anderer Stelle zitieren: Sorry, aber ich kapier das nicht so richtig. Der Plan ist doch hier, die mühsamste aller Arbeiten auf sich zu nehmen, um historische Verhältnisse nachzustellen bzw Geschichte begreifbar zu machen in vielen verschiedenen Dimensionen (Arbeitsverhältnisse, Architektur, Bauwesen, Ernährung usw). Ich mein, is ja ok, ich versteh ja, dass echte Geschichte nicht zieht bei den Besuchern, das is ja auch nicht schlimm, man kann das ja auch touristisch aufbauen. Aber genauso wie ich einem den Vogel zeige, wenn er mir sagt, er näht sein Polyesterborten-Mischgewebe-Wikinger-Tunika-Irgendwas mit der Hand, frage ich mich hier: Wenn einem die Historizität dabei nicht wichtig ist, warum schickt man dann nicht ein paar Bagger aufs Gelände, reißt das Projekt in 3-4 Jahren runter und hat dann einen Histotainment Park wie Adventon, den man touristisch ausschlachten kann? Ich mein, bei solchen Dimensionen der Bauzeit und des Arbeitsaufwands muss man schon echt mal sagen, entweder richtig oder gar nicht. Das mit der Achse ist ein Schwachsinnsargument, wenn es historisch so war, wird es wohl auch entsprechend funktionieren, sonst hätte man es nicht so gemacht. Maximale 30 Arbeitsstunden waren für die Menschen damals sicher nicht tragbar für einen Wagen, den man in wesentlich größerem Zeitaufwand herstellt als heute.
 
Nun, das kostet zu viel, das ist zu teuer etc fehlt noch. Das erinnert mich an die ersten Windkraftanlagen ,Growian. Gebaut, um zu zeigen das das nicht funktioniert...
 

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