Clemens von Treist ("Der Feldscherer")

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Der Feldscherer

Guest
Auf dieser Seite stelle ich Euch meine Ausrüstung vor die ich für meine Darstellung eines Wundarztes im Jahre 1345 gewählt habe. Dabei versuche ich im Rahmen des berühmten "A"-Wortes zu bleiben. Ich übernehme aber keine Verantwortung und Anspruch im Bezug auf Authentizität und historische Korrektheit oder strebe die 100%ige Darstellung von diesem an. Zur heutigen Zeit ist es manchmal sehr schwer in manchem Bezug und Bereich, gerade auch im Bezug auf die Medizin, historische Quellen zu finden.
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Meine Ausrüstung besteht aus folgenden Gewandungsteilen nach historischen Bildern und Vorlagen:
  • Chaperon (Wolle, schwarz, mit Leinenborte in weiß sowie grünem Kreuz aus Leinen)
  • Bundhaube (Leinen, schwarz)
  • Leinenuntergwand, knielang (links dunkelbraun, rechts weiß mit verzierten Ärmeln)
  • Tunika (mittelschwerer Loden, schwarz) -mittlerweile mit Zierborte an den Ärmeln-
  • Radmantel (rechts, dunkelbraune Wolle mit Holzknopf als Schließe)
  • Langgürtel mit Zinnapplikationen
  • Almosenbeutel (linkes Bild, Leinen, grün, mit aufgesticktem roten Kreuz)
  • Essmesser (nach historischer Vorlage in Lederfutteral)
  • chirurgisches Wundbesteck (in Lederfutteral, Erläuterung unten)
  • Scheibendolch (mit Lederscheide)
  • Gürteltasche (Spaltleder)
  • Kurzschwert (mit Lederscheide)
 
Hallo Johann, vielen lieben Dank für dein Lob. Die Applikationen auf meiner Gewandung sind mit der Hand aufgenäht. Die Applikationen selbst habe ich anfertigen lassen (ein wenig Luxus wollte ich mir da doch dann gönnen. ;) )
 
mir gefällt es auch :) Aber wie kommt man bloß auf den Gedanken einen Wundarzt darzustellen? Das war früher bestimmt nicht wirklich lecker :wacko: Finde ich aber eine super Idee!
 
Schaut echt klasse aus! :thumbsup: Meine Frage: War schwarz damals die bevorzugte Farbe deines Berufsstandes oder ist das nach persönlichem Gusto?
 
Pax vobiscum Hjalmar, die Farbe schwarz ist nicht willkürlich gewählt. Sie beruht auf französischen Quellen (in denen es um Stände geht, in dem die Bekleidung von vielen Ärzten und Badern abgebildet sind). Dort sind unter anderem drei Wundärzte zu sehen die schwarz tragen, allerdings nicht wie ich es tue eine lange Tunika sondern einen kurzen Rock (der damals zum Stand der niederen Berufe gehörte). Allerdings ist das Buch aus dem 15. Jhd. Weshalb ich bei Tempus Vivit nachgefragt hatte bezüglich der Bekleidung von Ärzten und Wundärzten. Dort bekam ich dann von einer Historikerin Quellen genannt das es schwarz ist (wohl auch um die Blutflecken nicht so zu sehen. ;) ). Bei Bedarf suche ich die Quellen noch gerne raus für Euch.
 
Sehr schöne Gewandung mit viel Liebe zum Detail. Weiter so, auf das Gott dich auf deinen Wegen begleite.
 
sieht super aus und die idee der Darstellung find ich klasse mut zum seltenen!!
 
Also mir gefällt das auch gut wie Du das machst ! Das ist mal was das es nicht zu hunderten auf den Märkten gibt.
 
Sehr schicke, seltene Darstellung! Weiß ich ja zu wem ich bei der nächsten Verletzung gehe...oder besser nicht gehe... :D
 
Pax vobiscum Hjalmar, die Farbe schwarz ist nicht willkürlich gewählt. Sie beruht auf französischen Quellen (in denen es um Stände geht, in dem die Bekleidung von vielen Ärzten und Badern abgebildet sind). Dort sind unter anderem drei Wundärzte zu sehen die schwarz tragen, allerdings nicht wie ich es tue eine lange Tunika sondern einen kurzen Rock (der damals zum Stand der niederen Berufe gehörte). Allerdings ist das Buch aus dem 15. Jhd. Weshalb ich bei Tempus Vivit nachgefragt hatte bezüglich der Bekleidung von Ärzten und Wundärzten. Dort bekam ich dann von einer Historikerin Quellen genannt das es schwarz ist (wohl auch um die Blutflecken nicht so zu sehen. ;) ). Bei Bedarf suche ich die Quellen noch gerne raus für Euch.
Brauchste nicht, war nur neugierig. :) Das mit den Blutflecken hatte ich auch überlegt, ist ja naheliegend. Ist auf jeden Fall eine wirklich schöne Darstellung, sieht man wirklich nicht oft. Hast du einen medizinischen Hintergrund beruflich oder ist das rein privates Interesse?
 
Ich habe quasi meinen Beruf zum Hobby gemacht...ich bin Krankenpfleger... :D Aber angefangen hab ich wie viele als Ritter und dann hab ich nach und nach die Medizin für mich entdeckt und dann gemerkt das es dort noch sehr wenig ernst zu nehmende Darstellungen gibt die sich damit beschäftigen. Dann hab ich langsam und über die Jahre angefangen meine Quellen zu suchen, die Gewandung anzufertigen und dann meine Instrumente schmieden zu lassen. Ich bin einfach jemand der mit den Vorurteilen über die "dunkle Zeit" aufräumen möchte. Denn so "dunkel" wie viele denken war die Medizin nicht und vieles wurde noch bis ins 19. Jhd verwendet. Viele Instrumente findet man noch heute fast unverändert im OP-Saal.... :)
 
Schön das sich mal jemand mit Medizin befasst. Tolle Ausstattung und Hp,sehr informativ.Alleine deine aufzählung der Historischen relevanten Quellen ist sehr gut. Ich interessiere mich ja ebenfalls Beruflich sehr für Medizin,besonders für die Antike.ich finde es immer wieder erstaunlich was damals schon alles möglich war.Besonders toll finde ich das sich von den Instrumenten so gut wie nichts verändert hat.Ob nun Griechische,Römische oder Mittelalterliche,die sind alle mehr oder weniger gleich in der Handhabe und Funktion. Was ich ja gerne hätte wäre ein Römisches Klappbares Trepanationsbesteck.Die Teile sind Cool!! Übrigens ein sehr gutes Buch zur Antiken Medizin (falls du es noch nicht kennst) wäre "Ärzte in der Antike" vom Verlag Philipp von Zabern-Mainz.Da hast du überblicksmäßig jeden bedeutenden Arzt von Hippokrates,Machaon usw bis Vegetius,Plinius der Ältere uvm. darin beschrieben.
 
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Pax vobiscum Renatus, vielen lieben Dank für dein Lob für meine Homepage. Die Darstellung hat aber auch Jahre gedauert und wurde erst nach und nach so gut. Jedes Instrument und jede Quelle ist mühsam recherchiert worden von mir. An einem Trepanationbesteck hätte ich auch Interesse, aber dafür muss ich erst mal sparen. Dann sehen wir mal weiter. Ich hätte da noch einige gute Vorlagen für Instrumente, aber das ist eine Frage des Geldes...mit der Zeit wird es wieder "Zuwachs" geben bei den Instrumenten bei mir, da bin ich sicher. Vielen lieben Dank für den Buchtipp, da werde ich gleich mal schauen ob es das irgendwo zu kaufen gibt. Liebe Grüße Clemens von Treist
 
Wow! Echt klasse :) Hut ab vor dieser seltenen und sehr guten Darstellung!
 
Clemens, ich bin echt begeistert von deiner Darstellung und Herangehensweise an das Thema. Mein Wissen über die mittelalterliche Medizin ist leider sehr beschränkt, eher ein Halbwissen über Mönchsarzte, die medizinisches Wissen aus muslimischen Quellen als heidnische Teufelei ablehnen, Kräuterweiblein und der allseits beliebte Zahnreisser. :) Ich werd mich nachher mal mit deiner Homepage beschäftigen. ;)
 
Ich habe mir Deine Darstellung bereits auf Deiner HP angesehen. Sie sieht schlüssig aus und macht einen sehr guten Eindruck. Ich habe grossen Respekt vor Deiner Arbeit. bis bald, der Viator
 

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