Darstellung Handwerker Südwestdeutschland ca 1140- 1180

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Sooo, um mich von meinen Prüfungen abzulenken habe ich heute mal mene Bruche genäht. Sieht soweit auch aus wie auf den Vorlagen. Jetzt hab ich nur eine Frage: wie kann man die Hosenbeine vom flattern abhalten? In dem Buch ist das zwar gezeigt,doch ich erkenne darauf kaum was und die Beschreibung ist wenig hilfreich. Wie macht ihr das? Lg Martin
 
Normalerweise schlägst Du die offenen Enden so übereinander, daß sie an den Oberschenkeln anliegen, und ziehst dann den Beinling drüber - da flattert nichts mehr. Und wenn Du im ganz heißen Sommer die Beinlinge nicht tragen willst oder bis zum Knie herunterrollst verknotest Du halt die freien Enden miteinander.
 
Hab doch echt schon wieder ein Problem. Mit dem Schnittmuster für das Hemd. In meinem Buch ist das Maß für die Ärmel irgendwie verwirrend dargestellt. Vorne am Handgelenk wird das Maß natürlich vom Handgelenk genommen. Klar! Aber auch hinten wo man es an Vorder/Rückenteil ansetzt ist da das Maß vom Handgelenk angegeben. Das kann doch nicht sein oder? Dann wird auch nicht genau erklärt wie das mit den Flicken unter den Armen ist, wie groß müssen die sein? Brauch ich die wirklich? Hat jemand von euch da eventuell ein gutes Schnittmuster für ein Hemd?
 
Hallo Phoenix87, ich bin ziemlicher Anfänger (hab dieses Jahr begonnen) und musste mich deshalb erst vor kurzem durch den ganzen "Stoffwahnsinn" kämpfen. Dank dieses Forums bzw. der tollen Mitglieder und der spitzen Gruppe, der ich seit einiger Zeit angehören darf, hab ich schon einen Grundstock an Gewandung fertig. Punkt 1: Beinlinge sind wirklich sehr praktisch, wie auch der Rest der Kleidung, eigentlich widerstrebt es mir, diese nach einer VA wieder auszuziehen..! Punkt 2: zu Deiner Cotte: denk dran, vorne am Ärmel sollte auch Deine Hand noch durchpassen!! Wenn Du nur das Handgelenk misst wird das vielleicht nix. Es gibt ein paar Sachen, die helfen beim schneidern: ein Maßband, damit kann man eben z.B. Umfänge von Armen messen (und z.B. mit ner Büroklammer eine Schlaufe aus dem Maßband bilden und durchschlüpfen, ob´s passt...), Schneiderkreide und vor allem: einen Nahtauftrenner!! Hinten an der Schulter brauchst Du natürlich mehr Umfang, nimm doch ein gut passendes T-Shirt als Vorlage. Die Einsätze in der Achsel sind bei mir leicht rautenförmig mit einer Seitenlänge von ca. 8 cm. Wow, viel Text, entschuldige. Aber vielleicht konnte ich helfen, so von Anfänger zu Anfänger! :bye01 Viel Spaß noch beim Schneidern, Manuel
 
Ärmelöffnung vorne: Faust machen, Maßband drum, bissl Zugabe. Ärmelansatz oben: Bizeps spannen, Maßband um die dickste Stelle, je nachdem wie weit man mag so 2 - 4 cm dazu. Langt für Leinentunika, Wollstoff eine Daumenbreite mehr. Keil unter der Achsel: Eine Spanne lang, eine halbe Spanne breit. So hab ichs bei den Klamotten für Männe, den Kurzen und mich selbst gemacht - passt super.
 
Also, vorn am Ärmel bitte nicht den Umfang vom Handgelenk nehmen, sondern den Umfang der Hand mit untergeklapptem Daumen, sonst passt die Hand nachher vorn nicht mehr durch! Beim Leibhemd wird das eigentliche Ärmelstück zur Schulter hin auch nicht weiter als er vorn ist - es handelt sich also um ein Rechteck. Die Mehrweite die Du an der Schulter brauchst bekommst Du durch den Keil - ja, das ist der "Flicken unter dem Arm", und genau dafür brauchst Du den. Also sollte der so groß sein, daß er mit dem Ärmel zusammen die benötigte Weite an der Schulter ergibt. Eine schöne Nähanleitung für eine Tunika/ein Leibhemd (letzteres ist dann nur etwas kürzer und hat weniger Weite) findet sich übrigens hier: http://ad1099.in-bielefeld.info/anleitungen/Tunika Schnittmuster Anleitung.pdf (Quelle: www.ad1099.de )
 
So, da bin ich nochmal. Heute ist meine Lieferung mit Leinenstoff von Assad Stoffe gekommen. Die Farbe Natur ist zwar wesentlich heller als die Naturfarbe meiner Bruche, aber ich denke das macht nichts. Zumal man die Bruche eh kaum bis gar nicht wird sehen können da ich ja derzeit nur Marktbesucher bin. Ich werde mir also in der nächsten Woche denke ich mein Hemd anfertigen und deswegen wird es jetzt Zeit sich schon mal nach Wollstoff für Beinlinge/Tunika umzusehen. Ich möchte die Beinlinge aus Walkloden schneidern weil ich denke das ich damit eben weniger Material verbrauche und das Geld ist während dem Studium nun mal knapp. Deswegen hab ich mir mit dem Leinen auch gleich noch einen Musterbogen schicken lassen. Jetzt die Frage: woher erkenn ich ob das richtiger Walkloden im Sinne des Mittelalters ist? Auf dem Zettel steht:"Walkloden, 100% Schurwolle, Breite 1,4 m, ca. 500-600 g/lfd. Meter, gestrickt." Kann ich an den Mustern erkennen ob es Walkloden ist? Dann hätte ich noch eine Frage zur Farbgebung. Ich hatte mir gedacht ich nehme für die Beinlinge Dunkelbraun und für die Tunika Grün. Passt das so? Oder sind das die falschen Farben für Handwerker bzw. sollte es einfarbig sein oder war eine Tunika auch schon mal zweifarbig gehalten? Ich weiß, Fragen über Fragen. Ich hätte nie gedacht das eine authentische Gewandung so viele Fragen aufwirft! Deswegen schon mal vielen Dank für die Antworten. Martin
 
Am gestrickt erkennst Du, das es nicht der mittelalterliche Walkloden ist. Der ist gewebt ....
 
Für Beinlinge würde ich 500-600 g/lfm auch ein bißchen dick finden. Der gestrickte Walkloden taugt auch nicht für Beinlinge, nicht nur weil nicht historisch korrekt, sondern auch weil er zum Ausbeulen neigt. Wie Du vielleicht schon hier im Forum gelesen hast, solltest Du die Beinlinge dann auch schräg zum Fadenlauf zuschneiden, das heißt dass die Längsachse des Beinlings im 45-Grad-Winkel zur Richtung der Kettfäden des Stoffes liegt. Braun für die Beinlinge ist auf jeden Fall OK, beim Grün für die Tunika kommts drauf an....ein strahlendes Smaragdgrün oder Dunkelgrün wäre für einen einfachen Handwerker etwas zu aufwendig, das Gelbgrün das z.B. mit Birkenblättern erreicht werden kann ginge aber.
 
Gut, dann fällt der Wollstoff von aus dem Shop schon mal weg. Wie heißt den Wollstoff den ich dafür nehmen kann richtig? Mir ist nämlich jetzt erst aufgefallen wie viele verschiedene Sorten Wollstoff es gibt. Wenn er auch zu schwer ist, welches Gewicht passt denn dann für Beinlinge und Tunika? 300-400 Gramm? Gelbgrün muss ich dann mal noch suchen. Eventuell noch mit einem Dunkelbraunen Besatz an Halsausschnitt und Ärmelsaum.
 
Köper heißt die Webart, die man für Beinlinge diagonal zu Fadenlauf zugeschnitten hernimmt. Die Grammzahl scheint mir stimmig. Achte darauf, dass es die Grammzahl pro Quadratmeter und nicht die Grammzahl pro Laufmeter ist! Wenn die Grammzahl pro Quadratmter 350 g ist (als Beispiel), dann kommst du bei einer Stoffbreite von 145 cm auf etwa 500 g pro Laufmeter.
 
Hallo Freunde, ich hab nochmal eine Frage,diesmal zum Ausschnitt.Hab jetzt Hemd(an einem Stück) und Ärmel(gleich zweimal wegen verschneiden :) )ausgeschnitten. Da ich zur zeit kein Leinengarn hab und erst Morgen in den Laden komme,gehts mit dem nähen erst morgen weiter. Habe mich über hemden jetzt schon auf mehreren seiten informiert.auf einigen heißt es auschnitt mit schlitz geht in ordnung,auf anderen steht es gab nur geschlossene. Was ist denn nochjetzt richtig? Oder ist es egal? Weil je nach dem muss ich das kopfloch ja größer machen damit ich durch passe. Dann würde mich interessieren wie ihr den macht.mit zirkel,mit schablone oder freihand? Auch wenn ich später noch eine lage leinen zur verstärkung drum nähe solls ja ordentlich aussehen. Lg Martin
 
. Dann würde mich interessieren wie ihr den macht.mit zirkel,mit schablone oder freihand? Auch wenn ich später noch eine lage leinen zur verstärkung drum nähe solls ja ordentlich aussehen.
Ich mach den Ausschnitt immer so: Von der oberen Mitte des Kleidungstückes 10 cm nach jeder Seite abmessen. Dann von eben dem Mittelpunkt oben 3 cm nach unten auf der Rückseite und 7 cm nach unten auf der Vorderseite abmessen. Die Punkte dann mit der 10 cm - Markierung der oberen Mitte verbinden. Hmmm ?( Klingt das einleuchtend? Sonst mach ich mal ne Zeichnung. :D Für die Belege zur Verstärkung oder die Besätze hab ich mir mal ne Schablone aus Pappe gebastelt.
 
Es hört sich etwas verwirrend an, aber ich glaub ich hab´s verstanden. Ich nehme als Mittelpunkt die gewünschte Mitte des Kreises dort wo sich(theoretisch) die beiden Stoffbahnen treffen würden. Dann 10 cm nach links und zehn nach rechts-das sind dann die Außenränder des Ausschnitts? und von der eben erwähnten Mitte dann auf dem Rückenteil 3 cm nach unten und auf dem Vorderteil 7 cm nach unten. Und wie bekommst du es hin das du den Kreis dann in einem schönen Bogen zeichnest? Vielleicht stell ich mir das ganze unnötig schwer vor!
 
Ja, genau so ist es gemeint :) Und das mit dem schönen Bogen bekommt man ganz leicht hin :thumbup:
 
Alles klar, versuch ich mal Morgen, dann erzähl ich wies gelaufen ist :) Hat noch jemand was über die Sache mit dem Ausschnitt? Schlitz oder kein Schlitz, das ist hier die Frage ! :)
 

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