Darstellung Jäger 14 Jahrhundert

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Super Vielen Dank euch, werde eure Tipps berücksichtigen. Mit den Schnittmustern kann ich was anfangen :D
 
Ich kann dir zu den ganzen Tipp's auch nur nochmal raten, dir Zeit zu lassen!
Das klingt ja nach einer Entscheidung! :thumbup:
Warum nicht eine kleine Gruppe Jäger die z.b unter einen Grafen jagen, darzustellen? Unsere Zeit- Epoche ist das 14 Jahrhundert.
Dazu kann ich dir wärmstens dieses Buch empfehlen: http://www.amazon.de/Das-Buch-Jagd-...r=8-1-spell&keywords=die+Jagd+caston+phoebius (Quelle: www.amazon.de) :bye01
Wie bereits im anderen Thema empfohlen, besorg dir dieses Buch... dort hast du gute Bildbelege und ausreichend Text zum Thema! Nichts überstürzen... die Saison ist für dieses Jahr eh fast gelaufen... Nutze den Winter um dich zu belesen und die Kleidung schneidern zu lassen...
 
Von heute auf Morgen kann man sowieso keine Lanze brechen ;) . Wie du bereits schon sagtest eignet sich der Winter hervorragend dafür, die Ausrüstung für den Sommer anzufertigen. Ich nehme ab nächste Woche mal einige Stunden im Bogenschießen, damit man das auch einigermaßen drauf hat.
 
Das ist hier auch so. Bei allen Jagden mit Schusswaffen muss man erkennbar sein. Das heißt Warnweste und der gleichen.
Diese pauschale Aussage ist so nicht richtig! Bei Gesellschaftsjagten z. B. auf Hirsch, Wildschwein usw ist es, wie schon erwähnt, richtig und auch mittlerweile vorgeschrieben. Bei der Jagd auf Wasservögel z. B. Gänse verzichtet man auf solche orangefarbene Warnkleidung, und benutzt stattdessen heutzutage gerne Tarnkleidung. Denn Gänse sehen sehr gut und erkennen im Gegensatz zu Reh und Hirsch solche Farbtönne sehr gut. Aber zurück zum eigentlichen Thema :eek:ff1 Besuche oder kontaktiere doch auch mal das Deutsche Jagd-und Fischereimuseum in München, vielleicht gibt es da noch die ein oder andere nützliche info für dich. Borre
 
naja, nicht nur, das Adlige jagen wollten, es mußte auch Leute geben, die den Stand des Wildes ausmachten und eben die Jagd vorbereiteten. Die Herrschaften wollten ja "Strecke machen" und nicht erst noch tagelang "Wild suchen". Allerdings hatten die "Jäger", die eben Wild passend an die richtigen Stellen drückten etc. kaum nen Bogen, sondern eher ne Armbrust . So schön , wie Bogenschießen ist, für das HRR sind Belege für Bögen um 1350 nicht vorhanden, also es gibt Hinweise, das Bögen wohl benutzt wurden, aber es gibt keine Belege, wie die aussahen. Die vorhandenen Bildquellen lassen sehr viel Interpretationsspielraum. Und wenn Du schon in der Kleidung Dir so viel Mühe machst, sehr geschichtsnah zu interpretieren, laß die "Jagdwaffe" einfach weg
 
Also ein Treiber braucht nun wirklich keine Waffe und keine spezielle Ausrüstung. der muss einfach nur einen stock oder so haben und Lärm machen. Und wenn die andern mit Armbrüsten ausgestattet sind, tut er sogar gut daran NICHT getarnt zu sein, um nicht abgemurkst zu werden aus versehen.
 
naja, etwas mehr als Treiber ist das schon. Einen Bären oder kapitalen Keiler festmachen wollen, damit der Herr ihn jagen kann, da ist etwas Bewaffnung nicht verkehrt. Die weichen nämlich nicht immer einfach aus, so das man die passend hindrücken kann. Es soll durchaus vorkommen, das die Begenungen mit Menschen "übelnehmen" und den Menschen auf die Speisekarte setzen. Also , ne Flügellanze (Saufeder) ist da schon nicht verkehrt ...
 
Hast du Belege für den Einsatz von solchem Hilfspersonal, Wilfried? Würde mich sehr interessieren, denn die wenigen Textquellen die ich zur Jagd aus der Zeit kenne lassen sich kaum darüber aus ob neben dem "Bischof XY und 2 Herrren" noch irgendwer mitgeritten ist oder was vorbereitet hat. Außerdem gibt es durchaus einige Abbildungen die die Jagd mit dem Bogen zeigen, auch mit Frauen, da aber eben die Jagd auf Kleinwild oder Vögel (mit stumpfen Pfeilen). Jagdszenen mit Armbrust hingegen .. hast du da was???
 
Hallo an alle. In der Zwischenzeit habe ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt. Zunächst möchte ich euch meine Vorstellung für die Gewandung zeigen. Der Ausschnitt des Bildes stammt aus dem Buch "Das Buch der Jagd": Ich habe auch herausgefunden das es in manchen Regionen den Stand des Jägermeisters, Oberjägermeister etc. gegeben hat. Deren Aufgabe auch darin bestand vor einer anstehenden Jagd (die immer gut geplant wurde) den Wildbestand zu analysieren damit die Jagdausbeute für die Hohen Herren ausgiebig wird. Anhand dieser, sagen wir mal "Bestandsaufnahme" berieten die Jägermeister anschließend Ihren Jagdherren, welche Art von Jagd gerade am günstigsten ist. Ebenfalls hatten sie die Aufgabe gegen Wilderer vorzugehen. Bei der Jagd selber, war die Aufgabe des Jagdmeisters seinen Dienstherren bei der Jagd zu helfen. Dazu mal ein Beispiel: Im Morgengrauen geht der Jagdmeister mit einigen Knechten in den Wald um Rehe ausfindig zu machen. Haben sie welche entdeckt, wird anschließend die Stelle mit Zweigen markiert um sie später wieder finden zu können. Anschließend kehren sie zurück in das Jagdlager und verständigen ihren Dienstherren über den Fund. Dieser kehrt zurück mit dem Jägermeister und den Jagdknechten zu der markierten Stelle im Wald. Jetzt beginnt die Hatz. Der Jägermeister stellt zusammen mit den Jagdknechten das Reh. Damit dieses nicht mehr weglaufen kann, schneidet er mit einem Messer die Sehnen durch. Danach wird das Jagdhorn geblasen und die Hoheiten kommen nun zu dem verletzten Tier angeritten, um es schließlich zu erlegen. Dies nur mal ein Beispiel ;-) . Ebenfalls konnte der Dienstherr den Jägermeister beauftragen z.b für ein Fest oder Essen, ein Tier zu erlegen. Er erteilte eine Jagd -Erlaubniss über die Art und die zu erlegende Stückzahl. Hier war es nicht selten das der Jägermeister nach der Jagd, das Fell sowie anfallendes Material außer dem Fleisch (oder das was gebraucht wurde) selbst verwerten durfte. Und genau dieser Punkt würde sich hervorragend eignen Darzustellen. Das war nur mal ein Teil meiner langen Recherche. Infos stammen teilweise aus Büchern und dem Netz.
 
Ein nettes Büchlein in diesem Zusammenhang ( quer durch alle Epochen ) ist aus der Reihe Homburger Kostbarkeiten : Der König geht auf die Jagd. 1978 Tieming Verlag München. Gute Abbildungen und informative Texte und oft sehr günstig zu bekommen. Ansonsten schönes Bildchen eines Jagdhelfers, Tunika, eine Gugel mit Schabracken bzw. eckigen Zaddeln ohne Zipfel oder ist es eher eine Art Überwurf ? Zeitraum um 1400 ?
 
ja, würd ich auch sehr spät einordnen, um 1400 rum, vielleicht auch etwas später, sieht man deutlich an diesen Keulenärmeln mit dem engen Handgelenksabschluss, das rote ist wohl eine zurück geschlagene Gugel.
 
Brav datiert, Agnes :) Das ist aus dem Le Livre de la Chasse (Das Buch von der Jagd) und datiert auf 1407.
 
Hallo möchte hier mal meinen alten Thread wieder ausgraben, da ich dieses Thema immer noch interessant finde. Bei mir haben sich ein paar Fragen aufgetan, vielleicht kann mir diese hier jemand beantworten. Beim stöbern im Netz bin ich auf diese Seite gestoßen: http://www.populus-draconis.net/verein/berufe/jaeger/0001beruf.htm Dort steht u.a das einige Adelige auch angestellte Berufs Jäger hatten. Wie darf man sich die arbeit dieser Berufs Jäger vorstellen? Wurden diese von ihrem Herrn beauftragt z.b für die Küche oder Vorratskammer eigenmächtig zu Jagen oder waren diese Berufs Jäger lediglich so eine Art Aufseher für die Jagdknechte? Bzw. das diese den Jagdknechten gesagt haben was diese zu tun hatten. War es überhaupt üblich das reiche Adelige das Recht zur Jagd auf ihre Berufsjäger übertragen haben oder kann man dieses nicht belegen Wer oder welchen Stand wurde eigentlich zum Berufs Jäger ausgebildet? Und wo liegt der genaue Unterschied zum Jagdknecht falls der Berufs Jäger nicht selbst erlegen/jagen durfte?
 
Nun ja, Kommt ganz auf die Region und die Dimension des Hofs an. D.h. Wirklich Höfische Jagd mit Pomp und Jagdhelfern, bzw. angestelltem Jagdpersonal, gabs nur bei sehr noblen Häusern. Warum überhaupt Jagd damals? So viel mir bekannt: - Abwehr schadenstiftenden Wildes wie Wildschwein, Bär, Wolf etc. Da wird auch das Volk aufgeboten, vielerorts kann jedermann verpflichtet werden teilzunehmen, zu treiben etc. Erlegt wird meist durch den Jagdherrn und sein Gefolge. - Jagd als "Freizeitbetätigung" Vorbereitung für den Kampf etc. Diese wurde gerne als Hetzjagd betrieben, also zu Pferde wird z.B. der Hirsch, das Wildschwein gehetzt bis er ermüdet ist und gestellt wird. Also herrschaftliche Jagd mit ein paar Helfern, meist aus dem höheren Gefolge. - Beizjagd wird ebenfalls durch Edle ausgeführt wobei die Dienste eines jagdlichen Angestellten sich vorwiegend darauf begrenzen die entsprechenden Beizvögel zu betreuen, Treiberdienste und ähnliches. Die Beute steht nicht immer im Vordergrund. - Niederjagd als Fleischjagd auf Hase, Kaninchen etc, Zum Teil mit Garnen, auf Vögel auch Armbrust, auch mit Habicht. Eine Jagd eher niederen Standes, wohl kaum mit besoldeten Jägern. - Bäuerliche Jagd für den Kochtopf, je nach Ort relativ frei aber mit Einschränkung der Wildarten. Allgemein scheint nach Funden der Anteil Fleisches vom Wild, im Vergleich zu Haustieren wie Schwein, Schaf, recht klein gewesen zu sein. Wie auch heute, ist die Jagd allgemein etwas das mit wenig Teilnehmern betrieben wird ausser bei Treibjagden wo das Gros der Teilnehmer aber nicht jagt sondern als Treiber, Wildberger etc tätig ist. Ein beruflich angestellter Jäger damals, kann ich mir nur vorstellen mit den Aufgaben: Betreuung und Ausbildung der eingesetzten Tiere wie Pferde, Hunde, Falken, Aufspüren von Edlem Wild oder jemandem der Niederwild für die Küche zu erlegen hat, wobei dies auch nur ein Teilzeit oder Nebenjob gewesen sein dürfte. Allerdings gab es an verschiedenen Höfen schon umzäunte Wildgatter, zur vereinfachten höfischen Jagd. Da kann ich mir durchaus jemanden Vorstellen, der beruflich mit der Instandhaltung und Betreuung beauftragt ist. Dass so einer allerdings dort selber jagen durfte, bezweifle ich dann aber. Wild fangen und /oder in solche Gatter treiben, kann ich mir dann wieder vorstellen. Jagdausbildung kenne ich selber aus Erwähnungen von Klöstern wie St. Gallen wo junge Adlige in der Kunst der Beizjagd unterrichtet wurden.
 
Man kann es ja etwas vergleichen mit heutigen Zuständen. Eigentlich hat sich ja nicht soo viel verändert: - Früher Jagdrecht bei König oder als Lehen etc. vergeben an verschiedenen Adel. - Heute Jagdrecht ( Jagdregal = Königliches Recht) beim Staat, als Pacht vergeben an Jagdpächter die, um dieses Recht zu bekommen, verschiedene Prüfungen, Bewilligungen haben müssen. Es wird immer noch als Privileg betrachtet. Also hier müssen wir z.B. nachweisen, dass alle Steuern bezahlt sind, keine Straftaten vorliegen etc. Das "Normalvolk" hat keine Jagdberechtigung mit Ausnahme z.B. hier in der Schweiz regional ein unterschiedliches Abwehrrecht bei gewissen Tierarten. Je nach Ort und Verhältnissen können Berufswildhüter / Jäger eingestellt werden. ( Vor allem Staatsforst, Banngebiete). Ansonsten regelt die Pächter ihre Angelegenheiten selber und stellen je nach Kanton auch ihre Wildhüter aus den eigenen Reihen. Also vom System her ziemlich ähnlich. Wie auch heute in Revieren, wo der Eigentümer / Pächter oft nicht anwesend ist. wurde und wird die Aufsicht darüber einem Berufsjäger übertragen. Dieser hat zum Rechten zu sehen und eventuelle Wilderei zu unterbinden. Dass ein solcher zum Eigengebrauch auch etwas jagen durfte, ist naheliegend. Vielleicht interessant dazu: http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Förster http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Jagd-_und_Forstregal https://books.google.ch/books?id=zf...AEIIjAB#v=onepage&q=jagdfrevel 14.Jh.&f=false Hab auch heute noch Aufträge von fürstlichen Jagden , z.B. Thurn und Taxis wo dann die Namen der Erleger auf den Etiketten an den Trophäen mit S.D. für Seine Durchlaucht beginnen. Also sooo weit weg von den alten Gebräuchen sind wir nicht.
 
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Nun noch eine kleine Anmerkung zur Jagd auf Reh: Um Rehe stellen zu können, brauchst du Hunde. Also in deiner Darstellung sollten die dazu gehören. Rehhetze zu Pferd, praktisch aussichtslos. Rehe stellen sich gern in Deckung und lassen den Reiter vorbeilaufen. Sie sind auch viel wendiger. Rehhatz mit Hund ist praktikabel. Hunde wie auf dem Bild werden das Reh aber nicht nur stellen sondern kurz und bündig niederreissen und erledigen. Sau und Hirsch werden da eher nur gestellt, da wehrhafter. Wenn in der Umgebung wärst, würde ich dich gerne einmal als Treiber auf der Gesellschaftsjagd einladen. Nichts geht über praktische Erfahrung.
 

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