Thorsten_P
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Wie Ulrich schon beschrieben hat kommt es halt auf die mehr oder weniger typischen Klingenformen an. Und der Gebrauch eines Saxmessers oder wie in fränkischen Quellen oft beschrieben "semispatha" als Kriegswaffe ist halt im 9. Jhdt. so gut wie nicht mehr nachzuweisen. Zuallererst natürlich durch archäologischen Befund, doch auch durch schriftliche und bildliche Quellen. Das Problem ist halt per definitionem was eigentlich einen Sax ausmacht. Es gibt zwar immer wieder die eine oder andere Form des Messers als Waffe, doch als "kulturbildend" hat er hier in Kontinentaleuropa im 9. Jhdt. ausgedient. Das ist dann auch die Form die von Seitz, Menghin oder Westphal als typischer Sax bezeichnet werden. Im skandinavisch beeinflußten Bereich - ich zähle jetzt mal das angelsächsische England dazu - halten sich typische Saxformen das noch bis ins 10. und in Ansätzen auch noch ins 11. Jhdt.. Messer mit abfallender Klingenspitze hat´s immer mal wieder - hier in Deutschland z.B. aus dem frühen 12. Jhdt. im Haus Meer am Niederrhein. Da war dann die Länge aber bei rund 30 cm. Auch andere Formen der Messer im kriegerischen Einsatz kamen immer wieder vor - ich habe da ein Beispiel aus dem späten 12. Jhdt. im "Liber ad honorem augusti" und dann die verschiedenen Entwicklungen, die zu Falchions, Bauernwehren und "Langen Messern" des späten Mittelalters führten. Insofern würde ich um 1250 vom Gebrauch eines Saxes absehen, jedoch nach Fund-/Bildlage ein Haumesser nicht ausschließen. In der Kreuzfahrerbibel sind da meines Wissens nach ein, zwei Varianten drin, vielleicht findet sich da ja auch die eine oder andere lokale Quelle. Da sollten aber sicher die passionierten 13. Jhdt. Darsteller mehr drüber wissen. Was in der Szene udn bei verschiedenen Händlern als "Sax" rumschwirrt wäre wahrscheinlich von unseren Vorfahren als saxähnliches Metallstück bezeichnet worden. Die Funde, die ich selber hier in diversen Büchern vorliegen habe und die ich schon das Vergnügen hatte original zu bewundern waren in der Bauart doch um einiges komplexer als ein Stück Baustahl und ich persönlich glaube auch nicht, dass derartig hochwertig hergestellte Waffen als Werkzeug zum Feuerholz schlagen etc. missbraucht worden wären. Bis denn Thorsten